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Kerzenbrenner mit Flachdocht und Bodenstützplatten für Wärmeplatten,
Rechauds od. dgl. Die Erfindung bezieht sich auf einen Kerzenbrenner mit Flachdocht
und Bodenstützplatten für Wärmeplatten, Rechauds od. dgl. und für feste Brennstoffe,
die sich in einer den Brennstoff enthaltenden Kammer befinden, wobei der Brenner
an drei Seiten des Flachdochtes anliegt.
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Zur Beheizung von Wärmeplatten und Rechauds werden vorzugsweise sogenannte
Hindenburg-Lichte benutzt, die die einfachste Form eines Kerzenbrenners darstellen.
Die Flamme der genannten Kerzenbrenner verändert sich während des Betriebes ständig,
da der Docht länger und somit die Flamme größer wird und der Brennstoffspiegel sinkt.
Durch die Flammenvergrößerung tritt eine zu starke Erwärmung des auf die Wärmeplatte
gesetzten Warmhaltegutes ein, und zudem rußt die Flamme. Außerdem neigen sich die
Dochte der bekannten einfachen Kerzenbrenner zu sehr, was eine Wiederzündung häufig
erschwert. Es kommt hinzu, daß beim Ausblasen dieser bekannten Kerzenbrenner der
flüssig gewordene Brennstoff in der Warmhaltevorrichtung umhergespritzt wird und
so bei einer Wiederzündung verdampft, so daß Geruchsbelästigungen eintreten können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kerzenbrenner der
eingangs genannten Gattung zu schaffen, der mit etwa gleichbleibender Flamme ruß-
und geruchfrei ohne Dochtveränderung brennt und sich ohne Geruchsbelästigung wiederzünden
läßt.
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Die Erfindung besteht darin, daß der Brenner einen Ausschnitt aufweist,
der sich zusammenhängend über die obere Wand und die beiden Seitenwände des Kerzenbrenners
erstreckt, wobei an den unteren Enden des Ausschnittes an den beiden Seitenwänden,
im Winkel zu diesem, Lappen angeordnet sind. Diese Lappen können aus den Seitenwänden
des Brenners herausgebogen sein, und weiterhin können die Enden der Lappen abgewinkelt
sein. Der Flachdocht kann an seinen unteren Ecken nicht von den Seitenwänden bedeckt
sein. Der Flachdocht kann so bemessen sein, daß er den lichten Raum ausfüllt, der
von der unteren Seite der Bodenstützplatten, der unteren Seite der oberen Wand und
den inneren Seiten der Seitenwände umgrenzt wird. Die Bodenstützplatten des Brenners
können mit dem Gehäuse, in dem der Brenner untergebracht ist, wärmeleitend verbunden
sein. Die Bodenstützplatten, die Seitenwände, die Lappen an diesen und die obere
Wand können aus einem Zuschnitt gefertigt sein, wobei alle benannten Teile im Winkel
vc-i etwa 90° zue:rander angeordnet sind. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung perspektivisch dargestellt. Es zeigt A b b. 1 den Brenner ohne Docht,
A b b. 2 den Flachdocht, A b b. 3 den Brenner mit eingesetztem Flachdocht in vergrößerter
Darstellung.
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Der Kerzenbrenner besteht aus den Bodenstützplatten 1 und 2, die in
einer Ebene liegen. An diesen Bodenstützplatten 1 und 2 schließen sich die Seitenwände
3 und 4 an, die durch eine obere Wand 5 miteinander in Verbindung stehen. Diese
Wand 5 ist mit einem Ausschnitt 6 versehen. Die Seitenwände 3 und 4 weisen Durchbrüche
7 und 8 auf. Unterhalb dieser Durchbrüche 7 und 8 sind Lappen 9 und 10 angeordnet,
die aus den Seitenwänden 3 und 4 herausgebogen sein können und deren Enden
11 und 12,
vorzugsweise nach oben, abgewinkelt sind. Innerhalb der
Seitenwände 3 und 4 und der oberen Wand 5 befindet sich der Flachdocht 13, dessen
untere Ecken 14 freiliegen, was dadurch erzielt wird, daß die unteren Ecken der
Seitenwände 3 und 4 entfernt oder von dem Flachdocht 13 abgebogen sind.
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Die Wirkungsweise des Kerzenbrenners nach der Erfindung ist folgende:
Der Kerzenbrenner befindet sich in einem Gehäuse, mit dessen Boden seine Bodenstützplatten
1 und 2, vorzugsweise wärmeleitend, verbunden sind. Dieses Gehäuse, das in den Abbildungen
nicht dargestellt ist, kann eine beliebige Form aufweisen. Es ist vorteilhaft, wenn
das Gehäuse die Form eines länglichen Kastens aufweist, wobei der Brenner nach der
Erfindung dann innerhalb dieses Kastens, vorzugsweise in der Nähe des einen Endes
des Kastens, angebracht ist. Der so entstehende
freie Raum im Kasten,
der sich zwischen der einen Seite des Brenners und einem Kastenende bildet, wird
mit einem festen Brennstoff beliebiger Art, also Stearin, Wachs od. dgl., gefüllt.
Die Bodenfläche des Kastens kann eine leichte Schrägung aufweisen, oder der ganze
Kasten kann leicht schräg gestellt werden, so daß sich ein gewisses Gefälle in Richtung
auf den Brenner ergibt. Es ist von Vorteil, wenn der Docht, der vorzugsweise aus
Keramikfaser besteht, aber auch aus einem anderen Werkstoff gefertigt sein kann,
vor der ersten Inbetriebnahme des Brenners mit einem beliebigen festen Brennstoff
getränkt ist. Statt eines Dochtes aus Keramikfaser kann auch ein Asbestdocht oder
ein in die entsprechende Form gepreßter Baumwolldocht Verwendung finden. Die äußere
Form des Dochtes 13 ist so gestaltet, daß er mit drei Flächen fest an den Metallteilen
des Brenners anliegt.
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Zur Inbetriebnahme des Brenners wird eine Flamme, vorzugsweise eine
Streichholzflamme, in die Nähe eines der beiden Durchbrüche 7 oder 8 gebracht. Das
Streichholz kann hierbei auch auf die Lappen 9 oder 10 gelegt werden, deren abgewinkelte
Ecken 11 oder 12 es am Herabfallen hindern. Durch die Wärme der Anzündflamme erwärmen
sich gleichzeitig der Docht 13 und die Metallteile des Brenners, wodurch der bis
dahin feste Brennstoff zu verdampfen beginnt und das bei der Verdampfung entstehende
Gas zu brennen anfängt. Schon nach ganz kurzer Brenndauer sind die Metallteile des
Brenners stark erwärmt, und diese Wärme leitet sich von der oberen Wand 5 und den
Seitenwänden 3 und 4 des Brenners durch Wärmeleitung zu den Bodenstützplatten 1
und 2 und von hier aus auf den Boden des den Brenner umhüllenden Kastens. Dies bewirkt,
daß der im Kasten befindliche feste Brennstoff zu schmelzen beginnt und sich langsam
in Richtung auf den Brenner bewegt. Der Docht 13 saugt den Brennstoff an. Da nur
gewisse Flächen des Dochtes 13 frei sind, hält sich die Beschickung mit Brennstoff
in gewissen Grenzen. Die Flamme brennt gleichmäßig aus dem Ausschnitt 6 in der oberen
Wand 5. Der den Brenner umhüllende Kasten, der nicht Gegenstand der Erfindung ist,
kann während des Brennvorganges, wenn dieses erforderlich ist, mit festem Brennstoff
aufgefüllt werden. Der Brenner kann in an sich bekannter Weise durch Ausblasen gelöscht
werden. Es ist natürlich auch möglich, wenn der Kasten beispielsweise mit einem
Schiebedeckel ausgestattet ist, den Brenner durch Zuschieben des Deckels zu löschen.
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Die beiden Seitenlappen 9 und 10 begünstigen den Anwärmvorgang, weil
ja der feste Brennstoff erst geschmolzen werden muß, bevor eine Zündung an dem Flachdocht
13 entstehen kann. Die beiden seitlichen Durchbrüche 7 und 8 sind in ihrer Größe
so gewählt, daß die gewünschte Größe der Kerzenflamme erreicht wird. Die obere Wand
5 begrenzt und schützt den Docht 13, wobei der obere Ausschnitt
6 die Verbindung der Flamme zu den beiden freiliegenden Teilen des Dochtes
13 herstellt, die sich aus den Durchbrüchen 7 und 8 in den seitlichen Flächen 3
und 4 ergeben. Nach dem Verlöschen der Flamme saugt der Docht den jetzt noch flüssigen
Brennstoff bis zur Sättigung an, bedingt durch die noch beim Löschen bestehende
Wärme in den Metallteilen des Brenners, die wesentliche Teile des Flachdochtes 13
umhüllen.
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Die Vorteile des Brenners nach der Erfindung bestehen in erster Linie
darin, daß die Höhe der Kerzenflamme nie über ein gewisses Maß hinausgehen kann.
Hierdurch wird erreicht, daß in bezug auf die Bauhöhe einer Wärmeplatte oder eines
Rechauds das günstigste Maß erzielt werden kann, wodurch gleichzeitig auch die beste
Wärmeausnutzung erreicht wird. Da die Flamme des Brenners nach der Erfindung eine
höchstmögliche Stabilität aufweist, wobei es ohne Belang ist, ob der den Brenner
umgebende Kasten mit viel oder wenig Brennstoff gefüllt ist, und auch ein sogenanntes
Nachziehen bei dem erfindungsgemäßen Brenner nicht eintritt, kann die Flamme, bei
richtiger Dimensionierung der Wärmeplatte oder des Rechauds niemals den Boden eines
Topfes erreichen, der sich auf dem Wärmegerät befindet. Da die Flamme den Topfboden
nicht berührt, kann auch ein Verrußen desselben nicht eintreten, weil die Kerzenflamme
nur dann rußt, wenn sie mit dem zu erwärmenden Gegenstand in Berührung kommt. Ein
weiterer Vorteil des Brenners nach der Erfindung liegt darin, daß er mit geringstmöglichem
technischem Aufwand aus einem Zuschnitt geformt werden kann. Wesentlich ist, daß
der Docht an mindestens drei Seiten mit den Metallteilen des Brenners in Berührung
steht. Alle über den Wortlaut der Ansprüche hinausgehenden Teile der Beschreibung
dienen der Erläuterung und sind nicht Gegenstand der Erfindung.