-
Dochthalter zum Einsatz in mit fester Brennmasse gefüllte Gefäße.
-
Die Erfindung bezieht sich auf einen Dochthalter zum Einsatz in mit
fester Brennmasse, also beispielsweise Paraffin oder Stearin, gefüllte Gefäße ungefähr
schalenartiger Form, die oben offen sind.
-
Es sind Wärme- beziehungsweise Leuchtgeräte bekannt, die aus einem
schalenartigen Behälter bestehen, der mit einer Brennmasse gefüllt ist. Ungefähr
in der Mitte des Behälters ist in die Brennmasse ein aus Baumwolle bestehender Docht
eingefügt, der nach oben etwas herausragt. Diese bekannten Wärme-und/oder Lichterzeuger
finden hauptsächlich Verwendung in Geräten zum Warmhalten trinkbarer Flüssigkeiten.
Sie werden aber auch als
Beleuchtungsgeräte benutzt.
-
Um eine gerade Haltung des verhältnismäßig bruchempfindlichen Baumwolldochtes
zu ermöglichen und um weiterhin eine möglichst gleichmäßige Flammenhöhe zu erzielen,
sind Dochthalter entwickelt worden, bei denen sich der Baumwolldocht teilweise in
einer nicht vollständig geschlossenen rohrähnlichen Hülse befindet, die aus zusammengerolltem
Blech besteht. Diese bekannten Dochthalter bewirken zwar gegenüber völlig dochthalterlosen
Vorrichtungen eine gewisse gerade Halterung des Baumwolldochtes, können aber nicht
verhindern, daß dieser,
wenn er durch mehrmaliges Änzunden und Löschen
sehr hart und brüchig geworden ist, abbricht, wodurch der Nachteil entsteht, daß
nunmehr das ganze Gerät unbrauchbar ist, trotzdem noch genügend Brennmasse vorhanden
ist. Die bekannten Baumwolldochte brechen nämlich in der Praxis direkt über dem
Dochtrohr ab und lassen sich, weil sie dann zu kurz sind, nicht wieder anzünden.
-
Ferner ist es von Nachteil, daß der herkömmliche Docht durch mehrmaliges
Ansünden und Löschen zurückglüht und dadurch immer kürzer wird, wodurch auch die
Klaue von nal zu Mal kleiner wird. Ein weiterer Nachteil der bekannten Bauarten
von Dochthaltern liegt darin, daß das Dochtrohr, weil es aus zusammengebiogenen
Blech besteht, nicht sollstandig geschlossen ist und eine Ritze aufweist, die in
Richtung seiner gedachten Nittelachse verläuft. Dies, bewirkt, daß sich die brennende
Flamme an der Ritze herunterzieht und die Brennmasse ungleichmäßig aufweicht und
flüssig werden läßt. Hieraus resultieren die Nachteile einer ungleichaißigek brennenden,
blakenden und rußenden Flamme.
-
Die Erfindung hat zur Aufgabe, diese Nachteile zu vermeiden und einen
Dochthalter zu schaffen, bei dem die Verwendung des bekannten Baumwolldochtes und
somit dessen bereits genannten Unzuträglichkeiten vermieden werden. Weitere Aufgaben
der Erfindung bestehen darin, den Docht so zu gestalten, daß er auch bei vielmaligem
Anzünden und Lochen nicht abbricht und zurückglüht, und daß eine stets gleichmäßig
brennende Flamme erhalten wird und zwar über den ganzen Zeitraum, in dem sich noch
Brennmasse in dem Brenmaissenbehälter befindet.
-
Zur Losung dieser Aufgabe sieht die Erfindung einen Dochthalter zum
Einsatz in mit fester Brennmasse zu ftLllenden Gefäßen vor, der so ausg.bildet ist,
daß er aus einem gasdichten Dochtrohr besteht, das, ausgehend von seinen beiden
Stirnseiten, mit mehreren-Einichnitten, die koaxial zu der godashten Mittellinie
des Dochtrohres geführt sind, versehen ist, und daß die zwischen den Eins ohnitt
ei verbleibenden Teile des Dochtrohres nach außen winklig abgebogen sind, derart,
daß sie an den oberen Teil des Dochtrohres kronznartige wärieleitenden Lappen und
an deim unteren Teil des Dochtrohres
Standfüße bilden, die auf dem
Boden eines mit einer festen Brennmasse gefüllten Behälters aufruhen, und daß innerhalb
des Dochtrohres, aus diesem oben und unten herausragend, ein Docht aus unbrennbarem
Werkstoff, jedoch ausreichender Kapillarwirkung, angeordnet ist. Die Erfindung sieht
vor, daß die Einschnitte in dem Dochtrohr, ausgehend von dessen beiden Stirnseiten,
eine unterschiedliche Länge aufweisen.
-
Weiterhin sieht die Erfindung vor, daß die Einschnitte in dem oberen
Teil des Dochtrohres kürzer sind, als in seinem unteren Teil. Ein weiteres Merkmal
der Erfindung besteht darin, daß
der in dem vollkommen geshlossenen Docht rohr befindende Docht aus Asbest besteht.
Er kann aber auch aus einem Bündel von Glasfasern gefertigt sein. In einer besonderen
Ausführungsform sieht die Erfindung vor, daß an dem Dochthalter mindestens ein Auftriebselement
angebracht ists und weiterhin, daß das Auftriebselement oder die Auftriebselemente
aus einem spezifisch leichtere Werkstoff, also beispielsweise Kork, Schaumstoff
oder dergleichen, bestehen, als die Brennmasse in ihrem flüssigen Aggregatzustand,
derart, daß die Auftriebskraft des Auftriebselementes größer als das Gewicht der
Gesamtheit von Dochtrohr, Lappen, Füßen und Docht ist.
-
In den Abbildungen sind Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der
Erfindung dargestellt und zwar zeigt Abbildung 1 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen
Dochthalters im Schnitt, eingesetzt in einen mit Brennmasse gefüllten Behälter.
-
Abbildung 2 eine Draufsicht auf Abbildung 1, wobei sich in dem Behälter
keine Brennmasse befindet.
-
Abbildung 3 eine perGpektivische Darstellung des erfindungsgemäßen
Do chthalters
Abbildung 4 den Dochthalter gemäß Abbildung 1, jedoch
ausgestattet mit einem zusätzlichen Auftriebselement.
-
Ein Dochtrohr 1 ist, beginnend an seiner oberen Stirnseite, beispielsweise
mit vier Schlitzen versehen. Die vier in Längsrichtung voneinander getrennten restlichen
Teile des oberen Endes des Dochtrohres 1 werden mit Abbiegungen 2 und 3 versehen,
so daß sich vier Lappen 4 bilden, die eine wärmeleitende Krone darstellen, die bei
Erhitzung ihre Wärme an das Dochtrohr 1 weiter gibt. An seinem unteren Ende ist
das Dochtrohr 1 gleichfalls mit vier Schlitzen versehen, die auf der gleichen Linie,
wie die oberen Schlitze, aber auch versetzt zu ihnen liegen können und deren Länge
größer ist, als die der oberen Schlitze. Die zwischen den Schlitzen verbleibenden
Teile des Dochtrohres 1 werden mit äe zwei Abbiegungen 5 und 6 versehen, so daß
sich Standfüße 7 bilden, die auf dem Boden 8 des Behälters 9, der späterhin mit
Brennmasse 10 aiisgegossen wird, aufruhen. In dem Dochtrohr 1 befindet sich der
Docht 11, der oben aus dem nicht abgebogenen Teil des Dochtrohres 1 herausragt und
zwar ungefähr in einer Höhe, die der Höhe der Lappen 4 entspricht. Die Flamme 12
brennt an dem oberen Dochtende 13 und gibt seitlich Wärme an die Lappen 4 ab. Bei
der besonderen Ausführungsform gemäß Abbildung 4 ist ein zusätzlicher Auftriebskörper
1t vorgesehen.
-
Die Herstellungs- und Wirkungsweise des Dochthalters gemäß der Erfindung
ist folgende: Der Dochthalter kann aus einem Stück gezogenen Metallrohres hergestellt
werden, wobei dieses an seinen beiden Enden mit einer Anzahl von Einschnitten, beispielsweise
vier Einschnitten, versehen wird. Sodann werden an dem oberen Ende des Dochtrohres
1 mittels einer beliebigen Vorrichtung die Abbiegungen 2 und 3 vorgenommen, wodurch
sich die Lappen 4
ergeben. An dem gegenüberliegenden Ende des Dochtrohres
werden mit einer ähnlichen Vorrichtung die Abbiegungen 5 und 6 hergestellt, wodurch
die Standfüße 7 entstehen.
-
Es ist aber selbstverständlich auch möglich, den Dochthalter durch
Ausstanzung aus einem Blechstreifen zu fertigen, der alsdann zu einem Rohr zusammengerollt
wird.
-
Hierbei ist allerdings streng darauf zu achten, daß die seitlichen
Blechkanten so miteinander verbunden werden, daß sich ein vollkommen gasdichtes
Dochtrohr 1 ergibt.
-
Hiernach wird der Docht 11, der vorzugsweise aus Asbest besteht, in
das Innere des Dochtrohres 1 eingeführt. Die Länge des vorher gut mit Brennmasse
10 getränkten Dochtes 11 ist so bemassen, daß er an seinem oberen Ende ungefähr
an dem oberen Ende der Lappen 4 sich befindet, während sein unteres Ende in etwa
mit der Unterseite der Standfüße 7 abschneidet. Alsdann wird der Dochthalter in
den Behälter 9 eingesetzt und zwar so, daß seine Standfüße 7 auf dem Boden 8 des
ehälters 9 aufruhen. Nunmehr wird der Behälter 9 bis zu der Nähe seines oberen Randes
mit Brennmasse 10 gefüllt, die vorzugsweise aus Paraffin, Stearin oder dergleichen
besteht. Nach Erstarrung der Brennmasse ist das Gesamtgerät nunmehr versand- und
gebrauchsfähig.
-
Die Wirkungsweise ist folgende: Nach Anzünden des Dochtes 11 bildet
sich eine Flamme 12, welche die seitlich neben ihr liegenden Lappen 4, die kronenartig
angeordnet sind, erhitzt. Die Erwärmung der Lappen 4 bewirkt durch Wärmeleitung
eine Erwärmung des Dochtrohres 1 und zwar hinunter bis zu den Standfüßen 7, wodurch
die Brennmasse 10 verflüssigt wird. Hierdurch kann der Docht 11, der über eine starke
Kapillarwirkung verfügt, die verflüssigte Brennmasse 10 leicht nach oben zu der
Flamme 12 saugen.
-
Der wesentlichste Vorteil des erfindungegemäßen Dochthalters liegt
in der gombination des unbrennbaren, saugfähigen Dochtes mit dem vollkommen gasdichten
und geschlossenen Dochtrohr.
-
Hierdurch wird der Vorteil erreicht, daß die Flamme immer auf gleicher
Höhe und mit gleicher Größe brennt und ebenso eine gleiche Wårmeau3strahlung abgibt
und zwar bis zum restlosen Verbrauch der Brennmasse. Weitere Vorteile liegen darin,
daß auch bei wiederholtem Anzünden der Flamme rückstandsfrei und nicht rußend brennt.
Im Gegensatz zu den bekannten Dochten aus Baumwolle ist der in dem erfindungsgemäßen
Dochthalter verwendete Docht nahezu bruchsicher und das vollkommen gasdicht geschlossenen
Dochtrohr verhindert auch ein Herunterziehen der Flamme und damit eine ungleichmäßige
Flammengröße
mit allen daraus entstehenden Nachteilen.
-
Schließlich ist es noch von Vorteil, daß, gegenüber den bisher bekannten
Dochthaltern mit Baumwolldocht, die Flamme extrem weit über der Brennmasse brennen
kann.
-
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die in den Abbildungen 1 bis
3 dargestellten Ausführungsformen, sondern sieht noch eine weitere Ausführungsform
vor, die in Abbildung 4 gezeigt ist. Hier ist an dem Dochthalter ein zusätzlicher
AuStriebskörper angebracht, der, wenn die Brennmasse in seiner Nähe einen flüssigen
Zustand erreicht hat, dem Dochthalter einen gewissen Auftrieb nach oben gibt. Es
ist selbstverständlich, daß die Auftriebskraft des Aufiriebselementes mit dem Gewicht
des Dochthalters und des Dochtes passend zueinander abgestimmt sein müssen.
-
Die Erfindung beschränkt sich weiterhin nicht auf die in den Abbildungen
gezeigte Ausführungsform mit vier Lappen und Standfüßen. Die Anzahl dieser Teile
ist selbstveratändlichE variabel und ebenso ihre Lage zueinander, was bedeutet,
daß die Lappen und die Standfüße im Uhrzeigersinn gegeneinander verdreht sein können.
Auch die Form der Abbiegungen der genannten Teile kann unterschiedlich sein, ohne
daß sich hierdurch die Wirkungsweise ändert. Wesentlich ist immer nur, daß das Dochtrohr
vollkommen geschlossen ist und daß sich in ihm ein unverbrennbarer Docht mit hoher
Kapillarwirkung befindet.