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Vorrichtung zum Gleichrichten von Massenteilen Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum Gleichrichten von Massenteilen, insbesondere von Patronenhülsen
oder Stadien und Geschossen.
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Es ist bekannt, diese Vorrichtungen so auszubilden, daß nur die nicht
lagerichtig zugeführten Werkstücke gewendet werden, die lagerichtig ankommenden
dagegen unter Beibehaltung ihrer Orientierung über eine Abstürzkante herabfallen.
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Nach älteren Vorschlägen dient bei derartigen Vorrichtungen zum Wenden
der Werkstücke ein Pendelhaken, der in seinem unteren, mit den Werkstücken zusammenarbeitenden
Teil entsprechend der Form dieser Werkstücke ausgebildet ist, wobei z.B. zur Verarbeitung
von Stadien für Patronenhülsen, die mit dem Boden voraus ausgerichtet werden müssen,
der Pendelhaken als Winkelhaken ausgebildet ist, der mit seinem in der Bahn der
Werkstücke liegenden kürzeren Arm in das offene Ende der nicht lagerichtig zugeführten
Werkstücke eingreift und sie bis zum Abgleiten des Bodens von der Abstürzkante unterstützt,
dagegen von den lagerichtig ankommenden Werkstücken beiseite gedrückt wird, so daß
diese ungehindert über die Abstürzkante herabfallen können. Sollen Stadien für Geschosse
gleichgerichtet werden, und zwar mit dem dicken Ende voraus, so wird das untere
Ende des Pendelhakens in Form einer Halbschleife ausgebildet, in die sich die Geschoßspitze
hineinlegen kann, nicht aber das dicke Ende des Geschosses. Die Wirkung ist dann
die gleiche wie bei den Hülsen.
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Der vorstehend beschriebene Pendelhaken hat die Tendenz, unter seinem
eigenen Gewicht in die Ausgangsstellung zurückzukehren. Es hat sich jedoch gezeigt,
daß die Masse des Hakens nicht ausreicht, um eine genügend rasche und sichere Rückführung
in die zur Verarbeitung des nächsten Werkstückes erforderliche Stellung zu ermöglichen.
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Man hat daher versucht, die Bewegung des Pendelhakens mit Hilfe einer
entsprechend angeordneten Feder zu beschleunigen. Dieser Versuch war ohne Erfolg,
da infolge der Federcharakteristik die Federspannung mit zunehmendem Ausschlag des
Pendelhakens steigt und zum Festklemmen des Werkstückes an der Abstürzkante führt.
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Es wurde gefunden, daß diese Schwierigkeiten durch eine Anordnung
überwunden werden können, bei der der Pendelhaken unter Einwirkung eines Magneten
steht, der bestrebt ist, ihn in die Ausgangsstellung zurückzuführen.
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Der Magnet kann ein Permanentmagnet oder auch ein Elektromagnet sein.
Im Gegensatz zur Feder nimmt bei dem Magneten die Einwirkung auf den
Pendelhaken
mit zunehmendem Ausschlag des letzteren rasch ab, da sich die Wirksamkeit der Kraft
derartiger Magneten bekanntlich proportional dem Quadrat der Entfernung ändert.
Wenn daher das Werkstück den Pendelhaken voll zum Ausschlag gebracht hat, ist die
Anziehungskraft des Magneten so gering, daß das Werkstück ungehindert herabfallen
kann. Während des dann erfolgenden Zurückschwenkens des Pendelhakens verstärkt sich
der Einfluß des Magneten sehr schnell, so daß der Pendelhaken mit wesentlicher Beschleunigung
in die Grundstellung zurückkehrt und dort sicher gehalten wird.
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In den Zeichnungen sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt. Es zeigen A b b. 1 und 2 die Gleichrichtung einseitig offener Hülsen
bei verschiedener Orientierung derselben, A b b. 3 und 4 die entsprechende Gleichrichtung
von Geschoßmänteln, Abb.5 den Pendelhaken der Abb.3 und 4 in Seitenansicht, A b
b. 6 die Überleitung der Werkstücke vom Zuführapparat in die Gleichrichteeinrichtung.
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Die in den Abbildungen dargestellte Gleichrichteeinrichtung besitzt
eine Rinne 1, deren vorderes Ende als Abstürzkante 5 ausgebildet ist. Senkrecht
unter dieser Kante befindet sich das Ausfallrohr 6.
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Die Werkstücke werden der Rinne 1 durch einen geeigneten Zuführapparat
beliebiger Ausbildung zugeleitet. Wie schematisch in Abt. 6 dargestellt, enthält
ein solcher an sich bekannter Zuführapparat eine geneigte Förderscheibe 2, die Klammern
3 zur Aufnahme der Werkstücke aufweist und an oder in der Nähe ihres Scheitels über
eine tangential angeordnete Führung 4 in offener Verbindung mit der Gleichrichteeinrichtung
steht. Da bei dieser Ausführung die Werkstücke unter Einwirkung der
Förderscheibe
bleiben, bis sie über die Abstürzkante 5 in das Ausfallrohr 6 fallen, ergibt sich
ein besonders günstiger Einfluß auf den Gleichrichtevorgang.
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In der eigentlichen Gleichrichteeinrichtung ist ein Pendelhaken 7
so aufgehängt, daß sein entsprechend ausgebildetes unteres Ende in der Zuführbahn
der Werkstücke liegt. Der Pendelhaken steht unter Einwirkung eines Dauermagneten
8, der ihn in die durch Stift begrenzte Ausgangsstellung zieht bzw. ihn dort hält.
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Gemäß den A b b. 1 und 2 ist der Pendelhaken als Winkelhaken ausgebildet,
dessen kurzer Arm 7 b in der dargestellten Weise auf die aus Hülsen bestehenden
Werkstücke 10 einwirkt. Die Hülsen sind mit dem Boden voraus auszurichten. Kommt,
wie Abb.l-zeigt, das WerkstücklO lagerichtig an, so drückt der geschlossene Boden
desselben den Pendelhaken beiseite, so daß das Werkstück unter Beibehaltung seiner
Orientierung über die Kante 5 ab stürzt, sobald es von der Förderscheibe entsprechend
weit vorgeschoben worden ist. Kommt dagegen entsprechend A b b. 2 das Werkstück
10 nicht lagerichtig an, so greift der Pendelhaken mit seinem kürzeren Arm 7 a in
das vordere offene Ende des Werkstückes und hält das unter Einwirkung der Schrägscheibe
2 verbleibende Werkstück, bis sein Boden von der Kanten abgleitet und es mit dem
Boden voraus in das Ausfallrohr 6 fällt.
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Gemäß den Ab b. 3 bis 5 ist das untere Ende 7 b des Pendelhakens
als Halbschleife (abt. 5) ausgebildet, die bei lagerichtig ankommenden Werkstücken
durch das dickere Ende des Geschosses 11 beiseite gedrückt wird (A b b. 3), bei
nicht lagerichtig
ankommenden Werkstücken dagegen die Geschoßspitze so lange unterstützt
(Ab b. 4), bis der Boden des Geschosses von der Abstürzkante 5 abgleitet.
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Auch in diesem Fall werden daher nur die falsch liegenden Werkstücke
gewendet, während die richtig liegenden ihre Orientierung beibehalten. Der Pendelhaken
kann selbstverständlich auch eine beliebige andere Form erhalten, wenn die zu verarbeitenden
Werkstücke dies als zweckmäßig erscheinen lassen.
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Wie insbesondere die Abt. 2 und 4 erkennen lassen, besitzt der Pendelhaken
seinen größten Ausschlag, wenn das zu wendende Werkstück abstürzt.
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In diesem Augenblick ist der Pendelhaken dem Einfluß des Magneten
8 so weitgehend entzogen, daß keine Behinderung des frei herabfallenden Werkstückes
auftreten kann.