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Hydraulischer, am Strebausbau abgestützter Rückzylinder für Rinnenförderer
Die Erfindung bezieht sich auf einen hydraulischen, am Strebausbau abgestützten
Rückzylinder für einen Rinnenförderer, an dem ein kohlenhobelartiges Gewinnungsgerät
geführt ist.
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Es ist bekannt und gebräuchlich, in Abbaubetrieben, in welchen z.
B. Steinkohle durch einen Kohlenhobel oder eine sonstige Gewinnungseinrichtung selbsttätig
gelöst und ebenso selbsttätig in den vor dem Stoß liegenden Förderer verfrachtet
wird, zum Rücken des Förderers entsprechend dem fortschreitenden Abbau Rückzylinder
einzusetzen, die wahlweise hydraulisch oder pneumatisch betrieben werden. Wenn Wert
darauf gelegt wird, daß der Förderer und mit ihm die Hobelführung möglichst starr
abgestützt werden, dann werden hydraulische Zylinder bevorzugt. In diesem Fall darf
eine als Nothub wirkende Nachgiebigkeit des Kolbens nur wirksam werden, um beim
Durchgang des Hobels eintretende Schwierigkeiten zu vermeiden. Das gilt vor allem
dann, wenn die Kolbenstange völlig eingeschoben ist und/oder wenn eine bestimmte
Größe der von dem vorbeilaufenden Gewinnungsgerät herrührenden Rückdruckkraft überschritten
wird.
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Es ist bereits ein hydraulischer Rückzylinder durch das deutsche Gebrauchsmuster
1824 317 bekanntgeworden, bei welchem im Flüssigkeitsraum eine Gasblase eingeschlossen
ist, so daß sich dieser Rückzylinder in bezug auf das Druckaufnahmevermögen wie
ein pneumatischer Rückzylinder verhält, also proportional zur Zunahme der vom vorbeilaufenden
Gewinnungsgerät herrührenden Reaktionskraft nachgibt. Dieses frühzeitige Nachgeben
des Rückzylinders hat die nachteilige Wirkung, daß das am zurückweichenden Förderer
geführte Gewinnungsgerät im gleichen Maße aus der Kohlenfront herausgedrückt wird,
so daß es nicht möglich ist, eine Kohlenvorgabe konstanter Dicke herauszuschälen.
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Dieser Nachteil wird gemäß der Erfindung dadurch beseitigt, daß der
hydraulische Rückzylinder in einer nachgiebigen Verlagerung abgestützt ist, die
erst nach Überschreiten einer bestimmten einstellbaren Größe der von der Einwirkung
des vorbeilaufenden Gewinnungsgerätes herrührenden Reaktionskraft nachgibt.
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Der Rückzylinder kann zu diesem Zweck nach einem Vorschlag der Erfindung
seinerseits als Kolben in einen mit einem einstellbaren Überdruckventil versehenen
hydraulischen Zylinder eingreifen und eine größere mit dem gleichen hydraulischen
Mittel beaufschlagte Kolbenfläcbe aufweisen als der Vorschubkolben.
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Nach einem weiteren Vorschlag kann der Rückzylinder über eine entsprechend
kräftige, in einem Rohr geführte Feder gegenüber seinem Abstützteil verschiebbar
sein.
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In jedem Fall wird nach dem Durchgang des Hobels der Rückzylinder
seinerseits wieder in Richtung gegen den Kohlenstoß vorgefahren. Dem Rückzylinder
steht dann nach wie vor seine volle Ausschublänge zum Vorrücken des Förderers zur
Verfügung. Dabei kann, wenn inzwischen durch den vorbeifahrenden Hobel eine mehr
oder minder große Vorgabe von dem Flöz gelöst und in den Förderer verfrachtet wurde,
zugleich mit dem Vorschieben des Rückzylinders als solchem auch die in dem Rückzylinder
geführte Kolbenstange um das Maß der Vorgabe ausgefahren werden.
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Die ringförmige Kolbenfläche an der Außenseite des Rückzylinders,
die in dem Abstützzylinder beaufschlagt werden kann, kann so bemessen sein, daß
sie bei ständiger Belastung mit dem Druck des Netzes schon die gewünschte hohe Vordruckkraft
auf den Rückzylinder und seinen Vorschubkolben ausübt. Gegebenenfalls kann der Druckraum
dieses Ringzylinders über ein einstellbares Überdruckventil mit dem Netz in Verbindung
stehen. Die Einströmung des Druckmittels erfolgt dann über ein normales Rückschlagventil,
wenn nicht aus sonstigen Gründen ein gesteuertes Ventil bevorzugt werden sollte.
Das in dem Zylinder befindliche Druckmittel wird dann durch das entsprechend eingestellte
Überdruckventil in das Netz zurückgepreßt, wenn der Hobel den
Rückzylinder
passiert und eine gewisse Größe überschreitende Reaktionskräfte ausübt.
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Im übrigen ist die Ausbildung des Rückzylinders beliebig. Es kann
sich ebensogut um einen Zylinder mit einfachem Kolben als auch um einen mit einem
Teleskopkolben handeln. Ferner ist es gleichgültig, ob der Rückzylinder sich seinerseits
nur lose gegen den zu rückenden Förderer abstützt oder ob er an denselben angeschlossen
ist, so daß bei Bedarf auch der Förderer als Widerlager dienen kann, um mit dem
gleichen Zylinder durch entsprechende Beaufschlagung den Ausbau nachzuholen, nachdem
derselbe vom Druck des Hangenden entlastet ist.
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Es war schon bekannt, Rückzylinder derart abzustützen, daß sie irgendwelche
Verschwenkungen insbesondere in Flözebene vollführen können. Eine Ausweichmöglichkeit
des Zylinders. als Ganzes in axialer Richtung war damit aber nicht verbunden.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 einen hydraulisch betätigten Rückzylinder mit hydraulischer Abstützung,
F i g. 2 einen hydraulisch betätigten Zylinder mit Federabstützung.
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Der eigentliche Rückzylinder 10, in welchem der Kolben 11 mit der
Kolbenstange 12 und dem kugelförmigen Druckkopf 13 verschiebbar ist, ist seinerseits
in einem weiteren Zylinder 14 gleitend geführt. Der Rückzylinder 10 trägt seinerseits
eine ringförmige Kolbenscheibe 15, die in diesem Zylinder 14 gleitend verschoben
werden kann.
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Die Beaufschlagung des Zylinderkolbens 11 auf seiner vollen Rückfläche
geschieht durch die Leitung 16, die an das hintere Ende des Zylinders
10 angeschlossen ist und die einen Schlitz 17 des Schutzgehäuses
18 durchgreift, welches eine Verlängerung des Zylinders 14 darstellt. Das
durch die Leitung 16 zugeführte Druckmittel schiebt also den Kolben 11 mit dem kopfförmigen
Druckstück 13 in Vorschubrichtung aus. Soll später der Kolben 11 in seine skizzierte
Ausgangslage zurückbewegt werden, so wird die Druckleitung 16 entlastet und das
Druckmittel durch die am anderen Ende angeschlossene Leitung 19 in den Zylinder
10 eingeführt. Es wirkt dann nur auf die kleine Ringfläche 20 ein, die ausreichend
groß bemessen ist, um den Kolben 11 mit seiner Kolbenstange 12 in Ausgangsstellung
zurückzuschieben.
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Der Zylinder 14 ist seinerseits auf der Rückseite des- Ringkolbens
15 durch eine Leitung 21 an das Druckmittelnetz angeschlossen. In dieser Leitung
mag ein Rückschlagventil oder auch ein Steuerventil liegen. Von dem gleichen Zylinderraum
14 geht aber auch die Leitung 22 aus, die über ein nicht dargestelltes Überdruckventil
mit dem Druckmittelnetz in Verbindung steht. Das Überdruckventil ist regelbar. Es
kann also- eingestellt werden, bei welcher rückseitigen Druckbelastung der Zylinder
10 mit seinem Ringkolben 15 in den hydraulischen Zylinder 14 zurückweicht. Hört
die Kraft auf, die den Kolben 11 zurückschiebt, dann wird das durch die Leitung
21 in den Zylinder 14 eintretende Druckmittel die Kolbenstange sogleich wieder vorschieben,
wobei der Ringkolben 15 wieder in die skizzierte linke Endlage gelangt.
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Bei der skizzierten Ausführung ist der Rückzylinder 10 durch ein Kugelgelenk
mit dem Ausbau verbunden. Der hydraulische Zylinder 14 trägt einseitig eine Gelenkkugel
23, die in die Pfanne 24 eines Halters 25 eingreift. Mit Hilfe des Klemmringes 26,
der nach Belieben mehr oder minder fest gegen die Gelenkpfanne 24 gezogen werden
kann, kann die Gelenkkugel 23 mehr oder minder fest an dem Halter 25 angeklemmt
werden. Der Halter 25 wird seinerseits, wie schon erwähnt wurde, an dem Ausbau befestigt.
Bei der skizzierten Ausführung ist als Beispiel lediglich ein Stempelfuß 27 für
einen rückbaren Ausbaurahmen punktiert in seinen Umrissen skizziert. Der Halter
25 soll durch eine Reihe von Schrauben 28 od. dgl. mit dem Stempelfuß 27 verbunden
sein.
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Bei der Ausführung entsprechend F i g. 2 der Zeichnung ist wiederum
in dem eigentlichen Rückzylinder 10 ein Kolben 11 geführt, dessen Kolbenstange 12
den halbkugelig ausgebildeten Druckkopf 13 trägt. Der Rückzylinder 10 kann wahlweise
über die Leitungen 29 und 30 an das hydraulische Druckmittelnetz angeschlossen
werden. .
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Die bei zu großen Kräften wirksam werdende Nachgiebigkeit des Rückzylinders
10 wird bei der in F i g. 2 skizzierten Ausführung durch eine dicke Reibungsfeder
31 erreicht, die in eine Reihe von Einzelfedern unterteilt ist, zwischen welchen
jeweils ein Stützring 32 eingelegt ist. Die Feder 31 umschließt außen den Zylinder
10. Sie stützt sich einseitig gegen den stufenförmigen Absatz 33 des Rückzylinders
10,
während sich das andere Ende an dem Boden 34 eines Führungsrohres 35 abstützt.
Das Rohr 35 ist an seinem anderen Ende durch einen lösbaren Ring 36
verschlossen,
der verhindert, daß der Zylinder 10 zur linken Seite hin aus dem Rohr 35 heraustritt.
Der Zylinder 10 liegt in seiner skizzierten Endlage mit einer Stufe 37 an dem Ring
36 an. Das Führungsrohr 35 ist mit einem Schlitz 38 versehen, in welchem der Rohranschluß
30 sich beliebig verschieben kann, wenn der Zylinder 10 unter zusätzlicher
Spannung der Feder 31 zurückweicht. Der andere Leitungsanschluß 29 gelangt durch
die Mittelöffnung 39 des zweiten Rohrbodens 34 ins Freie.
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Das Führungsrohr 35 trägt wieder eine Gelenkkugel 23, die zwischen-
den beiden Pfannenteilen 24 und 26 des Halters 25 beliebig fest eingeklemmt werden
kann.
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Es sei besonders erwähnt, daß statt der in F i g. 2 skizzierten Wickelreibungsfeder
auch irgendeine sonstwie ausgebildete Feder eingeschaltet werden könnte.