DE1223399B

DE1223399B - Einrichtung zum Regeln des Bremsluftdrucks an der Rolle der in eine Rotationsdruckmaschine einlaufenden Bahn

Info

Publication number: DE1223399B
Application number: DEM58507A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Ludwig Wenczler
Original assignee: MAN Maschinenfabrik Augsburg Nuernberg AG
Current assignee: MAN AG
Priority date: 1963-10-12
Filing date: 1963-10-12
Publication date: 1966-08-25
Also published as: CH422012A; GB1071631A

Description

Einrichtung zum Regeln des Bremsluftdrucks an der Rolle der in eine Rotationsdruckmaschine einlaufenden Bahn Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Regeln des Bremsluftdrucks an der Rolle der in eine Rotationsdruckmaschine einlaufenden Bahn mit einer den Zufluß der Druckluft zu der Bremse steuernden Vorrichtung, die durch eine einer Belastung ausgesetzte Schwingwalze betätigbar ist, einem dieser Vorrichtung vorgeschalteten Druckminderventil und einer weiteren Vorrichtung zum Verändern der Belastung der Schwingwalze.
Es ist bekannt, die Papierspannung an der ablaufenden Rolle des Rollensterns einer Rotationsdruckmaschine mittels einer gewichtsbelasteten Schwingwalze aufrechtzuhalten, wobei gleichzeitig mit abnehmendem Rollendurchmesser in Abhängigkeit von der Lage der sinkenden Schwingwalze der Bremsluftdruck verringert wird. Die durch Verschieben des Laufgewichtes vom Drucker hervorgerufenen Spannungsänderungen würden jedoch ein Verschwenken der Schwingwalze nach sich ziehen, durch welche wiederum der Bremsluftdruck und damit die Papierspannung korrigiert werden könnte. Eine gewichtsbelastete Schwingwalze allein hat aber einen begrenzten Schwingbereich. Bei größeren Spannungsschwankungen besteht daher die Gefahr, daß die Schwingwalze ihre Endanschläge erreicht, wodurch die Papierspannung schlagartig ausfällt und die Papierbahn zu reißen beginnt.
Ferner ist bereits eine Einrichtung vorgeschlagen worden, bei der zusätzlich zu der Abbremsung mittels einer Schwingwalze eine unabhängig hiervon arbeitende Steuereinrichtung zum Betätigen der Bremse vorgesehen ist. An Stelle des mit der Schwingwalze zusammenwirkenden Gewichtes ist dabei jedoch eine druckluftbelastete Membran bzw. ein Kolben vorgesehen. Eine dertig belastete Membran wirkt aber wie ein Stoßdämpfer und ermöglicht keine feinfühlige Papierzugregelung wie mit einem Laufgewicht, das ein völlig freies Auspendeln gewährleistet. Zudem wirkt sich die Membran- bzw. Kolbendämpfung in jeder Lage der Schwingwalze anders aus, so daß sich die Regelkraft und der Regelweg ständig ändern.
Diese Mängel können bei einer Einrichtung zum Regeln des Bremsluftdrucks der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß dadurch behoben werden, daß die Belastung der Schwingwalze in an sich bekannter Weise durch ein Laufgewicht gebildet wird und daß ferner mit diesem Laufgewicht eine auf das Druckminderventil einwirkende Steuerstange verbunden ist.
Durch diese Maßnahme wird der Bremsluftdruck außer in Abhängigkeit vom Rollendurchmesser auch davon unabhängig von der Lage der Schwingwalze, aber entsprechend der jeweiligen Stellung des Lauf- gewichtes verändert, d. h., bei gleichbleibender Stellung der Schwingwalze kann der Bremsluftdruck durch Betätigen eines Druckminderventils mittels des Laufgewichtes kurzfristig auf den erforderlichen Wert einreguliert und die Papierspannung damit korrigiert werden. Auf diese Weise wird also die als unmittelbare Folge einer Laufgewichtsverstellung notwendige Änderung des Bremsdrucks von der durch den Abbau des Papierrollendurchmesser nötigen Bremsdruckänderung getrennt und gewissermaßen in eine Grobeinstellung durch den Druckminderer und eine Feineinstellung mit Hilfe des Steuerschiebers unterteilt.
Trotz dieser vielgestaltigen Aufgabe zeichnet sich der Gegenstand der Erfindung durch einen geringen Aufwand aus.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht der Einrichtung schematisch, F i g. 2 eine Draufsicht, F i g. 3 eine Einzelheit in größerem Maßstab.
Die zu bedruckende Papierbahn 1 wird in bekannter Weise von der Rolle 2 eines nicht dargestellten Rollensterns einer Rotationsdruckmaschine abgezogen, wobei die Spannung mittels einer Schwingwalze 3 eingehalten wird. Die Schwingwalze ist beispielsweise mittels eines Hebels 4 an einer ortsfest gelagerten Welle 5 befestigt, mit welcher gleichzeitig ein Rahmen 6 mit einem darin verschiebbaren Laufgewicht 7 verbunden ist. Durch einen angebauten E-Motor 8 kann das Gewicht 7 und damit die Papierspannung verändert werden. Als Folge des gestörten Gleichgewichtes zwischen Papierspannung und Bremskraft wird die Welle 5 verdreht und beispielsweise über ein Gestänge 9 ein Schieber 10 betätigt, der den Zufluß der Druckluft zu einer pneumatischen Bremse 11 am Rollensternarm steuert, wodurch das Gleichgewicht zwischen der abgezogenen Bahn und der sich drehenden Rolle wiederhergestellt und die richtige Papierspannung eingestellt wird.
Bei größeren Ausschlägen der sich zwischen zwei Anschlägen bewegenden Schwingwalze 3 durch Verschieben des Gewichtes 7 wird die Regelung des Bremsluftdrucks mittels des beispielsweise angeführten Schiebers umgangen, indem mit dem Laufgewicht 7 eine Steuerstange 12 verbunden ist, die auf ein Druckminderventil 13 einwirkt, das seinerseits über den Schieber 10 mit dem Zylinder der Rollenbremse in Verbindung steht. Zu diesem Zweck ist an der Gehäusewand 14 eine Hülse 15 drehbar befestigt, die einen Ansatz 16 aufweist, auf welchem der Membranstößel des Druckminderventils 13 aufliegt. Am anderen Ende der Hülse ist an einem Hebel 17 ein Stift oder eine Rolle 18 annähernd in der Drehachse der Welle 5 angeordnet, auf welcher die geneigt zur Laufgewichtsführung 19 vorgesehene Steuerstange 12 aufliegt. Dadurch ist die Verstellung des Membranstößels ausschließlich von der Verstellung des Laufgewichtes, jedoch nicht von der jeweiligen Lage des aus Schwingwalze und Laufgewicht bestehenden Waagebalkens abhängig, d. h., der Membranstößel soll sich nur bei der seitlichen Verstellung des Laufgewichtes bewegen, muß hingegen bei der Schwenkbewegung desselben unverändert bleiben. Beim Verschieben des Gewichtes 7 wird somit der Stift 18 bewegt, wodurch auch der Ansatz 16 mehr oder weniger gegen das Druckminderventil drückt und somit die Bremse mit mehr oder weniger Luftdruck beaufschlagt wird. Eine Aussparung 20 in der Hülse 15 ermöglicht es, den Membranstößel in der Nähe der Drehachse der Hülse 15 angreifen zu lassen, wodurch ein günstiges Übersetzungsverhältnis gewährleistet ist.
Eine Rückholfeder 21 bewirkt die Spielfreiheit und Rückführung der Steuerung.
Patentansprüche: 1. Einrichtung zum Regeln des Bremsluftdrucks an der Rolle der in eine Rotationsdruckmaschine einlaufenden Bahn mit einer den Zufluß der Druckluft zu der Bremse steuernden Vorrichtung, die durch eine einer Belastung ausgesetzte Schwingwalze betätigbar ist, einem dieser Vorrichtung vorgeschalteten Druckminderventil und einer weiteren Vorrichtung zum Verändern der Belastung der Schwingwalze, d a -durch gekennzeichnet, daß die Belastung der Schwingwalze (3) in an sich bekannter Weise durch ein Laufgewicht (7) gebildet ist und daß ferner mit diesem Laufgewicht eine auf das Druckminderventil (13) einwirkende Steuerstange (12) verbunden ist.

Claims

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerstange (12) auf das eine Ende (18) eines gekröpften Schwenkhebels (17) und das andere Ende (15, 16) des Schwenkhebels (17) auf das Druckminderventil (13) einwirkt.

3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das mit der Steuerstange (12) zusammenwirkende Ende (18) des Schwenkhebels (17) annähernd in der Drehachse (5) des aus Schwingwalze (3) und Laufgewicht (7) bestehenden Waagebalkens angeordnet ist.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 721 298, 756 492; deutsche Auslegeschrift Nr. 1 153 221; schweizerische Patentschrift Nr. 252 775; französische Patentschrift Nr. 1 336 565; britische Patentschrift Nr. 743 351; USA.-Patentschrift Nr. 1 670 637.