DE1223372B - Verfahren zur Herstellung von in 15-Stellung substituierten Androstan- und Androsten-Derivaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von in 15-Stellung substituierten Androstan- und Androsten-DerivatenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07J—STEROIDS
- C07J1/00—Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, not substituted in position 17 beta by a carbon atom, e.g. estrane, androstane
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C 07 c
Deutsche Kl.: 12 ο-25/04
Nummer: 1 223 372
Aktenzeichen: F 39420IV b/12 ο
Anmeldetag: 6. April 1963
Auslegetag: 25. August 1966
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von in 15-Stellung alkylierten,
aralkylierten oder arylierten 17-Oxo-androstan- und -androsten-Derivaten aus lS-Dehydro-n-oxo-androstan-
und -androsten-Derivaten.
Es wurde gefunden, daß man Androstan- und Androsten-Derivate der allgemeinen Formel I
CH3
(I)
in der R Wasserstoff oder die Methylgruppe, Ri Wasserstoff oder die Methylgruppe und R2 niedrigmolekulares Alkyl, gegebenenfalls substituiertes Aral-
kyl oder Aryl bedeutet, in der Weise herstellen kann, daß man Verbindungen der allgemeinen Formel II
CH3
HO
(H)
in der R und Ri die obige Bedeutung besitzen, mit einem Magnesiumhalogenid der allgemeinen Formel
Ra — Mg — Hal, worin R2 die obengenannte Bedeutung
besitzt, vorzugsweise in Gegenwart katalytischer Mengen an Schwermetallsalzen umsetzt und
in den erhaltenen Androstan- oder Androsten-Derivaten der allgemeinen Formel III
CH3
HO
(HI)
worin R, Ri und R2 die obengenannte Bedeutung
besitzen, die 3-Hydroxygruppe in an sich bekannter Weise oxydiert.
Verfahren zur Herstellung von in
15-Stellung substituierten Androstan- und
Androsten-Derivaten
15-Stellung substituierten Androstan- und
Androsten-Derivaten
Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft
vormals Meister Lucius & Brüning, Frankfurt/M.
Als Erfinder benannt:
Dr. Hans Herloff Inhoffen, Braunschweig;
Dr. Werner Fritsch, Neuenhain (Taunus);
Dr. Hans Lessenich, Kriftel (Taunus)
Dr. Hans Herloff Inhoffen, Braunschweig;
Dr. Werner Fritsch, Neuenhain (Taunus);
Dr. Hans Lessenich, Kriftel (Taunus)
Der in den Verbindungen der allgemeinen Formel I auftretende Rest R2 steht für eine niedrigmolekulare
Alkyl- oder eine gegebenenfalls substituierte Aryl- oder Aralkylgruppe. Als Substituenten am Benzolkern
kommen beispielsweise niedrigmolekulare Alkyl- oder Alkoxygruppen oder die Halogenatome in
Betracht. R2 kann also z. B. die folgende Bedeutung haben: Methyl, Äthyl, Propyl, Isopropyl, Butyl,
tert.-Butyl, Amyl, Benzyl, p-Methoxyphenyl oder
p-Fluorphenyl.
Als Ausgangsstoffe für das erfindungsgemäße Verfahren dienen 15-Dehydro-17-oxo-Verbindungen der
Androstan- und Androsten-Reihe der vorstehenden Formel II, beispielsweise zd5-15-Androstadien-3ß-ol-17
- on, 19 - nor -A5-15- Androstadien - 3ß - öl -17 - on,
7-Methyl-^5-15-androstadien-3^-ol-17-on, zl15-Androsten-3^-ol-17-on,
19-nor-zl15-Androsten-3/3-ol-17-on
oder 7-Methyl-zl15-androsten-3ß-ol-17-on.
Die Ausgangsstoffe können z. B. aus den entsprechenden 17-Ketalen von 16-Brom-17-oxo-androstenen
erhalten werden (s. auch Czech. Chem. Communications, 23, S. 1564 [1958], und J. Am. Chem. Soc,
82, S. 3209 [I960]). Die als Ausgangsstoffe benötigten 15-Dehydro-17-oxo-androstane können auch nach
dem in Bull. Soc. Chem. [1961], S. 1822, und ebenda [1962], S. 90, beschriebenen Verfahren durch Bromierung
von 17-Ketalen der Androstan-Reihe mit Phenyl - trimethylammoniumbromid - dibromid, anschließende
HBr-Abspaltung und darauffolgende Entketalisierung erhalten werden.
Der Ablauf der dem erfindungsgemäßen Verfahren zugrunde liegenden Reaktion sei beispielsweise
in folgendem Schema dargestellt:
609 657/423
CH3
HO
CH3
R2-Mg-HaI .
HO
Zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung verfährt man zweckmäßig in folgender
Weise: Die in dem ersten Verfahrensschritt notwendige Umsetzung von A mit Magnesiumhalogeniden
der allgemeinen Formel Ra — Mg — Hai, worin R2
die obengeannte Bedeutung hat* erfolgt unter den für Grignardierungen bekannten Bedingungen in
einem hierzu geeigneten Lösungsmittel, beispielsweise einem Äther, wie Diäthyläther, Dioxan, Tetrahydrofuran
oder auch Methylenchlorid. Es können in Abhängigkeit von den Lösungseigenschaften der
Ausgangskomponente auch Lösungsmittelgemische, wie beispielsweise Äther—Tetrahydrofuran, zur Anwendung
kommen. Die Umsetzung wird zweckmäßig so ausgeführt, daß man die in bekannter Weise
in einem inerten Lösungsmittel hergestellte Grignard-Verbindung zu dem vorteilhaft in dem gleichen Lösungsmittel
oder einem Lösungsmittelgemisch gelösten 15-Dehydro-androstan- oder -androsten-Derivat
langsam zugibt. Es ist vorteilhaft, die Umsetzung in Gegenwart katalytischer Mengen von Schwermetallsalzen,
beispielsweise Kobalt- oder Kupfersalzen, vorzugsweise Kupfer(I)-chlorid, vorzunehmen.
Das Reaktionsgemisch wird dann mehrere Stunden, vorzugsweise bis zu 12 Stunden, und bei Zimmertemperatur
stehengelassen. Die. jeweiligen Reaktionsbedingungen sind, naturgemäß von der Reaktionsfähigkeit
der eingesetzten Komponenten abhängig, so daß auch gegebenenfalls, soweit die Eigenschaften der eingesetzten Komponenten es
zulassen, das Reaktionsgemisch eine bis mehrere Stunden unter Rückfluß zum Sieden zu erhitzen ist,
um eine ausreichende Reaktionsgeschwindigkeit zu erreichen. Die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches
erfolgt in an sich bekannter Weise beispielsweise dadurch, daß man das Reaktionsgemisch in eine
gesättigte Ammoniumchloridlösung einrührt, ausäthert und den Äther abdampft.
Die erste Reaktionsstufe des erfindungsgemäßen Verfahrens (A —»· B) war nicht voraussehbar. Die in
15- und 17-Stellung befindlichen Doppelbindungen
befinden sich bei den Ausgangsstoffen der Formel A in Trans-Stellung. In Fieser und Fieser,
Steroide, 1959, S. 694, Formelschema, wird eine entsprechende. Umsetzung, ausgehend von 16-Dehydro-20-oxo-pregnenen
beschrieben. Hier handelt es sich jedoch bei den entsprechenden Doppelbindungen in 16- und 20-Stellung um die Cis-Konfiguration.
Die von Lutz und R e ν e 1 e y (J. Am. Chem. Soc, 63 [1941], S. 3184, linke Spalte) angegebene
Deutung des Reaktionsmechanismus, der zur 1,4-Addition führt, basiert auf Cis-Konfiguration.
Es war daher keineswegs zu erwarten, wie die Reaktion bei der hier vorliegenden Trans-Konfiguration
verlaufen würde.
Zur Überführung der so erhaltenen, in 15-Stellung
durch R2 substituierten S-Hydroxy-n-oxo-androstan-
bzw. -androsten-Derivate B in die physiologisch und pharmakologisch wirksamen 3-Oxo-Verbindungen C
werden diese in an sich bekannter Weise einer Oxydation unterworfen. Als Oxydationsmittel kommen
beispielsweise Chromtrioxyd—Schwefelsäure (vgl.
auch J. Chem. Soc. [London], 1946, S. 39) in Gegenwart von Aceton oder Metallalkoholate, insbesondere
Aluminiumalkoholate, in Gegenwart von Ketonen, wie Aceton oder Cyclohexanon (Oppenauer-Verfahren),
in Betracht.
Die Verfahrenserzeugnisse sind neuartige Verbindungen, die sich durch eine überraschend hohe
androgene und zum Teil auch hohe anabole Wirksamkeit auszeichnen.
Beispiel 1
15-Methyl-androstan-3,17-dion
15-Methyl-androstan-3,17-dion
2 g 15 - Dehydro - androstan - 3/3 - öl -17 - on werden
in 20 ml absolutem Tetrahydrofuran und 30 ml absolutem Äther gelöst. Zu dieser Lösung tropft
man die ätherische Lösung einer lOmolaren Menge an Methylmagnesiumjodid, der vorher 300 mg Kupfer(I)-chlorid
zugesetzt worden war. Dabei scheidet sich ein farbloser Niederschlag aus. Nach dem Stehen
des Reaktionsgemisches bei Raumtemperatur über Nacht wird er in eine wäßrige gesättigte Ammoniumchloridlösung
eingerührt, mit Äther extrahiert und die vereinigten organischen Phasen mit Wasser
neutral gewaschen. Nach dem Trocknen über Calciumchlorid wird im Vakuum zur Trockne eingeengt.
Man erhält 2,18 gt eines Rohproduktes, das sogleich der folgenden Oxydation unterworfen wird.
2,18 g rohes lS-Methyl-androstan-S/S-ol-lV-on werden
in 250 ml Aceton gelöst und mit einer Lösung von 13,36 g Chromsäure in 30 ml Wasser und
11,5 ml konzentrierter Schwefelsäure (Kiliani-Oxydationslösung)
bis zur schwachen Braunfärbung bei 00C titriert. Nach 3 Minuten langem Stehen
wird das Reaktionsgemisch in 1,51 Wasser eingerührt. Man extrahiert mit Chloroform, trocknet
die organische Phase über Natriumsulfat und engt im Vakuum zur Trockne ein. Der Destillationsrückstand
(1,67 g öl) wird in 20 ml Benzol gelöst und an einer Säule aus 60 g Aluminiumoxyd (Aktivität II
nach Brockmann) chromatographiert. Elution mit Benzol liefert eine Fraktion, die nach dem Umkristallisieren
aus Äther 690 mg 15-Methyl-androstan-3,17-dion vom Schmelzpunkt 153 bis 1540C
ergibt.
Beispiel 2
15-Methyl-zl4-androsten-3,17-dion
15-Methyl-zl4-androsten-3,17-dion
2 g 15-Dehydro-/l5-androsten-3jS-ol-17-on werden
in 20 ml absolutem Tetrahydrofuran und 20 ml absolutem Äther gelöst und bei 100C in die lOmolare
Menge Methylmagnesiumjodid und 300 mg Kupfer(I)-chlorid, hergestellt in absolutem Äther, eingetropft.
Nach 12stündigem Stehen bei Zimmertemperatur wird das Reaktionsgemisch in eine gesättigte Ammoniumchloridlösung
eingerührt, mit Äther extrahiert und die organische Phase nach dem Trocknen über Natriumsulfat im Vakuum zur Trockne eingeengt.
Man erhält 2,1 g eines Rohproduktes, das sogleich der folgenden Oxydation unterworfen wird.
1,75 g des oben erhaltenen rohen 15-Methyl-,d5-androsten-3ß-ol-17-ons
werden in 100 ml absolutem Toluol gelöst und etwa 10 ml davon abdestilliert.
Zu dieser Lösung gibt man 20 ml Cyclohexanon und 1,5 g Aluminiumisopropylat und kocht anschließend
8 Stunden unter Rückfluß. Bei der folgenden Wasserdampfdestillation des Reaktionsgemisches
werden etwa 1,5 1 Wasser übergetrieben. Der Kolbenrückstand wird dreimal mit verdünnter Schwefelsäure
und Chloroform ausgeschüttelt. Man vereinigt die organischen Phasen, wäscht sie mit Wasser
neutral, trocknet sie mit Calciumchlorid und destilliert das Lösungsmittel aus dem siedenden Wasserbad
im Vakuum ab. Als Rückstand verbleibt eine ölig kristalline Substanz (1,6 g), die chromatographiert
wird. Die Lösung des Rohproduktes in 10 ml Benzol wird an einer Säule aus 60 g Aluminiumoxyd
(Aktivität II nach Brockmann) chromatographiert. Elution mit Benzol ergibt nach dem Umkristallisieren
aus Äther 380 mg 15-Methykd4-androsten-3,17-dion
vom Schmelzpunkt 140 bis 141°C.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von in 15-Stellung substituierten Androstan- und Androsten-Derivaten der allgemeinen Formel ICH3(Din der R Wasserstoff oder die Methylgruppe, Ri Wasserstoff oder die Methylgruppe und R2 niedrigmolekulares Alkyl, gegebenenfalls substituiertes Aralkyl oder Aryl bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß man Verbindungen der allgemeinen Formel IICH3HO(H)in der R und Ri die obige Bedeutung besitzen, mit einem Magnesiumhalogenid der allgemeinen Formel R2 — Mg — Hai, worin R2 die obengenannte Bedeutung besitzt, vorzugsweise in Gegenwart katalytischer Mengen an Schwermetallsalzen umsetzt und in den erhaltenen Androstan- oder Androsten-Derivaten der allgemeinen Formel III(III)worin R, Ri und R2 die obengenannte Bedeutung besitzen, die 3-Hydroxygruppe in an sich bekannter Weise oxydiert.In Betracht gezogene Druckschriften:
Fieser und Fieser, Steroids, 1959, S. 694.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF39420A DE1223372B (de) | 1963-04-06 | 1963-04-06 | Verfahren zur Herstellung von in 15-Stellung substituierten Androstan- und Androsten-Derivaten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF39420A DE1223372B (de) | 1963-04-06 | 1963-04-06 | Verfahren zur Herstellung von in 15-Stellung substituierten Androstan- und Androsten-Derivaten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1223372B true DE1223372B (de) | 1966-08-25 |
Family
ID=7097761
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEF39420A Pending DE1223372B (de) | 1963-04-06 | 1963-04-06 | Verfahren zur Herstellung von in 15-Stellung substituierten Androstan- und Androsten-Derivaten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1223372B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0139907A2 (de) * | 1983-08-26 | 1985-05-08 | Schering Aktiengesellschaft | Verfahren zur Herstellung von Estran-Derivaten |
-
1963
- 1963-04-06 DE DEF39420A patent/DE1223372B/de active Pending
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
None * |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0139907A2 (de) * | 1983-08-26 | 1985-05-08 | Schering Aktiengesellschaft | Verfahren zur Herstellung von Estran-Derivaten |
EP0139907A3 (en) * | 1983-08-26 | 1985-06-05 | Schering Aktiengesellschaft Berlin Und Bergkamen | Estrane derivatives |
US4603013A (en) * | 1983-08-26 | 1986-07-29 | Schering Aktiengesellschaft | Estrane derivatives |
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