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Die Verwendung von natürlich vorkommenden Manganknollen als Katalysatoren
für Oxydationsreaktionen Es gibt natürlich vorkommende ozeanische Mineralien oder
Ablagerungen, die auf den Meeresböden gefunden werden und als Manganknollen oder
Manganknötchen (nachstehend als Manganknollen bezeichnet) bekannt sind. Überraschenderweise
wurde nun gefunden, daß derartige Manganknollen sehr wirksam für die Katalyse von
Oxydationsreaktionen sind, bei denen das Reaktionseinsatzmaterial in gasförmigem
oder flüssigem Zustand unter Umwandlungsbedingungen mit dem Katalysator in Berührung
gebracht wird.
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Gegenstand der Erfindung ist demgemäß die Verwendung von natürlich
vorkommenden Mangan knollen in gegebenenfalls zerkleinertem Zustand als Katalysatoren
für Oxydationsreaktionen.
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Die als Katalysatoren verwendeten Manganknollen sind darüber hinaus
auch bei der Entschwefelung, Entfernung von Stickstoff, Aromatisierung und Reformierung
wirksam. Naturgemäß können die Manganknollen unterschiedliche Aktivitätsgrade für
die verschiedenen Verfahren besitzen, d. h., die relative katalytische Aktivität
muß nicht für jedes der vorstehend genannten Verfahren gleich sein.
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Katalysatoren für Oxydationsreaktionen, die Mangan enthalten, sind
bereits bekannt. So ist ein aus Mangan- und Kupferoxyden bestehender Katalysator
zur Oxydation von Kohlenoxyd zu Kohlendioxyd für die Verwendung als Filtermasse
für Atemschutzgeräte bekannt, der dadurch gekennzeichnet ist, daß den Oxyden von
Mangan und Kupfer als wasserbindende Stoffe Montmorillonite, Bentonite oder Atakamit
beigemischt sind. Diese bekannten Katalysatoren werden auf synthetischem Wege erzeugt,
erfordern somit ein besonderes Herstellungsverfahren und sind daher vergleichsweise
teuer.
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Weiter ist ein Verfahren zur katalytischen Entfernung von Kontaktgiften,
insbesondere Kohlenoxyd, aus Wasserstoff bei erhöhten Temperaturen auf reduktivem
Wege an Mehrfachkatalysatoren bekannt, bei dem der zu reinigende Wasserstoff über
einen aus metallischem Nickel, Kupfer und Mangan bestehenden Katalysator bei Temperaturen
von etwa 170 bis 2400 C geleitet wird. Auch hier werden die in Betracht kommenden
Katalysatoren auf synthetischem Wege nach einem besonderen Herstellungsverfahren
erzeugt, was sich natürlich im Preis widerspiegelt.
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Irgendein Hinweis auf die Möglichkeit einer Verwendung natürlich
vorkommender Manganknollen als Katalysator ist den Angaben über diese bekannten
Verfahren nicht zu entnehmen.
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Die Erfindung wird nachstehend in Verbindung mit der katalytischen
Oxydation als Beispiel für die
vorstehend aufgeführten Umwandlungsverfahren erläutert.
Typische Ausführungsbeispiele hierfür sind die katalytische Oxydation von gasförmigen
oder flüssigen Einsatzmaterialien, wie Kohlenstoffverbindungen, Kohlenmonoxyd, Ammoniak,
Schwefeldioxyd, Paraffinen, Olefinen, Aldehyden, Alkoholen, Toluol, usw., wobei
diese zusammen mit einem freien Sauerstoff enthaltenden Gas, z. B. Luft, unter geregelten
Temperaturbedingungen durch den erfindungsgemäß verwendeten Katalysator geleitet
werden.
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Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß der erfindungsgemäß verwendete
Manganknollenkatalysator in vielen Fällen bei tieferen Temperaturen wirksam ist
als die bisher bekannten Katalysatoren bzw. daß er bei einer gegebenen Temperatur
einen höheren Aktivitätsgrad besitzt als die bisher bekannten Oxydationskatalysatoren.
Dies geht aus den nachstehend angegebenen Beispielen hervor.
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Eine besonders vorteilhafte Verwendung des Manganknollenkatalysators
ist die katalytische Behandlung von Auspuffgasen aus Verbrennungskraftmaschinen
zur Beseitigung von darin enthaltenen giftigen und schädlichen Bestandteilen. Abgase
aus Verbrennungskraftmaschinen mit Kerzenzündung oder Selbstzündung können beträchtliche
Mengen an giftigen und widerwärtigen Dämpfen oder Rauchstoffen enthalten. Von den
giftigen Gasen ist insbesondere das Kohlenmonoxyd zu nennen.
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Es ist bekannt, diese widerwärtigen und gefährlichen Auspuffdämpfe
durch einen katalytischen Umwandler zu leiten, in dem die Dämpfe mit Luft gemischt
und mit einem Oxydationskatalysator in Berührung gebracht und hierdurch umgewandelt
bzw. beseitigt werden. Dabei werden Kohlenmonoxyd zu Kohlendioxyd und Kohlenwasserstoffbestandteile
zu Kohlendioxyd und Wasser umgesetzt.
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Die Temperatur des Auspuffgases am Ende der Motorauspuffleitung liegt
bei handelsüblichen Fahrzeugen im allgemeinen im Bereich von etwa 288"C, wenn die
Maschine leerläuft, bis herauf zu etwa 482"C bei 80 Stundenkilometern; bei größeren
Geschwindigkeiten ergeben sich höhere Temperaturen.
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Da der Oxydationskatalysator nach Eintritt der Verbrennung hohen Temperaturen
ausgesetzt ist, müssen die verwendeten Katalysatoren hohe Wärmebeständig keit aufweisen.
Darüber hinaus müssen sie, um wirklich brauchbar zu sein, eine vollständige und
dauernde Beseitigung des Gesamtgehalts an Kohlenmonoxyd und unverbrannten Kohlenwasserstoffbestandteilen
herbeiführen, bei häufiger Erhitzung und Abkühlung infolge Betriebsunterbrechungen
der Maschine ihre volle Aktivität behalten und eine normale Bleiablagerungsverschmutzung
ohne einen raschen Verlust an katalytischer Aktivität vertragen, d. h., nicht durch
Bleiablagerungen vergiftet werden.
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Für die Herbeiführung der Oxydation von Kohlenmonoxyd und Kohlenwasserstoffen
in Auspuffgasen sind verschiedene Oxydationskomponenten in Abscheidung auf einer
Vielzahl von Trägern angegeben worden. So ist ein Verfahren zur Reinigung der Auspuffgase
von Brennkraftmaschinen, insbesondere bei Kraftwagen, bekannt, bei dem die Auspuffgase
zusammen mit einem Überschuß an Luft durch aluminiumoxydreiche Kontaktstoffe, wie
Bauxit od. dgl., geleitet werden, die durch solche Metallsalze aktiviert sind, welche
keine giftigen Umsetzungsprodukte entstehen lassen. Zur Aktivierung der Kontaktstoffe
können insbesondere Chrom, Kupfer oder Manganverbingungen benutzt werden. Genauso
wie die eingangs angegebenen Katalysatoren müssen auch diese Katalysatoren auf synthetischem
Wege nach besonderen Herstellungsverfahren erzeugt werden, so daß sie verhältnismäßig
teuer sind; dies bedeutet gerade in Verbindung mit der Reinigung von Auspuffgasen
einen wesentlichen technischen Nachteil, da hier mit verhältnismäßig häufigem Ersatz
gerechnet werden muß.
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Darüber hinaus besitzen die bekannten Katalysatoren zur Behandlung
von Auspuffgasen im allgemeinen eine oder mehrere der vorausgehend genannten angestrebten
Eigenschaften, jedoch mangelt es ihnen dann an anderen gewünschten Eigenschaften,
und bis heute hat keines der bekannten katalytischen Materialien eine technische
Aufnahme gefunden.
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Die erfindungsgemäß verwendeten Manganknollen bilden einen ausgezeichneten
Katalysator zur Entfernung von Kohlenmonoxyd und Kohlenwasserstoffen aus Auspuffgasen
von Verbrennungskraftmaschinen; diese Gase werden bei der Austrittstemperatur in
innige Berührung mit dem Manganknollen umfassenden Katalysator gebracht. Letzterer
ist in Form des ozeanischen Sediments ohne zwischengeschaltete Verarbeitungsprozesse
nach der Gewinnung des natürlichen Materials verwendbar. Die reichlich vorhandenen
Vorräte an ozeanischen Manganknollen stellen eine billige Quelle für den wirksamen
Oxy-
dationskatalysator dar und machen dessen Gebrauch selbst bei häufigem Ersatz
wirtschaftlich. Demgemäß gelten die üblichen Beschränkungen der Anwendbarkeit, die
einen häufigen Ersatz von bisher bekannten kostspieligen Katalysatoren, z. B. Platin
enthaltende Oxydationskatalysatoren, unmöglich machten, nicht für die erfindungsgemäß
verwendeten Manganknollen.
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Der Manganknollenkatalysator ermöglicht daher eine Auspuffgasreinigung
unter Verwendung von austauschbaren Patronen aus diesem Material, durch das die
Auspuffdämpfe geleitet werden und die bei einer Wartung, entsprechend der Wartung
des Motors, der Batterie, der Reifen usw., in periodischen Abständen ausgetauscht
werden können.
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Die als Katalysator verwendeten Manganknollen enthalten nicht nur
Mangan, sondern auch verschiedene andere wichtige Metalle, einschließlich Eisen,
Kobalt, Nickel und Kupfer. Wie oben angegeben werden die Manganknollen auf dem Boden
von Ozeanen gefunden, und sie sind insbesondere im Pazifischen Ozean reichlich vorhanden.
Die Knollen sind durch eine hohe Oberflächengröße gekennzeichnet, d. h. von über
200 m2/g. Die Manganknollen treten in mannigfaltigen Formen auf, meistens sehen
sie jedoch wie Kartoffeln aus. Ihre Farbe reicht von erdigem Schwarz bis zu Braun,
je nach ihrem relativen Mangan- und Eisengehalt. Die Knollen sind porös und leicht,
sie haben ein mittleres spezifisches Gewicht von etwa 2,4. Im allgemeinen liegen
die Knollen im Bereich von etwa 2,5 bis 23 cm Durchmesser, sie können jedoch auch
beträchtlich größere Abmessungen von annähernd 122 cm Länge und 92 cm Durchmesser
aufweisen und soviel wie 770 kg wiegen. Das als Katalysatoren verwendete Knollenmaterial
kann von irgendeiner geeigneten Teilchengröße sein, welche für die besondere Umwandlungsbehandlung
brauchbar ist. So kann die Teilchengröße der Manganknollen im Bereich von ziemlich
großen Stücken bis herab zu und einschließlich gepulvertem Material, das bei einem
katalytischen Wirbelschichtbetrieb brauchbar ist, liegen.
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Obwohl Knollen von einzelnen Ablagerungen bei der Untersuchung so
hohe Gehalte wie 80 0/, Mangandioxyd ergaben, wurde gefunden, daß die mittlere Zusammensetzung
von 30 Knollenproben aus sämtlichen Ozeanen 32 Gewichtsprozent Mangandioxyd, 22
Gewichtsprozent Eisenoxyde, 19 Gewichtsprozent Siliciumdioxyd und 14 Gewichtsprozent
Wasser mit geringeren Mengen an Aluminiumoxyden, Calcium-und Magnesiumcarbonaten
und verschiedenen Metallen einschließlich Nickel, Kupfer, Kobalt, Zink und Molybdän
betrug. Einige der Mineralien in Knollen haben keine Namen, da ihre genauen kristallinen
Strukturen niemals zuvor angetroffen worden sind.
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Vom Wirtschaftlichkeitsstandpunkt sind Mangan, Nickel, Kobalt und
Kupfer die interessierenden Metalle in den Knollen. Die maximalen Mengen dieser
Metalle, wie sie bisher in Knollen gefunden wurden, sind 50 0/, Mangan, 201o Kobalt,
1,6 0/, Nickel und 1,9 0Io Kupfer. Es wurden Knollen von 45 Stellen des östlichen
Pazifiks auf diese vier Metalle analysiert.
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Obwohl dies eine kleine Probenahme für ein derart riesiges Gebiet
darstellt, ist sie bedeutsam, da Meeresbodensedimente dazu neigen, über große Regionen
ziemlich gleichmäßig zu sein.
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Manganknollen werden auch im Atlantischen Ozean gefunden, diese scheinen
jedoch von einer viel geringeren
Qualität als die des Pazifischen
Ozeans zu sein.
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Typische Proben von Knollen aus dem Atlantik ergaben bei der Prüfung
18 0/o Mangan, 18 ovo Eisen, 0,4°/0 Kobalt, 0,6 01o Nickel und 0,4 01o Kupfer.
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Die maximalen, minimalen und mittleren Gehalte von 30 Proben von
Manganknollen aus sämtlichen Ozeanen der Welt sind nachfolgend aufgeführt:
Gewichtsprozent |
Maximum Minimum Mittel |
Material |
MnO2 ................ 90,0 11,4 31,7 |
Fe2O3 ................ 44,1 0,8 21,7 |
SiO2 ................. 42,3 2,8 19,4 |
Wasser ............... 29,7 8,7 13,7 |
Al2O3 ................ 12,8 0,3 4,6 |
CaCO3 ............... 10,2 0,9 3,5 |
CaSO4 ............... 1,3 0,3 0,7 |
Ca3(PO4)2 ............ 7,2 0,0 0,5 |
MgCO3 .............. 4,9 0,1 2,3 |
NiO, CoO, CuO, MoO, |
ZnO, PbO, V2O3, Seltene |
Erden ................ 6,1 0,1 2,0 |
Das oxydierbare Material, das in Berührung mit dem Katalysator aus Manganknollen
gebracht wird, kann sich in breiten Bereichen ändern und sowohl anorganisches als
auch organisches Material, d. h. sowohl Gase als auch Flüssigkeiten, einschließen.
So ist der Katalysator aus Manganknollen brauchbar für die Oxydation von gasförmigem
Ammoniak und für die Oxydation von Schwefeldioxyd zu Schwefeltrioxyd. In gleicher
Weise können sich die Kohlenstoffverbindungen, die an dem erfindungsgemäß verwendeten
Katalysator oxydiert werden, in weiten Bereichen ändern und Kohlenmonoxyd, schwefelhaltige
Kohlenstoffverbindungen, stickstoffhaltige Kohlenstoffverbindungen, sauerstoffhaltige
Kohlenstoffverbindungen, Kohlenwasserstoffe oder Mischungen derselben einschließen.
Der Kohlenwasserstoff kann ein paraffinischer, olefinischer, naphthenischer oder
aromatischer Bestandteil oder eine Mischung
von zwei oder mehr solchen Bestandteilen
sein.
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Typische Kohlenstoffverbindungen, die für eine katalytische Oxydation
unter den hierin beschriebenen Bedingungen geeignet sind, umfassen z. B. Kohlenmonoxyd,
Methan, Propylen, Butan, Isobutylen, Buten-1, n-Heptan, Methylcyclohexan, Hexen-
1, 2-Methylbuten-2, 3-Methylpentan, Methylcyclopentan, Toluol, Dekalin, Naphthalin,
außerdem Thiophene, Pyridine, Mercaptane, Alkohole, Äther, Aldehyde und andere organische
Verbindungen.
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Es wurde gefunden, daß oxydierbare Materialien wirksam in direkter
Weise oxydiert werden können, indem man dieselben in Gegenwart einer freien Sauerstoff
enthaltenden Atmosphäre, z. B. Luft, in Berührung mit dem Manganknollenkatalysator
bringt.
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Das oxydierbare Einsatzmaterial kann mit dem Manganknollen umfassenden
Katalysator bei Temperaturen im Bereich von etwa 121 bis 815°C und gewöhnlich bei
einer Temperatur zwischen etwa 204 und etwa 482°C in Berührung gebracht werden.
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Das Verfahren kann diskontinuierlich oder aber kontinuierlich durchgeführt
werden, indemmandasoxydierbare Einsatzmaterial und sauerstoffhaltiges Gas gleichzeitig
unter solchen Bedingungen über den Katalysator leitet, daß das Molverhältnis von
Sauerstoff zu Einsatzmaterial im Bereich von etwa 0,1:1 bis 200:1 liegt.
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Der erfindungsgemäß verwendete Manganknollenkatalysator hat den weiteren
Vorteil, daß er einen Grundstoff für Mangan und andere wertvolle Metalle bildet,
nachdem er sich bei der katalytischen Anwendung verbraucht hat. So können beispielsweise
die Manganknollen als Katalysator zur Herbeiführung der Oxydation von Kraftfahrzeugauspuffgasen
verwendet werden, bis der Katalysator für einen solchen Zweck desaktiviert wird,
worauf die Manganknollen entfernt und in geeigneter chemischer Weise verarbeitet
werden, um daraus Mangan und andere wertvolle Metallbestandteile, z. B. Kupfer,
Nickel und Kobalt, zu gewinnen.
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In den zur Veranschaulichung und zum Vergleich dienenden, nachstehend
angegebenen Beispielen wurden die folgenden katalytischen Materialien benutzt: Ozeanische
Manganknollen
Geographischer Ursprung |
(Pazifischer Ozean) Metallanalyse (%) |
Probe |
geographische geographische ungefähres |
Breite Länge Gebiet Mn j Fe t Co j Ni i Cu |
A 22-18 N 107-48 W S. Californien 27,5 2,6 0,06 0,11 0,04 |
B 16-29 S 145-33 W Tahiti 30,9 19,0 1,5 0,73 0,19 |
C 23-17 N 141-13 W Hawaii 19,3 15,3 0,54 0,54 0,42 |
Technische Oxydationskatalysatoren
Probe Zusammensetzung |
X 0,1 0/o Platin, niedergeschlagen auf Alumi- |
niumoxyd |
Y 10 % Kupferoxyd, niedergeschlagen auf Ton |
Die Erfindung wird an Hand der nachstehenden Beispiele weiter erläutert: Beispiel
1 Eine Beschickung von 2 01o Buten-1 in Luft wurde bei einer Fließgeschwindigkeit
von 50 ccm/Min. bei
verschiedenen unten angegebenen Temperaturen über eine Katalysatorprobe
von 0,2 g geleitet, die aus ozeanischen Manganknollen bestand; dies ergab eine Verweilzeit
von 0,2 Sekunden. Die in Gewichtsprozent ausgedrückten Umwandlungen zu oxydierten
Produkten, d. h. Kohlendioxyd und Wasser, bei verschiedenen Betriebstemperaturen
mit zwei verschiedenen Katalysatorproben sind nachstehend angegeben:
Katalysator- Umwandlung in Gewichtsprozent bei |
probe 3160C t 371°C i 427"C 1 4820C |
A 14 27 41 45 |
B 9 13 37 92 |
Aus den vorstehenden Ergebnissen ist ersichtlich, daß der Manganknollenkatalysator
der Probe A bei einer Temperatur von 3710 C eine merkliche Oxydation lieferte, deren
Ausmaß bei einer Temperatur von 427" C wesentlich anstieg und danach bei 482°C nur
wenig zunahm. Andererseits lieferte der Manganknollenr katalysator der Probe B nur
eine mittlere Umwandlung bei 371"C, die bei 427°C wesentlich anstieg und danach
bei 482°C sehr ausgeprägt zunahm und eine Umwandlung von 92 Gewichtsprozent ergab.
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Beispiel 2 Eine Beschickung von 100/o Kohlenmonoxyd in Luft wurde
bei einer Fließgeschwindigkeit von 60 ccm/Min. bei verschiedenen unten angegebenen
Temperaturen über eine Katalysatorprobe von 0,1 g geleitet, dies ergab eine Verweilzeit
von etwa 0,1 Sekunde. Die verwendeten Katalysatoren umfaßten Proben A und C aus
ozeanischen Manganknollen und einen handelsüblichen Katalysator X. Die Katalysatorproben
A und C wurden anfänglich eine Stunde lang bei 550°C in Luft erhitzt, dann evakuiert
und eine weitere Stunde lang bei 550°C erhitzt, um eine Alterung nachzuahmen. Hierdurch
wurde die Möglichkeit ausgeschlossen, daß irgendeine beobachtete katalytische Aktivität
einem vorübergehenden Anfangszustand der Probe zuzuschreiben sein könnte.
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Die Volumprozente an CO2, die als Ergebnis der katalytischen Verbrennung
der CO-Beschickung bei verschiedenen Betriebstemperaturen mit den angegebenen Katalysatoren
erzeugt wurden, sind nachstehend aufgeführt:
Katalysator- Erzeugtes CO2 in Volumprozent |
probe |
149°C 204°C 260°C |
A 2,0 11,3 13,4 |
C 2,0 10,3 10,3 |
X ~ 1,0 13,2 |
Es ist ersichtlich, daß der bei 260°C beobachtete Volumprozentsatz an CO2 etwa gleich
der insgesamt möglichen Menge an CO2 ist, die aus der Reaktionsmischung erhalten
werden kann, d. h., er entspricht ungefähr einer 100%igen Umwandlung. Die Werte
bei den tieferen Temperaturen sind daher am bedeutungsvollsten. Sie zeigen, daß
die Manganknollenproben nicht nur aktive Katalysatoren sind, sondern daß ihre katalytische
Oxydationsaktivität diejenige eines handelsüblichen platinhaltigen Katalysators
stark übersteigt.
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Beispiel 3 Eine Beschickung von 30/0 Methan in Luft wurde bei einer
Fließgeschwindigkeit von 60 cm/Min. bei den angegebenen Temperaturen über eine Katalysatorprobe
von 0,1 g geleitet, was eine Verweilzeit von etwa 0,1 Sekunde ergab. Es wurden die
gleichen Katalysatoren wie im Beispiel 2 verwendet. Das Maximalvolumen an CO2, das
einer 100%igen Umwandlung des Methans entspricht, war in diesem Fall gleich 3°/0.
Die Volumprozente an CO2, die als Ergebnis der katalytischen Verbrennung der Methanbeschickung
bei verschiedenen Betriebstemperaturen erzeugt wurden, sind nachstehend aufgeführt:
Katalysator- Erzeugtes CO, in Volumprozent |
probe 371°C 427°C 482°C |
A - 0,4 3,0 |
C nichts 1,0 3,0 |
X - nichts 2,0 |
Die vorstehenden Werte zeigen, daß die Manganknollenkatalysatoren aktiver sind als
der als Vergleichsstandard verwendete handelsübliche platinhaltige Katalysator,
da mit den Knollenkatalysatoren eine Umwandlung bei einer tieferen Temperatur erzielt
wurde und da mit solchen Katalysatoren eine 1000/0ige Umwandlung bei einer Temperatur
von 4820 C eintrat, während mit dem handelsüblichen platinhaltigen Katalysator bei
dieser Temperatur nur eine wesentlich geringere Umwandlung erreicht wurde.
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Beispiel 4 Eine Beschickung von 6,7 01o Butan in Luft wurde bei einer
Fließgeschwindigkeit von 15 cm/Min. bei den nachstehend angegebenen Temperaturen
über eine Katalysatorprobe von 3 ccm geleitet, was eine Verweilzeit von 12 Sekunden
ergab. Die verwendeten Katalysatoren sind in der nachstehenden Tabelle gezeigt.
Der maximale Gewichtsprozentanteil an umwandelbarem Butan, der einer 100%igen Verbrennung
entspricht, ist in diesem Falle etwa 400/o, da dessen Betrag durch die Menge an
Sauerstoff in der Mischung begrenzt ist. Die Gewichtsprozentanteile an Butan, die
infolge katalytischer Oxydation bei verschiedenen Temperaturen mit den angegebenen
Katalysatoren verbrannt wurden, sind nachstehend angegeben:
Kataly- Prozent an verbranntem Butan |
sator- |
probe 204°C 260°C 316°C 371°C 327°C |
A 8 32 40 40 40 |
B 26 34 40 40 40 |
C 34 40 40 40 40 |
Y nichts 1 4 21 31 |
MnO2 1,2 10,8 24,2 35,5 | 38,8 |
Aus den vorstehenden Werten ist ersichtlich, daß die ozeanischen Manganknollenkatalysatoren
eine viel höhere katalytische Oxydationsaktivität besaßen, als der handelsübliche
Kupferoxyd-Oxydationskatalysator. Weiterhin ist ersichtlich, daß die Knollenkatalysatoren
im Vergleich zu reinem Manganoxyd in unerwarteter Weise eine beträchtlich größere
Oxydationsaktivität zeigten.
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Beispiel 5 Eine Beschickung von 20/o n-Butan in Luft wurde bei einer
Fließgeschwindigkeit von 50 ccm/Min. bei den nachstehend angegebenen Temperaturen
über eine Katalysatorprobe von 0,33 com geleitet, was eine Verweilzeit von 0,4 Sekunden
ergab. Bei diesen Bedingungen entspricht eine theoretische Umwandlung von 100% einer
Umwandlung des Butans von annähernd 100 °/-o. Die Gewichtsprozentanteile an Butan,
die infolge katalytischer Oxydation bei verschiedenen Temperaturen verbrannt wurden,
sind nachstehend angegeben:
Katalysator- Prozent an verbranntem Butan |
probe |
316°C 371°C 427°C 482°C |
B 10 50 60 80 |
Wie aus den vorstehenden Werten ersichtlich ist, zeigte die ozeanische Manganknolle
eine äußerst hohe katalytische Oxydationsaktivität.