DE122273C - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Stoffes,
welcher mit grofsem Vortheil dem Kautschuk zugesetzt werden kann.
Das Wesen vorliegender Erfindung besteht darin, dafs man langsam trocknende vegetabilische
OeIe, wie Raps- und Rübsamenöl, mit gepulvertem Graphit vermischt und unter Erhitzung
gleichzeitig Schwefelsäure und Schwefelchlorür zugiebt.
Die Wirkung der Schwefelsäure ist derart zu erklären, dafs sie theilweise verseifend auf
das OeI wirkt, und dafs dieses so verseifte OeI durch sorgfältiges Umrühren rasch und fein
zertheilt wird, so dafs das Schwefelchlorür leicht Zugang zu den einzelnen Theilchen des
verseiften Oeles findet. Man erreicht auf diese Weise eine Schwefelung mittelst 5 pCt. Chlorschwefel,
während man früher mindestens 20 pCt. benöthigte. Das ist insbesondere auch
insofern wichtig, als sich etwa überschüssiger Chlorschwefel sehr unangenehm später in dem
Endproduct bemerkbar macht und schwer zu entfernen ist.
Die theilweise Verseifung und die hiermit erreichte momentane Ueberführung der OeI-masse
in eine körnige Masse bedingt, dafs die Erhitzung aufserordentlich gleichmäfsig vorgenommen
werden mufs, was, wie der Erfinder festgestellt hat, nur unter Verwendung eines elektrischen Stromes möglich ist, wobei jedoch
auch dahingestellt bleiben kann, ob die zum Erhitzen verwendete Elektricität nicht auch
noch in anderer Weise auf die sich bildende Masse einwirkt.
Es sind schon verschiedene Versuche gemacht worden, um ein passendes, nicht oxydirendes
Zusatzmittel zu Kautschuk zu erzeugen, jedoch bisher ohne durchschlagenden Erfolg. So
schreibt Heinzerling in seinem Werke »Die Fabrikation der Kautschuk- und Guttaperchawaaren«,
Braunschweig 1883, Seite 44, dafs Schwefelchlorür auf die fetten OeIe einwirke
und sie in eine kautschukähnliche Masse verwandle.
Ein anderer Versuch, eine elastische Masse herzustellen, ist durch die Patentschrift 20483
bekannt geworden.
Dortselbst wird der Rückstand des Baumwollensamenöles mit passenden Körpern, wie
Fetten, Oelen oder dergl. und mit pulverförmigen
Substanzen, wie beispielsweise Graphit, Zinnober, Rufs und .anderen Farb-Pulvern und
ferner mit biegsamen oder elastischen Stoffen, wie Guttapercha und Kautschuk, vermischt und
auf kaltem Wege oder unter Verwendung von Hitze und entsprechender Zugabe von Schwefel
oder schwefelhaltigen Stoffen behandelt.
Das nach vorliegender Erfindung erzeugte Product ist ein nicht oxydirbares Pulver, welches
weich und sammetartig sich anfühlt und welches dem Kautschuk in grofsen Mengen zugesetzt werden.kann, ohne dafs die Elasticität
und die anderen guten Eigenschaften des Kautschuks in der geringsten Weise schädlich
beeinflufst werden.
Verbindungen von Kautschuk und dem nach vorliegender Erfindung erzeugten Product
gleichen im Ansehen vollständig dem Kautschuk, sind weniger oxydirbar und infolge
dessen viel dauerhafter als reiner Kautschuk und dabei beträchtlich billiger. Infolge seiner
Form wird das neue Product auch sehr leicht und vollständig dem Kautschuk einverleibt.
Bei der Durchführung vorliegender Erfindung nimmt man ungefähr gleiche Mengen von
oxydirtem (geblasenen) Raps- oder Rübsamenöl und gepulvertem Graphit, beispielsweise von
jedem iooog, mischt sorgfältig durch einander und erhitzt das Gemisch in einem passenden
Gefäfs auf 450 C. Hierauf wird das Gemisch
mit ungefähr 100 g 66grädiger Schwefelsäure und etwa 75 g SchwefelchlorUr besprengt. Diese
Stoffe werden in Mischung gleichzeitig zugeführt. Während des Besprengens, welches ungefähr
eine bis zwei Minuten dauern soll, wird die Masse sorgfältig umgerührt. Das resultirende
pulverförmige Product wird dann mehrere Stunden in Wasser gebracht und dann gemahlen
und sorgfältig mit einer Lösung von Aetznatron oder anderem passenden Alkali und
dann mit reinem Wasser ausgewaschen.
Das Gefäfs, in welchem die Reaction vor sich geht, mufs unter allen Umständen auf
elektrischem Wege geheizt werden, da nur auf diese Weise das neue Verfahren durchgeführt
werden kann.
Die elektrische Heizung wird in der Weise erreicht, dafs ein elektrischer Widerstand um
das Gefäfs herumgeführt oder in dessen Nähe angeordnet wird, so dafs die in dem Widerstand
entwickelte Hitze auf das Gefäfs wirkt.
Es ist auf diese Weise nicht nur möglich, die zugeführte Wärme auf das Genaueste zu
controliren, sondern es hat sich auch herausgestellt, dafs das Product bei der. Verwendung
eines elektrischen Stromes zur Entwickelung der Hitze ein ganz besonders vorzügliches wird.
Wenn nämlich andere Wärmequellen benutzt werden, so bildet das erhaltene Product viel
kleinere Körner, welche schwieriger zu mahlen sind und sich schlecht mit dem Kautschuk
binden. Wenn jedoch Elektricität verwendet wird, so erhält das Endproduct eine gute
Körnung, ist leicht zu pulverisiren und zu neutralisiren und für den Gebrauch fertig zu
machen.
Es hat sich als wünschenswerth herausgestellt, zunächst das Gefäfs durch den elektrischen
Strom auf 1500C. zu erhitzen und dann,
kurz ehe die Materialien eingeführt werden, seine Temperatur auf 450 C. zu reduciren und
die Masse bei dieser Temperatur zu halten, während sie wie beschrieben behandelt wird.
Diese vorher beschriebene Erhitzung des Gefäfses ist jedoch nicht absolut wesentlich. Das
neue Product kann mit gutem Erfolg mit Kautschuk in dem Verhältnifs des Productes
von vier Theilen mit sechs Theilen Kautschuk vermischt werden. Dieses Mischungsverhältnifs
kann jedoch wesentlich geändert werden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Herstellung eines als Zusatz zu Kautschuk dienenden Stoffes unter Verwendung von langsam trocknenden vegetabilischen Oelen, wie Raps- oder Rübsamenöl, unter Beigabe von gepulvertem Graphit und Schwefelchlorür, dadurch gekennzeichnet, dafs in Verbindung mit dem Schwefelchlorür gleichzeitig Schwefelsäure zugegeben wird, und das Verfahren unter ständigem Umrühren bei einer mit Hülfe eines elektrischen Stromes erzeugten Temperatur von 45 ° ausgeführt wird, worauf das fein zertheilte und ausgewaschene Endproduct mit einer alkalischen Lösung ausgewaschen werden kann.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE122273C true DE122273C (de) |
Family
ID=391207
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT122273D Active DE122273C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE122273C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4567394A (en) * | 1983-01-13 | 1986-01-28 | Enfo Grundlagenforschungs Ag | Electro-pneumatic signal converter |
-
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- DE DENDAT122273D patent/DE122273C/de active Active
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