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Registratur mit einem Gehäuse, Schrank od. dgl. zum Unterbringen von
Schriftgutbehältern, insbesondere von Briefordnem Die Erfindung betrifft eine Registratur
mit einem Gehäuse, Schrank oder ähnlichem Raum zum Unterbringen von Schriftgutbehältem,
insbesondere von Briefordnem.
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Es ist bereits eine Einrichtung zum Fördern von Akten oder sonstigen
Gegenständen bekannt, bei der auf einem langen Tisch beiderseits eines inselartigen
Mittelstegteiles Schienen angeordnet sind, auf denen sich eine Reihe von kleinen
Wagen bewegt. Diese Wagen laufen frei voneinander und sind nicht aneinadergelenkt.
Sie müssen daher von Hand einzeln um die an den Enden der Schienenbahnen voigesehenen
Wendepunkte herum verschoben werden. An den Enden des inselartigen Mittelstegtelles
vorgesehene Umlenkrollen sollen lediglich eine Herumführung der kleinen Wagen ohne
viel Reibung ermöglichen. Diese Einrichtung ist verhältnismäßig umständlich und
als Registratur für die Praxis wenig geeignet. Mit ihrer Hilfe sollen hauptsächlich
in einem Büro od. dgl. an einem langen Arbeitstisch bestimmte Gegenstände oder Akten
verschiedenen Bearbeitern bequem dadurch zugänglich gemacht werden, daß sie auf
dem Arbeitstisch mit Hilfe der kleinen Wagen an die jeweiligen Bearbeitungsstellen
verschoben werden. Da die Wagen und die Verschiebungsbahnen dieser Einrichtung überall
zugänglich sein müssen, damit die Wagen von Hand verschoben werden können, eignet
sich diese bekannte Einrichtung nicht gut für eine Unterbringung von Briefordnem
od. dgl. in einem Ordnerschrank oder einem ähnlichen, größtenteils geschlossenen
Gehäuse.
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Es kommt hinzu, daß die kleinen Wagen der bekannten Einrichtung in
Längsrichtung bewegt werden, so daß die auf ihnen stehenden Ordner hintereinander
umlaufen. Dadurch wird außerordentlich viel Platz für wenige Ordner benötigt. Auch
aus diesem Grunde ist die bekannte Einrichtung ungünstig für die Verwendung in einem
Ordnerschrank.
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Bei einer anderen bekannten Einrichtung zur Unterbringung von Briefordner
sind kreisrunde Plattformen um vertikale Mittelachsen drehbar jeweils in mehreren
Etagen übereinander angeordnet und von einem Mittelgang aus zugänglich. Die Verwendung
solcher drehbarer, runder Plattformen, auf denen die Briefordner in radialer Anordnung
aufgestellt werden, ist wegen der damit verbundenen Platzverschwendung ebenfalls
ungünstig.
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Durch die Erfindung wird bezweckt, diese Nachteile der bekannten Registraturen
mit auf einer Führungsbahn verschiebbaren Plattformen zu beseitigen. Dabei soll
die Aufgabe gelöst werden, die Briefordner oder sonstigen Schriftgutbehälter geschützt
und raumsparend in einem Schrank oder Gehäuse unterzubringen und mittels der Plattformen
auf einfache Weise an eine dem Benutzer zugängliche öffnung des Ordnerschrankes
oder Gehäuses heranzuführen.
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Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß die Plattformen zum
Fördern der zur Förderrichtung quer aufgestellten und mit dem Ordnerrücken nach
außen gerichteten Briefordner an eine Bearbeitungsöffnung des Gehäuses, Schrankes
od. dgl. mit einem gemeinsamen, um die an zwei Wendestellen der Führungsbahn vorgesehenen
Umlenkrollen herumgeführten Förderseil verbunden sind.
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Dadurch wird zunächst erreicht, daß auf einer Umlaufbahn
bestimmter Länge eine viel größere Anzahl von Briefordnem untergebracht werden
kann, als wenn die Briefordner in Längsrichtung hintereinander aufgestellt sind.
Die Bewegung der die Briefordner tragenden Plattformen geschieht auf einfache Weise
von Hand oder auch automatisch, weil sämtliche Ordnerplattformen an dem gemeinsamen
Förderseil hängen und es infolgedessen genügt, dieses Förderseil bzw. die zusammenhängende
Plattformreihe oder -kette an irgendeiner Stelle zu ziehen. Ein umständliches Herumführen
einzelner Plattforinen um die Wendepunkte der Bahn von Hand ist nicht notwendig.
An allen Stellen der Führungsbahn sind die beschrifteten Ordnerrücken nach außen
gerichtet, so daß die zum Einstellen oder Entnehmen der Ordner dienende Bearbeitungsöffnung
an einer beliebigen
Stelle des Schrankes oder sonstigen Gehäuses
vorgesehen werden kann.
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Die Erfindung kann praktisch auf verschiedene Weise ausgeführt werden.
Gemäß einer Ausführungsform umschlingt das Förderseil die endlose Führungsbahn außen
und ist mittel§ je einer Haltelasche mit den Plattformen verbunden, welche
die das Förderseil umgreifende,.nach unten abgebogene Haltelasche an der nach außen
gerichteten Stirnseite aufweisen. Bei einer zweiten Ausführung ist das Förderseil
auf der Innenseite der endlosen Führungsbahn angeordnet und mit jeder Plattform
durch eine nach oben abgebogene, an der inneren Stirnseite jeder Plattform vorgesehene
Haltelasche verbunden.
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Um die Verschiebungsbewegung der auf diese Weise aneinandergereihten
Plattformen mit geringen Reibungsverlusten zu ermöglichen, kann gemäß einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung jede Plattform im Bereich des vom Förderseil abgekehrten
Stimendes auf ihre Unterseite-:tnit einer Laufrolle versehen sein. Die Bearbeitungsöffnungen
können z. B. in üblicher Weise an der Breitseite des Ordnerschrankes vorgesehen
sein. Besonders vorteilhaft wirkt sich die Erfindung aus, wenn die Ordnerschränke
bzw. die einzelnen Umlaufeinrichtungen nicht mit ihren Breitseiten, sondern mit
ihren Schmalseiten zur Bedienung
zugänglich gemacht werden. Man kann dann
mehrere solche Ordnerschränke, die jeweils wiederum mehrere übereinanderliegende
Führungsbahnen mit umlaufenden Ordnerplattformen enthalten, derart mit ihren Breitseiten
oder Längsseiten nebeneinander aufstellen, daß an der Vorderfront dieser Schrankanlage
die offenen Stirn- oder Schmalseiten der einzelnen Schränke liegen, durch die hindurch
die einzelnen Ordner zugänglich sind. Da bei einer solchen Schrankanlage zwischen
den einzelnen Ordnerschränken keine Bedienungsgänge erforderlich sind, erhält man
gegenüber einer normalen Ordnerschrankanlage durch die Erfindung eine mindestens
30%ige Raumersparnis.
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Die Herstellung einer Einrichtung gemäß der Erfindung kann ohne kostspieligen
Aufwand erfolgen, weil die Ordnerplattformen serienmäßig z. B. aus Metallblechen
gestanzt und gebogen oder auch aus Kunststoff geformt werden können. Betriebsstörungen
können infolge der, einfachen Bauweise der Einrichtung praktisch nicht auftreten.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in verschiedenen Ausführungsformen
beispielsweise veranschaulicht.
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F i g. 1 zeigt in perspektivischer Darstellung einen Ordnerschrank
mit drei übereinander angeordneten, je zwei Transportbiainder enthaltenden
Schranketagen;, Fl g. 2 zeigt in Draufsicht eine Transporteinrichtung mit
fahrbaren Ordnerplattformen; F i g. 3 zeigt in abgebrochener, perspektivischer
Darstellung einen Teil der Führungsbahn mit einer Plattform und einem darauf abgestellten
Briefordner; Fig' 4 zeigt im Querschnitt bzw. in Seitenansicht die Führungsbahn
nach F i g. 3 mit einer Plattform; F i g. 5 zeigt in schematischer
Draufsicht fünf nebeneinander aufgestellte Ordnerschränke mit vorn zugänglichen
Stirnseiten; F i g. 6 zeigt einen der Ordnerschränke nach F i g.
5
in Stimansicht; -
F i g. 7 zeigt in perspektivischer Darstellung
einen Ordnerschrank nach F i g. 5 bzw. 6 mit drei Etagen mit
je zwei Transporteinrichtungen; F i g. 8 zeigt einen Teil der Führungsbahn
mit einer Plattform und einem Ordner entsprechend F i g. 3;
F i
g. 9 zeigt die Führungsbahn mit einer Plattform im Querschnitt bzw. in Seitenansicht
entspechend F i g. 4; F i g. 10 zeigt in Draufsicht eine Transporteinrichtung
mit Plattformen aus einem Ordnerschrank nach F i g. 5 bis 7;
F i
g. 11 zeigt in perspektivischer Darstellung eine weitere Ausführtingsform
eines Ordnerschrankes mit drei Etagen mit je zwei Transporteinrichtungen;
F i g. 12 zeigt in Draufsicht eine Führungsbahn mit einer Transporteinrichtung
aus dem Ordnerschrank nach F i g. 11;
F i g. 13 zeigt in perspektivischer
Darstellung einen Ausschnitt aus einer Führungsbahn der Transporteinrichtung nach
F i g. 12 mit zwei Plattformen und einem Ordner, und F i g. 14 zeigt
im Längsschnitt bzw. in Stirnansicht einen Ausschnitt aus einer Führungsbahn mit
einer Plattform mit einem Ordner nach F i g. 13.
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Der in F i g. 1 und 2 veranschauEchte Ordnerschrank
1 besteht aus drei übereinander angeordneten Schranketagen 2, 3, 4,
deren Vorderseiten jeweils mittels einer kolljalousie 5 verschließbar sind.
In je-
der Schranketage sind übereinander zwei Führungsbahnen 6 angeordnet,
auf denen eine Reihe von Plattformen 7 verschiebbar bzw. fahrbar gelagert
ist. Auf den Plattformen 7 können die Briefordner 8
senkiecht stehend
aufgestellt werden. Die Plattformen 7 können eine keilförmige (s. F i
g. 2) oder eine rechteckige Grundfläche haben.
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Jede Plattform 7 hat eine niedrige Rückwand 9
(F i
g. 3) und zwei seitliche, hochgestellte Stützlappen 10, zwischen denen
der Briefordner 8 aufstellbar ist. An ihrer Vorderseite ist die Plattform
7 mit einer Haltelasche 11 versehen, die mit einem endlosen Förderseil
12 verbunden ist. Wie F i g. 3 und 4 zeigen, kann die Haltelasche
11 zu diesem Zweck nach unten eingerollt und um das Förderseil 12 herumgebogen
oder auf sonstige Weise an dasselbe angeklemmt werden. An der Rückwand
9 der Plattform 7 ist zweckmäßig eine Laufrolle 13 um eine
Achse 14 drehbar gelagert. Die Plattform 7 mit der Rückwand 9, den
Stützlappen 10 und der Haltelasche 11 kann beispiels-Weise aus einem
Stück Blech gestanzt und gebogen sein.
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Das endlose Förderseil 12 läuft an beiden Wendepunkten der Führungsbahn
6 um entsprechend große Seilscheiben 15, 16, die gemäß F i
g. 2 um senkrechte Achsen 17, 18 drehbar gelagert sind. Eine der Seilscheiben
15, 16 kann mit einer in der Zeichnung nicht näher dargestellten mechanischen
oder elektrischen Antriebseinrichtung verbunden sein. Bei einer Drehung der Seilscheiben
15, 16. bewegt sich das Förderseil 12 mit den an das - Seil angekuppelten
Plattformen 7 an der offenen Vorderseite des Ordnerschrankes 1 entlang,
wodurch die auf den Plattformen 7 abgestellten Briefordner 8 nacheinander
zugänglich werden.
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Gegebenenfalls wird eine besondere Antriebseinrichtung gar nicht benötigt,
wenn das aus den einzelnen Plattformen gebildete Förderband leichtgängig und möglichst
reibungsfrei gelagert ist. Man kann dann die Einrichtung von Hand durch einfaches
Ziehen oder Drücken an dem Förderseil 12 bzw. an den Haltelaschen 11 in Bewegung
versetzen.
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Die in F i g. 5 bis 10 veranschaulichte Einrichtung
unterscheidet sich von der Ausführungsform, nach F i g. 1 bis 4 vor allem
dadurch, daß hier die einzelnen
Ordnerschränke 19 an ihren
vorderen Stim- oder Schmalseiten 20 zur Bedienung der Transporteinrichtungen offen
sind, wobei natürlich auch Rolljalousien oder Türen zum Abschließen der Schranköffnungen
vorgesehen sein können. Jeder Ordnerschrank 19 besteht beispielsweise aus
drei Schranketagen 21, 22, 23, von denen jede zwei übereinander angeordnete
Führungsbahnen 24 enthält. Auf diesen Führungsbahnen sind analog F i g. 1
bis 4 die einzelnen Plattformen 7 gelagert, welche die Briefordner
8 tragen und an ein endloses Seil 12 angekuppelt sind. Die übrige Ausbildung
der Transporteinrichtung entspricht derjenigen nach F i g. 1 bis 4. Die Ordnerschränke
19 können gemäß F i g. 5 mit ihren Breitseiten nebeneinander in einem
Raum aufgestellt werden, so daß die Front dieser Schrankanlage nebeneinander die
einzelnen Stimseiten 20 der Ordnerschränke zeigt, an denen die auf den umlaufenden
Plattformen stehenden Briefordner 8 zugänglich sind. F i g. 5 läßt
erkennen, daß diese Ausführungsform besonders raumsparend ist, weil zwischen den
einzelnen Ordnerschränken keine Bedienungsgänge notwendig sind.
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Bei der in F i g. 11 bis 14 dargestellten Ausführungsform der
Erfindung sind ähnlich F i g. 1 bis 4 in einem Ordnerschrank 25 mit
drei Etagen 26, 27, 28
in jeder Schranketage zwei Führungsbahnen
29 angeordnet. Auf den Führungsbahnen 29 sind Plattformen
30 verschiebbar bzw. gleitbar oder fahrbar gelagert, die mittels rückseitiger
Haltelaschen 31 an ein endloses Förderseil 32 angekuppelt sind. Das
Förderseil 32 läuft bei dieser Ausführungsform im Gegensatz zu den
Ausführungen nach F i g. 1 bis 10 an den Rückseiten der Plattforinen
30 bzw. am inneren Umfang des umlaufenden Ordnerbandes und ist an den Wendepunkten
der Führungsbahn 29 über entsprechend kleinere Seilrollen 33 geführt,
die um senkrecht stehende Achsen drehbar gelagert sind. Die Laufrollen 34 sind in
diesem Fall an bzw. unter dem vorderen Teil der Plattforinen 30 drehbar gelagert.
Seitliche Stützlappen 35 dienen zum Halten der Ordner 8 auf den Plattformen
30. Die Wirkungsweise dieser Ausführungsform der Erfindung entspricht derjenigen
nach F i g. 1 bis 10. Auch hier können die Ordnerschränke entweder
gemäß F i g. 11 an der Breitseite oder analog F i g. 5 bis
10 an der Stim- oder Schmalseite der Schränke zugänglich sein.
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Der Antrieb der umlaufenden Transportbänder kann auf verschiedene
Weise mechanisch, elektrisch bzw. automatisch erfolgen. Ferner können die einzelnen
Plattformen und ihre Kupplungsorgane auch abweichend von den gezeigten Ausführungsbeispielen
ausgebildet sein.