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Scheibenreibungsbremse bzw. -Kupplung ,Die Erfindung bezieht sich
auf eine Scheibenreübungsbremse bzw. kupplung, bei der mindestens eine axial verschiebbar,
aber drehfest mit der einen Beems- bzw. Kupplungshälfte verbundene Reibscheibe zwischen
einer fest mit der anderen Brems- bzw. Kupplungshälfte verbundenen Gegendruckscheibe
und einer auf dieser Brems- bzw. Kupplungshälfte entgegen der Kraft von Rückstellfedern
axial verschiebbar angeordneten Druckscheibe liegt, die durch eiüe sich an einem
Widerlager abstützende Betätigungsvorrichtung axial gegen die Reibscheibe und die
Gegendruckscheibe verschiebbar ist.
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Es sind bereits Scheibenreibungsbremsen bzw. -kupplungen der in Frage
stehenden Art bekannt. In der bekannten Ausführung als Scheibenbremsen sind die
Druckscheiben über Rollen an einer mit dem Gehäuse verbundenen Scheibe abgestützt.
Durch die Zwischenschaltung dieser Rollen erfolgt zwar eine Abstützung der Druckscheibe,
jedoch keine Zentrierung. In den bekannten Ausführungen einer Scheibenbremse bedarf
es auch keiner Zentrierung der Druckscheibe, da diese :einen Ringkranz trägt, der
in einer Ringnut des Gehäuses gelagert ist und damit die Druckscheibe zentriert.
Die Rollen dienen somit lediglich zur Selbstverstärkung der Bremswirkung. Inneiner
anderen bekannten Ausführung dienen die doh vorgesehenen Rollen ebenfalls nur dem
gleichen Zweck, da eine Zentrierung der Druckscheibe durch die sich am Gehäuse abstützenden
Ausrückfedern b&#viskt wird.
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Ferner wirkt in den bekannten Ausführungen einer Scheibenbremse die
Betätigungsvorrichtung nur an einer Stelle des Umfangs auf die Druckplatte ein,
was ein Verkanten und damit ein einseitiges Abnutzen der Reibbeläge zur Folge hat.
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Es ist demnach Aufgabe der Erfindung, eine einwahdfreie Zentrierung
und Halterung der Brems-bzw. Kupplungsdruckscheihen zu gewährleisten und dies' Betätigungsvorrichtung
für diese Druckscheiben so anzuordnen, daß die Druckscheibe in der Nähe ihres Umfangs
vollkommen parallel zur Reibscheibe gehalten wird und zum Bremsen unter Aufrechterhaltung
dieser Parallelität gegen die Reibscheibe gedrückt wird.
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Die Lösung der gestellten Aufgabe wird dadurch erreicht, daß die Druckscheibe
an einer Widerlagerplatte mittels Kugeln gehalten und zentriert ist, die in gegenüberliegenden,
in beiden Umfangsrichtungen mit Keilflächen versehenen Führungsrillen in den Stirnflächen
der Druckscheibe und der Widerlagerplatte liegen.
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Erfindungsgemäß ist ferner vorgesehen, daß die Druckscheibe an ihrem
radial inneren Umfang mit einer Nabe versehen ist, die an der Widerlagerplatte mittels
der Kugeln gehalten und zentriert ist.
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Außerdem ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die axial zwischen der
Widerlagerplatte und der Druckscheibe angeordnete, aus einem Ring und einem an diesem
befestigten Schwenkhebel bestehende Betätigungsvorrichtung radial außerhalb der
Halterung und Zentrierung der Druckscheibe liegt.
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Schließlich ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß sich der Betätigungsring
in an sich bekannter Weise mittels Kugeln, die in Ausnehmungen mit keilförmigen
Auflaufflächen liegen, an der Widerlagerplatte abstützt.
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Durch die erfindungsgemäße Lösung der gestellten Aufgabe wird erreicht,
daß die Brems- bzw. Kupp-, lungsdruckscheiben einwandfrei zentriert sind und daß
durch die Zwischenschaltung eines Axialdrucklagers zwischen die als Ring ausgebildete
Betätigungsvorrichtung und die Druckscheibe in der Nähe deren Umfangs die Druckscheibe
vollkommen parallel zur Reibscheibe gehalten wird und zum Bremsen unter Aufrechterhaltung
dieser Parallelität gegen die Reibscheibe gedrückt wird. Unabhängig von der Parallelführung
durch das Axialdrucklager bewirken die zwischen die Stützplatte und die Druckscheibe
geschalteten Kugeln eine Zentrierung der Druckscheibe und eine Selbstverstärkung
der Bremswirkung.
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Die Erfindung ist im nachfolgenden an Hand einiger Ausführungsbeispiele
in Verbindung mit den zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
F
i g. 1 einen senkrechten Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Scheibenbremse,
_ die einer einen Teil eines Getriebes bildenden Kupplung zugeordnet ist, F i g.
2 einen Schnitt an der Linie 2-2 der F i g. 1 in vergrößertem Maßstab, -F i g. 3
eine Einzelheit, in der in größerem-Maßstab Details der in F i g. 1 gezeigten Bremse
dargestellt sind, F i g. 4 teilweise im Schnitt ein anderes Ausführungsbeispiel
der Erfindung in Gestalt einer Fahrzeugbremse, wobei der geschnittene Teil an der
Linie 4-4 der F i g. 5 geschnitten ist, F i g. 5 einen Schnitt an der Linie 5-5
der F i g. 4, F i g. 6 eine Einzelheit im Schnitt an der Linie 6-6 der F i g. 5,
F i g. 7 einen Schnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung in Gestalt
einer Fahrzeugbremse,-F i g. 8 einen Schnitt an der Linie 8-8 der F i g. 7. Die
F i g. 1 bis 3 zeigen eine erfindungsgemäße Scheibenreibungsbremse bzw. -kupplung
hier in Gestalt einer Bremse B, der eine Reibungskupplung C zugeordnet ist. Die
Kupplung C hat die Aufgabe, die Drehmomentübertragung . von einem Differential 16
aus zu einem Antriebszahnrad 37 zu bewirken bzw. zu unterbrechen.
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Die Bremse B umfaßt eine Widerlagerplatte 84, die bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß F-i g: - 1 als Flansch großen Durchmessers ausgebildet ist, der am Außenumfang
der Stützplatte 71 der Kupplung C vorgesehen ist, jedoch auch auf andere Weise an
einer beliebigen anderen Abstützung vorgesehen oder mit dieser verbunden sein kann.
An der Widerlagerplatte 84 ist mit Hilfe mehrerer längs des Umfangs dieser Platte
in Abständen verteilten Schrauben 85 eine ringförmige Gegendruckscheibe befestigt,
die durch auf die Schrauben 85 aufgeschobene Abstandshülsen 86 in dem gewünschten
Abstand von der Platte 84 gehalten wird.
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Die Gegendruckscheibe 87 ist an ihrem Umfang jeweils zwischen den
Schrauben 85 mit Bohrungen 80 versehen und in diese Bohrungen sind Halte- und Führungsbolzen
89 für die Rückstellfedern 90 eingesetzt. Diese als Schraubenfedern ausgebildeten
Rückstellfedern 90 stützen sich mit ihrem einen Ende jeweils an der äußeren Stirnfläche
von radialen Fortsätzen 91 der Druckscheibe 92 ab. Die Bremsdruckscheibe 92 ist
ringförmig ausgebildet und sie trägt an ihrem inneren Rand einen sich axial erstreckenden
Bund bzw. eine Nabe 93, deren innere Stirnfläche in geringem Abstand von der Widerlagerplatte
84 liegt. Zwischen der Nabe 93 und der Widerlagerplatte 84 befinden sich mehrere
in Umfangsrichtung in Abständen verteilte gehärtete Kugeln 94, die als Nocken wirken;
die einander zugewandten Flächen der Nabe 93 und der Widerlagerplatte 84 weisen
Aussparungen 95 bzw. 96 zur Aufnahme der Kugeln 94 auf. Die Aussparungen besitzen
in beiden Umfangsrichtungen mit Keilflächen versehene Führungsrillen zur Aufnahme
der Kugeln 94.
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Zwischen der Druckscheibe 92 und der Gegendruckscheibe 87 ist eine
Reibscheibe 97 angeordnet, die vorzugsweise auf beiden Seiten mit einem Bremsbelag
versehen ist. Die Reibscheibe 97 ist ebenfalls ringförmig ausgebildet und weist
an ihrem inneren Rand mehrere Keilbahnen 98 auf, die an entsprechend ausgebildeten
Keilhähnen 99 an einem zu bremsenden Bauteil oder einem anderen drehbaren Element
angreifen. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Reibscheibe 97 durch
mehrere radial nach außen ragende Vorsprünge 100 unterstützt, die am äußeren Rand
einer Kupplungshälfte 44 der Kupplung C vorgesehen, sind. Wie noch zu erläutern
sein wird, können mehrere Reibscheiben 97 vorgesehen sein. Zwischen jedem Paar solcher
Reibscheiben ist dann jeweils eine relativ zu diesen drehbare oder eine relativ
zu diesen drehfest angeordnete Reibscheibe vorgesehen.
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Um die Reibscheibe 97 zwischen der Druckscheibe 92 und der Gegendruckscheibe
87 wahlweise mitzunehmen bzw. freizugeben, ist außerhalb der äußeren Umgangsfläche
der Nabe 93 der Druckscheibe 92 ein Betätigungsring 101 drehbar angeordnet. Zwischen
diesen Betätigungsring 101 und der Widerlagerplatte 84 sind mehrere Kugeln 104 angeordnet,
die ebenfalls in einander zugewandten keilförmigen Ausnehmungen 105 bzw. 106 in
dem Betätigungsring 101 bzw. der Widerlagexplatte 84 liegen (F i g. 3).
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Der Ring 101 trägt auf einer Seite einen radial nach außen ragenden
Arm 107, der durch einen Mechanismus betätigt werden kann, um den Ring 101 zu drehen,
so daß Kugeln 104 als Nocken zur Wirkung kommen und eine von der Widerlagerplatte
84 weg gerichtete axiale Bewegung des Rings 101 hervorrufen, um die Reibungsbremse
B einzurücken. Zwar ist bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel ein Betätigungsarm
1_07 vorgesehen, doch beschränkt sich die Erfindung nicht auf dieses Ausführungsbeispiel,
denn es versteht sich, daß beliebige Mittel vorgesehen sein können, um eine relative
Drehbewegung zwischen der Widerlagerscheibe 84 und dem Ring 101 hervorzurufen. Die
entsprechende Ausbildung hängt davon ab, ob die Reibungsbremse B die Aufgabe hat,
ein Drehmoment von einem drehbaren Bauteil auf ein feststehendes Element oder aber
ein Drehmoment zwischen zwei drehbaren Bauteilen zu übertragen.
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Zwischen dem Betätigungsring 101 und der Druckscheibe 92 ist ein Kugellager
108 angeordnet, dessen Kugeln ungehindert in einer ringförmigen Laufnut 109 in der
Druckscheibe 92 und in einer entsprechenden Gegenlaufnut in der gegenüberliegenden
Fläche des Rings 101 abrollen können. Auf diese Weise werden die Reibungskräfte
bei der Betätigung und/oder beim Wirksamwerden von Andruckkräften weitgehend ausgeschaltet,
denn die Federn 90 spannen die Druckscheibe 92 axial in Richtung auf die Widerlagerplatte
84 vor, so daß sich die Kugeln 94 ständig an den einander gegenüberliegenden Aussparungen
95 und 96 abstützen, um die Druckscheibe zu zentrieren und zu stützen, während das
Kugellager 108 und insbesondere dessen Lagerkugeln oder aber auch andere geeignete
Wälzkörper sowie die als Nockenkörpei wirkenden Kugeln 104 .in den einander gegenüberliegenden
keilförmigen Aussparungen 105 und 10(
den Betätigungsring 101 gegenüber
den ihm benachbarten und relativ zu ihm beweglichen Teilen reibungsfrei zentrieren
und unterstützen. Gemäß F i g. 3 isi der Betätigungsring 101 vorzugsweise in eineu
geringen Abstand von der Nabe 93 der Druckscheibe 92 angeordnet, so daß zwischen
diesen beiden Elementen keine Reibung auftritt.
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Während des Kuppelns oder Bremsens dreht sicl der Betätigungsring
101 relativ zu der Widerlager platte 84, so daß die Kugeln 104 als Nockenkörpei
wirken
und an den einander gegenüberliegenden keilförmigen Aussparungen 105 und 106 auflaufen,
um eine axiale Bewegung des Betätigungsrings 101 derart hervorzurufen, daß eine
Axialkraft auf das Wälzlager 108 und damit auch auf die Druckscheibe 92 bewirkt
wird, so daß die Druckscheibe 92 und die Gegendruckscheibe 87 relativ zueinander
axial aufeinander zu verschoben werden, so daß die Reibscheibe 97 zwischen ihnen
festgehalten wird. Damit wird ein Drehmoment übertragen. Infolge der Drehmomentbelastung
wird bewirkt, daß sich die Druckscheibe 92 und die die Widerlagerplatte 84 und die
Gegendruckscheibe 87 umfassende starre Einheit ativ zueinander drehen, wodurch die
die übertrag4ng von Andrückkräften bewirkenden Kugeln 94 zw Wirkung kommen; die
Kugeln 94 stützen sich dabei an den einander gegenüberliegenden keilför-4gen Aussparungen
95 und 96 in der Druckscheibe 9Z bzw. in .der Widerlagerplatte 84 ab.
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In den F i g. 4, 5 und 6 ist .ein anderes Ausführungsbeispiel der
Erfindung in Gestalt einer Bremse e ein Fahrzeugrad 200 gezeigt, das auf einer feststehenden
Achse 201 gelagert ist; dabei versteht sich, daß sich die Bremse ebensogut für angetriebene
Wddez'von Zugmaschinen od. dgl. verwenden läßt, ;Das Fahrzeugrad 200 ist an einem
radialen Flansch 2@2 emer Radnabe 203 befestigt, z. B. mittels einer Ä@zahl von
Schrauben 204, die an dem Rad 200 und dem Nabenflansch 203 befestigt sind und sich
von dem Flansch 202 aus axial nach innen erstrecken; die eeien Enden der
Schrauben 204 sind mittels Muttern 205 an .einem topfartigen drehbaren Antrfebsteil
206 befestigt. Um das Antriebsteil 206 entsprechend für Räder und Naben unterschiedlicher
Größen ausbilden zu können, weist es vorzugsweise eine Mittenöffnung auf, in der
ein Zwischenstück in Form eines Ringes 207 angeordnet ist, dessen Innenfläche an
der Außenfläche der Nabe 203 angreift (F i g, 5). Die Nabe 203 ist in bekannter
Weise mit einem Dichtungsring 208 versehen, der das Austreten des Lagerschmiermittels
aus der Nabe verhindert.
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,In einem axialen Abstand vom äußeren Ende der Achse 201 ist auf der
Achse vin Flansch 209 vorgesehen, der mit der Achse beispielsweise durch Schweißen
bei 210 fest verbunden .ist. Durch den Flansch 209 führen in der Nähe seiner Außenkante
mf,hrere über den Umfang des Flansches in Abständen verteilte Schrauben 211, die
parallel zur Achse des Rades 200 verlaufen. An den Schrauben 211 ist mit IElfe von
Muttern 212 eine starre Einheit befestigt, die eine Widerlagerplatte 213 und eine
Gegendruckscheibe 214 umfaßt. Die Widerlagerplatte 21:3 trägt an ihrem Umfang einen
sich axial erstreckenden. Flansch 215. Dieser Flansch bildet zusammen mit dem mittleren
Teil der Widerlagerplatte 213 :einen Ringkanal 216 U-förmigen Querschnitts., auf
dessen Aufgabe im nachfolgenden noch einzugehen sein wird.
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Die Widerlagerplatte 213 und die Gegendruckscheibe 214 umfassen
radial nach außen ragende und in einem axialen Abstand voneinander liegende, sich
gegenüberstehende Abschnitte, zwischen denen eine Druckscheibe 217 sowie mindestens
eine Reibscheibe 218 frei schwebend angeordnet sind. Die Reibscheibe 218 ist vorzugsweise
auf beiden Seiten nt Reibbelägen 219 versehen, die an den jeweils gegenüberliegenden
Flächen der Gegendruckscheibe 214 bzw. der Druckscheibe 217 reibungsschlüssig angreifen
können.
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Die Druckscheibe 217 trägt an ihrem inneren Rand mehrere radial nach
innen vorstehende Fortsätze 220 zum Abstützen von Federn, und diese Fortsätze lassen
sich gegenüber entsprechenden Federsitzen 221 und in einem axialen Abstand zu diesen
anordnen; die Federsitze 221 sind an der Gegendruckscheibe 214 angeordnet. Zwischen
den Fortsätzen 220 und den Sitzen 221 stützen sich in entsprechender Anzahl vorgesehene
Schraubenfedern 222 ab, die normalerweise bestrebt sind, die Druckscheibe 217 und
die Gegendruckscheib:e 214 axial voneinander wegzudrücken. Die Federn 222 sorgen
somit normalerweise dafür, daß zwischen den Scher ben 217 und 214 einerseits und
der Reibscheibe 218 andererseits keine reibende Berührung erfolgt.
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Die Federn 222 halten die Druckscheibe 217 in einer konzentrischen
Lage, in der diese Scheibe durch mehrere zum Übertragen von Andruckkräften dienende
Nockenelemente, die vorzugsweise als Kugeln 223 ausgebildet sind, unterstützt wird.
Die Kugeln 223 liegen in einander zugewandten und in entgegengesetzten Richtungen
keilförmigen Aussparungen 224 in den einander zugewandten Flächen der Widerlagerplatte
213 und der Druckscheibe 217.
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Die Druckscheibe 217 weist eine ringförmige Laufr ille 225 auf, die
in einem geringen Abstand von der Außenkante der Scheibe verläuft und zur Aufnahme
einer Anzahl von Wälzkörpern, vorzugsweise in Form von Kugeln 226, dient, Diese
Kugeln sind in einem Käfig 227 drehbar gehalten. Die Kugeln 226 greifen in einer
zweiten ringförmigen Laufrille 228 in der den Kugeln zugewandten Fläche eines Betätigungsrings
229 an, der seinerseits in dem Kanal 216 drehbar angeordnet ist.
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Zwischen dem Betätigungsring 229 und der ihm zugewandten Fläche der
Widerlagerplatte 213 sind mehrere als Nockenkörper wirkende Kugeln 230 vorgesehen,
vorzugsweise drei, die in Umfangsrichtung in gleichen Abständen verteilt sind. Die
Kugeln 23(D liegen in .entgegengesetzt keilförmig ansteigenden Aussparungen 231,
die in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel vorzugsweise konisch sind. Diese Sitzflächen
sind :in den einander zugewandten Flächen von Einsatzstücken 232 vorgesehen, die
in entsprechenden Aussparungen des Betätigungsrings 229 bzw. der Widerlagerplatte
213 angeordnet sind. Der Druck der Federn 222 wird normalerweise über die Druckscheibe
217 und die Kugeln 226 des Lagerkäfigs 227 auf den Betätigungsring 229 übertragen,
so daß die Kugeln 230 bestrebt sind, die tiefste Stelle der Aussparungen 231 einzunehmen,
während die Kugeln 223 die tiefste Stelle der Aussparungen 224 einzunehmen bestrebt
sind, so daß dadurch die Bremse normalerweise durch die Federn im ausgerückten Zustand
bleibt, wie er in F i g. 5 gezeigt ist.
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Um die Übertragung eines Drehmoments von dem Antriebsteü 206 auf die
Reibscheibe 218 zu ermöglichen, führt das freie Ende des Antriebsteils in den von
dem Flansch 215 der Widerlagerplatte 213 umschlossenen Raum und übergreift den äußeren
Rand der Reibscheibe 218. An der Innenseite des Antriebsteils 206 sind in gegenseitigen
Abständen mehrere sich axial erstreckende Mitnehmerleisten 233 vorgesehen, die ,mit
dem Antriebsteil, z. B. mittels Nieten 234 od. dgl., befestigt sind. Der äußere
Rand der Reibscheibe 218 trägt längs seines Umfangs in Abständen
verteilt
nach außen ragende Fortsätze 235, die radial zwischen die Mitnehmerleisten 233 des
Antriebsteils 206 ragen, so daß das Antriebsteil der Reibscheibe 218 verkeilt ist
und -sich diese beiden Teile zusammen drehen, wobei jedoch axiale Bewegungen der
Reibscheibe 218 gegenüber dem Antriebsteil 206 möglich sind.
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Zum Bewirken einer relativen Drehbewegung zwischen dem Betätigungsring
229 und dar Widerlagerplatte 213 ist eine Betätigungsvorrichtung vorgesehen. Diese
kann nach Bedarf ausgebildet sein. Ihre Konstruktion richtet sich danach, ob die
Widerlagerplatte an einer feststehenden Unterstützung angebracht ist, wie es bei
der hier beschriebenenBremse der Fall ist, oder ob die Widerlagerplatte an einem
zum Übertragen von Drehmomenten geeigneten drehbaren Element an einer Kupplung angebracht
ist. Bei der hier beschriebenen Bremse ist die Betätigungsvorrichtung in der Form
eines Betätigungsarms 236 vorgesehen, der auf einer Seite des Betätigungsringes
229 mit diesem verbunden ist und durch eine öffnung bzw. einen Schlitz 237 des Randflansches
215 der Widerlagerplatts 213 radial nach außen führt. Der Betätigungsarm 236 ist
vorzugsweise an seinem äußeren freien Ende mit einem Kopfstück 238 versehen, das
mit Betätigungsmitteln.(nicht dargestellt) verbunden sein kann, z. B. mit den üblichen
pedalbetätigten mechanischen Betätigungsmitteln, mit denen die meisten landwirtschaftlichen
Zugmaschinen gewöhnlich ausgerüstet sind.
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Während des Bremsens bewirkt eine relative Drehbewegung zwischen dem
Betätigungsring 229 und der Widerlagerplatte 213, daß sich diese beiden Teile axial
voneinander weg bewegen, da die Kugeln 230 beim Auflaufen auf die keilförmigen Ausnehmungen
231 eine Nockenwirkung ausüben. Wenn sich diese Teile axial voneinander weg bewegen,
rufen sie eine entsprechende axiale Relativbewegung zwischen der Druckscheibe 217
und der Gegendruckscheibe 214 hervor, und zwar bewegen sich diese Teile aufeinander
zu, was zur Folge hat, daß die Reibscheibe 218 von den Scheiben 214 bzw. 217 reibungsschlüssig
erfaßt wird. Nunmehr._wird ein Drehmoment von :dem Antriebsteil 206 aus auf die
die Widerlagerplatte 213 und die Gegendruckscheibe 214 umfassende starre Einheit
übertragen. Bei einer relativen Drehbewegung zwischen der Reibscheibe 218 und der
starren Einheit wird die Druckscheibe 217, die .mit der Reibscheibe 218 im Reibungsschluß
steht, ebenfalls gegenüber der Widerlagerplatte 213 gedreht, was zur Folge hat,
daß die Kugeln 223 auf den einander gegenüberliegenden keilförmigenAusnehmungen224
auflaufen. Dadurch wird selbsttätig eine große Andruckkraft erzeugt, die der Last
unmittelbar proportional ist. Wenn die Betätigungsmittel freigegeben werden, um
ein Ausrücken zu ermöglichen, führen die Rückstellfedern 222 naturgemäß die verschiedenen
Elemente in die in F i g. 5 gezeigte Stellung.
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In den F i g. 7 und 8 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung
gezeigt, das im großen und ganzen dem Ausführungsbeispiel gemäß den F i g. 4, 5
und 6 gleicht, so daß an dieser Stelle nur die Merkmale beschrieben werden, in denen
sich das Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 7 und 8 von dem Ausführungsbeispiel gemäß
F i g. 4, 5 und 6 unterscheidet. Bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 4, 5 und
6 können mehrere Reibscheiben 218 und bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 1,
2 und 3 mehrere Reibscheiten 97 verwendet werden. Eine solche Ausführungsform der
Erfindung ist in den F i g. 7 und .8 veranschaulicht, wo zwei Reibscheiben218 vorgesehen
sind. Diese Reibscheiben sind gleich ausgebildet und in einem axialen Abstand voneinander
auf den an der Innenseite des Antriebsteils 206 vorgesehenen Mitnehmerleisten 233
angeordnet. Zusätzlich ist eine mittlere Reibscheibe 218' zwischen den Reibscheiben
218 vorgesehen, und diese Reibscheibe ist auf der die Widerlagerplatte 213 und die
Gegendruckscheibe 214 umfassenden starren Einheit derart angeordnet, daß sie sich
anal verschieben läßt, jedoch zusammen mit der starren Einheit gedreht wird. Dazu
sind an der Innenkante der ringförmig ausgebildeten mittleren Reibscheibe 218' mehrere
in Umfangsrichtung in Abständen verteilte Schlitze 240 (F i g. 8) zur Aufnahme
einer entsprechenden Anzahl von radial vorstehenden Fortsätzen 241 vorgesehen, die
am äußeren Rand eines Abstandstücks 214' in Umfangsrichtung in Abständen verteilt
sind; das Abstandsstück 214' wird durch die Schrauben 211 zwischen der Widerlagerplatte213
und der Gegendruckscheibe214 gleichachsig mit diesen unterstützt. An der Außenkante
'des Abstandsstücks 214' sind ferner in den Zwischenräumen der Fortsätze 241 Ausschnitte
242 zur Aufnahmezier Federn 222 vorgesehen. Jeweils gegenüber jedem der zum Abstützen
der Federn 222 dienenden Fortsätze 220 der Druckscheibe 217 sind an dem Abstandsstück
214' Abstützungen 221' für die Federn vorgesehen, so daß die Federn 222 dann, wenn
ein solches Abstandstück eingebaut ist, jeweils zwischen einem Abstützungsfortsatz
220 der Druckscheibe 217 und einer Federabstützung 221' des Abstandsstücks
214'
liegen. In der Einheit kann eine beliebige Anzahl derartiger Abstandsstücke
eingebaut sein, um das Einfügen einer weiteren Reibscheibe 218 sowie einer weiteren
Zwischenscheibe 218' für jedes derartige Abstandsstück zu ermöglichen. Gegebenenfalls
können Abstandsstücke, die entsprechend dem Abstandsstück 214' ausgebildet sind,
vorgesehen sein, deren Länge so gewählt ist, daß man die gewünschte Anzahl von Scheiben
218' einbauen kann.
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In allen Ausführungsbeispielen der Erfindung ist die Druckscheibe
derart angeordnet, daß auf sie keine auf Reibungskräfte zurückzuführende Antriebskraft
eingeleitet wird, durch die die Betätigung und die Selbstverstärkung der Andruckkräfte
behindert würde. Die Betätigungsringe und die Druckscheiben bilden in allen Ausführungsbeispielen
jeweils ein Elementenpaar, das auf die Nockenwirkung der sich an den betreffenden
Elementen abstützenden Kugeln anspricht, so . daß im ausgerückten Zustand eine relative
Drehbewegung eines der mit den Kugeln zusammenwirkenden Elemente gegenüber dem betreffenden
anderen Element unabhängig von der Drehrichtung ein Einrücken bewirkt. Es ist dabei
zur Betätigung unwesentlich, ob die Druckscheiben relativ zu der die Widerlagerplatte
und die Gegendruckscheibe umfassenden starren Einheit verschoben werden oderumgekehrt.