DE1220964B - Verfahren zum Herstellen gefaerbter Fasern oder Folien aus Viskose - Google Patents

Verfahren zum Herstellen gefaerbter Fasern oder Folien aus Viskose

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DE1220964B
DE1220964B DEC16500A DEC0016500A DE1220964B DE 1220964 B DE1220964 B DE 1220964B DE C16500 A DEC16500 A DE C16500A DE C0016500 A DEC0016500 A DE C0016500A DE 1220964 B DE1220964 B DE 1220964B
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viscose
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DEC16500A
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Dr Jacques Wegmann
Dr Carl Becker
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Novartis AG
BASF Schweiz AG
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Ciba Geigy AG
Ciba AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K5/00Use of organic ingredients
    • C08K5/0008Organic ingredients according to more than one of the "one dot" groups of C08K5/01 - C08K5/59
    • C08K5/0041Optical brightening agents, organic pigments

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
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  • Artificial Filaments (AREA)

Description

  • Verfahren zum Herstellen gefärbter Fasern oder Folien aus Viskose Es ist bekannt, daß zur Herstellung gefärbter Fasern oder Folien aus Viskose der Spinnlösung feinverteilte Farbpigmente zugesetzt werden können.
  • Eine besondere Schwierigkeit bei der Verwendung von Pigmenten besteht jedoch darin, daß letztere in der Viskose äußerst fein zerteilt sein müssen, um ein störungsloses Spinnen und eine gleichmäßige Anfärbung des Gespinstes zu erzielen. Falls der Verteilungsgrad in der Viskose nicht fein genug ist, können während des Spinnvorganges Änderungen im Farbton auftreten, da beim Filtrieren der Viskose ein Teil des Farbpigmentes unmittelbar vor der Spinndüse zurückgehalten wird. Ferner kann es notwendig sein, die Filter relativ häufig zu wechseln, und außerdem ist es nach dem Pigmentfärbeverfahren oft schwierig, transparente Färbungen zu erhalten, insbesondere bei Verwendung hoher Farbstoffkonzentrationen. Dieses Verfahren kann daher nicht zum Färben von Folien angewendet werden, wo Transparenz verlangt wird. Es wurde versucht, den erwähnten Schwierigkeiten dadurch zu begegnen, daß man die Spinnlösung mit wasserlöslichen Farbstoffen anfärbte; beim nachfolgenden Fällungs- und Waschprozeß wurde jedoch der größte Teil des Farbstoffes wieder ausgewaschen.
  • Erfindungsgegenstand ist ein Verfahren zum Herstellen gefärbter Fasem oder Folien durch Verspinnen von Viskose, der solche organischen Farbstoffe oder Farbstoffbildner zugesetzt worden sind die im alkalischen Milieu gegebenenfalls unter Zusatz von Reduktionsmitteln löslich sind, wobei man die Fasern oder Folien erforderlichenfalls mit Verbindungen behandelt, die mit den Farbstoffbildnern Farbstoffe ergeben. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man Farbstoffe bzw. Farbstoffbildner verwendet, die mindestens eine reaktionsfähige Gruppe enthalten, die mit den Hydroxylgruppen der Cellulosemoleküle eine chemische Bindung eingehen.
  • Als organische Farbstoffe, die gemäß vorliegendem Verfahren zu verwenden sind, kommen Farbstoffe der verschiedensten Klassen in Betracht, z. B. Stilbenfarbstoffe, Azinfarbstoffe, Dioxazinfarbstoffe, Phthalocyaninfarbstoffe, Perinonfarbstoffe, Peridicarbonsäureimidfarbstoffe, Nitrofarbstoffe, Triphenylmethanfarbstoffe, vor allem aber die sauren Anthrachinon- und Azofarbstoffe, und zwar sowohl metallfreie wie metallisierbare und metallhaltige Mono-oder Polyazofarbstoffe, welche eine Gruppierung oder einen Substituenten aufweisen, der mit polyhydroxylierten Materialien reagieren kann. Darunter sind z. B. die Äthylenimidgruppe, Epoxygruppen, die Vinylgruppierung in einer Vinylsulfongruppe oder im Acrylsäurerest und vor allem solche labilen Substituenten zu erwähnen, die unter Mitnahme des Bindungselektronenpaares leicht abzuspalten sind.
  • Als labile Substituenten, die unter Mitnahme des Bindungselektronenpaares abspaltbar sind, kann man z. B. aliphatisch gebundene Phosphor- oder Schwefelsäureestergruppen, Sulfonsäurefluoridgruppen und vor allem aliphatisch gebundene Sulfonyloxygruppen und Halogenatome; insbesondere ein aliphatisch gebundenes Chloratom erwähnen. Zweckmäßig stehen diese labilen Substituenten in y- oder ß-Stellung eines aliphatischen Restes, der direkt oder über eine Amino-, Sulfon- oder Sulfonsäureamidgruppe an das Farbstoffmolekül gebunden ist; bei den in Betracht kommenden Farbstoffen, die als labile Substituenten Halogenatome enthalten, können diese austauschbaren Halogenatome auch in einem aliphatischen Acylrest (z. B. in ß-Stellung eines Propionylrestes) oder in einem heterocyclischen Ring stehen, wobei in diesem zuletztgenannten Falle sowohl solche Farbstoffe in Betracht kommen, die einen monohalogenierten heterocyclischen Ring aufweisen, z. B. einen monochlorierten 1,3,5-Triazinrest wie den 1,3,5-Triazinrest der Formel worin X eine gegebenenfalls substituierte Aminogruppe oder eine substituierte Oxygruppe bedeutet, wie auch Farbstoffe mit einem Dichlortriazinrest.
  • Besonders gute Resultate werden mit löslichen Farbstoffen dieser Art erhalten, die für Baumwolle keine oder mindestens keine ausgesprochene Affinität haben.
  • Die Farbstoffe der angegebenen Art sind bekannt oder können nach üblichen Methoden hergestellt werden, z. B. aus Farbstoffkomponenten, die die genannten labilen Substituenten bereits enthalten, oder indem man diese labilen Substituenten bzw. solche labile Substituenten aufweisenden Reste nach der Farbstoffherstellung in das Farbstoffmolekül nach an sich bekannten Methoden einbaut.
  • Als organische Farbstoffbildner, die gemäß vorliegendem Verfahren zu verwenden sind, seien in erster Linie Azokomponenten, welche die oben definierten reaktionsfähigen Gruppen enthalten, insbesondere Derivate des a- oder ß-Naphthols, beispielsweise Derivate der 2-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure, der 2-Amino-8-oxynaphthalin-6-sulfon säure oder die Arylide der 2,3-Oxynaphthoesäure genannt.
  • Die erwähnten Farbstoffe werden zweckmäßig in wäßriger Lösung der Cellulosexanthogenatlösung zugesetzt oder direkt eingerührt. Damit die Umsetzung der reaktionsfähigen Gruppen mit den Cellulosemolekülen möglichst vollständig verläuft, ist es zweckmäßig, die Lösung längere Zeit, beispielsweise etwa 20 bis 60 Stunden, bei Zimmertemperatur stehenzulassen oder die Lösung zu erwärmen. In vielen Fällen erweist es sich als vorteil- haft, mit den Farbstoffen eine konzentrierte Cellulosexanthogenatstammlösung, - die bis zu 100/o Farbstoff, berechnet auf den Cellulosegehalt, enthalten kann, herzustellen und diese Stammlösung der zu färbenden Viskose zuzuführen.
  • Die Verformung erfolgt durch Pressen der gefärbten Cellulosexanthogenatlösung in ein saures Fällbad nach üblichem Verfahren.
  • Auch die Nachbehandlung der erhaltenen Gebilde erfolgt nach herkömmlichen Methoden.
  • Sofern die Cellulosexanthogenatlösung ein Farbstoffbildner zugegeben wurde, müssen auf den erhaltenen Gebilden die Farbstoffe noch wie üblich entwickelt werden. Wenn als Farbstoffbildner eine Azokomponente verwendet wurde, so geschieht dies durch Nachbehandlung der geformten Gebilde mit der Lösung eines diazotierten Amins. Enthalten die Gebilde diazotierbare Amine, so werden sie zwecks Diazotierung der Aminogruppen in eine wäßrige Salpetrigsäurelösung gebracht und hernach in einem anderen Bad mit einer Azokomponente gekuppelt.
  • Die erhaltenen Färbungen zeichnen sich in der Regel durch große Brillanz, Transparenz und vorzügliche Wasch- und Reibechtheit aus.
  • Gegenüber der bereits bekannten Herstellung künstlicher Gebilde aus gefärbten Spinn- bzw. Gießmassen (siehe z. B. USA.-Patentschrift 2 145 580 und britische Patentschrift 403 049) unterscheidet sich das vorliegende Verfahren dadurch, daß es neue, reaktionsfähige Gruppen enthaltende Farbstoffe verwendet, die direkt der Viskose beigemischt werden können und trotz ihrer Wasserlöslichkeit nach der Koagulation Färbungen ergeben, die sich durch Transparenz und hervorragende Naß echtheit auszeichnen. Ebenfalls werden in der deutschen Auslegeschrift 1055173 und in der deutschen Patentschrift 911 368 Stilbenverbindungen beschrieben, die keine reaktionsfähigen Gruppen enthalten. Zudem handelt es sich dort nicht um Farbstoffe, sondern um Aufheller, und schließlich wird in der letztgenannten Patentschrift die Viskose nicht genannt.
  • In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile, sofern nichts anderes angegeben wird, Gewichtsteile, die Prozente Gewichtsprozente, und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
  • Beispiel 1 1 Teil der Verbindung der Formel wird in 50 Teilen Wasser gelöst und in 1175 Teilen einer 8,50/oigen Viskosexanthogenatlösung entsprechend einem Gehalt von 100 Teilen a-Cellulose eingerührt. Die Masse wird 1/2 Stunde gerührt und dann 60 Stunden bei Zimmertemperatur stehengelassen.
  • Hierauf wird die Viskose, wie für die Herstellung von Viskosefäden üblich, durch Spinndüsen gepreßt und in einem Fällbad, welches 120 gel 960/oige Schwefelsäure, 270 g/l Natriumsulfat und 10g/l Zinksulfat enthält, bei einer Temperatur von 45° koaguliert.
  • Die entstandenen Fäden werden um 250/0 verstreckt und in einem mit 6000U/min rotierenden Spinntopf gesammelt.
  • Der erhaltene Spinnkuchen wird anschließend in einem geschlossenen Apparat mit zirkulierender Flotte nachbehandelt, und zwar zuerst während 10 Minuten mit Wasser von 60 bis 70" gespült, dann mit einer Lösung von 5 g/l Natriumsulfit während 20 Minuten bei 70" entschwefelt, anschließend nochmals gespült und schließlich mit 50 g/l Natriumoleat bei 50° während 10 Minuten aviviert.
  • Der Spinnkuchen wird hierauf entwässert und getrocknet.
  • Die Entschwefelung kann auch, statt wie oben angegeben, mittels einer wäßrigen Lösung von 5 g/l Natriumhydroxyd und 1 g/l Schwefelnatrium und Behandeln während 20 Minuten bei 55" durchgeführt werden, wobei ein ähnlich gutes Resultat erhalten wird.
  • Der Spinnkuchen wird nun in einer 1 Obigen kalten Lösung einer mit Zinkchlorid stabilisierten Diazoverbindung von 2,5-Dichloranilin während 10 Minuten behandelt, gespült, 10 Minuten bei 50° in einer 50logen Natriumoleatlösung aviviert, entwässert und getrocknet.
  • Es resultiert eine einwandfrei waschechte und reibechte orange Färbung von hervorragender Transparenz.
  • Wird der Spinnkuchen nicht zwischengetrocknet, sondern direkt nach dem Entschwefeln und Spülen in obiger Lösung nachbehandelt, so wird ein gleiches Resultat erhalten.
  • Verwendet man zur Nachbehandlung eine schwach alkalisch eingestellte 1 0/obige Lösung der mit Zinkchlorid stabilisierten Diazoverbindung von 4-Benzoylamino-2-methoxy-3-methylanilin, so resultiert ein ebenfalls echtes und brillantes Rot.
  • Verwendet man eine mit Ammoniak und Natriumbicarbonat auf pH 8 gestellte kalte 1 Obige Lösung der stabilisierten Diazoverbindung von 5-Amino-2-benzoylamino-1 ,4-diäthoxybenzol, so resultiert ein brillantes Violett. Verwendet man statt obengenannter Verbindung 1 Teil der Verbindung der Formel die in 50 Teilen 20/oiger Natriumhydroxydlösung gelöst wurde, und verfährt wie oben beschrieben, so resultiert durch Nachbehandlung in der erstgenannten Diazolösung ein Rotviolett mit ebenfalls vorzüglichen Echtheitseigenschaften.
  • Beispiel 2 1 Teil der Verbindung der Formel wird in 50 Teilen Wasser gelöst und, wie im Beispiel 1 beschrieben, appliziert.
  • Der erhaltene, entschwefelte und gespülte Viskosespinnkuchen wird während 15 Minuten in einer kalten Lösung von 1 g/l Natriumnitrit und 3 ccm/l konzentrierter Salzsäure behandelt, gespült und in einer 1 0/obigen Lösung von 1-Benzoylamino-8-oxy- naphthalin-3,6-disulfonsäure, welche 1 °/o Natriumacetat enthält, während 10 Minuten entwickelt. Dann wird gespült, 10 Minuten bei 50° in einer 50/oigen Natriumoleatlösung aviviert, entwässert und getrocknet.
  • Es resultiert ein wasch- und reibechtes Brillantrosa von hervorragender Transparenz.
  • Beispiel 3 2 Teile des Farbstoffes der Formel werden in 50 Teilen Wasser gelöst und in 1175 Teile einer 8,5 0/oigen Viskosexanthogenatlösung eingerührt.
  • Die Masse wird 1/2 Stunde gerührt, 60 Stunden bei Zimmertemperatur stehengelassen, dann auf 60° erwärmt, erkalten gelassen und, wie im Beispiel 1 beschrieben, zu Fäden versponnen.
  • Es resultieren kräftig rot gefärbte, wachechte, reibechte und transparente Viskosefäden.
  • Verwendet man statt des obengenannten Farbstoffes 2 Teile des Farbstoffes der Formel und verfährt im übrigen wie oben angeführt, so erhält man eine kräftige gelbe Färbung, welche ebenfalls hervorragende Transparenz und gute Echtheitseigenschaften aufweist.
  • Wird die Masse statt durch eine Spinndüse durch eine Schlitzdüse gepreßt und im übrigen wie oben beschrieben fertiggestellt, so erhält man einen echten rot- bzw. gelbgefärbten völlig transparenten Zellophanfilm.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zum Herstellen gefärbter Fasern oder Folien zum Verspinnen von Viskose, der solche organischen Farbstoffe oder Farbstoffbildner zugesetzt worden sind, die im alkalischen Milieu, gegebenenfalls unter Zusatz von Reduktionsmitteln, löslich sind. wobei man die Fasern oder Folien erforderlichenfalls mit Verbindungen behandelt, die mit den Farbstoffbildnern Farbstoffe ergeben, dadurch gekennzeichn e t, daß man Farbstoffe bzw. Farbstoffbildner verwendet, die mindestens eine reaktionsfähige Gruppe enthalten, die mit Hydroxylgruppen der Cellulosemoleküle eine chemische Bindung eingehen. ~~~~~~~ In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 911 368; deutsche Auslegeschrift Nr. 1 055 173; britische Patentschrift Nr. 403 049; USA.-Patentschrift Nr. 2 145 580.
DEC16500A 1957-03-26 1958-03-18 Verfahren zum Herstellen gefaerbter Fasern oder Folien aus Viskose Pending DE1220964B (de)

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Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB403049A (en) * 1932-08-19 1933-12-14 Henry Dosne A process for manufacturing coloured cellulose material
US2145580A (en) * 1934-10-13 1939-01-31 North American Rayon Corp Spinning solutions containing organic dyes and products thereof
DE911368C (de) * 1948-10-21 1954-05-13 Bayer Ag Aufhellungsmittel fuer organische Stoffe
DE1055173B (de) * 1954-02-16 1959-04-16 Bayer Ag Aufhellungsmittel

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