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Operationstisch Die Erfindung bezieht sich auf einen Operationstisch
mit mehreren in Wirkverbindung miteinander stehenden Abschnitten, von denen zwei
benachbarte Albschnitte schwenkbar zueinander angeordnet sind.
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Bei derartigen Operationstischen besteht ein wesentliches Problem
darin, die Lageveränderung des Patienten auf dem Tisch durch Schwenken der einzelnen
Abschnitte mit anatomisch günstigen und Druckbelastungen vermeidenden Stellungen
der Tischabschnitte vorzunehmen. Besonders problematisch ist eine solche Schwenkung
im Hüftgelenk. Bei einem Operationstisch der eingangs angegebenen Art ist es bekannt,
einen Rückenabschnitt und einen darauffolgenden Tischabschnitt durch ein einfaches
Gelenk miteinander zu verbinden. Mit einem solchen einfachen Gelenk ist aber das
vorstehend angegebene Problem nicht zu lösen. Es liegt nämlich z. B. das Hüftgelenk
des Patienten nicht in der Ebene der Tischoberseite, sondern beträchtlich oberhalb
der Tischebene, je nach der Dicke des daraufliegenden Kissens und je nach der Dicke
des Fettpolsters des Gesäßes unterhalb des Hüftgelenks des Patienten.
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Wird nun nur eine einfache Gelenkverbindung und eine damit mögliche
einfache Schwenkbewegung am Tisch vorgesehen, so wird in der jeweils neuen Lage
auf die Beine des Patienten ein schädlicher Druck ausgeübt, der zu schwerwiegenden
Folgen führen kann.
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Es ist ferner bereits bekannt, bei einem Operationstisch der eingangs
angegebenen Art die Schwenkachse zwischen zwei Tischabschnitten in den anatomischen
Drehpunkt des Gliedes zu legen. Dazu ist es aber erforderlich, die Lagerfläche des
betreffinden Gliedes gesondert zu verschieben, bis die genannte Bedingung erfullt
ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Operationstisch
der eingangs angegebenen Art die Wirkverbindung zwischen zwei benachbarten Abschnitten
so zu gestalten, daß die Schwenkung dieser Abschnitte stets in der anatomisch richtigen
Lage für den Patienten erfolgt und schädliche Druckbeanspruchungen vermieden werden.
Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß der eine der beiden benachbarten
Abschnitte nach oben und vom anderen Abschnitt weg um eine oberhalb der Tischebene
liegende Achse schwenkbar ist. Dadurch wird ermöglicht, daß die Abschnitte gegeneinander
so verstellbar sind, daß deren Lage stets der anatomisch richtigen Lageänderung
entspricht, so daß die so gefährlichen Druckbeanspruchungen der Glieder des Patienten
vermieden werden.
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Insbesondere ist es möglich, den Oberschenkelab-
schnitt des Tisches
anzuheben, ohne daß die Lage der Kniegelenke relativ zu der Gelenkverbindung des
Tisches verändert wird und ohne daß die bei den bekannten Operationstischen häufig
unvermeidlichen und langen Druckbeanspruchungen der Unterschenkel auftreten können.
Dies wird besonders vorteilhaft nach einer Ausführungsform der Erfindung dadurch
erreicht, daß der eine Abschnitt ein Oberschenkelabschnitt und der andere Abschnitt
ein Beckenabschnitt ist.
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Ist der eine Abschnitt mit einem Ausschnitt versehen und muß daher
der Chirurg möglichst dicht an dem Abschnitt sitzen, was z. B. dann der Fall ist,
wenn der Beckenabschnitt mit einem Dammausschnitt versehen ist und der Chirurg möglichst
dicht am Beckenabschnitt sitzen muß, so darf der Zugriff zu dem zusätzlichen Ausschnitt,
dem Dammausschnitt, nicht durch den anderen Tischabschnitt, den Oberschenkelabschnitt
behindert werden. Dies wird nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung dadurch
vermieden, daß der eine der beiden benachbarten Abschnitte außerdem nach unten und
vom anderen Abschnitt weg um eine unterhalb der Tischebene liegende Achse schwenkbar
ist.
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Eine einfache Ausführung der vorgesehenen Schwenkverbindung der beiden
Tischabschnitte wird in weiterer Ausbildung der Erfindung dadurch erreicht, daß
der Oberschenkelabschnitt mit Rollen und der Beckenabschnitt mit Rollenführungen
versehen
ist. Dabei sind zweckmäßig die Rollenführungen kreisförmig
ausgebildet und haben eine oberhalb der Tischebene liegende (gedachte) Achse zum
Mittelpunkt, die ungefähr der Lage des Hüftgelenks eines auf dem Tisch liegenden
Patienten entspricht, während die Rollenführung ebenfalls kreisförmig ausgebildet
ist und eine unterhalb der Tischebene liegende Achse zum Mittelpunkt hat, welche
der Achse der in der Rollenführung laufenden Rolle entspricht.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Operationstisches
gemäß der Erfindung dargestellt.
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Fig. 1 ist eine Draufsicht auf einen aus fünf Abschnitten bestehenden
Tisch; Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht; F i g. 3 ist eine schematische Ansicht der
fünf Abschnitte des Tisches und zeigt deren Gelenkverbindungen; Fig. 4 ist eine
Fig. 3 ähnliche schematische Ansicht und zeigt den Wirbelsäulenabschnitt und den
Ob erschenkelabschnitt, die teleskopisch verschoben sind, um die Länge- des Tisches
zwecks Anpassung an größere Personen zu vergrößern; F i g. 5 ist ein Querschnitt
nach der Linie 6-6 der Fig. 1; F i g. 6 zeigt die Gelenkverbindung zwischen dem
Beckenabschnitt und dem Oberschenkelabschnitt, wobei mit vollen Linien die Stellung
der Teile angegeben ist, wenn die Abschnitte miteinander ausgerichtet sind, während
mit unterbrochenen Linien die äußerste angehobene Stellung und die äußerste gesenkte
Stellung. des Oberschenkelabschnitts angegeben ist; F i g. 7 ist, teilweise im Schnitt,
eine Ansicht der Unterseite des Tisches und zeigt, wie ein Teil des Oberschenkelabschnitts
teleskopisch verschoben und in der gewünschten Weise relativ zum anderen Teil angeordnet
und wie der teleskopisch bewegliche Teil vom anderen Teil abgenommen werden kann;
F i g. 8 bis 13 veranschaulichen schematisch einige der vielen möglichen Stellungen,
in welche der Tisch verschwenkt werden kann und die gelenkig miteinander verbundenen
Abschnitte gebracht werden können.
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Der Operationstisch gemäß der Erfindung besteht aus einem Tisch mit
einer allgemein mit 31 bezeichneten Oberseite zur Aufnahme des Patienten. Auf die
aus Metall bestehende Oberseite des Tisches können zur Bequemlichkeit des Patienten
ein oder mehrere (nicht dargestellte) Kissen aufgelegt werden. Der Tisch umfaßt
ferner einen Unterteil 32, auf dem sich die Tischoberseite abstützt, ein Pumpen-
und Motorgehäuse 33, einen Steuerkasten34, in welchem die Ventile zur Betätigung
der verschiedenen hydraulischen Einrichtungen angeordnet sind, und mehrere Steuerhandgriífe36,-
im vorliegenden Fall fünf, zur getrennten Steuerung jedes Vorganges zum Heben und
Senken der verschiedenen Abschnitte relativ zueinander, zum Heben und Senken der
Tischoberseite 31 als Ganzes und um Verschwenken des Tisches in seitlicher Richtung
und in Längsrichtung. In den F i g. 8 bis 13 sind schematisch einige der vom chirurgischen
Standpunkt aus wichtigen Stellungen veranschaulicht, in welche der Patient gebracht
werden kann.
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Auf dem Unterteil 32 ist eine Tragsäule 38 angeordnet, welche den
Tisch oder die Tischoberseite 31 trägt. Der Tisch betsteht aus fünf Abschnitten,
näm-
lich einer Kopfstütze39, einem Wirbelsäulen- oder Rückenabschnitt41, 41' (Fig.3
und 4), einem Becken- oder Sitzabschnitt 42> einem Oberschenkelabschnitt 43 (F
i g. 3 und 4) und einem Unterschenkelabschnitt 44. Die Kopfstütze 39 wird mit der
Hand eingestellt, der Wirbelsäulenabschnitt 41 wird durch eine hydraulische Kolben-
und Zylindereinheit 46 betätigt und der Oberschenkelabschnitt 43 durch eine hydraulische
Kolben- und Zylindereinheit 47.
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Gemäß den Fig. 1 und 2 ist der Tisch auf jeder Seite mit Seitenschienen
261, 262 und 263 versehen.
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Diese sind an den verschiedenen Abschnitten durch mit Abstandsstücken
265 versehene Bolzen 264 (F i g. 5) befestigt. Die Seitenschienen dienen zur einstellbaren
Befestigung von Armstützen, von Fußstützen oder -bügeln, einer Betäubungsmittelmaske
und anderen abnehmbaren Zubehörteilen, mit denen der Tisch ausgerüstet werden kann.
Zwischen dem Beckenabschnitt und dem Wirbelsäulenabschnitt übergreifen die Seitenschienen
einander und sind mit Bohrungen versehen, um auf entgegengesetzten Seiten des Tisches
Gelenkzapfen 266 aufzunehmen.
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In den F i g. 5 und 6 ist die Gelenkanordnung zwischen dem Oberschenkelabschnitt
und dem Beckenab schnitt dargestellt, die den Gegenstand der vorliegenden Anmeldung
bildet. Vom Beckenabschnitt 42 (F i g. 5) erstrecken sich zwei Ansätze 291 nach
unten, zwischen denen eine Ausnehmung 292 vorgesehen ist. Zwei Tragplatten 293 sind
mittels mehrerer Schrauben 294 befestigt, die durch die-Platten293 hindurchgehen
und in die Ansätze 291 eingeschraubt sind. Am unteren Ende des Oberschenkelzylinders
47 sind zwei Drehzapfen 296 befestigt, die durch Bohrungen 297 in den Platten 293
hindurchgehen.
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Der Oberschenkelzylinder 47 ist daher um die Achse der Drehzapfen
296 frei schwenkbar.
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Auf jeder Seite des im Oberschenkelzylinder 47 verschiebbaren Kolbens
kann Öl zur Einwirkung gebracht werden. Gleichzeitig mit der Einwirkung von Öl auf
die eine Seite des Kolbens wird öl von der anderen Seite in einen Ölbehälter zurückgeführt.
Mit dem Kolben ist eine Kolbenstange 298 (Fig. 6) fest verbunden, die in einem Ansatz
gelagert ist, welcher von der Unterseite des Oberschenkelabschnitts 43 nach unten
gerichtet ist. Der Drehpunkt der Kolbenstange ist mit 301 bezeichnet.
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Gemäß F i g. 6 muß der Oberschenkelabschnitt 43 aus der mit vollen
Linien angegebenen waagerechten Lage in jede der mit unterbrochenen Linien angegebenen
Stellungen schwenkbar sein. Diese Schwenkbewegung wird durch eine zusammengesetzte
Bewegung bewirkt, welche von zwei Rollen 302 und 303 erzeugt wird, die in Rollenführungen
304, 306 und 307 laufen.
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Das Hüftgelenk des Patienten liegt 12,5 bis 15 cm oberhalb des Beckenabschnitts42,
und die zusammengesetzte Bewegung ermöglicht diese Lage, während die Bewegung des
Oberschenkelabschnitts 43 dem Hüftgelenk ermöglicht, natürlich um diese Achse zu
schwingen. Zwei Stützen 311 (Fig. 5) erstrecken sich von der Unterseite des Tisches
angrenzend an dessen Seiten nach unten. Die Stützen sind an einer Seitenschulter
des Tisches durch Schrauben 312 befestigt. In den Stützen 311 sind die Rollenführungen
304, 306 und 307 (F i g. 6) ausgebildet.
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Von der Unterseite des Oberschenkelabschnitts 43 sind auf entgegengesetzten
Seiten desselben zwei Ansätze 315 nach unten gerichtet und durch Schrauben
am
Oberschenkelabschnitt befestigt. Dieser Ansatz 315 trägt eine Stütze 314, die winklig
oder umgekehrt L-förmig geformt ist, wie F i g. 6 zeigt. Der Steg 316 des umgekehrten
L erstreckt sich nach außen und ist mit einer Verlängerung 317 versehen, die sich
gegen den Beckenabschnitt 42 oder das Kopfende des Tisches hin erstreckt. Am Ende
der Verlängerung 317 der Stütze 314 sind mittels der Muttern 322 zwei Drehzapfen
321 befestigt, welche die Rollen 302 und 303 tragen. Die Rollen werden daher vom
Oberschenkelabschnitt 43 getragen, während ihre Rollenführungen am Beckenabschnitt
42 ausgebildet sind. Zwischen der Verlängerung 317 der Stütze 314 und der Stütze311
sind Abstandsstücke 325 aus Kunststoff angeordnet.
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Gemäß F i g. 6 liegt das Hüftgelenk 12,5 bis 15 cm oberhalb der Tischoberseite
an einer gedachten Stelle 326. Das Hüftgelenk liegt oberhalb der Tischoberseite
infolge der auf dem Tisch liegenden Kissen und infolge der Fettpolster des Körpers
unterhalb des Hüftgelenks. Der gedachte Punkt 326 ist so genau wie möglich angeordnet,
wenn man die Unterschiede der physischen Konstitution verschiedener Personen in
Betracht zieht. Die Rollenführungen 304 und 306 sind kreisförmig, wobei der gedachte
Punkt 326 den Mittelpunkt des Kreises bildet. Wenn sich der Oberschenkelabschnitt
in der in Fig. 6 mit vollen Linien angegebenen waagerechten Lage befindet, liegt
die Rolle 302 am Ende 327 der Rollenführung 304, und die Achse der Rolle 303 liegt
in der Rollenführung 306 an der Stelle 328.
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Wenn Öl der Unterseite des Kolbens im Oberschenkelzylinder 47 zugeführt
wird, verschwenkt der Kolben den Oberschenkelabschnitt 43 in die in F i g. 6 mit
unterbrochenen Linien angegebene obere Stellung oder in irgendeine Zwischenstellung.
Während dieser Bewegung verschieben sich die Rollen 302, 303 in den Rollenführungen
304, 306 nach rechts, bis sie mit den Anschlägen 329 in Eingriff kommen. Da die
Rollenführungen 304, 306 auf dem Bogen eines Kreises liegen, dessen ungefähren Mittelpunkt
das Hüftgelenk 326 bildet, schwenkt der Oberschenkelteil des Körpers des Patienten
mit dem Oberschenkelabschnitt 43 um die Achse 326 des Hüftgelenks. Es ist besonders
zu bemerken, daß sich beim Verschwenken des Oberschenkelabschnitts 43 nach oben
das Kopfende des Oberschenkelabschnitts vom Fußende des Beckenabschnitts 42 wegbewegt,
selbst wenn das hintere Ende des Oberschenkelabschnitts in der gleichen Beziehung
zum Hüftgelenk 326 bleibt, d. h. der Oberschenkelteil des Körpers verschiebt sich
nicht relativ zum Oberschenkelab schnitt.
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Gemäß Fig. 1 ist der Beckenabschnitt 42 mit einem sogenannten Dammausschnitt
331 versehen (s. auch F i g. 3 und 4). Wenn der Tisch für Dammoperationen verwendet
werden soll, muß der Oberschenkel abschnitt 43 in die untere Stellung verschwenkt
werden, damit der Chirurg dicht neben dem Dammausschnitt sitzen kann. Aus diesem
Grund ist die zusammengesetzte Bewegung des Oberschenkelabschnitts erforderlich.
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Um den Oberschenkelabschnitt 43 aus der in F i g. 6 mit vollen Linien
angegebenen Stellung in die mit unterbrochenen Linien angegebene untere Stellung
zu verschwenken, wird Drucköl der Oberseite des Kolbens im Oberschenkelzylinder
47 zugeführt und vom unteren Ende desselben abgeleitet. Wie be-
reits erwähnt, befindet
sich in der waagerechten Lage des Oberschenkelabschnitts die Rolle 302 im Eingriff
mit dem Ende 327 der Rollenführung 304. Die Achse der Bewegung des Oberschenkelabschnitts
wird daher die Achse der Rolle 302, die sich an der Stelle 332 befindet. Die Betätigung
des Kolbens innerhalb des Zylinders 47 bewirkt dann, daß sich die Rolle 303 in der
Rollenführung 307 um die Achse 332 bewegt, bis die Rolle 303 das Ende 333 der Rollenführung
307 erreicht. Diese Bewegung des Oberschenkelabschnitts bewirkt, daß sich der Abschnitt
in die in Fig. 6 mit unterbrochenen Linien angegebene untere Stellung bewegt, in
welcher er vom Drehpunkt 332 fast senkrecht nach unten hängt.
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Wie sich aus Fig. 6 ergibt, liegt die Oberseite des Oberschenkelabschnitts
gegen das Kopfende des Tisches im Abstand vom Fußende des Beckenabschnitts. Der
Chirurg kann daher in unmittelbarer Nähe des Dammausschnitts sitzen, wobei er durch
den Oberschenkelabschnitt nur wenig oder überhaupt nicht behindert wird.
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Fig.7 ist eine Schnittansicht der Unterseite des Oberschenkel abschnitts
und des Unterschenkelabschnitts. Der Unterschenkelabschnitt ist vom Oberschenkelabschnitt
43 abnehmbar.
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Bei den meisten Erwachsenen liegen die Größenunterschiede hauptsächlich
in den Schenkel- und Rückenteilen des Körpers. Aus diesem Grund sind der Wirbelsäulen-
oder Rückenabschnitt 41 und der Oberschenkel abschnitt 43 von einstellbarer Länge.
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Die Einrichtung zur Einstellung der Länge dieser beiden Abschnitte
sind gleich ausgebildet, so daß die Beschreibung einer Einrichtung genügt.
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In F i g. 3 sind der ortsfeste Wirbelsäulenabschnitt mit 41' und
der bewegliche Wirbelsäulenabschnitt mit 41 bezeichnet. Der Wirbelsäulenzylinder
46 (F i g. 2) ist mit dem ortsfesten Abschnitt 41' gelenkig verbunden. Der ortsfeste
Oberschenkelabschnitt ist mit 43', der bewegliche Oberschenkelabschnitt mit 43"
bezeichnet. Der Oberschenkelzylinder 47 ist bei 301 (Fig. 6) mit dem ortsfesten
Oberschenkelabschnitt 43' gelenkig verbunden.
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Die Längenverstellbarkeit des Oberschenkelabschnitts 43 ist in F
i g. 1 veranschaulicht. Der ortsfeste Oberschenkelabschnitt 43' ist auf der linken
Seite der F i g. 7 dargestellt. Um die Einstellbarkeit und Abnehmbarkeit des beweglichen
Abschnitts 43" zu ermöglichen, ist die Unterseite des ortsfesten Abschnitts 43'
auf jeder Seite desselben mit Führungen 360 versehen. Auf einer Seite dieser Führung
sind mehrere (im vorliegenden Fall fünf) Bohrungen 362 zur Aufnahme von Verriegelungszapfen
363 vorgesehen. Rollen 364 sind drehbar auf Zapfen 366 angeordnet, die am beweglichen
Oberschenkelabschnitt 43" befestigt sind.
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Der Verriegelungszapfen 363 wird gewöhnlich in einer der Bohrungen
362 durch eine Feder 370 verriegelt, die in einer Ausnehmung des Oberschenkelabschnitts
43" sitzt und die gegen einen Sprengring 365 drückt, der in einer im Verriegelungszapfen
ausgebildeten Nut angeordnet ist. Eine Stellschraube 370' ermöglicht die Einstellung
des Verriegelungszapfens 363. Am Verriegelungszapfen ist ein Paßstück 367 befestigt,
das einen exzentrischen Zapfen 368 aufnimmt. Dieser ist auf einem drehbaren Teil
369 exzentrisch befestigt, der auf einer Welle 371 angeordnet ist, welche eine Abflachung
aufweist. Ein Lagerteil 372 ist in einer Bohrung angeordnet, die
in
einer Wand 374 an der Unterseite des beweglichen Abschnitts 43" ausgebildet ist.
Der Lagerteil 372 ist ortsfest, und die Welle 371 dreht sich in demselben.
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Eine durch die Wand 374 hindurchgehende Stellschraube 373 hält den
Lagerteil 372 gegen Bewegung in der Längsrichtung und gegen eine Drehbewegung in
der Bohrung fest. Die Welle 371 ist mit einer abgeflachten Verlängerung 376 versehen,
die auf geeignete Weise an einem Freigabeteil 377 befestigt ist.
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Nach Lösen der Stellschraube370' kann der Freigabeteil 377 in der
gewünschten Weise eingestellt werden.
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Daraus ergibt sich, daß bei Bewegung des Freigabeteils 377 die Welle
371 verdreht wird, so daß auch der exzentrische Zapfen 368 verdreht wird, um das
Paßstück 367 hin und her zu bewegen. Dadurch wird der Verriegelungszapfen 363 entgegen
der Wirkung der Feder 370 aus der Bohrung 362 herausgezogen, in welche derselbe
eingreift. Der bewegliche Abschnitt 43" kann dann relativ zum ortsfesten Abschnitt
43' in die gewünschte Stellung verschoben werden, wie Fig. 4 schematisch zeigt.
In F i g. 3 liegen der bewegliche Wirbelsäulenabschnitt 41 und der bewegliche Oberschenkelabschnitt43"
oberhalb der ortsfesten Abschnitte 41' bzw. 43'. In Fig. 4 sind der Wirbelsäulenabschnitt
und der Oberschenkelabschnitt auf ihre maximale Länge auseinandergezogen. Wie Fig
5 zeigt, kann der bewegliche Oberschenkelabschnitt 43" vom ortsfesten Oberschenkelabschnitt43'
vollständig abgenommen werden. Auf ähnliche Weise kann der bewegliche Wirbelsäulenabschnitt
41 vom ortsfesten Wirbelsäulenabschnitt41' vollständig abgenommen werden. Ein Anschlagzapfen
375 und eine Anschlagplatte 361 (Fig.7) verhindern eine unbeabsichtigte Abnahme
beim Auseinanderziehen der Abschnitte. Um den Abschnitt abnehmen zu können, muß
er etwas angehoben werden, wenn der Anschlagzapfen gegen die Anschlagplatte stößt.
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Bei der Ausführung bestimmter Operationen müS-sen die Oberschenkel
angehoben werden, während die Unterschenkel in der ursprünglichen Stellung verbleiben
oder gewünschtenfalls angehoben werden können. Eine solche Stellung ist in F i g.
12 gezeigt.
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Ein solches Anheben der Oberschenkel kann nur durch Betätigung des
Oberschenkelzylinders erzielt werden, um den Rückfluß des Venenblutes zum Herzen
unter der Wirkung der Schwerkraft zu bewirken.
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Dadurch wird vermieden, daß der ganze Tisch in die Trendelenburgsteilung
verschwenkt werden muß sowie die Unterbrechung einer Operation am oberen Teil des
Körpers. Es gibt noch andere chirurgische Eingriffe, bei welchen die Oberschenkel
angehoben und die Unterschenkel gesenkt werden müssen.
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Die Kombination der besonderen gelenkigen Verbindung des Oberschenkelabschnitts
und des Beckenabschnitts mit der Längseinstellbarkeit des Oberschenkelabschnitts
ermöglicht die Anordnung der Abschnitte 43 und 44 gemäß Fig. 12,- ohne daß auf irgendeinen
Teil der Beine Druck ausgeübt wird.
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Durch Einstellung der Länge des Oberschenkelabschnitts zwecks Anpassung
an den Patienten, so daß die Gelenkverbindung zwischen dem Oberschenkelabschnitt
und der Fußstütze unmittelbar unterhalb des Kniegelenks liegt, kann der Oberschenkelabschnitt
angehoben werden, ohne die Lage des Kniegelenks relativ zur Gelenkverbindung des
Tisches zu verändern. Wie oben beschrieben wurde,
schwingt nämlich der Oberschenkelabschnitt
um die oberhalb der Tischoberseite liegende Achse 326. Es sind Fälle bekannt, bei
denen es unterlassen wurde, den Operationstisch mit einer entsprechenden zusätzlichen
Polsterung zu versehen, und bei denen die Beine des Patienten amputiert werden mußten,
weil die Unterschenkel zu lange Zeit einem Druck ausgesetzt waren.
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Die Kopfstütze ist vom Wirbelsäulenabschnitt 41 abnehmbar, wie nachstehend
beschrieben wird Auf diese Weise sind daher die Kopfstütze 39, der bewegliche Wirbelsäulenabschnitt
41, der bewegliche Oberschenkelabschnitt 43 und die Fußstütze 44 vom Tisch abnehmbar,
so daß nur der Becken- oder Sitzabschnitt 42 und die kurzen Abschnitte 41' und 43'
zurückbleiben, die mit dem Sitzabschuitt gelenkig verbunden sind. Alle vorstehend
beschriebenen Betätigungselemente sind mit diesen drei Abschnitten wirksam verbunden
In F i g. 2 ist die Kopfstütze 39 dargestellt. Sie ist um einen Drehzapfen 386 schwenkbar,
der an einem Arm 387 befestigt ist, dessen Ende bei 388 geschlitzt ist. Die Kopfstütze
ist um einen Drehzapfen 389 schwenkbar und kann in jeder gewünschten eingestellten
Lage verriegelt werden. Zu diesem Zweck ist der Arm 387 auch bei 391 geschlitzt,
und ein mit der Hand betätigter Hebel 392 öffnet und schließt die Schlitze 388 und
391, um die Kopfstütze freizllgeben, so daß sie verschwenkt und in einer gewünschten
eingestellten Lage verriegelt werden kann.
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Die Kopfstütze kann beispielsweise so verschwenkt werden, daß sie
zur Ebene des Wirbelsäulenabschnitts 41 senkrecht nach unten hängt oder in der anderen
Grenzstellung in einem rechten oder spitzen Winkel zum Wirbelsäulenabschnitt steht.
Der einzige Handhebel 392 verriegelt daher beide Schlitze 388 und 391. Die besondere
Art, wie dies ausgeführt wird, ist bekannt und bildet an sich keinen Teil der vorliegenden
Erfindung.