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Verfahren zur Ableitung großer Zeitabstände in im Zeitvielfachverfahren
gesteuerten Fernmelde-, insbesondere Fernsprechvermittlungsanlagen Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Ableitung von großen Zeitabständen in Fernmelde-, insbesondere
Fernsprechvermittlungsanlagen mit Registern, die im Zeitvielfachvärfahren gesteuert
werden.
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In der Fernsprechvermittlungstechnik steht man an manchen Stellen
vor der Aufgabe, Zeiten in der Größenordnung von einigen hundert Sekunden abzuleiten.
Insbesondere tritt dieser Fall auf, wenn ein zentrales Schaltglied von einem Teilnehmer
belegt worden ist, aber nicht benutzt wird. Mit dem Abheben des Teilnehmers wird
z. B. in einem indirekt gesteuerten Vermittlungssystem ein Wahlaufnahmeregister
belegt. Wählt nun der Teilnehmer in einer vorgegebenen Zeit nicht fertig, so wird
er vom Register wieder abgeworfen. Die Zeitspanne bis zum Abwurf wird mit Hilfe
eines zentralen Zeittaktgebers und eines Zählers, (der oft nur einstufig ist) im
Register bestimmt. Mit der Belegung des Registers gelangen die Impulse des zentralen
Zeittaktgebers auf den Zähler im Register. Dies geht so lange, bis die Wahl beendet
ist oder bis der Zähler eine Endstellung erreicht hat und damit der Teilnehmer vom
Register abgeworfen wird.
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Aus der deutschen Auslegeschrift 1034 222 ist eine Zeitmeßeinrichtung
für eine Fernmeldevermittlungsanlage bekannt, bei der ein zentraler Zeittaktgeber
mit Speicherzellen zusammenarbeitet, die jeweils einer Verbindung zugeordnet werden
können. Für die Abmessung einer bestimmten Zeitdauer für diese Verbindung ist die
Periodendauer des zentralen Zeittaktgebers maßgebend. Bei Beginn der Zeitmessung
wird ein Impuls eingespeichert, wenn der zugeordnete Schaltzustand der Verbindung
und der Impuls des Zeittaktgebers zusammentreffen. Der nach der abgemessenen Zeit
auszuführende Schaltvorgang wird eingeleitet, wenn beim nächsten Impuls des Zeittaktgebers
der Stopimpuls gelesen wird. Dies bedeutet, daß sowohl für den Start- als auch den
Stopimpuls Speicherabschnitte bereitzustellen sind.
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Eine derartige Zeitmeßeinrichtung ist für Fernsprechanlagen nicht
ausreichend, da für die verschiedenen über ein Register auszuführenden Schaltvorgänge
unterschiedliche Zeiten abzumessen sind. Erschwerend kommt noch hinzu, daß bei den
elektronisch gesteuerten Vermittlungseinrichtungen die Register vorwiegend im Zeitvielfachverfahren
abgetastet werden und daß der Zeitpunkt für den Beginn einer Zeitmessung in den
verschiedenen Registern unterschiedlich ist. Werden die Meßimpulse vom Zeitzyklus
der Abtastimpulse selbst abgeleitet, dann müssen in jedem Register umfangreiche
Zählschaltungen eingesetzt werden, da der Abtastzyklus nur einige Mikrosekunden
dauert und vielfach Zeiten in der Größenordnung von einigen Sekunden oder gar Minuten
abzumessen sind.
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Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, ein Verfahren zur Ableitung
großer Zeitabstände in im Zeitvielfachverfahren gesteuerten Fernmelde-, insbesondere
Fernsprechvermittlungsanlagen anzugeben, das im wesentlich einfacherer Weise Zeitmessungen
beliebiger Dauer ermöglicht. Die Meßvorgänge in den verschiedenen Registern eines
derartigen Systems sollen dabei vollkommen unabhängig voneinander ablaufen können.
Das Verfahren zur Ableitung großer Zeitabstände für die Einleitung von Schaltmaßnahmen
in registergesteuerten Fernmelde-, insbesondere Fernsprechvermittlungsanlagen, bei
welchen jedem Register eine Zelle eines gemeinsamen, im Zyklus einer Zeitvielfachsteuerung
mit einem zentralen Taktgeber großer Impulssequenz abgetasteten Speichers zugeordnet
ist, in welcher die das Register betreffenden Informationen gespeichert werden,
ist nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß in den Speicherzellen zusätzlich
eine Zählerstellung gespeichert wird, daß bei der Abtastung die in der Speicherzelle
gespeicherte Information und die Zählerstellung auf eine zentrale Logik übertragen
werden, wo die Zählerstellung bei Anstehen eines Impulses eines zentralen Zeittaktgebers
kleiner Impulssequenz geändert wird, wenn die übertragene Information dies fordert,
und daß am Ende des Abtastzyklus für die betreffende Speicherzelle die, zutreffendenfalls
geänderte, Zählerstellung wieder in diese Speicherzelle eingetragen oder beim Erreichen
einer vorgegebenen Zählerstellung über die zentrale Logik die dann erforderlichen
Schaltmaßnahmen eingeleitet werden. Mit diesem Verfahren können in
allen
Registern parallel Zeitmessungen ablaufen, die unterschiedliche Zeitdauer und unterschiedlichen
Einsatzpunkt aufweisen können.
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Durch die Anwendung eines Taktgebers wesentlich kleinerer Impulssequenz
kann die Steuerung der Zeitmessung in den Registern durch den zentralen Teil der
Anlage erfolgen. Dies bringt den Vorteil, daß durch die Wahl der Impulssequenz sehr
einfache Zählschaltungen in den Zellen des gemeinsamen Speichers vorgesehen werden
können. Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erflndungsgemäßen Verfahrens sieht vor,
daß zu Beginn der Abtastung der Zellen des Speichers die Informationen in einen
Vorspeicher der zentralen Logik übernommen und am Ende des Abtastschrittes unverändert
oder entsprechend weiteren Informationen geändert in die Zelle des Speichers zurückübertragen
werden. Die-Impulsdauer des zentralen Taktgebers wird nach einer weiteren Ausgestaltung
des Verfahrens auf die Periodendauer des Steuerzyklus gebracht, damit während eines
Umlaufes der Abtasteinrichtungen die Zählschaltungen der Zellen des gemeinsamen
Speichers nur einmal weitergeschaltet werden. Der Steuerzyklus des Speichers wird
auf die Anzahl der Register abgestimmt. In jedem Abtastschritt werden eine Zelle
des Speichers parallel gelesen und über die Logik die entsprechenden Verknüpfungen
und Schaltmaßnahmen ausgeführt.
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Die Erfindung wird an Hand eines Prinzipschaltbildes näher erläutert.
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Bei elektronisch gesteuerten Vermittlungseinrichtungen werden die
Register häufig in einem Zeitvielfachverfahren zusammengefaßt. Dabei ist jedem von
beispielsweise, n Registern eine Zelle Z in einem Speicher 1 zugeordnet. Jeder der
n Zellen ist innerhalb des Zyklus P der Steuereinrichtung 7 ein gleich großes Abtastzeitintervall
T zugeordnet, so daß P=n - T ist. Zu Beginn eines jeden Zeitintervalls
T
wird die in der zugeordneten Speicherzelle festgehaltene Information auf
den Eingangsspeicher 2 der zentralen Logik 3 übertragen und dort mit anderen Informationen,
die über die Eingänge 4, z. B. von einem zentralen, viel langsameren Zeittaktgeber
6, zur Logik 3 gelangen, verknüpft. Durch diese Verknüpfung ergeben sich neue Informationen,
die zum Teil zu anderen Schalteinrichtungen (über die Ausgänge 5) der Vermittlungsanlage
übertragen, zum Teil aber auch wieder in die zugeordnete Speicherzelle Z1
... Z" des Zeitmultiplexspeichers 1 am Ende des Abtastzeitintervalls
T eingeschrieben werden.
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Zur Ableitung größerer Zeitabstände, z. B. für den Abwurf des Teilnehmers
vom Register, werden nun in jeder Zelle Z1 . . . Z" des Zeitmultiplexspeichers so
viele Speicherelemente vorgesehen, daß außer den dieses Register betreffenden Informationen
auch die Stelung eines Zählers für die Zeitableitung festgehalten werden kann. Zu
Beginn eines jeden Abtastzeitintervalls T wird die in der Zelle Z1 ... Z"
gespeicherte Information zur Logik 3 übertragen. Die
für die Zählerstellung
vorgesehenen Speicherelemente der Zelle übertragen dabei ihre Information auf einen
Zähler in der zentralen Logik, der damit in die entsprechende Zählerstellung gebracht
wird. Diese Zählschaltung der Logik wird während des Zeitintervalls T um eine Stufe
weitergeschaltet, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind: a) Das Register zeigt
an, daß eine Zeitableitung erfolgen muß. Das ist z. B. der Fall, wenn ein Teilnehmer
abgehoben hat und damit das Register, das der abgefragten Speicherzelle Z1
... Z" zugeordnet ist, belegt hat, aber mit der Wahl noch nicht fertig ist.
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b) Der zentrale Zeittaktgeber 6 kleinerer Impulssequenz gerade einen
Impuls liefert, der sich z. B. alle 100 Sekunden wiederholt.
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Bei der Koinzidenz dieser Bedingungen wird der Zähler der Logik 3
einen Schritt weitergeschaltet und am Ende des Abtastzeitintervalls der neue Zählerstand
in der Speicherzelle Z1 ... Z" des Zeitmultiplexspeichers 1 eingetragen.
Der vom Zeittaktgeber 6 gelieferte Impuls muß genau die Dauer einer Zeitperiode
P der Steuereinrichtung 7 haben, damit alle in dem Steuerzyklus einbezogenen Register
gleichmäßig erfaßt werden. Ist der Impuls zu lange, dann werden während dieser Impulsdauer
mehrere Register, d. h. deren Speicherzellen Z1 ... Zn, zweimal erfaßt. Der
Zeitzähler würde zu schnell vorangeschaltet werden und zu frühzeitig in. seine Endstellung
gebracht werden. Bei zu kurzer Impulsdauer würden mehrere Register überhaupt nicht
erfaßt werden. Die Fortschaltung des Zählers würde zu langsam erfolgen. Ist der
Impuls des Zeittaktgebers 6 auf die Periodendauer P des Steuerzyklus abgestimmt,
dann ist sichergestellt, daß bei jedem Auftreten des Impulses des zentralen Zeittaktgebers
6 über die Logik 3 alle Register nur einmal auf Koinzidenz der Schaltbedingungen
geprüft werden. Steht in einem Register der Schaltbefehl »Zeitableitung« nicht an,
dann wird die Zählerstellung in der Logik 3 während des Abtastvorganges auch nicht
verändert. Genrau dasselbe trifft zu, wenn der Schaltbefehl aus dem Register wohl
ansteht, aber der Impuls vom zentralen Zeittaktgeber 6 nicht geliefert wird. Auf
diese Weise ist sichergestellt, daß die Zeitableitung über die Logik 3 für jedes
erfaßte Register zeitgerecht einsetzt und die gewünschte Zeit über die Zählschaltung
einwandfrei abgezählt wird.