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Es ist bereits in verschiedenem Zusammenhang bekannt, daß zu einer
Datenverarbeitungsanlage mehrere adressierbare Speicher gehören, die mit dem zugehörigen
Verarbeitungswerk zusammenarbeiten.
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So ist es bekannt (s. deutsche Auslegeschrift 1118506), bei einer
Datenverarbeitungsanlage den Arbeitsspeicher in mehrere Teilspeicher und die zentrale
Ablaufsteuereinrichtung in mehrere Ablau,-steuereinrichtungen zu unterteilen. Jeder
Teilspeicher ist hier mit einer eigenen Zugriffsteuernng versehen.
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Die Zugriffsteuerungen werden unter anderem mit Hilfe von Taktimpulsen
betrieben, die aus der Ablaufsteuerung eines Kommandowerkes geliefert werden. Mit
dieser Datenverarbeitungsanlage werden beispielsweise Rechen- und Sortiervorgänge
ausgeführt. Das Verarbeitungswerk einer in Frage kommenden Datenverarbeitungsanlage
kann auch als Zentralsteuerwerk für eine Fernsprech-Vermittlungsanlage dienen, das
mit einem Speicher für das Programm und mit einem Speicher für Informationen zusammenarbeitet
(s. Informationen Fernsprech-Vermittlungstechnik, 1969, S. 4). Haben solche Speicher
unterschiedliche Speicherkapazität oder sind sie z. B.
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unter Verwendung unterschiedlicher Speicherelemente aufgebaut, so
ist damit zu rechnen, daß sie einen unterschiedlichen Speicherzyklus haben. So hat
insbesondere in der Regel ein Speicher mit großer Speicherkapazität einen längeren
Speicherzyklus als ein Speicher mit kleinerer Speicherkapazität. Der Speicherzyklus,
der jeweils das Ansteuern der benutzten Speicherstelle sowie Lese-, Schreib- und
sonstige Vorgänge beim Betrieb eines Speichers umfaßt, wird in der Regel von Ablaufsteuereinrichtungen
geliefert (s. Siemens-BauteiIe-Informationen, 1969, S. 102 bis 106). Für Speicher,
die unterschiedlichen Speicherzyklus haben, werden dementsprechend auch unterschiedliche
Ablaufsteuereinrichtungen benutzt.
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Es ist nun auch bereits bekannt, hierfür eine gemeinsame Impulszentrale
zu benutzen (s. deutsche Auslegeschrift 1 190706), wenn die unterschiedlichen Speicherzyklen
der beteiligten Speicher gleichzeitig abzuwickeln sind, weil dabei auch die Speicher
miteinander zusammenarbeiten. Die dabei beteiligten Speicher dieser Datenverarbeitungsanlage
sind auch vom zugehörigen Verarbeitungswerk ansteuerbar.
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Der Speicher mit großer Speicherkapazität hat einen längeren Speicherzyklus
als der mitbeteiligte Speicher mit kleiner Speicherkapazität. Die als Taktgeber
dienende Impulszentrale kann z. B. die für die Speicherzyklen zweier Speicher dienenden
Impulse mit Hilfe zweier Impulsverteilerketten liefern, die gemeinsam von dieser
Impulszentrale weitergeschaltet werden (s. deutsche Auslegeschrift 1 036 921).
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Die Erfindung zeigt nun einen Weg, wie die erforderlichen Speicherzyklen
für eine Datenverarbeitungsanlage mit mehreren adressierbaren Speichern, die unterschiedlichen
Speicherzyklus haben, in einer Weise geliefert werden können, bei dem vorteilhafterweise
ein geringerer Aufwand erforderlich ist als bei den bekannten Anlagen.
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Die Erfindung betrifft demgemäß eine Datenverarbeitungsanlage mit
mehreren adressierbaren Speichern, die unterschiedlichen Speicherzyklus haben. Diese
Datenverarbeitungsanlage ist dadurch gekennzeichnet, daß eine für nicht gleichzeitig
abfragbare Speicher gemeinsame Ablaufsteuereinrichtung vorgesehen ist, die jeweils
den Ablauf eines Speicherzyklus steuert, daß die Ablaufsteuereinrichtung hierfür
jeweils mit Hilfe der Adresse für die anzusteuernde Speicherstelle auf denjenigen
Speicherzyklus eingestellt wird, den der die anzusteuernde Speicherstelle enthaltene
Speicher hat. Durch die vorgesehene Einstellung, die fallweise stattfindet, wird
die Benutzung einer Ablaufsteuereinrichtung ermöglicht, die überwiegend aus Teilen
zusammengesetzt ist, die in jedem Falle benutzt werden. Es wird also dabei vermieden,
daß z. B. mehrere jeweils für einen Speicherzyklus nur individuell ausnutzbare Kettenschaltungen
erforderlich sind. Es genügt daher, daß die Ablaufsteuereinrichtung eine einzige
Kettenschaltung aufweist, an deren Abgriffen den Speicherzyklus bestimmende Impulse
zeitlich aufeinanderfolgend geliefert werden. Es hat aber jeweils eine Einstellung
der Ablaufsteuereinrichtung stattzufinden.
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An Hand der Figur ist ein Beispiel gezeigt, wie eine derartige Ablaufsteuereinrichtung
im Zusammenhang mit einer Datenverarbeitungsanlage mit mehreren Speichern zu benutzen
ist.
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Die in der Figur gezeigte Datenverarbeitungsanlage weist das Verarbeitungswerk
R und die Speicher Ml und M2 auf. Diese beiden Speicher haben unterschiedlichen
Speicherzyldus. Der Unterschied kann z. B. dadurch verursacht sein, daß der Speicher
M 1 eine wesentlich größere Speicherkapazität als der Speicher M2 hat. Die Ablaufsteuereinrichtung
weist die Auswerteeinrichtung V und die Kettenschaltung S auf. Über die Klemmen
ar und ir werden von der Verarbeitungseinrichtung R Informationen geliefert, die
fallweise den Speichern über dorthin führende Leitungen d zuzuführen sind. Über
die Klemme ar werden Adresseninformationen geliefert, die jeweils die im betreffenden
Speicher anzusteuernde Speicherstelle bestimmen. Über die Klemme ir werden dort
gegebenenfalls einzuschreibende Dateninformationen geliefert. In den Speichern abgelesene
Informationen werden über die Leitung r dem VerarbeitungswerkR zugeführt. An die
Klemme ar ist auch die Auswerteeinrichtung V angeschlossen, der daher auch die erwähnten
Adresseninformationen zugeführt werden. Durch die Auswerteeinrichtung V wird mit
Hilfe der hieraus entnehmbaren Adresse für die anzusteuernde Speicherstelle über
die Leitung m die zur Ablaufsteuerung gehörende Kettenschaltung S jeweils auf denjenigen
Speicherzyklus eingestellt, den der die anzusteuernden Speicherstelle enthaltene
Speicher hat. Die Ablaufsteuerung wird dabei jeweils nur für einen der beiden Speicher
M1 und M2 in Betrieb gesetzt. Es wird also jeweils nur ein Speicherzyklus abgewickelt.
Hierfür werden von der Kettenschaltung S zeitlich aufeinanderfolgende Impulse geliefert.
Diese werden über Abgriffe geliefert, die die Kettenschaltung hat. Mit diesen Abgriffen
sind unter anderem die in die Leitungen d eingefügten Schaltstellen sir und sar
sowie die Steuereingänge 11 und 12 der Speicher M1 und M2 verbunden. Die Verbindungsweise
ist durch die jeweils gleich bezeichneten Paare von Pfeilen mit den Hinweiszeichen
sar, sir, 11 und 12 im einzelnen angedeutet.
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Die einzelnen Kettenglieder F der Kettenschaltung können z. B. als
Laufzeitglieder ausgebildet sein.
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Üb die Leitung m veranlaßt dann die der Auswerteeinrichtung V zugeführte
Adresseninformation iiber die jeweils anzusteuernde Speicherstelle, daß diejenigen
Kettenglieder wirksam sind, über die die für den zugehörigen Speicher geeignete
Folge von Impulsen für dessen Speicherzyklus lieferbar ist. Wie
bereits
erwähnt, unterscheidet sich der Speicherzyklus für den Speicher M1 vom Speicherzyklus
für den Speicher M2 dadurch, daß er wesentlich länger ist. Es werden daher für die
Lieferung des Speicherzyklus für den Speichern alle in Reihe geschalteten Laufzeitglieder
ausgenutzt, während für die Lieferung des Speicherzyklus für den Speicher M 2 dagegen
nur ein Teil der in Reihe geschalteten Laufzeitglieder wirksam wird. Die nicht wirksamen
Laufzeitglieder werden hierzu mit Hilfe von Kontakten überbrückt. Durch die in die
Kettenschaltung S eingezeichneten Pfeile m wird angedeutet, daß in diesem Fall die
I(antalite, auf die sie zeigen, geschlossen werden. Die von der Kettenschaltung
S gelieferten Impulse folgen dann zeitlich schneller aufeinander, als wenn diese
Kontakte nicht geschlossen sind. Sind sie nicht geschlossen, so wird der Speicherzyklus
für den Speicher gesteuert. Mit Hilfe von weiteren Kontakten, die in entsprechender
Weise gesteuert werden, werden zu liefernde Impulse zum betreffenden Speicher geleitet,
z. B. werden sie entweder über die Klemmen 11 der Kettenschaltung S zum Speicher
Ml oder über die Klemmen 12 der Kettenschaltung S zum Speicher M2 geleitet.
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Die Kettenschaltung S kann auch als Zählkette ausgebildet sein, für
die ein Zähltakt durch die Auswerteeinrichtung V über die Leitung t an die Kettenschaltung
S geliefert wird. Die Folgefrequenz dieses Zähltaktes wird dann jeweils durch die
der Auswerteeinrichtung V zugeführte Adresseninformation bestimmt, so daß durch
die Kettenschaltung die für den zugehörigen Speicher geeignete Folge von Impulsen
für den Speicherzyklus lieferbar ist. Die Kettenglieder der Kettenschaltung bestehen
in diesem Fall z. B. aus bistabilen Kippschaltungen, die untereinander derartig
verbunden sind, daß sie mit einem Zähltakt wie eine Zählkette betrieben werden.
Eine derartige Zählkette kann für den vorgesehenen Zweck auch anders ausgenutzt
werden. Die bistabilen Kippschaltungen werden dabei als Zählstufen benutzt. Es werden
zwei Sätze von Ausgängen vorgesehen, deren Ausgänge jeweils an eine Zählstufe oder
über ein UND-Glied an eine Kombination von Zählstufen angeschlossen sind. Dabei
wird vorgesehen, daß die Sätze von Ausgängen unterschiedliche Folgen von Impulsen
liefern. Durch die Auswerteeinrichtung für die Adressen der jeweils anzusteuern
den Speicherstellen wird dann jeweils derjenige Satz von Ausgängen zur Lieferung
von Impulsen freigegeben, der für die den zugehörigen Speicher geeignete Folge von
Impulsen für dessen Speicherzyklus liefert.
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Wie bereits erläutert, werden die von der Kettenschaltung S gelieferten
Impulse verschiedenen Stellen zugeführt. Dazu gehören die Schaltstellen sar und
sir, die durch Einwirkung solcher Impulse jeweils dann durchgeschaltet werden, wenn
einem Speicher die Adresseninformation bzw. die Dateninformation zuzuführen ist.
Vor der Zuführung der Dateninformation und auch danach werden den Speichern von
den Klemmen 11 und 12 Steuerimpulse zugeführt, durch die dort sonstige zum Speicherzyklus
gehörende Vorgänge gesteuert werden, wie es an sich bekannt ist.
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Die Ablaufsteuerung aus der Auswerteeinrichtung V und der Kettenschaltung
S kann auch dazu ausgenutzt werden, jeweils einen Speicherzyklus zu steuern, wenn
einem der beiden Speicher M1 und M2 Informationen zuzuführen sind, die nicht von
dem
VerarbeitungswerkR geliefert werden. Es werden hierfür der Auswerteeinrichtung anstatt
in der Datenverarbeitungsanlage erarbeitete Adressen von Speicherstellen derartige
Adressen von anderen Einrichtungen geliefert. So ist z. B. eine derartige Einrichtung
K an die über die Schaltstellen sik und sak führenden Leitungen angeschlossen. Trifft
eine Adresseninformation über die betreffende dieser Leitungen bei der Auswerteeinrichtung
V ein, so wird die zugehörige Adresse dort in entsprechender Weise wie eine von
dem Verarbeitungswerk R gelieferte ausgewertet. Dies geschieht jedoch erst dann,
wenn keine Adresse vom Verarbeitungswerk R vorliegt und wenn ein bereits begonnener
Speicherzyklus beendet ist, also wenn keine von der Datenverarbeitungsanlage erarbeitete
Adressen anstehen. Beispiele für die hierzu anzuwendende Schaltungstechnik sind
an sich bekannt (s. deutsche Auslegeschrift 1296430, Anspruch 2). Die Auswertung
einer von der Einrichtung K gelieferten Adresseninformation hat auch zur Folge,
daß von der Kettenschaltung statt der Schaltstellen sar und sir nunmehr die Schaltstellen
sak und sik mit Impulsen versorgt werden, um diese zeitgerecht durchzuschalten.
Über die Leitung rk liefert hierfür die Auswerteeinrichtung V ein Signal, durch
das die mit den Pfeilen rk versehenen Umschaltkontakte in der Kettenschaltung S
sinngemäß umgeschaltet werden. In den Speichern abgelesene Informationen können
auch über eine zur EinrichtungK führende Leitung weitergegeben werden.
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Patentansprüche: 1. Datenverarbeitungsanlage mit mehreren adressierbaren
Speichern, die unterschiedlichen Speicherzyklus haben, dadurch gelennz e i c h n
e t, daß für nicht gleichzeitig abfragbare Speicher (M1, M2) eine gemeinsame Ablaufsteuereinrichtung
(V-S) vorgesehen ist, die jeweils den Ablauf eines Speicherzyklus steuert, daß die
Ablaufsteuereinrichtung (V-S) hierzu jeweils mit Hilfe der Adresse für die anzusteuernde
Speicherstelle auf denjenigen Speicherzyklus eingestellt wird, den der die anzusteuernde
Speicherstelle enthaltende Speicher hat.
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2. Datenverarbeitungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ablaufsteuereinrichtung (V-S) eine Kettenschaltung (S) aufweist, an deren
Abgriffen den Speicherzyklus bestimmende Impulse zeitlich aufeinanderfolgend geliefert
werden.
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3. Datenverarbeitungsanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kettenglieder (F) als Lauizeitglieder ausgebildet sind und daß die Adresse
der jeweils anzusteuernden Speicherstelle über eine Auswerteeinrichtung (V) veranlaßt,
daß diejenigen Kettenglieder wirksam sind, über die die für den zugehörigen Speicher
geeignete Folge von Impulsen für dessen Speicherzyklus lieferbar ist.