DE1219021B - Verfahren zur Herstellung von Sulfonylthiocyanaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Sulfonylthiocyanaten

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DE1219021B
DE1219021B DEF44078A DEF0044078A DE1219021B DE 1219021 B DE1219021 B DE 1219021B DE F44078 A DEF44078 A DE F44078A DE F0044078 A DEF0044078 A DE F0044078A DE 1219021 B DE1219021 B DE 1219021B
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sulfonyl
thiocyanates
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dirhodane
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DEF44078A
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Dr Joachim Goerdeler
Dr Peter Rosenthal
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Bayer AG
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Bayer AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C331/00Derivatives of thiocyanic acid or of isothiocyanic acid
    • C07C331/02Thiocyanates

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Thiazole And Isothizaole Compounds (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Sulfonylthiocyanaten Die vorliegende Erfindung betrifft ein chemisch eigenartiges Verfahren zur Herstellung von neuen Sulfonylthiocyanaten.
  • Es ist bereits bekanntgeworden, daß man bei der Umsetzung von Sulfonylhalogeniden mit Ammonium rhodanid oder Metallrhodaniden keine einheitlichen Reaktionsprodukte erhält, sondern gelbe amorphe Niederschläge, welche im wesentlichen Polyrhodan und Reduktionsprodukte von Sulfohalogeniden enthalten (vgl. Am. Chem. J., 25, S. 198 [1901]).
  • Weiterhin ist bekanntgeworden, daß man bei der Umsetzung von Acylhalogeniden mit Metallrhodaniden Acylisothiocyanate erhält, nicht aber Thiocyanate (vergleiche z. B. J. Chem. Soc., 1956, S. 4458).
  • Es wurde gefunden, daß man Sulfonylthiocyanate der Formel R-SO2-SCN (I) in welcher R für einen gegebenenfalls substituierten aromatischen oder einen gegebenenfalls substituierten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest steht, erhält, wenn man sulfinsaure Salze der Formel R-SO2-Me (11) in welcher R die oben angegebene Bedeutung hat und Me für ein Metalläquivalent oder Ammonium steht, mit Dirhodan umsetzt.
  • Es ist als ausgesprochen überraschend zu bezeichnen, daß man bei der erfindungsgemäßen Umsetzung Sulfonylthiocyanate erhält, weil im Hinblick auf den Stand der Technik erwartet werden mußte, daß man entweder die entsprechenden Isothiocyanate oder Reduktionsprodukte der Ausgangsverbindungen zusammen mit Polyrhodan erhalten würde.
  • Geht man bei der erfindungsgemäßen Umsetzung von benzolsulfinsaurem Natrium aus, so läßt sich der Ablauf der Umsetzung durch das folgende Formelschema wiedergeben: Die als Ausgangsstoffe zu verwendenden sulfinsauren Salze sind durch die obige Formel II eindeutig charakterisiert. In dieser Formel steht R vorzugsweise für Aryl, wie Phenyl und Naphthyl, sowie für Alkyl mit 1 bis 20 C-Atomen, welches auch Cycloalkyl umfaßt. Diese Reste können durch einen oder mehrere der folgenden Substituenten substituiert sein: Alkyl, Aryl, Alkoxy, Aroxy, Nitro, Halogen, Acylamino, Halogenalkyl, Sulfonyl, Alkylmercapto und Arylmercapto, wobei Alkylgruppen insbesondere 1 bis 6 C-Atome aufweisen und Aryl für Phenyl und Naphthyl steht. Me steht vorzugsweise für Alkali- und Schwermetalle. Das Kation spielt bei der Umsetzung praktisch keine Rolle.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wird zweckmäßigerweise in Gegenwart von inerten Verdünnungsmitteln durchgeführt. Hierfür kommen insbesondere in Betracht: aromatische und aliphatische Kohlenwasserstoffe sowie halogenierte aromatische und aliphatische Kohlenwasserstoffe, z. B. Methylenchlorid. Es können aber auch Ather verwendet werden, wie Dioxan.
  • Die Umsetzung kann in einem größeren Temperaturbereich durchgeführt werden. Im allgemeinen arbeitet man zwischen - 50--und +50°C, vorzugs--weise zwischen -10 und +25°C.
  • Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens setzt man zweckmäßigerweise 1 bis 1,2Mol Sulfinat auf 1 Mol Dirhodan ein. Das Dirhodan wird am besten unmittelbar vor Durchführung der eigentlichen Reaktion hergestellt. Man gibt dann trockenes feingepulvertes Sulfinat in die vorgelegte Dirhodanlösung. Die Aufarbeitung der Reaktionsgemische erfolgt in üblicher Weise.
  • Die erfindungsgemäß erhältlichen Verbindungen bilden niedrig schmelzende, thermisch nicht sehr stabile, in den meisten organischen Lösungsmitteln gut lösliche Kristalle. Sie können als Zwischen- produkte für die Synthese von anderen Stoffen verwendet werden. Insbesondere eignen sie sich als Rhodanierungsmittel, z. B. von aromatischen Aminen.
  • Beispiel 1 Zu einer Suspension von 28,0 g (89,9 mMol) Bleirhodanid in 200 ml trockenem Methylenchlorid wird unter Rühren eine Lösung von 12,0 g (75,2 mMol) Brom in 20 ml Methylenchlorid unter Eiskühlung zugetropft. Nach vollständigem Umsatz zu Dirhodan werden 14,5 g (88,3 mMol) gut getrocknetes und feingepulvertes benzolsulfinsaures Natrium zugesetzt. Nachdem 1 Stunde bei 0°C und anschließend noch 15 Minuten nach Entfernung der Kühlung kräftig weitergerührt worden ist, wird unter mehrmaligem Auswaschen des Rückstandes die Lösung abgenutscht. Das Lösungsmittel wird bei 20 bis 30°C im Rotationsverdampfer abgedampft, wobei als Rohprodukt ein farbloses Gl ausfällt. Nach Zusatz von etwa 1 ml Äther wird bis zur leichten Trübung Petroläther (30 bis 50"C) zugesetzt. Bei kurzer Abkühlung der Lösung mit Methanol-Trockeneis setzt lebhafte Kristallisation ein. Ausbeute 14,9 g (8501 der Theorie). Farblose Nädelchen, die ein dem Benzolsulfochlorid ähnlichen Geruch aufweisen.
  • Schmp. 28,5"C.
  • Beispiel 2 Analog Beispiel 1 werden in die entsprechende Menge Dirhodanlösung 37,8 g (212 mMol) p-toluolsulfinsaures Natrium eingetragen. Das zum Teil mit Polyrhodan verunreinigte Rohprodukt wird mit Äther extrahiert und filtriert. Nach Versetzen mit Petroläther (60 bis 900 C) kristallisieren langsam hellgelbe unregelmäßige Prismen aus. Ausbeute 37,9 g (840/0 der Theorie) Schmp. 36"C.
  • Beispiel 3 Es wird analog Beispiel 1 gearbeitet. Die entsprechende Dirhodanlösung wird-jedoch in Tetrachlor- methan hergestellt und mit 3,8 g (19,5 mMol) o-methoxybenzolsulfinsaurem Natrium versetzt. Das Rohprodukt wird mit siedendem Äther extrahiert und die bei Abkühlen einsetzende Kristallisation durch Zusatz von Petroläther (30 bis 500 C) verstärkt.
  • Ausbeute 3,2 g (720/0 der Theorie). Farblos nadelförmige Prismen. Schmp. 88"C.
  • Bei&pie'l 4 C1- SOz - SCN Es wird analog Beispiel 1 gearbeitet. Zur Dirhodanlösung in Methylenchlorid werden 77,5 g (0,39 mMol) p-chlorbenzolsulfinsaures Natrium zugesetzt. Das oft stark gefärbte Rohprodukt wird dreimal mit insgesamt 3 bis 4 1 Petroläther (60 bis 90"C) warm extrahiert. Beim Abkühlen scheidet sich die Verbindung in farblosen seidigen Kristallnadeln ab. Ausbeute 74 g (810/0 der Theorie).
  • Schmp. 51"C.
  • Beispiel 5 Es wird analog Beispiel 1 gearbeitet unter Verwendung einer Dirhodanlösung in Methylenchlorid und 15 g (64,4 mMol) des Natriumvsulfinates. Die filtrierte Reaktionslösung wird bei 10°C bis auf einen geringen Rest von etwa 60 ml abgedampft, der dabei anfallende Niederschlag wird abgesaugt, mit wenig Petroläther (30 bis 50"C) gewaschen und rasch getrocknet. Ausbeute 9,2 g (530/0 der Theorie).
  • Hellgelbe Mikrokristalle, die sich bei Raumtemperatur schon in 15 Minuten orange färben. Schmp. 88"C.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung von Sulfonylthiocyanaten, dadurch gekennzeichnet, daß man sulfinsaure Salze der Formel R-SO2-Me in welcher R für einen gegebenenfalls substituierten aromatischen oder einen gegebenenfalls substituierten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest steht und Me für ein Metall äquivalent oder Ammonium steht, mit Dirhodan umsetzt.
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