DE121676A - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Ja 121676 KLASSE 4e.
in BERLIN.
In der englischen Patentschrift 14365/1896
sind Glühkörper beschrieben, die auf 100 Theile Thoroxyd etwa 0,04 bis .0,05 Theile Platin oder
Iridium enthalten. Solche Glühkörper können, namentlich wenn sie stellenweise mit stärkerer
Platin- oder Iridiumlösung getränkt sind, so lange sie wann sind, den Gasstrom von selbst
entzünden; allein diese Eigenschaft dauert nur bis Y2 Minute nach dem Auslöschen der
Flamme an, kann also nur für begrenzte Fälle verwerthet werden. Es müfste, wollte man
solche Glühkörper für Selbstzünderzwecke verwenden, noch eigens eine Zündmasse, welche
auch in der Kälte den Gasstrom entzündet, hinzutreten.
Man hat in Verbindung mit Meerschaumblöcken dünne Platindrähte verwendet, welche
als kleine Locke oder Spirale aus dem Block oder der Pille hervorragen. Die Rolle dieses
Drahtes, der durch das Platinmohr des Blockes zur Gluth gebracht wird und dann das Gas
entzündet, ist eine sehr delicate, denn die Zündsicherheit hängt z. B. sehr ab von seiner
Position zur Pille und zum Gasstrom.
Auch bei der weiter unten beschriebenen Zündmasse, welche den Gegenstand vorliegender
Erfindung bildet, gelangt Platindraht zur Verwendung; um diesem aber seine geeignete
Position und damit die Zündung zu sichern, verspinnt man denselben in aufserordentlicher
Feinheit gleich mit den verbrennlichen Fäden, z. B. Baumwolle, die zu dem unten näher beschriebenen
Gewebe verstrickt werden. Derartige Platin-Baumwollgewebe sind durch die schweizerische
Patentschrift 7848 bekannt geworden, jedoch zu einem anderen Zweck, nämlich um einem gewöhnlichen Glühkörper gröfsere Festigkeit
zu geben. Für Zündmassen sind solche Gewebe bisher nicht vorgeschlagen worden, obgleich es aus der Patentschrift 47128 bekannt
ist, dafs man Selbstzünder zweckmäfsig mit Platindraht durchzieht.
Die Herstellung der Zündmasse geschieht nun in der Weise, dafs' zunächst ein Gewebe
aus Baumwolle oder anderen verbrennlichen Fäden, welche mit einem Platindraht von
0,03 mm Dicke versponnen sind, hergestellt wird, und dafs dieses Gewebe mit einer
Lösung von etwa 5 Theilen Thornitrat und 12,5 Theilen Platinchlorid durchtränkt und
dann getrocknet wird. Beim Veraschen eines solchen imprägnirten Gewebes bleibt ein Geflecht
von Platindrähten zurück, worin Thoroxyd und Platinmohr gebettet sind.
Die so hergestellte Zündmasse besitzt wegen ihres Thoroxydgehaltes eine grofse Feuerbeständigkeit,
welche bekanntlich den Meerschaumpillen abgeht; das Platingeflecht, welches
den Glühkörpern, deren Köpfe man, um sie selbstzündend zu machen, mit Platinlösung
getränkt hat, fehlt, giebt der Zündmasse eine grofse Festigkeit und Zündsicherheit.
Das Charakteristische der vorliegenden Erfindung ist die Combination der Thoroxydplatinmischung
im Optimum der Proportion mit dem Platindrahtgeflecht, welches beim Veraschen zurückbleibt.
Dieses Zündgewebe wird, getrennt vom gewöhnlichen Glühkörper, hergestellt und kann
für die Fabrikation selbstzündender Glühkörper so verwendet werden, dafs ein Stück Gewebe
vor der Veraschung mit dem Glühstrumpf vernäht und dann zugleich mit dem Glühkörper
verascht wird, oder es kann ein Stück des veraschten Gewebes an der Seite des Glühkörpers derart angeordnet werden, dafs es beim
Oeffnen des Gases von diesem getroffen wird, zur Gluth kommt und zündet.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:
Verfahren zur Herstellung von Gasselbstzündern, dadurch gekennzeichnet, dafs ein Gewebe, welches aus mit Platindraht versponnenen, verbrennbaren Fäden hergestellt ist, mit einer Lösung von Thor und Platin getränkt und verascht wird.
Bei dem unter i. geschützten Verfahren der theilweise Ersatz des Thors durch andere Edelerden, sowie der Ersatz des Platins durch andere Metalle der Platingruppe.
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