DE1216271B

DE1216271B - Verfahren zum Aufschluss von Titanerzen mit Salzsaeure

Info

Publication number: DE1216271B
Application number: DEG38390A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Dr Hermann Rueter; Dipl-Chem Dr Egon Cherdron; Eugen Scheuermann
Original assignee: Giulini Gebrueder GmbH
Current assignee: BK Giulini Chemie GmbH
Priority date: 1963-08-03
Filing date: 1963-08-03
Publication date: 1966-05-12

Description

Verfahren zum Aufschluß von Titanerzen mit Salzsäure In der deutschen Patentschrift 1083 244 ist ein Verfahren zum Aufschluß von Ilmenit mit wäßriger Salzsäure, deren Salzsäurekonzentration mehr als 32 Gewichtsprozent beträgt, bei Temperaturen oberhalb 90° C beschrieben. Dieser Aufschluß wird zur Vermeidung der Hydrolyse des gelösten Titantetrachlorids unter hoher Durchmischungsintensität der Reaktionspartner durchgeführt, so daß ein hoher Ausbeutegrad des Erzes gewährleistet ist. Bei höheren Temperaturen als 100° C ist zur Vermeidung der Hydrolyse die Anwesenheit von Phosphorpentoxyd in Form von Phosphorsäure oder deren Salzen erforderlich.
Bei der großtechnischen Durchführung des Verfahrens erweist sich die hohe exotherme Wärmetönung als sehr nachteilig, da diese zu einer bedeutenden Temperatursteigerung in der Reaktionsmasse führt, falls diese nicht gekühlt wird. Der Temperaturanstieg beträgt nämlich, wenn nicht gekühlt wird, etwa 70° C. Da jedoch infolge der hohen Reaktionsgeschwindigkeit, die das erfindungsgemäße Verfahren besitzt, diese Wärmemenge in sehr kurzer Zeit frei wird, andererseits das überschreiten einer Temperatur von 100° C bei Abwesenheit von Phosphorpentoxyd einer solchen von 140° C bei Anwesenheit genügender Mengen an Phosphorpentoxyd wegen der dann eintretenden Hydrolyse des Titantetrachlorids unerwünscht ist, müßte in die Aufschlußapparatur ein umfangreicher Kühlmechanismus eingebaut werden, der die Masse in jeder Phase des Aufschlusses in der gewünschten Temperaturhöhe hält.
Es wurde nun gefunden, daß sich das Verfahren auch ohne Kühleinbauten durchführen läßt, wenn man den Aufschluß des Ilmenits unter den in der deutschen Patentschrift 1083 244 beschriebenen Bedingungen zunächst nur mit einem Teil der benötigten Salzsäure, die auf eine Temperatur von 70 bis 100 °C aufgeheizt ist, durchführt und die restliche Menge an Salzsäure in kaltem Zustand in dem Maß nachfüllt, wie die Reaktion abläuft, so daß bei Abwesenheit von P205, H"P04 oder deren Salzen eine Temperatur von 100° C, bei Anwesenheit solcher Verbindungen eine Temperatur von 140° C nicht überschritten wird.
Auf diese Weise wird die exotherme Reaktionswärme für die notwendige Aufheizung eines Teiles der Salzsäure verwendet. Diese Maßnahme paßt in den Verfahrensablauf auch deshalb gut, weil bei der Rückgewinnung der Salzsäure durch Absorption des bei der thermischen Zersetzung des Eisenchlorids entstehenden gasförmigen Chlorwasserstoffs in der Mutterlauge aus der Titantetrachlorid-Hydrolyse eine kalte Säure anfällt, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren nur noch zum Teil auf die Reaktionstemperatur aufgeheizt zu werden braucht.

Claims

Patentanspruch: Verfahren zum Aufschluß von Titanerzen mit Salzsäure einer Konzentration von über 32 Gewichtsprozent bei Temperaturen über 90° C mit sehr hoher Durchmischungsintensität der Reaktionspartner innerhalb einer Zeit von maximal 2 Stunden, nach Patent 1083 244, d a d u r c h gekennzeichnet, daß der Aufschluß zunächst nur mit einer Teilmenge der erforderlichen Salzsäure durchgeführt wird und die Restmenge Salzsäure in kaltem Zustand nach Maßgabe der frei werdenden Reaktionswärme zugesetzt wird, so daß bei Abwesenheit von Phosphorpentoxyd, Phosphorsäure oder deren Salzen eine Temperatur von 100° C, bei Anwesenheit von Phosphorpentoxyd, Phosphorsäure oder deren Salzen eine Temperatur von 140° C nicht überschritten wird.