DE1468944A1 - Verfahren zur Herstellung von Methacrylsaeure - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von MethacrylsaeureInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C51/00—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
- C07C51/08—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides from nitriles
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Description
RÖHM&HAAS
DARMSTADT
Ein bekanntes Verfahren zur Herstellung von Carbonsäuren ist die Verseifung der entsprechenden Nitrile in Gegenwart von
starken sauren oder Alkalien« Aliphatlaohe und aromatische Carbonsäuren lassen sioh aus Ihren Nitrilen duroh Umsetzen
mit Schwefelsäure und Wasser in guter Ausbeute darstellen (vgl. Houben-Weyl« Band 8# 429). Wendet man dieses Verfahren
auf Acrylnitril an, so erhält man nur zum kleinsten Teil Acrylsäure und als Hauptprodukt Hydraorylsäure sowie ein Gemisoh
von Hydraorylsäureollgoeetern der allgemeinen Formel
in der η einen wahrscheinlich zwisohen 5 und 10 liegenden
Mittelwert bedeutet. Aus dJssem Oligomerengemieoh erhält man
Acrylsäure« wenn man es im Vakuum bei Temperaturen bis zu 200° thermisch zersetzt. Ein Teil des Oligoesters verharzt
bei dieser energisohen Behandlung« so dal die Ausbeute nur
bei 60 bis 80 M. Th. liegt·
Es wurde nun gefunden« dal sieh Methacrylnitril ganz anders
als Acrylnitril verhält« wenn es mit mindestens 1 Moläquivalent Schwefelsäure und mindestens 2 Moläquivalenten Wasser umgesetzt
wird) es entsteht nämlich kein Oligoester« sondern monomere Methaorylaäure in hoher Ausbeute. Dies ist besonders
deshalb Überraschend, well Acrylnitril und Methacrylnitril,
wie aufgrund der weitgehend übereinstimmenden Konstitutionen der Verbindungen zu erwarten 1st« sieh bei anderen Reaktionen
sehr ähnlloh verhalten« s. B. bei der Umsetzung mit Schwefelsäure
und einem Moläquivalent Wasser sum Amid oder bei der
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Umetsung mit Schwefelsäure« Wasser und Alkohol zu den entsprechenden
Bstern.
Dl· Herstellung von Methacrylsäure bzw. den Estern dieser
Säure aus Methacrylnitril gewinnt zunehmendes Interesse« da Verfahren bekannt geworden sind. Methacrylnitril unmittelbar
durch Ammonosydation von Isobutylen zu gewinnen.
Beim Verfahren der Erfindung werden je Mol zu verseifenden
Methaorylnitrlls mindestens 1 Mol Schwefelsäure und 2 Mol
Wasser angewandt. Bevorzugt wird jedoch eine größere Wassermei?ge
«a. E, 4 bis 6 Mol« verwendet. Schwefelsäure kann ebenfaia
im übersohufi angewandt werden« jedooh bringt ein überschuh
von mehr als 10 % keine Vorteile mehr.
Die der Erfindung zugrunde liegende Reaktion kann auf verschiedene
Weise durchgeführt werden« z. B. kann zu konzentrierter .Schwefelsäure Methacrylnitril und Wasser gleichzeitig
zugegeben «orden« oder es kann in einer ersten Reaktionsphase Methacrylnitril mit Schwefelsäure umgesetzt und in einer
«weiten Reaktlonsphase Wasser zugesetzt werden. Zweckmäßiger
ist es« zunächst wäßrige Schwefelsäure geeigneter Konzentration herzustellen und diese mit Methacrylnitril umzusetzen.
Dabei wird bevorzugt, wäßrige Schwefelsäure vorzulegen und Methacrylnitril zuzusetzen« es kann jedooh auch umgekehrt verfahren
werden. In der Praxis hat es sich bewährt« die Reaktion In zwei Stufen durchzuführen« In der ersten Stufe wird Methacrylnitril
mit Schwefelsäure und gegebenenfalls bis zu 1,2 MoI Wasser je Hol umzusetzendes Methacrylnitril umgesetzt.
Soö*ld dies« Reaktion beendet ist« wird in einer zweiten Um»
3«t«iung*«t\ub noohmls sewvlel Wasser zugefügt« daß insgesamt
je fto\ Methacrylnitril Mindestens 2« vorzugsweise 4 bis
6 Mol Was»»? eingesetzt warden sind« und bis zur vollständigen
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Die Reaktionsgeschwindigkeit wird in bekannte* tfeise alt
steigender Temperatur beschleunigt. Die Grenzen der Umsetzungstemperatur
sind einerseits dadurch gegeben, daJ bei «ehr niedriger Temperatur die Umsetzung für eine wirtschaftliche
Durchführung zu langsam verläuft, andererseits dadurch« daß bei allzu hoher Temperatur Verharzung eintritt. Die Reaktion
von Methacrylnitril mit Schwefelsäure verläuft unter erheblicher Wärmeentwicklung und wird am sichersten durch
/die Geschwindigkeit, mit der die Partner zusammengegeben
werden« unter Kontrolle gehalten. Liegt die Temperatur dabei zu niedrig» beispielsweise bei Raumtemperatur, so tritt zunächst
keine Reaktion ein, so daß unreagierte Schwefelsäure und Methacrylnitril nebeneinander vorliegen. Sobald die Temperatur
so weit erhöht wird, daß die Reaktion in Gang kommt, erhitzt sich das Reaktionsgemisoh von selbst eo, daS die Umsetzung einen explosionsartigen Verlauf nimmt. Dies wird vermieden,
wenn bei einer Temperatur von mindestens 70° gearbeitet wird. Praktlsoh wird zwischen 90 und 110° gearbeitet,
jedooh kann die Umset zunge temperatur bis auf etwa 200° gesteigert werden, z. B. wenn in einem Reaktionsrohr mit Umsetzungszelten von wenigen Sekunden gearbeitet wird· Wenn
das Verfahren zweistufig durchgeführt wird, gilt für die erste Stufe das oben Gesagte, während die zweite Stufe bei jeder
beliebigen Temperatur, im Interesse einer wirtschaftlich kurzen Umsetzungszeit jedooh vorzugsweise bei möglichst hoher Temperatur,
z. B. Ober 100°, durchgeführt werden kann. Mit besonderem
Vorteil wird die zweite Stufe in einem Druckgefäß bei 100 bis 150° durchgeführt. Bei dieser Arbeitswelse sind für die erste
und die zweite Umsetzungestufe jeweils etwa zwei Stunden erforderlioh.
Das ausreagierte und abgekühlte Reaktionsgemisoh besteht aus
zwei Schichten. Die obere besteht aus 95- bis 99-*iger Methacrylsäure»
verunreinigt mit kleinen Mengen Wasser und
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niumsalzen. Die untere Schicht ist eine wäßrige, je nach der
verwendeten Waaeermenge mehr oder weniger konzentrierte,
gegebenenfalls gesättigte Lösung von Aeeoniuehydrogeneulfat,
die etwa ein halbes Prozent Methacrylsäure enthllt.
Die Ausbeute an roher Methacrylsäure 1st in der Regel nahezu quantitativ» so daß Reinausbeuten von sehr als 95 £ d. lh.
erhalten werden können.
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In eine« 500 ml Rundkolben mit Rtihrer, RückfluÄkühler, Theraometer
und Tropftrichter wird ein Gemisch aus
107»8 g (1,1 Mol) lOOgiger Schwefelsäure,
14,4 g (0,8 Hol) Wasser und 0,7 g Kupfersulfatpentahydrat
auf 95° erwärmt. Unter Rühren werden 67 g (l NoI) Methaorylnltrll
mit einer aolehen Geschwindigkeit zulaufen lassen, dat
die Temperatur im Reaktionsgefäß zwischen 90 und 100° gehalten werden kann. Die Zugabe des Nitrile 1st naoh 45 Minuten beendet.
Das gesamte Reaktionagemisch wird nun während diner
Stunde bei 100° naoherhitzt. Aneohllefend werden 75*6 g
(4,2 Mol) Wasser zugegeben und 4 Stunden bei 100° gerührt.
Das Reaktionsgenlseh wird abgekühlt, wobei sich zwei Schichten
ausbilden, die in einen SoheiAttriehter getrennt werden. Die
obere Phase enthält keine Sulfat- und Aawoniunionen und 1st,
wie durch Säure- und Bromzahl bestisnt, 96-£lg an Methacrylsäure.
Das entspricht einer Ausbeute von 93· 0 % d. Th. (bezogen
auf eingesetztes Methacrylnitril). Durch Wasserdampfdestillation der unteren Phase laaaen sieh weitere 1,9 % d. Th.
an Methacrylsäure gewinnen, so dal die Oessjstauabeute an
Methacrylsäure 94,9 % d. Th. (bezogen auf eingesetztes Methacrylnitril)
beträgt. Aus einer Asawniuabestinnung in der
unteren wäßrigen Phase ergibt sieh ein Oesaetueeata von
96,3 % d. Th.
Zn eine» 500 al Rundkolben alt Rührer, Kühler, Therotor
und zwei Tropftrichtern wurden
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■» ο ■·
107*8 g (I9I Mol) 100-^ige Schwefelsäure
und
O4 7 g Kupferaulfatpentahydrat
O4 7 g Kupferaulfatpentahydrat
vorgelegt und auf 95° erwärmt. Zu dleaer Mlaehung werden Im
Laufe von 45 ?4inuten 67 g (1,0 Mol) Methacrylnitril und 18 g
(1 Mol) Wasser gleichzeitig mit einer aolehen Geschwindigkeit
zudosiert, daJ die Reaktion· temperatur zwiaohen 90 und 100°
gehalten worden kann. Aneohließend wird daa Reaktlonsgemlsoh
1 Stunde bei 100° nacherhitzt und dann nach Zugabe von 72 g (4 Mol) Waaaer weitere 4 Stunden bei 100° gerührt. Aneohließend
wird» wie la Beiaplel 1 angegeben« aufgearbeitet· Die Gesamtausbeute
an Methacrylsäure bei diesem Versuch beträgt 92*8 %
d. Th. (bezogen auf eingesetztes Methacrylnitril). Eine AomonluabestinBung
in der unteren Phase ergibt einen Gesamtumsatz von 92,4 % d. Th.
In einem 150 1 Emaildruckkessel mit Rührwerk, Kühler, Thermometer
und Zulaufgefäfi werden 50,3 kg 85,7-#ige Schwefelsäure
(440 Mol H2SO4, 400 Mol H2O) und 1 kg Kupfersulfatpentahydrat
vorgelegt und auf 93° erwärmt. Unter Rühren werden dann
26,8 kg (400 Mol) Methacrylnitril mit solcher Geschwindigkeit zulaufen lassen, daJ die Temperatur im Reaktionsgefäfi nicht
unter 90* abfällt und 100° nicht überaehreitet. Nach 55 Minuten
1st die Zugabe des Methacrylnitril» beendet. Das Reaktienagemiseh
wird dann 1 Stunde bei 98 bis 100° naoherhitzt. Zur weiteren
Hydrolyse worden schließlich 36 kg (2000 Mol) Wasser zugegeben und dor Qesamtans&ts 4 Stunden bei 100° gerührt·
Kaoh Abkühlen bilden sieh zwei Sohiohton, die getrennt worden·
DIo obere organische Sohioht wiegt 34,3 kg und 1st, wie durch
Sluro* und Cromzahl bestimmt 97-Jiig an Methacrylsäure. Das
entserleht einer Ausbeute von 96,8 % d. Th. (bezogen auf oingooetstes
Methacrylnitril). Die untere wäßrige Sohioht wiegt
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79« 7 ^g und enthält «eitere 2,3 % d. Th. an Methacrylsäure,
ao daß sioh eine Gesaatauebeute an Methacrylsäure von 99« 1 %
d. Th. (bezogen auf eingesetztes Methacrylnitril) ergibt· Eine
AffliooniuBBibeatiiQiBung in der unteren Schicht ergibt einen
quantitativen Gesamtumsatz.
Durch Vakuumdestillation der oberen organischen Schicht lassen
sioh 94 £ d. Ώι. an reiner Methacrylsäure isolieren.
Die Umsetzung von Methacrylnitril «it Sohwefelsäure/Wssser
wird entsprechend Beispiel 3 wiederholt mit dem Unterschied«
daß nur 0,25 kg Kupfersulfatpentahydrat als Stabilisator
eingesetzt werden und dafi die Hydrolyse des erhitzten Gemisches mit 28,8 kg (l600 "öl* Wasser durchgeführt wird.
Die erhaltene obere organische Sehicht wiegt 34,4 kg und ist 97-#ig an Methacrylsäure. Das entspricht einer Ausbeute von
97 £ d. Th. (bezogen auf eingesetztes Methacrylnitril).
Die untere wäßrige Schicht wiegt 71*6 kg und enthält weitere
2,3 % d. Th. an Methacrylsäure, se dafi aloh eine Gesamtausbeute
von 99,3 % d. Ih. (bezogen auf eingesetztes Methacrylnitril)
ergibt. Eine Amnonlumbestlssiung in der unteren Phase
ergibt einen Gesamtumsatz von 100 % d. Ih.
Die Umsetzung von Methacrylnitril mit Schwefelsäure/Wasser
wird entsprechend Beispiel 4 wiederholt mit dem Untersehlsd, daß nach dem Erhitzen des Reaktlonagemiwehes und nach Zugabe
von 28,8 kg (1600 Mol) Wasser der Emallkessel druckdicht verschlossen und die weitere Hydrolyse wehrend 2 Stunden
bei 120 bis IJK)0 durchgeführt wird· Die Aufarbeitung erfolgt
wie In Beiaplel K angegeben. Die obere organlaobe Phaee «logt
Zö$l icg und 1st 98-#ig an Methacrylsäure. Das enteprioht einer
Ausbeute von 96,4 % d. Th. (bezogen auf elngeaetztee Methacrylnitril).
Die unsere wäflrige Phase wiegt 72,0 kg und enthält weiter·
1*5 % d. Th. Methacrylsäure, so dafl sich eine Qesaaitauebeute
von 97,9 % d, Th. (bezogen auf eingeaetztea Methaerylnitrll)
ergibt« Eine AroraoniumbeetiBBOung in der unteren wäfirlgen Phase
ergibt einen aeaamtumsatz von 98,2 % d. Th.
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Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von Methacrylsäure, dadurch gekennzeichnet,
dsJ Methacrylnitril mit mindestens 1 Mol Schwefelsäure
und Mindestens 2 Mol Wasser, jeweils auf 1 Mol Methacrylnitril bezogen, umgesetzt wird.
2· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet« daß die
Umsetzung bei Ttemperaturei
Druelc« durchgeführt wird.
Druelc« durchgeführt wird.
Umsetzung bei Ttemperaturen über 7OÖ, gegebenenfalls unter
3· Verfahren naoh den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet*
daß 4 bis 6 Mol Wasser pro MeI Methacrylnitril verwendet werden·
4· Verfahren naoh den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
da0 die Unsetzung in zwei Stufen erfolgt« wobei Methacrylnitril in der ersten Stufe mit mindestens 1 Mol
Schwefelsaure und egebenenfalls bis zu 1,2 Mol Wasser und
in der «weiten Stufe nit soviel Wasser umgesetzt wird« dsJ
die esssjste angewandte Wassemenge mindestens 2 Mol« jeweils
auf 1 Mol Methacrylnitril bezogen, beträgt.
5· Verfahren naoh Anspruch 4« daduroh gekennzeichnet, daJ
die sweite Umsetzungsstufe bei Temperaturen von s*hr als
100°· vorzugsweise bei 100 bis 150°« In eine« Druckgefäß,
durehceführt wird·
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GB1100370A (en) | 1968-01-24 |
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