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Selbstverkäufer für Flüssigkeiten Die Erfindung betrifft einen Selbstverkäufer
für Flüssigkeiten mit einer Flüssigkeitsausgabestelle, einer getrennten Becherausgabestelle
für die die Flüssigkeit aufnehmenden Becher und mit einer an der Flüssigkeitsausgabestelle
wirksam werdenden Abtastvorrichtung, die eine Flüssigkeitsabgabe nur beim Einführen
eines mit einem vorbestimmten Identifikationselement versehenen Bechers zuläßt.
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Es sind Selbstverkäufer für Getränke bekanntgeworden, bei denen der
Benutzer einen Becher auf einen Teller setzen muß, in dem ein Kontakt eingebaut
ist, der nur dann betätigt wird, wenn ein Becher mit einem besonders ausgebildeten
Fuß auf den Teller aufgesetzt wird. Bei diesem Selbstverkäufer dient der Becherfuß
als Identifikationselement. Nur wenn der Benutzer einen Becher mit einem speziell
ausgebildeten Fuß verwendet, vermag er den Selbstverkäufer zu betätigen. Die beim
bekannten Selbstverkäufer gewählte Lösung gestattet jedoch, den Becher mehrmals
zu verwenden und so zu einem eventuell unberechtigten Ausschank zu kommen. Die Erfindung
hat sich zur Aufgabe gesetzt, einen Selbstverkäufer zu schaffen, bei dem in den
Becher des Benutzers nur ein einziges Mal Flüssigkeit eingebracht werden kann. Mit
der Erfindung soll verhindert werden, daß mit den Bechern Mißbrauch getrieben werden
kann, indem man sie z. B. ein zweites Mal in den Selbstverkäufer einsetzt und zu
einer zweiten, unberechtigten Flüssigkeitsausgabe kommt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an der Flüssigkeitsabgabestelle
des Selbstverkäufers eine Vorrichtung vorgesehen ist, durch die spätestens nach
Beendigung des Flüssigkeitsabgabevorganges das am aufnehmenden Becher befindliche
Identifikationselement unwirksam gemacht wird.
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Vorteilhaft ist, wenn der Becher als Identifikationselement an seiner
Bodenaußenfläche eine durch eine Schneidvorrichtung abschneidbare Lippe aufweist.
Solche Lippen lassen sich einfach herstellen, behindern die Ausgabe nicht und können
leicht entfernt werden.
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Eine weitere günstige Lösung ist es, wenn der Becher als Identifikationselement
auf seiner Bodenaußenfläche einen durch eine Sprühanlage übersprühbaren Farbfleck
aufweist. Förderlich hierzu ist, wenn der Farbfleck durch Wärmeerzeuger in seiner
Farbe veränderbar ist. Auf diese Weise kann man berührungslos, z. B. mit einer Heizspirale
das Identifikationselement unwirksam machen.
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Zweckmäßig ist es auch, wenn das Identifikationselement durch die
Eigenwärme der in den Becher abgefüllten Flüssigkeit unwirksam machbar ist. Eine
solche Lösung eignet sich insbesondere dort; wo heiße Flüssigkeiten ausgeschenkt
werden, deren Eigenwärme man zum Unwirksammachen verwenden kann.
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Weitere Eigenschaften und Vorteile der Erfindung gehen aus der Beschreibung
in Verbindung mit der Zeichnung hervor. Es zeigt F i g. 1 eine perspektivische Darstellung
eines Selbstverkäufers für Becher, F i g. 2 gestapelte, teilweise geschnittene Becher,
die in dem Selbstverkäufer nach F i g. 1 untergebracht sind, F i g. 3 eine perspektivische
Darstellung eines Selbstverkäufers für Getränke, F i g. 4 eine Ansicht der Getränkeausgabestelle
und der Vorrichtung zum Unwirksammachen der Identifikationselemente, F i g. 5 eine
Draufsicht nach der Linie 5-5 der F i g. 4, F i g. 6 einen Schaltplan für den in
F i g. 3 gezeigten Selbstverkäufer, F i g. 7 eine vergrößerte Ansicht der in F i
g. 4 gezeigten Vorrichtung zum Unwirksammachen, mit teilweise geschnittenen Bauteilen,
F i g. 8 eine Draufsicht nach der Linie 8-8 der F i g. 7, wobei der Behälter entfernt
worden ist, F i g. 9 ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung und F i g. 10
ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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F i g. 1 zeigt einen Selbstverkäufer 11 für Becher 12, der
diese abgibt, wenn man in einen Münzschlitz 13 eine Münze einwirft. Solche Selbstverkäufer
für Becher sind beispielsweise durch das USA.-Patent 2 374168 bekanntgeworden.
F
i g. 2 zeigt eine Ansicht der Becher 12 in gestapeltem Zustand. Jeder Becher
ist aus Papier oder Kunststoff hergestellt. Er weist an seiner äußeren Bodenfläche
eine Lippe 14 auf, die als Identifikationselement verwendet wird und die unwirksam
gemacht wird, wenn der Becher einmal mit Flüssigkeit gefüllt worden ist. Auf diese
Weise kann, er nur einmal verwendet und nicht ein zweites Mal benutzt werden.
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F i g. 3 zeigt einen Selbstverkäufer für Getränke, der ein Gehäuse
16, eine Entnahmeöffnung 17 und eine Einstellöffnung 18 aufweist. In die Einstellöffnung
18 kann ein leerer Becher 12 eingestellt werden, der dann mit heißem Kaffee, Milch,
einem Eisgetränk, Suppe od. dgl. gefüllt aus der Entnahmeöffnung 17 wieder entnommen
werden kann. Eine Transportvorrichtung 19 dient zum Weitertransport der in die Einstellöffnung
18 eingestellten Becher.
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Die F i g. 4, 5, 7 und 8 zeigen weitere Einzelheiten der Becherhalte-
und Transportvorrichtungen. Ein endloses Band ist um im Abstand angeordnete Rollen
22 und 23 geschlungen. Die Rolle 23 wird von einem Motor 24 über ein Untersetzungsgetriebe
25 und einem Antriebsriemen 26 angetrieben. Um einen Schlupf zu vermeiden, ist die
Rolle 22 mit Sprossen 28 versehen, die in entsprechende Öffnungen des Bandes 21
eingreifen. Das obere Trum des Bandes 21 läuft auf zwei Schienen 31 und 32. Das
Band 21 ist mit im Abstand angeordneten Becherhaltern versehen, von denen jeder
halbkreisförmige Flansche 41 und 42 aufweist. Die Becherhalter sind so geformt,
daß sie die vorgeschriebenen Becher 12
aufnehmen können. Die Becherhalter
sind mittels Niete 43 oder anderen Befestigungsmitteln an dem Band 21 befestigt.
Wenn der Becher 12 in die Entnahmeöffnung 17 und in die Flansche 41 und 42 eingesetzt
wird, so betätigt die Lippe 14 einen gestellfest angeordneten Schalter 45. Außerdem
ist an dieser Stelle gestellfest eine Schneidvorrichtung 46 angeordnet, welche
zwei Zangenhälften 47 und 48 aufweist, die um einen Zapfen 49 schwenkbar gelagert
sind. Die Schneidvorrichtung.46 weist Schneidbacken in einer solchen Stellung auf,
daß bei einem Aufeinanderzuschwenken der Zangenhälften 47 und 48 die
Lippe 14 abgetrennt und somit das Identifikationselement unwirksam gemacht werden
kann. Die Zangenhälften 47 und 48 werden von einem -Elektromagneten 50 angetrieben,
dessen Anker 51 bei Betätigung des Magneten 50 einen Zug auf eine Feder $4 ausübt;
Durch eine solche- Bewegung des Ankers 41 wird eine Scheibe 52 im Gegenuhrzeigersinn
gedreht, die in Wirkungsverbindung mit den Zangenhälften 47 und 48 steht. Die Verbindung
zwischen dem Anker 51 und der Scheibe 52 wird durch einen Ansatz 53 bewirkt. Wird
der Magnet 50 nicht mehr erregt, so zieht die Feder 54 den Anker 51 und damit auch
die Scheibe 52 in ihre Ruhestellung zurück, wodurch die Schneid-backen der Schneidvorrichtung
46 wieder geöffnet werden.
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Die Arbeitsweise des Ausführungsbeispiels geht aus dem Schaltplan
nach F i g. 6 hervor. Der Benutzer kauft vom Selbstverkäufer für Becher einen Becher
12 mit einem Geldbetrag, der sowohl den Preis für den Becher 12 als auch für das
Getränk einschließt. Der Becher 12 wird dann in die Einstellöffnung 18 des Gehäuses
16 eingestellt. Die Lippe 14 des Bechers12 schließt den Schalter45 und verursacht.
dädurch",daß der an Spannung gelegt wird. Dieser zieht -den Anker 51 daraufhin an,
der seinerseits die Schneidvorrichtung 46 durch Drehen der Scheibe 52 betätigt und
auch den Schalter 60 schließt. Sowie die Lippe 14 abgetrennt worden ist, wird der
Schalter 45 nicht mehr betätigt und hierdurch der Magnet 50 abgeschaltet
und der Schalter 60 freigegeben.
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Die kurze Betätigung des Schalters 60 setzt einen Zeitgebermotor 61
in Gang, der mit drei Zeitgebernocken 62, 63 und 64 verbunden ist. Der Nocken 62
schließt einen Schalter 65, der den Motor 61 während eines gesamten Arbeitstaktes
an Spannung hält, obwohl der Schalter 60 geöffnet wird, sobald die Lippe 14 durch
die Schneidvorrichtung 46 abgeschnitten worden ist. Der Zeitgebernocken 63 steuert
über einen Schalter 66 den Transport des Bechers 12 von der Einstellöffnung zur
Entnahmeöffnung 17, da er die Laufzeit des Antriebsmotors 24 bestimmt, der das Band
21 antreibt. Der Zeitgebernocken 64 betätigt über einen Schalter 67 ein Flüssigkeitsventil
68; das den Zufluß eines Getränkes zum Becher 12 steuert, wenn sich der Becher 12
unterhalb der Tülle 70 befindet (F i g. 4).
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Wie aus dem vorstehenden ohne weiteres hervorgeht, kann der Becher
nur ein einziges Mal verwendet werden, und zwar nur dann, wenn er noch eine Lippe
14 aufweist. Setzt man einen Becher 12 ohne Lippe 14 ein, so wird die Steuerschaltung
nicht betätigt, und es wird auch kein Getränk ausgegeben.
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Der Deutlichkeit halber wurden zwei verschiedene Öffnungen 17 und
18 beschrieben. Beide Öffnungen können jedoch ohne weiteres kombiniert werden, so
daß in einem solchen Fall das Gehäuse 16 nur eine einzige Öffnung aufweist.
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Darüber hinaus kann das Identifikationselement viele Formen annehmen.
Es kann z. B. auf einer oder mehreren Oberflächen des Gefäßes vorgesehen sein. Anstatt
abgeschnitten zu werden, kann das Identifikationselement auch durch eine Lochung
oder ein anderes Mittel unwirksam gemacht werden.
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Eine abgewandelte Ausführungsform der Erfindung ist in F i g. 9 gezeigt.
Die Unterseite des Bodens des Bechers 12 ist mit einem Farbfleck
80 versehen. Dieser Farbfleck wird von einer Lichtquelle 81 -über eine Linse
82 beleuchtet, wenn der Becher 12 in die Flansche 41 und 42 eingesetzt wird. Eine
Fotozelle 83 erhält- über einen Farbfilter 48 Licht, wenn der Farbfleck
80 die richtige Farbe hat und setzt dann den Zeitgebermotor 61(F i g. 6)
in Betrieb. Die Fotozelle 83 ersetzt daher den mechanisch betätigten Schalter 45.
Wenn der Becher 12 unterhalb der Tülle 70- zum Stillstand kommt und mit der Flüssigkeit
gefüllt wird; dann gibt gleichzeitig eine Farbsprühvorrichtung 86; die über eine
Leitung 87 mit Druckluft verbunden ist, überein Steuerventil 88 und eine Sprühdüse
89 eine kleine Farbmenge frei. Dadurch wird der vorher gültige Farbfleck verändert
und ungültig gemacht. Das Ventil 88 wird durch einen Zeitgebernocken gesteuert,
der von dem Zeitgebermotor 61 angetrieben wird.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in F i g.10 gezeigt.
Dort ist an der Unterseite des Bodens des Bechers 12 ein wärmeempfindliches Identifikationselement
90 vorgesehen. Dieses Identifikationselement 90 kann durch eine Birne 91 beleuchtet
werden, deren Licht von einer Fotozelle 92 über eine Linse 93 und einen -Farbfilter
94 wahrgenommen
werden kann. Ist die Flüssigkeit, mit der der Becher
12 gefüllt ist, heiß, dann kann das wärmeempfindliche Identifikationselement
aus einem solchen Material bestehen, das seine Farbe infolge des Temperatureinflusses
verändert. Wenn das wärmeempfindliche Identifikationselement durch Wachs oder einen
anderen Klebstoff an der Bodenunterseite befestigt ist, dann kann es vom Becher
abfallen. Wahlweise kann auch eine von außen betätigbare Heizspirale 95 in der Nähe
der Abfüllstation und des Bechers angeordnet werden, die ihrerseits abhängig von
einem Signal aus der Fotozelle 92 betätigt werden kann, um das Identifikationselement
90 zu verändern und unwirksam zu machen. Identifikationsmittel in Form von Kügelchen,
Zeichenstiften oder Flüssigkeiten, die bei einer bestimmten Temperatur ihre Farbe
ändern, sind auf dem Markt erhältlich.
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Das Identifikationselement kann auch magnetisch sein und auf Magnetfelder
ansprechende Abtastvorrichtungen zum Ansprechen bringen. Das Identifikationselement
kann z. B. in Form von dünnen magnetischen Schichten ausgebildet sein, wie sie auch
zur Datenspeicherung in Rechenmaschinen verwendet werden. Auch können wahlweise
angeordnete magnetische Punkte, wie beispielsweise im USA.-Patent 2 931953 angegeben,
verwendet werden, die dann nach Feststellung ihres Vorhandenseins mechanisch oder
magnetisch verändert werden können.
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Auch auf der Innenseite des Bechers 12 können Identifikationselemente
vorgesehen sein, die so hergestellt sind, daß sie sich auflösen, färben oder in
ihrer Gestalt verändern, wenn sie in Berührung mit dem Getränk kommen. Zum Beispiel
kann ein solches Identifikationselement aus Lackmuspapier bestehen, das im Becher
angeordnet ist. Das Lackmuspapier verändert seine Farbe bei der Berührung mit dem
Getränk in Abhängigkeit davon, ob das Getränk sauer oder basisch ist. Um die Anwesenheit
des Lackmuspapiers in seinem unveränderten Zustand festzustellen, bevor der Selbstverkäufer
für das Getränk in Betrieb gesetzt wird, werden fotoelektrische Abtastvorrichtungen
verwendet.
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Wie durch die verschiedenen Beispiele ersichtlich, können die verschiedensten
Identifikationselemente verwendet werden, die die mechanischen, chemischen oder
optischen Eigenschaften eines Materials sich zunutze machen. Die von den Selbstverkäufern
verkaufte Ware braucht nicht nur Flüssigkeit zu sein, sondern kann auch zusätzlich
oder ausschließlich feste Waren umfassen. An Stelle von Bechern können auch Schüsseln,
Tassen, Töpfe, Näpfe oder sonstige Gefäße verwendet werden.