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Photographische Kamera Die Erfindung betrifft eine photographische
Kamera zur wahlweisen Verwendung unterschiedlicher Filmsorten, die auch unterschiedlich
konfektioniert sind.
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Für photographische Kameras sind Doppelkassetten bekannt, die einen
spulenlosen Vorratsraum und einen Aufwickelraum mit einer Aufwickelspule besitzen.
Der Film wird mittels einer an der AufwickeP spule angreifenden kamerafesten Antriebsvorrichtung
aus dem Vorratsraum auf die Aufwickelspule gezogen. Die Doppelkassette enthält einen
für den Filmtransport umperforierten Film, der am Filmrand jedoch mit einem Loch
pro Bild versehen ist, das aber lediglich zur Filmschrittbegrenzung z. B. in der
im Patent 1197 746 beschriebenen Weise dient.
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Andererseits ist aber auch die Verwendung perforierten Normalfilmes
in spulenlösen Patronen bekannt, wobei der Film aus einer spulenlosen Vorratspatrone
in eine ebenfalls spulenlose Aufnahmepatrone übergeführt wird. Dieses überführen
erfolgt mittels eines in der Kamera angeordneten verzahnten Transportrades, das
den Film aus der Vorratspatrone herauszieht und in die Aufnahmepatrone hineinschiebt.
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Es ist ein Nachteil der Kameras, für welche die beschriebenen Kassetten
und Patronen jeweils bestimmt sind, daß sie bislang nur zur Verwendung mit dem einen
Aufnahmebehälter und damit zwangläufig auch nur zur Verwendung mit der in diesem
gelieferten Filmsorte geeignet sind.
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Dieser Nachteil ist erfindungsgemäß dadurch behoben, daß für die Patronen
des Normalfilmes eine Doppelkassette mit einem kassettenseitigen Filmtransportmittel
geschaffen ist, die in ihren äußeren Abmessungen der Doppelkassette des umperforierten
Filmes entspricht und in der Kamera deren Platz einnehmen kann, und daß in der Kamera
zwei räumlich voneinander getrennt angeordnete, aber getrieblich untereinander verbundene
Antriebsvorrichtungen für die kassettenseitigen Filmtransportmittel angeordnet sind,
von denen jeweils nur die der eingelegten Kassette entsprechende z. B. in Abhängigkeit
von der Kameraverriegelung mit den kassetteneigenen Transportmitteln in Wirkverbindung
tritt, während die andere an einer Stützfläche der Kassette wirkungslos gehalten
wird. Dabei ist die eine Antriebsvorrichtung koaxial zur Aufwickelspule der Kamera
angeordnet und steht in unmittelbarer getrieblicher Verbindung mit der Handhabe
für den Verschlußaufzug, während sich die zweite Antriebsvorrichtung zwischen Vorrats-
und Aufwickelspule etwa im Bereich unterhalb des Bildfensters befindet und über
das Verschlußauslösegesperre mit der genannten Handhabe gekuppelt ist: Nähere Einzelheiten
der Er=findung seien an Hand eines nachstehend beschriebenen Aüsfiihrungsbeispieles
erläutert: Es zeigt F i g. 1 einen senkrechten Schnitt durch eine Kamera, die gemäß
der Erfindung mit zwei Antriebsvorrichtungeri ausgerüstet ist, F i g. 2 einen Querschnitt
durch F i g. 1 in Höhe II-II, F i g. 3 bis 6 zwei Einzelheiten im Getriebe der Kamera,
jeweils im Querschnitt und in der Drauf= sieht, in vergrößerter Darstellung; F i
g. 7 eine Kassette für unperförierten Film in perspektivischer Ansicht und um 180°
um eine horizontale Achse aus der Gebrauchslage gedreht, F i g. 8 eine Kassette
für perforierten Normalfilm in perspektivischer Ansicht und um 180° um eine horizontale
Achse aus der Gebrauchslage gedreht.
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Die dargestellte Kamera besitzt an dem Gehäuse 51 das Objektiv 52
und-innerhalb des Gehäuses zwei Antriebsvorrichtungen für die kassetteneigenen Filmtransportmittel.
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Die beiden Antriebsvorrichtungen sind im wesentlichen aus den gleichen
Teilen aufgebaut: In der nachfolgenden Beschreibung bezieht sich daher das eine
Bezugszeichen jeweils auf das Teil in der einen Antriebsvorrichtung und das andere
Bezugszeichen auf das korrespondierende Teil in der anderen Antriebsvorrichtung.
Jede Antriebsvorrichtung besteht jeweils aus einem Mitnehmer 55 a,
56 a, die topfartig geformt und mittels einer Scheibe 57, 58 abgeschlossen
sind.
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Die Mitnehmer 55a, 56a stecken drehbar auf einer geschlitzten
Achse 20a; 59, und in ihrem Hohlraum ist je eine Scheibe 60, 61 ebenfalIs
auf den Achsen 20a, 59 angeordnet, die mit diesen jedoch mittels des jeweiligen
Schlitzes zu gemeinsamer Drehung verbunden sind. In jedem Mitnehmer steckt ferner
eine weitere Scheibe 62, 63 löse drehbar auf
den Achsen 20 a, 59,
und diese greifen mit einem Lappen 62 a, 63 a in einen Schlitz
55 b, 56 b der Mitnehmer 55 a, 56 a. Federn 64, 65 sind zwischen den
Böden der Mitnehmer 55a, 56a und den Scheiben 62, 63 angeordnet und drücken
diese und die Scheiben 60, 61 gegen die Scheiben 57, 58. Die Mitnehmer
55 a, 56 a sind daher mit den Achsen 20 a, 59 durch Kraftschluß gekuppelt.
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Auf den Achsen 20 a, 59 sind die Mitnehmer 55 a,
56a
aber auch axial verschiebbar gelagert. Zu diesem Zweck besitzen sie je einen Bund
55 c, 56 c, mit dem sie unter der Kraft einer Feder 74, 75 an einer Gewindebuchse
66, 67 anliegen. Letztere tragen Innengewinde, mit dem sie auf gehäusefesten Stutzen
68, 69 geschraubt sind. Die Buchsen 66, 67 tragen je einen Nocken 66a,
67a, die in Schlitze von drehbaren Hülsen 70, 71 ragen. Beide Hülsen sind
untereinander mit einer Koppelstange 72 verbunden (F i g. 2), wobei die Hülse 70
zusätzlich einen Hebel 70b besitzt, der durch einen Schlitz in der Gehäusewand ragt
und dort eine Handhabe 73 trägt. Mit dem Hebel 70 b kann in bekannter, nicht dargestellter
Weise der Mechanismus .zur Verriegelung der ebenfalls nicht dargestellten Kamerarückwand
getrieblich verbunden sein.
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Das Gewinde in den Buchsen 66, 67 und auf den Stutzen 68, 69 ist ein
Steilgewinde, so daß eine Drehung der Hülsen 70, 71 um einen relativ geringen Winkel
eine ausreichende Axialverschiebung der Buchsen und mit ihnen der Mitnehmer
55 a, 56 a ergibt, um letztere mit der Hebelbewegung zum Entriegeln bzw.
Verriegeln des Kameragehäuses aus dem Eingriff mit den kassettenseitigen Filmtransportmitteln
zu ziehen bzw. in diese einzuführen.
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Die Mitnehmer 55 a, 56 a werden gemeinsam angetrieben, und
zwar wird die Achse 20 a für den Mitnehmer 55a direkt von einer Schalthandhabe
i für den Filmtransport und den Verschlußaufzug unter Zwischenschaltung noch zu
beschreibender Getriebemittel betätigt, während die Achse 59 für den Mitnehmer
56a von dem eigentlichen Verschlußaufzugsgetriebe gedreht wird, das einerseits
mit den noch zu beschreibenden Getriebemitteln gekuppelt ist und mit dem andererseits
ein Seil 26c verbunden ist, mittels dessen die nicht gezeigten Verschlußschieber
bewegt werden.
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Das Seil 26c umschlingt eine Seilscheibe 76 (F i g. 1), die über eine
Welle 77 und ein Richtgesperre mit der Achse 59 in Verbindung steht. Das Richtgesperre
ist als federbelastete Taumelscheibe 78 dargestellt, die mittels eines Lappens
78a mit der Welle 77 zu gemeinsamer Drehung verbunden ist, die Achse 59 jedoch
nur beim Verschlußaufzug mitnimmt.
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Gemäß F i g. 1 und 2 ist zur Betätigung der Vorrichtung die Schalthandhabe
1 oder ein Drehknopf am Kameragehäuse um eine Achse la schwenkbar oder drehbar koaxial
zur Mitnehmerachse 20 a angeordnet. Mit der Schalthandhabe 1 drehfest verbunden
ist das unter der Wirkung einer Rückstellfeder 2 stehende Schaltrad 3, das seinerseits
über eine federbelastete Taumelscheibe mit Schaltzähnen in nur in Transportrichtung
wirkender Mitnahmeverbindung mit einem Zahnrad 10 steht, das ebenfalls auf der Achsel
a lose drehbar gelagert ist.
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Die Taumelscheibe 4 steht zu diesem Zweck über eine Mitnehmernase
4 a, die in einen Ausbruch 3 a des Schaltrades 3 eingreift, in Mitnahmeverbindung
mit der Handhabe 1 und greift mit ihren Schaltzähnen 4 b in entsprechende
Ausbrüche 10a des Schaltrades 10 ein (F i g. 2). Die Schaltzähne 4 b sind
in bekannter Weise sägezahnartig ausgebildet, so daß sie lediglich in einer Drehrichtung
- nämlich in der Transportrichtung - das Zahnrad 10 mitnehmen, bei der Rückstellbewegung
der Schalthandhabe 1 unter der Wirkung der Rückstellfeder 2 sich dagegen selbsttätig
ausheben. Die auf die Taumelscheibe 4 wirkende Feder 5 hat das Bestreben, die Schaltzähne
4 b jeweils in Eingriff mit einem der Ausbrüche 10 a
des Zahnrades
10 zu bringen.
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Das Zahnrad 10 wirkt seinerseits über die zu gleichsinniger
Drehung miteinander verbundenen Zahnräder 11, 12 auf ein koaxial zum Zahnrad 10
drehbar gelagertes weiteres Zahnrad 13 ein, das seinerseits über ein mit ihm drehfest
verbundenes Zahnrad 14 in Wirkverbindung steht mit einem seitlich -gelagerten Zahnrad
15 (F i g. 2). Gleichachsig mit Zahnrad 15 angeordnet und fest mit ihm verbunden
ist das mit einem Steuersegment 16a versehene Steuerrad 16, welches seinerseits
über ein weiteres Zahnrad 17 in das Zahnrad 18 eingreift. Gleichachsig mit dem Zahnrad
18 angeordnet und mit diesem drehfest verbunden ist das Zahnrad 19, welches seinerseits
auf das mit der Achse 20 a drehfest verbundene Zahnrad 20 wirkt.
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Bei Verwendung von Kassetten mit urperforiertem Film, der am Filmrand
nur ein Loch pro Bild aufweist, wird die Filmschrittbegrenzung durch die folgenden
Getriebemittel bewirkt. In Nachbarschaft des Zahnrades 20 ist um eine ortsfeste
Achse 21 schwenkbar der Winkelhebel 22 gelagert, der mit seinem unter der Wirkung
einer Feder 23 stehenden Hebelarm 22a in den Wirkungsbereich des mit dem Steuerrad
16 verbundenen Steuersegmentes 16a ragt und dessen Hebelarm 22 b mit einer sägezahnartigen
Sperrnase 22c versehen ist, die durch einen entsprechend angeordneten Ausbruch in
der Kassette einfällt.
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Um bei Beginn eines Filmschrittes die Sperrnase 22c des Winkelhebels
22 außer Eingriff mit dem jeweiligen Perforationsloch zu bringen, ohne eine Zugkraft
auf den Film 101 auszuüben, sind gemäß F i g. 3 und 4 die Zahnräder 16 und 17 in
einem gewissen Bereich mit Verzahnungslücken versehen, die dadurch bewirkt sind,
daß in diesem Bereich die beiderseitigen Zähne nur bis an den Teilkreis reichen,
also als Halbzähne 16 b, 17 a ausgebildet sind. Dieser Bereich entspricht dem Eingriffsbereich
der Zahnräder 16, 17 nach Beendigung eines Filmtransportschrittes und hat eine solche
Ausdehnung, daß eine Beendigung des Verschlußaufzuges mit einem größeren Schaltweg
erfolgen kann, ohne diese Restbewegung auf die Achsen 20 a oder 59 zu übertragen.
Zu diesem Zweck sind dem Zahnrad 16 ein Sperrsegment 16b und dem Zahnrad 17 ein
Ausbruch 17 b zugeordnet, die im Bereich der Halbzähne 16b, 17a nach Art
einer Zylindersperre zusammenwirken und eine Bewegung des Zahnrades 17 gegenüber
dem Steuerrad 16 verhindern, wenn dessen Halbzähne 17a den Halbzähnen 16b des Steuerrades
16 gegenüberstehen.
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Das Zahnrad 13 steht außerdem in Getriebeverbindung mit einem Zahnrad
13a, welches auf einer Hohlachse 13 b drehbar gelagert ist (F i g. 1, 2, 5 und 6).
Koaxial zu ihm ist eine Schiebeachse 25 angeordnet, auf der das Spannrad 26 zum
Spannen
des Verschlusses - z. B. von Verschlußschiebern -drehbar
gelagert ist. Das Verschlußspannrad 26 besitzt einen achsparallelen Mitnehmer 26
a (F i g. 1, 5 und 6), der je nach der Stellung des Verschlußspannrades 26 in Mitnahmeverbindung
mit einem der Ausbrüche 13 c des Zahnrades 13 a treten kann (F i g. 5).
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Parallel zur Schiebeachse 25 ist die Verschlußauslösestange 27 angeordnet,
die ebenfalls in Richtung ihrer Achse längsverschiebbar ist und über einen Mitnehmer
27 a auf die Schiebeachse 25 einwirkt. Die Auslösestange 27 kann in den Bereich
der Verzahnung des Zahnrades 13 a verschoben werden und ist mit ihrem Durchmesser
der Zahnteilung des Zahnrades 13 a angepaßt, so daß sie je nach ihrer Schiebestellung
in die Verzahnung des Zahnrades 13 a eingreift und dieses damit gegen Drehung sperrt
oder die Verzahnung freigibt. Das Zahnrad 13 a ist hierdurch für die Dauer der Auslösebetätigung,
also auch für die Dauer eines Verschlußablaufes, gesperrt, so daß die am Verschlußablauf
teilnehmenden Getriebeglieder keine Rückwirkung auf das Verschlußspann- und Filmtransportgetriebe
ausüben können.
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Auf den Mitnehmer 27 a der Auslösestange 27 und auf die Schiebeachse
25 wirken Rückstellfedern .28, 29 (F i g. 1), die das Bestreben haben, die Auslösestange
27 und die Schiebeachse 25 in ihre Ausgangslagen zurückzuführen, in welchen das
Zahnrad 13 a freigegeben ist und wobei gleichzeitig der Mitnehmer 26a des Verschlußspannrades
26 in Wirkverbindung mit einem der Ausbrüche 13 c des Zahnrades 13 a tritt, gegebenenfalls
nach kurzem Weiterdrehen des Zahnrades 13 (F i g. 5 und 6). Der Verschluß selbst
kann ein Schieberverschluß oder ein Rolltuchverschluß sein. Die Übertragung der
Antriebsbewegung des Zahnrades 26 auf den Verschluß erfolgt in bekannter Weise durch
Zwischengetriebe, z. B. durch den Seilzug 26 c. Da das Spannen des Verschlusses
einen stets gleichbleibenden Spannweg erfordert, der bei Verwendung einer Kassette
mit umperforiertem Film größer ist als ein Filmschaltschritt, sind Mittel vorgesehen,
um diese Spannbewegung zu begrenzen. Zu diesem Zweck ist gemäß F i g. 5 und 6 die
Hohlachse 13 b für das Zahnrad 13 a mit einem Bund 13 e versehen,
der mit einer Anschlagfahne 131 in den Wirkungsbereich des Mitnehmers 26a
ragt. Beiderseits der Anschlagfahne 13 f sind Ausbrüche 13 dl, 13 d2 in dem
Bund 13 e angeordnet, die mit einer abgewinkelten Sperrnase 26b des Mitnehmers 26a
zusammenwirken. In der Spannstellung befindet sich der Mitnehmer 26 a im Eingriff
mit einem der Ausbrüche 13c des Zahnrades 13a. Das Spannrad 26 befindet sich in
seiner oberen Stellung, der Mitnehmer 26a liegt an der oberen Flanke des Ausbruches
13 d1 der Hohlachse 13 b. (F i g. 5). Wird nun der Auslöser betätigt, dann wird
über die Schiebeachse 25 das Zahnrad 26 nach unten bewegt, wobei der Mitnehmer 26a
aus dem jeweiligen Ausbruch 13 c des Zahnrades 13 a und die Sperrnase 26 b aus dem
Ausbruch 13 di heraustreten. Das Verschlußspannrad 26 kommt dadurch außer Kupplungseingriff
mit dem durch den Sperreingriff der Auslösestange 27 festgehaltenen Zahnrad 13 a.
Der Mitnehmer 26a bleibt aber im Wirkungsbereich der Anschlagfahne 13 f. Wenn der
nun freigegebene Verschlug abläuft, dreht sich das Spannrad 26 um seine Achse 25,
bis der Mitnehmer 26 a auf die andere Flanke 13 f2 der Anschlagfahne 13 f trifft.
Während dieser Drehbewegung bewegt sich die Sperrnase 26 b entlang der Unterseite
des Anschlagbundes 13 e und verhindert eine selbsttätige Rückkehr der Schiebeachse
25 unter Wirkung ihrer Rückstellfeder 29 in die Ruhelage. Am Ende der Drehbewegung
ist die Sperrnase 26b in den Bereich des dort liegenden Ausbruches 13 d2 gelangt;
so daß - gegebenenfalls nach Loslassen des Auslösers - die Rückstellfeder 29 eine
Rückstellung der Schiebeachse 25 mit Spannrad 26 bewirkt, wobei der Mitnehmer
26 a wiederum in Mitnahmeverbindung mit dem Zahnrad 13 a tritt. Wird nun erneut
der Verschluß gespannt, dann findet ein Rückdrehen des Spannrades 26 statt, wobei
die Sperrnase 26 b aus dem Bereich des Ausbruches 13 d. in den Bereich der Oberseite
des Bundes 13 e der Hohlachse 13 b gelangt, bis sie am Ende der Verschlußspannbewegung
wieder in den Bereich des Ausbruches 13 d1 kommt. Auf ihrem Weg an der Oberseite
des Bundes 13 e der Hohlachse 13 b entlang ist hierdurch während der Verschlußspannung
der Auslöser gegen erneute Betätigung gesperrt. Erst nach vollständigem Verschlußaufzug
ist eine erneute Verschlußauslösung möglich.
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Die Kamera kann wahlweise mit perforiertem Normalfilm oder mit umperforiertem
Film beschickt werden. Für umperforierten Film ist eine Kassette 100 handelsüblich
(F i g. 7), in der der Fihn 101. in einem spnlenlosen Vorratsraum 102 aufbewahrt
wird, der Filmanfang jedoch au einer Aufwickelspule 103 im Aufnahmeraum 104 befestigt
ist. Die Spule 103 ist gleichzeitig das Filmtransportmittel und ist bis außerhalb
der Kassette 100 verlängert. Bei eingelegter Kassette greift dann der Mitnehmer
55 a in das Spulenteil außerhalb der Kassette, so daß die getriebliche Verbindung
von der Schalthandhabe 1 bis zur Aufwickelspule hergestellt ist. Der Normalfilm
ist unter anderem in kernlosen Patronen erhältlich, von denen eine, 90, zuvor in
den Vorratsraum 91 einer zu diesem Zweck geschaffenen Kassette 92 einzusetzen ist
(F i g. 8). Letztere entspricht in ihren äußeren Abmessungen der handelsüblichen
Kassette 100 und kann in der Kamera deren Platz einnehmen. Als Filmtransportmittel
besitzt die Kassette 92 eine Zahnrolle 96, in die später, bei in die Kamera eingelegter
Kassette, der kameraseitige Mitnehmer 56 a
eingreift. Eine leere Patrone 93
ist auf der anderen Seite der Kassette in einem Vorratsraum 94 unterzubringen und
der Filmanfang von der Vorratspatrone 90 über die Bildbühne 95 der Kassette in die
Aufnahmepatrone 93 zu leiten. Bei der Führung des Filmanfanges über die Bildbühne
95 mit nachfolgender Einfädelung in die Aufnahmepatrone 93 geraten die Zähne der
Zahnrolle 96 in Eingriff mit der Filmperforation. Nach Aufsetzen des Deckels 97
ist die Kassette fertig zum Einlegen in die Kamera.
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Soll die Kamera mit einer Kassette geladen werden, so ist durch Drehung
des Hebels 70 b mittels der Handhabe 73 zunächst die nicht dargestellte Kamerarückwand
zu entriegehi und. zu öffnen. An der Drehung des Hebels 70b nehmen die Hülse 70
unmittelbar und die Hülse 71 durch die Koppelstange. 72 mittelbar teil. Die Drehung
der Hülsen bewirkt eine Axialverschiebung der Gewindebuchsen 66, 67, die dabei die
Mitnehmer 55 a, 56 a gegen die Kraft der Federn 74, 75 und auch der Federn
64, 65 in Richtung des Kamerabodens drücken.
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In dieser Weise werden beide, Mitnehmex aus, dem Kassettenraurn zurückgezogen,
so daß dieser Raum frei ist zum völlig ungehinderten Einlegen der gewählten
Kassette.
Ist die Kassette eingelegt und die Kamerarückwand geschlossen, so werden durch die
Verriegelbewegung des Hebels 70 b die Hülsen 70, 71 wieder rückläufig verschoben,
wobei die Mitnehmer 55a, 56a dem Druck der Federn folgend sich in den Kassettenraum
hineinbewegen. Je nach Art der gewählten Kassette gelangt dabei einer der Mitnehmer,
entweder 55a oder 56a, in Eingriff mit dem kassettenseitigen Filmtransportmittel,
während sich der nicht benötigte Mitnehmer gegen den Kassettenboden legt. Bei dem
nachfolgenden Filmtransport und Verschlußaufzug dreht sich dieser Mitnehmer leer
mit.
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Von den beiden Arten der zur Verwendung bestimmten Kassetten hat die
den unperforierten Film enthaltende Kassette 100, die im Aufnahmeraum 104 der Aufwickelspule
103 sitzt, etwa in Höhe des Filmrandes ein Fenster 105, durch das beim Einlegen
der Kassette die Sperrnase 22 c in das eine Loch im Filmrand greift, das pro Bild
dort angeordnet ist. Soll durch Betätigen der Schalthandhabe 1 der Film transportiert
und der Verschluß gespannt werden, dann erfolgt zunächst infolge der Verzahnungslücken
zwischen den Zahnrädern 16, 17 eine Leerbewegung der Räderkette 10 bis 16, bis das
Sperrsegment 16 c den Sperrausbruch 17 b verlassen hat und die Vollzähne des Zahnrades
16 in Eingriff treten mit der Verzahnung 17. Dieser Leerweg genügt, um das Schaltsegment
16 a des Zahnrades 16 zur Einwirkung auf den Hebelarm 22 a des Winkelhebels 22 zu
bringen, wodurch dieser um seine Achse 21 geschwenkt wird unter gleichzeitigem Spannen
der Rückstellfeder 23, so daß die Sperrnase 22 c außer Eingriff mit dem Filmperforationsloch
kommt, in welchem sie sich befand. Beim Weiterdrehen der Schalthandhabe 1 wird nun
die ganze Getriebekette mit den Zahnrädern 10 bis 20 mitgenommen und dadurch beide
Mitnehmer 55 a, 56 a gedreht. Je nach eingelegter Kassette transportiert
dabei entweder der eine oder der andere den Film.
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Ist eine Kassette mit unperforiertem Film eingelegt, die im Aufwickelraum
eine Spule besitzt, so greift der Mitnehmer 55 a in diese Spule ein, und
die Transportbewegung des Filmes erfolgt so lange, bis die Verzahnungslücken der
Zahnräder 16, 17 sich wieder einander gegenüberstehen und dadurch die Übertragung
der Drehbewegung auf die Aufwickelspule unterbrechen. Das Schaltsegment 16a des
Zahnrades 16 ist so bemessen, daß in dieser Stellung der Hebelarm 22 a des Winkelhebels
22 wieder freigegeben wird, so daß er unter der Wirkung seiner Rückstellfeder 23
zurückschwenkt und die Sperrnase 22 c in Eingriff mit einem Perforationsloch 7 a
des Filmes bringt.
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Bei den Kassetten 92 mit perforiertem Normalfilm ist ein Fenster zum
Durchgriff der Sperrnase 22c nicht vorgesehen. Infolgedessen wird die Sperrnase
22 c beim Einlegen einer solchen Kassette zurückgedrückt und der Hebel 22 gegen
die Kraft der Feder 23 geschwenkt. Er gerät dadurch aus dem Wirkungsbereich des
Steuersegmentes 16 a und bleibt beim weiteren Filmtransport ohne Wirkung auf die
Filmschrittbegrenzung.
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Bei Verriegelung des Kameragehäuses nach Einlegen einer solchen Kassette
tritt der Mitnehmer 56a in Wirkverbindung mit der Zahnrolle 96, während der Mitnehmer
55 a am Kassettenboden federnd anliegt. Die Drehung des Mitnehmers 56 a ist
mittels des Seiles 26c mit dem Verschlußaufzugsgetriebe gekuppelt. Die Filmschrittbegrenzung
ist allein abhängig von der Zahl der Umdrehungen der Zahnrolle 96, die sich ihrerseits
aus dem Durchmesserverhältnis von Spannrad 26 zu Seilscheibe 76 ergibt. Der Filmvorschub
erfolgt dabei während der gesamten Schaltung der Handhabe 1, deren Schaltweg durch
einen gehäusefesten Anschlag 24 begrenzt ist, der mit einer Anschlagnase 3 b des
Schaltrades 3 zusammenwirkt.
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Während des Filmtransportes wurde auch über die Kupplungsverbindung
zwischen Zahnrad 13a und Verschlußspannrad 26 der Verschluß aufgezogen. Der Mitnehmer
26a befindet sich am Ende der Verschlußaufzugsbewegung in Anschlagverbindung
mit der Flanke 13 f1 der Anschlagfahne. Das Verschlußspannen ist beendet, wenn Mitnehmer
26 a an die Flanke 13 f, anschlägt.