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Hydrostatisch-mechanisches Triebwerk für Schlepper Die Erfindung bezieht
sich auf ein hydrostatischmechanisches Triebwerk für Schlepper, bei dem die Fahrzeugräder
über ein Zahnräderwechselgetriebe von der Antriebsmaschine antreibbar sind und eine
von der Antriebsmaschine antreibbare Druckölpumpe vorgesehen ist, durch die ein
Ölmotor mit Druckmittel beaufschlagbar ist, der hinter dem Zahnräderwechselgetriebe
über Vorgelege in den Antriebsstrang des Schleppers einschaltbar ist.
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Bei bekannten hydrostatisch-mechanischen Triebwerken der genannten
Art für Schlepper ist zum Erreichen eines sogenannten Kriechganges die Ölpumpe auf
der Zapfwelle des Zahnräderwechselgetriebes aufgesteckt, und der zugeordnete Ölmotor,
der auf das Achsgehäuse des Kraftfahrzeuges aufgesetzt ist, greift mit einem Kegelritzel
in das Tellerrad des Ausgleichsgetriebes ein (deutsche Auslegeschrift 1065 729).
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Die Erfindung geht nun ebenfalls von der Überlegung aus, an einem
Schlepper ohne Veränderung seines Ausbaues nachträglich die Anordnung eines für
bestimmte landwirtschaftliche Arbeiten erforderlichen Kriechganges zum Erreichen
von Fahrgeschwindigkeiten von 200 bis 300m pro Stunde zu ermöglichen, wobei die
Aufgabe zugrunde gelegt wurde, einen nachträglichen Anbau einheitlicher Ausführung
für Schlepper verschiedener Fabrikate zu ermöglichen. Ferner soll ein selbsttätiges
Unterbrechen des Antriebsstranges des Ölmotors bewirkt werden, während der Schlepper
über das Zahnräderwechselgetriebe angetrieben wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einem hydrostatisch-mechanischen
Triebwerk der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Abtriebswelle
des dem Ölmotor nachgeschalteten Vorgeleges von außen her mit dem auf der einen
Achswelle festgelegten Radkörper verbindbar ist. Mit dieser erfindungsgemäßen Maßnahme
ist es also möglich, gegenüber genormten Teilen von Schleppern verschiedener Fabrikate
nachträglich einen Kriechgang festzulegen, wobei von der Tatsache Gebrauch gemacht
wird, daß fast jeder Schlepper eine Druckölpumpe aufweist, die beispielsweise zum
Ein- und Ausheben von Geräten Verwendung findet. Eine Weiterbildung der Erfindung
besteht darin, daß die Abtriebswelle des Vorgeleges koaxial zur einen Achswelle
angeordnet und am Radkörper angeflanscht ist, wobei das den Ölmotor und sein Vorgelege
tragende Gehäuse über einen Ausleger am Schlepper abgestützt ist.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist darin zu sehen, daß der Ausleger
mit dem Gehäuse schwenkbar gelagert ist und in beiden Schwenkrichtungen durch mindestens
je ein bei überschreiten einer vorbestimmten Kraft nachgebendes Mittel, wie eine
Feder, abzustützen, wobei am Ausleger ein bei Verschwenken desselben die Kraftübertragung
zwischen dem Ölmotor und der Achswelle bzw. dem Radkörper unterbrechendes Steuerglied
angeordnet ist. Es ist dabei zweckmäßig, wenn der Ausleger einen schwenkbar gelagerten,
dreiarmigen Hebel trägt, dessen Schwenkbereich durch zwei einstellbare Anschläge
begrenzt ist, wobei jeweils einer der Anschläge mit einem von zwei Hebelarmen in
Wirkverbindung bringbar ist, während am dritten Hebelarm das zur Kraftunterbrechung
dienende Steuerglied angreift. Erfindungsgemäß wird schließlich noch vorgeschlagen,
in dem dem Ölmotor nachgeschalteten Vorgelege eine vom Steuerglied im Sinne Lösen
beeinflußbare Kupplung zwischen der Abtriebswelle eines Schneckentriebes und dem
Eingangszahnrad eines Zahnrädertriebes anzuordnen.
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Das hydrostatisch-mechanische Triebwerk nach der Erfindung wird nachstehend
an Hand eines in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigt.
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F i g. 1 einen lotrechten Schnitt durch ein einem Radkörper zugeordnetes
Vorgelege zum Erreichen eines Kriechganges, wobei das das Vorgelege tragende Gehäuse
über einen Ausleger am Schlepper abgestützt ist, und F i g. 2 das freie Ende des
dem Abstützen des Gehäuses nach F i g. 1 dienenden Auslegers.
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In einem Gehäuse 1, das über einen Ausleger 2 am Schlepper abgestützt
ist, ist ein Vorgelege angeordnet. Das Vorgelege setzt sich aus Schneckentrieb 3
und Zahnrädertrieb 4 zusammen. Die Abtriebswelle 5 dieses dem Ölmotor 6 nachgeschalteten
Vorgeleges 3, 4 ist koaxial zur Achswelle 7 des Radkörpers 8 angeordnet, die Abtriebswelle
5 ist Träger eines vorzugsweise
mit ihr einstückigen topfartigen
Flansches 9, welcher über Befestigungsschrauben 10 gegenüber dem Radkörper 8 festgelegt
ist. Wenn die Abtriebswelle 5 umläuft, läuft somit auch die Achswelle 7 um.
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Soll sichergestellt sein, daß der umlaufende Ölmotor 6 dann nicht
auf den Radkörper 8 antreibend einwirkt, wenn zwischen- der Antriebsmaschine des
Schleppers und der Achswelle 7 Kraftschluß besteht, dann ist der Ausleger 2 mit
dem Gehäuse 1 schwenkbar zu lagern, und es ist am Ausleger ein bei Verschwenken
desselben die Kraftübertragung zwischen dem Ölmotor 6 und der Achswelle 7 bzw. dem
Radkörper 8 unterbrechendes Steuerglied 11 anzuordnen.
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In welcher-Weise-ein solches Steuerglied 11 beeinflußbar ist, zeigt
die F i g. 2. Am freien Ende einer am Schlepper starr, jedoch lösbar festgelegten
Traverse 12 ist ein Bügel 13 gegen Drehen gesichert, festgelegt. Der Ausleger 2
trägt nun einen schwenkbar gelagerten, dreiarmigen Hebel 14, dessen Schwenkbereich
durch zwei an den Bügelschenkeln angeordnete Anschläge 15 und 16 begrenzt ist, wobei
jeweils einer der Anschläge mit einem von zwei Hebelarmen 17 und 18 in Wirkverbindung
bringbar ist, während am dritten Hebelarm 19 das zur Kraftunterbrechung dienende
Steuerglied 11 angreift. Die Lagerachse des Hebels 14 ist mit 20 bezeichnet. Versucht
der Ausleger 2 beispielsweise im Uhrzeigersinn, d. h. in Richtung des Pfeiles 21,
um die Welle 5 zu schwenken, dann kommt der Hebelarm 17 zur Anlage am Anschlag 15,
und der Hebel 14 schwenkt entgegen dem Uhrzeigersinn. Dadurch wird nun eine zwischen
der Abtriebswelle 22 des Schneckentriebes 3 und dem Eingangszahnrad des Zahnrädertriebes
4 angeordnete Kupplung 23 gelöst, eine kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Ölmotor
6 und der Abtriebswelle 5 des Vorgeleges ist nicht mehr vorhanden. Versucht der
Ausleger 2, entgegen der Richtung des Pfeiles 21 zu schwenken; dann kommt der Hebelarm
18 mit dem Anschlag 16 in Berührung, wodurch der Hebel 14 ebenfalls entgegen dem
Uhrzeigersinn geschwenkt wird und auch in diesem Fall die Kupplung 23 löst.
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Da nun der Ausleger 2 möglichst in der in F i g. 2 dargestellten Lage
gehalten werden soll, ist er in beiden Schwenkrichtungen durch mindestens je ein
bei überschreiten einer vorbestimmbaren Kraft nachgebendes Mittel, wie eine Feder
41 bzw. 42, abgestützt. Wird die vorbestimmbare Kraft überschritten, dann schwenkt
der Ausleger in der einen oder anderen Richtung und unterbricht damit den Antrieb
zwischen Ölmotor und Radkörper. Diese Lösung ist deshalb besonders vorteilhaft,
weil der Antrieb zwischen dem Ölmotor 6 und dem Radkörper 8 auch dann unterbrochen
wird, wenn der Schlepper, angetrieben vom Ölmotor, gegen ein Hindernis stößt und
der Ölmotor nicht in der Lage ist, ein zum überwinden dieses Hindernisses erforderliches
Drehmoment auf den Radkörper auszuüben. In diesem Fall wird also die Kupplung 23
ebenfalls gelöst.