-
Empfänger für binär codierte Impulse i Die Erfindung bezieht sich
auf einen Empfänger für über eine Leitung übertragene, binär codierte Impulse, der
nur bei Koinzidenz der empfangenen Impulsfolge mit einer vorbestimmten, dem Empfänger
zugeordneten Impulsfolge anspricht und ein Ausgangssignal abgibt.
-
Codeempfänger dieser Art sind als Teile von Empfangseinrichtungen
bekannt, bei denen eine selektive Auswahl bestimmter, von einem Codezeichensender
auf ein gemeinsames Versorgungsnetz eingekoppelter Impulsfolgen durchgeführt wird.
Jeder Empfänger ist dabei so eingestellt, daß er auf einen bestimmten Code anspricht.
In besonders vorteilhafter Weise kann die Übertragung der Codeimpulse durch Einkopplung
getasteter Hochfrequenzsignale auf ein übliches Wechselstromnetz erfolgen.
-
Es besteht jedoch bei derartigen Anlagen das Problem, die Empfangseinrichtung
gegen Stör- und Einschwingimpulse unempfindlich zu machen, welche zusammen mit dem
zu übertragenden Codezeichen über das Wechselstromnetz an die Empfangseinrichtung
gelangen.
-
Es ist bekannt, dieses Problem durch eine spezielle Ausgestaltung
von in der Empfangseinrichtung verwendeten Relais zu lösen, indem diese Relais nur
auf Zeichenimpulse ansprechen, die eine bestimmte Zeitdauer haben. Bei der Benutzung
derartiger Relais taucht jedoch ein weiteres Problem insofern auf, als bei der Verwendung
von Zeichenimpulsen merklicher Länge die Anzahl der Stellen des Codes klein gehalten
werden muß. Aus praktischen Gründen ist es nämlich notwendig, daß das Zeitintervall,
in dem ein vollständiger Code ausgesandt werden soll, begrenzt ist. So ist es unbedingt
erwünscht, einen vollständigen Code innerhalb eines Zeitraumes von einer Minute
zu übertragen. Bei der Einhaltung dieser Forderung ergab sich bisher eine Begrenzung
der Anzahl der Empfänger, die von einem Code selektiv betätigt werden können.
-
Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, einen verbesserten
Empfänger für codierte Impulse zu schaffen, der gegen Störimpulse unempfindlich
ist und auf einen bestimmten Code aus einer sehr großen Anzahl möglicher Code anspricht.
Damit wird erreicht, daß eine große Anzahl von Empfängern wahlweise über dieselbe
Leitung selektiv betätigt werden kann.
-
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß durch die
empfangenen Impulse über ein Empfangsrelais ein Halterelais betätigt wird, welches
einen Motor zum Antrieb einer Welle für eine einmalige Umdrehung der Welle einschaltet
und nur bei Koinzidenz der Schaltfolge von mittels auf der Welle angeordneter Schalterbetätigungselemente
gesteuerten Kontakten mit der empfangenen Impulsfolge angezogen bleibt und ein Ausgangssignal
auslöst, daß der Motor über eine Antriebsverzögerungsvorrichtung derart mit der
Welle gekuppelt ist, daß die Welle nur bei Empfang eines Startimpulses bestimmter
Mindestdauer in Umdrehung versetzt wird und daß das Ausgangssignal über vom Empfangsrelais
gesteuerte Kontakte wahlweise in Abhängigkeit vom Vorhandensein eines Endimpulses
auf den einen von zwei Ausgängen schaltbar ist.
-
Die Erfindung ist nachstehend an Hand der Zeichnungen beispielsweise
erläutert. In den Zeichnungen zeigt F i g.1 ein schematisches Schaltbild eines Codeempfängers
nach der Erfindung, F i g. 2 ein Blockschaltbild einer Anordnung mit mehreren Codeempfängern
der an Hand von F i g.1 beschriebenen Art, F i g. 3 ein Diagramm, welches ein Codesignal
und die Aufeinanderfolge der Kontaktbetätigung veranschaulicht, und F i g. 4 eine
abgebrochen gezeichnete, perspektivische Ansicht einer Antriebsverzögerungsvorrichtung,
die bei dem Codeempfänger nach F i g. 1 verwendet wird.
-
In F i g. 1 ist ein Codeempfänger 10 dargestellt, der Anschlußklemmen
11 zum Anschluß an ein
Wechselstromnetz aufweist. Das Wechselstromnetz
kann gemäß F i g. 2 eine Anzahl gleichartiger, -weiterer Codeempfänger 10a und einen
Hochfrequenzsender S sowie einen Codierer 9 üblicher Bauart enthalten, welche die
Überlagerung codierter Hochfrequenzzeichen auf das normale Wechselstromnetz bewirken.
In der in F i g. 1 und 2 veranschaulichten Ausführungsform ist der Codeempfänger
10 an seinem Ausgang mit Klemmen 12 und 13 versehen, die in F i g. 2 an zu steuernde
Vorrichtungen 14 bzw. 15 angeschlossen sind. Die Codeempfänger 10a können zusätzliche
Vorrichtungen steuern. Falls erwünscht, können die Codeempfänger 10 und
10 a zum Steuern nur einer einzigen Vorrichtung 14, oder, 15 .verwen--det
werden.
-
Damit der Codeempfänger 10 auf Hochfrequenzzeichen, die über das Wechselstromnetz
Überträgen werden, ansprechen kann, enthält er eine Hochfrequenzempfangsschältüng
20, die zwischen dip Anschlußklemmen 11 geschaltet ist. Die -Schaltung 20 kann in
irgendeiner üblichen Bauart gusgebildet_sein.
-
Vorzugsweise ist der verwendete binäre Code einfach ein »Ja-Nein«-
oder »Ein-Aus«-Code, bei dem ein elektrischer Impuls während jedes Intervalls einer
bestimmten Anzahl aufeinanderfolgender Zeitintervalle jeweils vorhanden ist öder
nicht. In dem vorliegenden Fäll- wird ein Binärcode gewählt, bei dem fünf Zweisekundenintervalle
im-Abstand .von je. 2 Sekunden gegeben sind; während -denen ein elektrischer Impuls
existiert oder nicht _ existiert, und diese in Abstand liegenden Zweisekundenintervalle
umfassen den einen Binärcodeteil eines vollständigen Zeichencodes, welcher einen
weiteren, gleichartigen Binärcodeteil enthält und eine Gesamtdauer von 60 Sekunden
hat. _ - -' - --In der veranschaulichten Ausführungsform enthalten die Vorrichtungen,
die auf. . die-- über . das. Wechselstromnetz übertragenen, codierten Zeichenimpulse
ansprechen, Kontakte 31, 32, die von einem an die Schaltung 20 gekoppelten, Relais
35 gesteuert werden. Die Kontakte 31 sind normalerweise offen, und die Kontakte
32 sind normalerweise geschlossen. Wenn über das Wechselstromnetz ein Hochfrequenzzeichenimpuls
übertragen wird, .wird das Relais 35 über die Schaltung 20 erregt, um die Kontakte
31 zu schließen und die Kontakte 32 zu öffnen.
-
In der dargestellten Ausführungsform umfaßt der Codeempfänger zum
periodischen Fortschreiten entsprechend einem vorbestimmten Reihenbinärcodeschemä
Schalterkontakte 41, 42, die von Schalterbetätigungselementen 43 bzw.
44 gesteuert werden. Die Schalterbetätigungselemente 43, 44 sind an einer
Welle 45 befestigt, die von einem Motor 46 angetrieben wird. Beide Schalterkontakte
41, 42 sind normalerweise geschlossen, werden jedoch durch Erhöhungen an den Schalterbetätigungselementen
43, 44 geöffnet, wenn diese von dem Motor 46 gedreht werden.- Auf diese Weise kann
durch entsprechende Anordnung einer Reihe von mit Umfangsabstand an den Schalterbetätigungselementen
43; 44 vorgesehenen Erhöhungen erreicht werden, daß die Schalterkontakte 41, 42
nach einem vorbestimmten Schema öffnen und schließen.
-
Um die Ausgangsklemmen 12, 13 nur dann zu speisen, wenn Koinzidenz
zwischen dem vorbestimmten Codeschema des Codeempfängers und dem empfangenen. Zeichencode
vorhanden ist, sind die Kontakte 31, 32 und die Schalterkontakte 41, 42 mit einem
für:zwei Betriebszustände eingeridhtetäii Halterelais 50 derart gekoppelt, daß der
Zustand des Halterelais 50 wechselt, falls keine Koinzidenz vorliegt. In der veranschaulichten
Ausführungsform wird das Haltefeläis 50 "durch einen Startünpüls erregt; bevor der
Binärcode- über das Wechselstromnetz -empfangen wird, und die Schalterkontakte 41,
42 überbrücken die Kontakte 31, 32, indem die Schalterkontakte 41 schließen, wenn
die Kontakte 31 öffnen, und die Kontakte 32 öffnen, wenn die Schalterkontakte 42
schließen, wodurch ein Stromkreis über das Halterelais 50 aufrechterhalten wird
und das Halterelais angezogen bleibt.
-
- Zum- -Starten .des Motors 46 und zum Vorbereiten des Halterelais
50 vor Empfang der binären Zeichen enthält der Codeempfänger normalerweise geschlossene
Kontakte 51, die von einem auf der Welle 45 angeordneten Schalterbetätigungselemerit
52 gesteuert werden. Ein vollständiges Zeichen für den Codeempfänger enthält einen
einleitenden Zeichenimpuls.- Wenn der erste Hochfrequenzzeichenimpuls, d. h. das
Einleitungszeichen, empfangen wird, wird das Relais 35 über die Schaltung -20 erregt.
Dieses schließt die Kontakte 31 und damit einen Stromkreis über die Kontakte
31.- das Halterelais 50, die geschlossenen Kontakte 51 und die geschlossenen
Schalterkontakte 42, so daß das Halterelais 50 erregt Wird. Wenn das Halterelais
-50 anzieht, schließt es zwei Kontaktpaare 53, 54. Durch das Schließen der Kontakte
54 wird ein Stromkreis für den Motor 46 geschlossen. -Wenn der Motor umzulaufen
beginnt, wird die Welle 45 sowie ein auf dieser befestigtes Schalterbetätigungselement
55 gedreht, wodurch * die normalerweise offenen Schalterkontakte 56 geschlossen
werden, welche die Kontakte 54 überbrücken.
-
Wenn die Welle 45 für eine Umdrehung umzulaufen beginnt, löst. die-
Erhöhung 43 a an dem Schalterbetätigungselement 43 aus und ermöglicht, daß die Schalterkontakte
41 schließen, wodurch ein Stromkreis über die Schalterkontakte 41, das Halterelais
50, die dann geschlossenen Kontakte 53 und die Kontaktpaare 32, 42 geschlossen wird.
Außerdem bewirkt die Drehung der Welle 45, daß das Schalterbetätigung-selement 52
die Kontakte 51 öffnet, wodurch die Steuerung des Halterelais 50 auf die Kontaktpaare
31, 32 und die Schalterkontakte 41, 42 verlagert wird und das Halterelais 50 infolge
des gerade beschriebenen Stromkreises über die Schalterkontakte 41, die Kontakte
53, 32 und den Schalterkontakt 42 erregt bleibt.
-
Auf den Einleitungsimpuls folgend wird der Binärcodeteil des vollständigen
Zeichens empfangen, wobei ein Satz von fünf Erhöhungen an den Schalterbetätigungselementen
43, 44 die Schalterkontakte 41, 42 nach einem vorbestimmten Codeschema betätigt.
In der bevorzugten Ausführungsform werden beide Schalterkontakte 41, 42 -beim Einsetzen
des Reihenbinärzeichens geschlossen. Dann werden in den fünf nachfolgenden Zweisekundenintervallen
die Kontakte für kurze, periodische Zeiträume in einer vorbestimmten, von den Schalterbetätigungselementen
34, 44 bestimmten Reihenfolge abwechselnd geöffnet. In dem veranschaulichten Beispiel
öffnet die Erhöhung 43 b die Schalterkontakte 41 während des ersten der fünf Intervalle.
Dann öffnet die Erhöhung 44 a die Schalterkontakte 42 während des zweiten Intervalls,
und schließlich öffnen die Erhöhungen 43 c und 43 d die Schalterkontakte 41 während
des
dritten und vierten Intervalls. Schließlich öffnet " die Erhöhung
44b die Schalterkontakte 42 während des abschließenden fünften Intervalls.
-
Falls während des CSffnens und Schließens der Schalterkontakte 41,
42 durch die Schalterbetätigungselemente 43, 44 ein Code eines Schemas empfangen
wird, bei dem jedesmal, wenn die Schalterkontakte 41 offen sind, die Kontakte 31
geschlossen werden, um jedesmal, wenn die Schalterkontakte 42 geöffnet werden, die
Kontakte 32 geschlossen sind, bleibt das Halterelais 50 erregt. Es ist daher ersichtlich,
daß das Halterelais 50 nur erregt bleibt, wenn Koinzidenz zwischen der vorbestimmten
Reihenfolge, in welcher die Schalterkontakte 41, 42 betätigt werden, und dem Schema
einer Folge von fünf dem Wechselstromnetz überlagerten Hochfrequenzimpulsen, d.
h. dem empfangenen Code, vorhanden ist.
-
Da der veranschaulichte Codeempfänger 10 auf einen fünfstelligen
Binärcode anspricht, sind insgesamt zweiunddreißig Binärcodekombinationen möglich,
die durch geeignete Ausbildung der Schalterbetätigungselemente 43, 44 ausgewählt
werden können. Um die Anzahl möglicher Codekombinationen zu vervielfältigen und
somit die Anzahl solcher Codeempfänger zu vervielfachen, die an einem Wechselstromnetz
selektiv betätigt werden können, enthält der vollständige Zeichencode außer dem
beschriebenen Binärzeichent6il einen weiteren, zeitgesteuerten Binärzeichenteil.
-
Der zeitgesteuerte Zeichenteil ist ebenfalls in fünf aufeinanderfolgende
Zweisekundenintervalle geteilt, die jeweils in Abständen von 2 Sekunden auseinanderliegen.
Während eines dieser fünf zeitgesteuerten Zeichenintervalle öffnet eine Erhöhung
43 e an dem Schalterbetätigungselement 43 wiederum die Schalterkontakte 41, und,
falls nicht gleichzeitig ein Hochfrequenzzeichenimpuls empfangen wird, fällt das
Halterelais 50 ab. Die .fünf zeitgesteuerten Codemöglichkeiten bewirken eine
Multiplikation der zweiunddreißig Binärcodekombinationen mit fünf, wodurch insgesamt
160 Codekombinationen möglich sind. Das heißt, durch geeignete Ausbildung der Schalterbetätigungselemente
43, 44 können 160 verschiedene Codeempfänger wahlweise an einem einzigen Wechselstromnetz
betätigt werden.
-
Zur Speisung der Ausgangsklemmen 12, 13, falls das zugehörige codierte
Zeichen empfangen worden ist und das Halterelais 50 erregt bleibt, ist eine
Ausgangszeichennockenscheibe 60 vorgesehen, welche die normalerweise offenen
Kontakte 61 steuert. Am Ende einer vollständigen Umdrehung der Welle 45 bewirkt
die Nockenscheibe 60, daß die Kontakte 61 schließen, wodurch ein Stromkreis von
dem Halterelais 50 zu den Klemmen 12 oder 13 geschlossen wird. Wenn Strom durch
das Halterelais 50 fließt, d. h., falls das Halterelais 50 noch angezogen ist, wird
durch das Schließen der Kontakte 61 ein Zeichenimpuls an die Ausgangsklemmen 12
oder 13 gegeben.
-
Damit der Codeempfänger 10 je nach Bedarf die gewünschte der beiden
Vorrichtungen 14, 15 steuern kann, werden die Klemmen 12, 13 wahlweise über den
Kontakt 61 mittels eines von dem Relais 35 gesteuerten Schalters 65 gespeist. Normalerweise
schließt der Schalter 65 einen Stromkreis von dem Kontakt 61 zu der Ausgangsklemme
12. Wenn aber das Relais 35 angezogen ist, schließt der Schalter 65 einen Stromkreis
von dem Kontakt 61 zu der Ausgangsklemme 13. Auf diese Weise wird, wenn dem Wechselstromnetz
ein Endzeichenimpuls zu der Zeit überlagert wird, zu der die Kontakte 61 von der
Nockenscheibe 60 geschlossen sind, ein Betätigungszeichen über den Schalter
65 an die Ausgangsklemme 13 und die Vorrichtung 15 übertragen (vgl. F i g. 2). Falls
jedoch kein Endzeichenimpuls gegeben wird, wird das durch Schließen der Kontakte
61 verursachte Betätigungszeichen von dem Schalter 65 an die Ausgangsklemme 12 und
die Vorrichtung 14 geleitet. Auf diese Weise ermöglicht ein einziger zusätzlicher
Zeichenimpuls, daß der Codeempfänger 10 wahlweise eine der beiden Vorrichtungen
14,15 steuert.
-
Um das Ansprechen des Codeempfängers 10 auf störende Einschwingsignale
zu verhindern, ist eine Antriebsverzögerungsvorrichtung 70 vorgesehen, um den Motor
46 an die Welle 45 zu kuppeln. In der in F i g. 1 und 4 dargestellten Ausführungsform
umfaßt die Antriebsverzögerungsvorrichtung 70 eine mit Federkraft vorgespannte Leergangantriebsverbindung
zwischen der Ausgangswelle 71 des Motors und der Welle 45. Die Anordnung
ist so getroffen, daß der Motor beim Anlaufen die Federkraft überwinden und die
Leergangstrecke überwinden muß, bevor die Welle 45 umzulaufen beginnt. Zur Herstellung
der Leergangverbindung trägt die Ausgangswelle 71 des Motors eine Scheibe 72, die
konzentrisch mit der Welle 45, jedoch unabhängig von dieser angeordnet ist. Die
Scheibe 72 dreht die Welle 45 mittels des Stiftes 73, der axial zu der Welle durch
ein Loch 74 von etwas größerem Durchmesser verläuft, das in dem Schalterbetätigungselement
55 vorgesehen ist. Man erkennt, daß beim Anliegen des Stiftes an einer Kante. des
Loches 74 der Motor 46 die Scheibe 72 über eine Strecke drehen muß, die angenähert
gleich dem Durchmesser des Loches ist, bis der Stift 73 an der entgegengesetzten
Seite des Loches anliegt und auf die Schalterbetätigungsvorrichtung 55 eine Drehkraft
ausübt.
-
Um zu gewährleisten, daß die Scheibe 72 und der Motor 46 in geeigneter
Weise von der Welle 45 gelöst werden, indem der Stift 73 an der entsprechenden Kante
des Loches 74 anliegt, ist eine Torsionsfedery 75 an der Welle 45 befestigt und
so gespannt, daß sie eine Federkraft gegen den Stift 73 in einer Richtung ausübt,
die entgegengesetzt zu der Richtung der Kraft ist, die von dem Motor 46 ausgeübt
wird. Somit bewirkt eine vorübergehende Speisung des Motors 46, die durch kurzes
Schließen der Kontakte 31 und momentane Erregung des Halterelais 50 infolge von
Stör- oder Einschwingimpulsen hervorgerufen sein kann, nur, daß die Scheibe 72 umzulaufen
beginnt, wodurch der Stift 73 quer durch das Loch 74 bewegt wird. Bei der fast unverzüglichen
Aberregung des Motors 46, die auf den Einschwing- oder Störimpuls folgt, bringt
die Torsionsfeder 75 den Stift 73, die Scheibe 72 und den Motoranker in ihre ursprünglichen
Ausgangsstellungen zurück. Es ist ersichtlich, daß die Betätigung des Codeempfängers
10 nur dadurch eingeleitet werden kann, daß der Motor 46 für einen vorbestimmten
Zeitraum erregt gehalten wird, was der Fall ist, wenn ein Zeichenimpuls von mehreren
Sekunden Dauer empfangen wird. In einem ausgeführten System haben sich Startimpulse
von 3 bis 4 Sekunden Dauer als zweckmäßig erwiesen.
-
Um die Welle 45 und das Schalterbetätigungselement 55 in ihrer Ausgangsstellung
gegen die von der Torsionsfeder 75 ausgeübte Gegenkraft festzuhalten, wird der von
dem Schalterbetätigungsorgan
für die Schalterkontakte 56 vorgesehene
Rast- oder Sperreffekt ausgenutzt. Wie man aus F i g. 4 erkennt, sind die Schalterkontakte
56 mit einem federnden Organ 80 versehen, das einen Sperrklinkenteil 81 aufweist,
der in eine in dem Schalterbetätigungselement 55 vorgesehene kerbenartige Ausnehmung
82 fällt. Der Eingriff des Organs 80 in die Ausnehmung 82 hält das Schalterbetätigungselement
55 und die Welle 45 in ihren entsprechenden Ausgangspositionen mit sperrklinkenartiger
Wirkung fest. Wenn der Motor 46 während eines Zeitraumes erregt bleibt, der ausreicht,
um den Stift 73 in Eingriff mit der entgegengesetzten Seite des Loches 74 zu bringen,
wird das Schalterbetätigungselement 55 gedreht, so daß der Sperrklinkenteil 81 aus
der Ausnehmung 82 herausbewegt wird, wodurch die Schalterkontakte 56 geschlossen
werden und die Arbeitsperiode des Motors 46 eingeleitet wird.
-
Um die Federkraft, die von der Torsionsfeder 75 ausgeübt werden soll,
auf ein Minimum zu bringen, während andererseits gewährleistet wird, daß die Kraft
ausreicht, um die Antriebsverbindung zwischen Scheibe 72 und Motor 46 einerseits
und Welle 45 andererseits zu lösen, enthält der Motor vorzugsweise eine selbsttätig
arbeitende, ausrückbare Kupplung der gewöhnlich für solche Zwecke verwendeten Bauart.
In Motoren dieser Bauart mit ausrückbarer Kupplung ist der Motoranker selbsttätig
im Eingriff mit dem Ausgangsgetriebe bei Erregung der Motorwicklung und wird bei
Aberregung der Motorwicklung ausgerückt. Der Anker in dem Motor 46 ist nur dann
mit der Ausgangswelle 71 gekuppelt, wenn der Motor gespeist wird. Wenn der Motor
nur kurzzeitig durch die Wirkung eines Störimpulses erregt wird, welcher die Kontakte
31 zu kurzzeitigem Flattern veranlaßt, werden die Ausgangswelle 71 und die Scheibe
72 durch den Motoranker kurzzeitig vorgeschoben und dann wieder vollständig von
dem Anker getrennt. Auf diese Weise braucht die Torsionsfeder 75 nur die Scheibe
72 und die Antriebswelle 71 zurück in ihre ursprünglichen Startpositionen zu drehen,
und es ist nicht erforderlich, den Anker des Motors 46 mit zu drehen. Zusammenfassung
der Arbeitsweise Das vollständige Zeichen für den Codeempfänger enthält zuerst einen
Einleitungs- oder Startimpuls gemäß F i g. 3, Zeile 1, der angenähert 4 Sekunden
Dauer hat: Dieser Impuls erregt das Relais 35, wodurch die Kontakte 31 tlnd damit
ein Stromkreis über das Halterelais 50, die Kontakte 51 und die Schalterkontakte
42 geschlossen werden, der das Halterelais 50 erregt. Das Halterelais 50 zieht unverzüglich
an, und die Kontakte, 54 werden geschlossen, so daß der Motor 46 gespeist wird.
Da die Kontakte 54 für die Dauer des langen. Startimpulses geschlossen bleiben,
wird die Leergangbewegung in der Zeitverzögerungsvorrichtung 70 aufgenommen, und
die Welle 45 beginnt sich zu drehen. Dies bewirkt, daß das Schalterbetätigungselement
55 die Kontakte 56 schließt und somit einen Stromkreis schließt, der den Motor 46
für eine vollständige Umdrehung der Welle speist.
-
Wenn sich die Welle 45 dreht, schließen die Schalterkontakte 41, und
die Kontakte 51 (vgl. in F i g. 3 die Zeile 4) werden geöffnet, so daß die Steuerung
des angezogenen Halterelais 50 durch die Schalterbetätigungselemente 43, 44 erfolgt.
Das Halterelais 50 bleibt über einen Stromkreis erregt, der die Kontakte 53, einen
Satz der Kontakte 31, 41 und einen Satz der Kontakte 32, 42 enthält.
-
10 Sekunden nach dem Einsetzen des Startzeichens wird der erste Binärcodeteil
des Zeichens übertragen (vgl. in F i g. 3 in der die Zeichen angebenden obersten
Zeile die erste Klammer). Die Erhöhungen 43b, 43c, 43d, 44a und 44b öffnen nacheinander
die Schalterkontakte 41, 42, welche in F i g. 3 der Zeile 2 bzw. 3 entsprechen.
Jedesmal, wenn die Schalterkontakte 41 geöffnet werden, wird ein Zeichenimpuls empfangen,
der die Kontakte 31 schließt, und jedesmal, wenn die Schalterkontakte 42 geöffnet
werden,. wird kein Zeichenimpuls empfangen, so daß die Kontakte 32 geschlossen gehalten
werden. Auf diese Weise bleibt das Halterelais 50 während dieses binären Codeteils
erregt.
-
30 Sekunden nach dem Einsetzen eines codierten Zeichens beginnt der
zeitgesteuerte zweite Codeteil des Zeichens, welcher in F i g. 3 der zweiten Klammer
in Zeile 1. entspricht. über diesen Zeitraum bleibt das Halterelais 50 erregt, da
beide Kontaktsätze 32, 42 sowie auch die Schalterkontakte 41 geschlossen sind. Jedoch
ist während eines der fünf aufeinanderfolgenden Intervalle des zeitgesteuerten zweiten
Codeteils des Zeichens die Erhöhung 43 e an dem Schalterbetätigungselement 43 derart
wirksam, daß die Schalterkontakte 41 zu derselben Zeit öffnen, zu der ein Zeichenimpuls
auf das Wechselstromnetz gegeben wird. Der Zeichenimpuls schließt die Kontakte 31
während des gesamten Zeitraumes, während dem die Schalterkontakte 41 offen sind,
und erhält somit das Halterelais 50 in seinem erregten Zustand.
-
50 Sekunden nach dem Einsetzen des Zeichens schließt die Nockenscheibe
60 die Kontakte 61 (vgl. in F i g. 3 die Zeile 6), wodurch die Ausgangsklemmen
12, 13 von dem durch das Halterelais 50 verlaufenden Stromkreis gespeist werden.
Wenn kein Endzeichen empfangen wird, um das Relais 35 zu erregen, schließen die
Kontakte 61 einen Stromkreis durch den Schalter 65 und die Klemme 12 zu der Vorrichtung
14. Wenn ein abschließendes Zeichen empfangen wird, zieht das Relais 35 an, und
der Schalter 65 schließt einen Stromkreis von den Kontakten 61 über die Klemme 13
zu der Vorrichtung 15.
-
Nach einer vollständigen Arbeitsperiode, d. h. 60 Sekunden nach dem
Einsetzen des Zeichens, beendet das Schalterbetätigungselement 43 eine Umdrehung,
und die Schalterkontakte 41 öffnen, so daß das Halterelais 50 abfällt. Dadurch öffnen
die Kontakte 54, und gleichzeitig öffnet das Schalterbetätigungselement 55 die Schalterkontakte
56 (vgl. in F i g. 3 die Zeile 5), wodurch der Motor 46 stromlos wird und der Codeempfänger
wiederum seinen Zustand der Betriebsbereitschaft annimmt.
-
Das Codezeichen, auf welches der Codeempfänger 10 anspricht, kann
leicht dadurch geändert werden, daß die Schalterbetätigungselemente eine etwas andere
Gestaltung erfahren. Es wird auch bemerkt, daß der Codeempfänger 10 in sehr wirtschaftlicher
Weise gebaut werden kann, da nur einfach ausgebildete, übliche nockengesteuerte
Schalter und ein Zeitschaltermotor und Relais genormter Konstruktion verwendet werden.