DE1211612B - Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff aus Formamid - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff aus Formamid

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DE1211612B
DE1211612B DEB74633A DEB0074633A DE1211612B DE 1211612 B DE1211612 B DE 1211612B DE B74633 A DEB74633 A DE B74633A DE B0074633 A DEB0074633 A DE B0074633A DE 1211612 B DE1211612 B DE 1211612B
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DE
Germany
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hydrogen cyanide
formamide
compressor
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cracked gas
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DEB74633A
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English (en)
Inventor
Dr Hans Georg Schwarz
Dr Rolf Luehdemann
Dr Erwin Hartert
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BASF SE
Original Assignee
BASF SE
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Publication date
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Pending legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/02Preparation, separation or purification of hydrogen cyanide
    • C01C3/0204Preparation, separation or purification of hydrogen cyanide from formamide or from ammonium formate

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff aus Formamid Bei der Herstellung von Blausäure nach dem sogenannten Formamid-Vakuum-Verfahren wird Formamid bei einem Druck von etwa 10 bis 150 Torr verdampft und unter Wärmezufuhr vorwiegend nach katalytisch in Blausäure und Wasser gespalten. In-Iv einer Nebenreaktion gemäß C entsteht in geringer Menge auch Ammoniak, das durch Waschen mit Säure aus dem Spaltgas entfernt wird. Dieses wird anschließend auf etwa Atmosphärendruck komprimiert und dann entweder direkt durch Tiefkühlen zum Teil verflüssigt oder einer Destillationsanlage zur Aufarbeitung auf reine Blausäure zugeleitet.
  • Es ist bekannt, für die Erzeugung des benötigten hohen Unterdrucks Pumpen mit mechanisch bewegten Teilen, z. B. ein- oder mehrstufige Kolbenverdichter oder Kreiselpumpen, zu verwenden. Diese haben jedoch den Nachteil, daß bei ihrer Verwendung die Blausäure leicht zu dunkelgefärbten festen Produkten polymerisiert, was häufigeBetriebsunterbrechungen zwecks Reinigung der Anlage zur Folge hat. Verstopfungen durch Blausäurepolymerisat beobachtet man besonders in den Zylindern und Schieberkästen der Verdichter sowie in den Leitungen und Apparateteilen auf der Druckseite der Verdichter. Auf der Saugseite der Verdichter sind demgegenüber solche Polymerisationen nicht beobachtet worden.
  • Gemäß einer weiteren bekannten Arbeitsweise soll keine Blausäurepolymerisation auftreten, wenn man an Stelle der Kolbenverdichter für die Erzeugung des Unterdrucks Dampfstrahlsauger einsetzt. Bei der Verwendung von Dampfstrahlsaugern ergeben sich jedoch andere Nachteile, so daß sie sich in der Technik nicht bewährt haben. Diese Nachteile lie-en in ihrem hohen Dampfverbrauch, da sich in dem anfallenden Kondensat die gesamte Blausäure löst, woraus sie durch Destillation oder sonstwie gewonnen werden muß, und zum anderen in der Notwendigkeit, große Abwassermengen von HCN-Spuren befreien zu müssen. Es wurde nun gefunden, daß man für die Vakuumerzeugung bei der Blausäureherstellung nach dem Formamid-Vakuum-Verfahren ohne Schwierigkeiten Verdichter mit mechanisch bewegten Teilen, z. B. Kolbenverdichter, einsetzen kann, wenn die Temperatur des blausäurehaltigen Spaltgases am Ausgang der Druckseite des Verdichters durch Einstellung der Küffilwasserzufuhr auf 90 bis 130' C, vorzugsweise 90 bis 110' C, in den anschließenden Apparaturteilen bis unmittelbar vor seiner an sich bekannten Weiterverarbeitung auf 55 bis 80' C, vorzugsweise 60 bis 70' C, eingestellt wird.
  • überraschenderweise wird auf der Druckseite der Verdichter sowie innerhalb der Leitungen und Apparateteile auf der Druckseite der Anlage eine Polymerisation der Blausäure praktisch vermieden, wenn man die Temperaturen innerhalb der oben angegebenen Grenzen hält. Bisher war man bestrebt, diese Temperaturen möglichst niedrig zu halten, da es bekannt ist, daß die Polymerisation der Blausäure durch erhöhte Temperaturen begünstigt wird.
  • Dabei ist es vorteilhaft, die Leitungen auf der Druckseite der Anlage mit Gefälle zu verlegen, so daß eventuell in der Anlage sich bildende Kondensate oder niedergeschlagene ölnebel, die zu einer Polymerisation der Blausäure Anlaß geben könnten, schnell abfließen und an dem oder den tiefsten Punkten der Anlage abgezogen werden können. Außerdem ist es zweckmäßig, den an dem oder die an den tiefsten Punkten angeordneten Kondensatabscheider auf der Druckseite der Anlage einer regelmäßigen Spülung mit Wasser zu unterziehen. Es ist ferner möglich, in die Spaltgasleitungen ein an sich bekanntes Stabilisierungsmittel einzudosieren, um so die Polymerisationsneigung des Kondensats zu verrin2ern. Die auf der Druckseite befindlichen Spaltgasleitungen und Apparateteile, z.B. Abscheider, werden zweckmäßig gegen Wärmeverluste durch Isolation geschützt. Hiermit ist gewährleistet, daß das Spaltgas bis unmittelbar vor seiner Weiterverarbeitung noch eine Temperatur von etwa 55 bis 80' C aufweist.
  • Spaltgasleitungen, Kondensatabführleitungen und Apparateteile auf der Druckseite des Verdichters werden zweckmäßig aus ausgeglühtem Stahl oder besonders vorteilhaft aus Chrom-Nickel-Stahl hergestellt, da bei Verwendung dieser Materialien praktisch keine Spannungsrißkorrosionen auftreten.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren sei an Hand der Figur beispielsweise näher erläutert.
  • Formamid wird in einen Kontaktofen 1 eingeführt, dort bei einem Druck von etwa 100 Torr in bekannter Weise verdampft und unter Wännezufuhr in Blausäure und Wasser gespalten. Das entstandene blausäurehaltige Spaltgas wird in einem mit Schwefelsäure berieselten Waschturm 2 von gleichzeitig gebildetem Ammöniak befreit. -Das gereinigte Spaltgas wird in einem Kühler 3 auf -eine Temperatur von etwa 5 bis 30' C gekühlt und gelangt dann durch Leitung 4 in die Saugseite z. B. eines Kolbenverdichters 5. Das Gas wird hier auf »einen Druck von nahezu 1 ata komprimiert, wobei eine erhebliche Kompressionswärme entsteht, die durch Kühlwasser nur so weit abgeführt-wird, daß das Gas am Druckstutzen des Verdichters noch eine Temperatur von 90 bis 1301 C aufweist. Das komprimierte Gas wird durch eine mit Gefälle verlegte Leitung einem Abscheider 6 zugeführt, in dein wässerige blausäurehaltige Kondensate, die auch Schmierölspuren enthalten, abgeschieden werden. Es gelangt von dort in die mit Gefälle verlegte und gegen Wärmeverluste isolierte Sammelleitung 7, an die Anschlußstellen 8 und 9 für weitere Kolbenverdichter angeordnet sind. Ein Teil des Spaltgases gelangt nun z. B. durch Leitung 10 in eine in der Figur nicht gezeichnete Blausäureverflüssigungsanlage oder in eine Anlage für dieAbsorption vonBlausäure mit wässerigerNatronlauge, während z. B. ein anderer Teil durch Leitung 11 in eine Blausäuredestillationsanlage gefördert wird. Die Leitungen 10 und 11 sind ebenfalls mit Gefälle verlegt. Sie sind ebenso wie Leitungl isoliert, so daß das in die Verflüssigungs- oder Absorptionsanlage bzw. in die Destillationsanlage gelangende Spaltgas noch eine Temperatur von 60 bis 70' C aufweist. Durch die mit Gefälle verlegten Leitungen 7, 10 und 11 erreicht man, daß die sich abscheidenden Kondensate gut abfließen können. Sie werden am tiefsten Punkt des Leitungssystems abgezogen und in einem Abscheider12 gesammelt. Die in den beiden Abscheidern 6 und 12 gesammelten Kondensate fließen durch Leitung 17 dem Sammler 13 mit automatischer Standregelung 16 zu und werden von dort mittels Pumpe 14 durch Leitung 15 z. B. in eine in der Figur nicht dargestellte Blausäuredestillationsanlage gefördert. An Leitung 17 sind Anschlußstutzen 18 und 19 für den Anschluß an Abscheider weiterer Blausäureverdichter vorge- sehen. Durch die Ventile 20 und 21 werden dem Leitungssystem an sich bekannte, Stabilisierungsmittel, z. B. mit Wasser verdünnte Mineralsäuren, zugeführt, welche im zusammenfließenden Kondensat die Neigung zur Blausäurepolymerisation vermindern sollen. Da von dem Verdichter stets auch Schmierölreste in Form von Nebeln in die Spaltgasleitungen auf der Druckseite des Verdichters Ge- langen, die zusammen mit Wasser in den Absehe-idern 6 und 12 niedergeschlagen werden, dort Blausäure lösen und -vor allem bei längerem Stehen zut Bildung von blausäurepolymerisathaltigen Schmieren neigen, ist es vorteilhaft, die Abscheider in regelmäßigen Abständen durch Spülen mit Wasser zu reinigen. Es genügt z. B., diese Abscheider täglich ein- oder zweimal kurz mit Wasser zu spülen, um die Bildung solcher störender Ablagerungen wirksam zu verhindern. Die Leitungen 7, 10, 11 und 17 sowie die Abscheider 6 und 12 und der Sammler 13 werden z. B. aus Chrom-Nickei-Stahl hergestellt.
  • Eine unter Einhaltung der erfindungsgemäßen Bedingungen betriebene Anlage zeigt auch nach jahrelangem Betrieb keine Ansätze von Blausäurepolymerisaten, obwohl eine Temperaturerhöhung im Spaltgas nach dem bisherigen Stand der Technik gerade das Gegenteil erwarten ließ. Durch den Wegfall von zeitraubenden und gefährlichen Reinigungsarbeiten wird das Formamid-Vakuum-Verfahren zur Herstellung von Blausäure erheblich wir& schaftlicher aestaltet.
  • C

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zur katalytischen Herstellung von Cyanwasserstoff durch Spalten von Formamid bei Unterdruck und erhöhter Temperatur unter Verwendung von Verdichtern mit mechanisch t3 beweg gten Teilen für die Erzeugung des Unterdrucks, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des blausäurehaltigen Spaltaases am Ausgang der Druckseite des Verdichters durch Einstellung der Kühlwasserzufuhr auf 90 bis 1301 C, vorzugsweise 90 bis 1101 C, in den anschließenden Apparaturteilen bis unmittelbar vor seiner an sich bekannten Weiterverarbeitung auf 55 bis 80' C, vorzugsweise 60 bis 70' C, eingestellt wird.
DEB74633A 1963-12-12 1963-12-12 Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff aus Formamid Pending DE1211612B (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0184694A1 (de) * 1984-11-29 1986-06-18 BASF Aktiengesellschaft Verfahren zur Herstellung von Umsetzungsprodukten des Cyanwasserstoffs
EP2644264A1 (de) * 2012-03-28 2013-10-02 Aurotec GmbH Druckreguliertes Mehrreaktorsystem

Cited By (6)

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WO2013143922A1 (de) 2012-03-28 2013-10-03 Aurotec Gmbh Druckreguliertes mehrreaktorsystem
US10913048B2 (en) 2012-03-28 2021-02-09 Aurotec Gmbh Pressure-regulated multi-reactor system
EP2830754B1 (de) * 2012-03-28 2022-12-14 Aurotec GmbH Druckreguliertes mehrreaktorsystem

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