DE3627424A1 - Vakuumverfahren zum deodorieren/physikalischen raffinieren von oelen und fetten durch unmittelbare verdichtung der daempfe - Google Patents
Vakuumverfahren zum deodorieren/physikalischen raffinieren von oelen und fetten durch unmittelbare verdichtung der daempfeInfo
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Description
Wie allgemein bekannt, werden beim Deodorierverfahren und
auch beim Raffinierprozeß von Ölen und Speisefetten die verwendeten
Produkte über eine vorbestimmte Zeitdauer und bei
vorbestimmter Temperatur einer stark verdünnten Atmosphäre
ausgesetzt (2 bis 6 mmHg). Während dieser Zeit wird Wasserdampf
in das System eingegeben, um den Druck der flüchtigen
Komponenten des Öls/Fettes in der internen Atmosphäre der
Apparatur zu vermindern. Damit der absolute Druck extrem niedrig
gehalten werden kann, selbst nach direkter Einspritzung des
Wasserdampfes, sind die industriellen Apparate mit einem
Vakuumsystem ausgerüstet, dessen Aufgabe es ist, kontinuierlich
diesen Dampf und andere Gase (Luft und Flüchtigkeitsprodukte)
zu entfernen, um so die interne Atmosphäre im niederen absoluten
Arbeitsdruckbereich zu erhalten.
Zu dem oben genannten Zweck wird allgemein in der Industrie
ein Satz Dampfejektoren mit zwischengeschalteter Kondensierung
verwendet, die gegebenenfalls an Flüssigring-Vakuumpumpen angeschlossen
sind. In diesen Systemen werden die Gase, die vorwiegend
aus Wasserdampf, Luft und Flüchtigstoffen bestehen, zunächst
ausgehend vom Betriebsdruck der Anlage (2 bis 6 mmHg)
bis zu einem höheren Druck (üblich: 30 bis 50 mmHg) verdichtet,
wobei das Wasser bei den üblichen Temperaturen kondensiert
werden kann. Die Ausrüstung für diese Verdichtung ist ein Dampfejektor,
bei dem die kynetische Energie des Antriebsdampfs den
Druck mittreibt und den Druck des zu verdichtenden Dampfs erhöht
und sich mit diesem mischt. Je nach Bedarf an Druck werden ein,
zwei oder drei Stufen verwendet. Der Austritt des(r) ersten
Injektors(en) ist noch ein Gemisch aus Gasen, vorwiegend Wasserdampf,
mit einem etwas erhöhten Druck (30 bis 50 mmHg).
Bei diesem Druck kann das Wasser unter den üblichen Temperaturen
kondensieren. Das wird durch Direkt-Kontakt-Kondensatoren
unter Verwendung von Kühlwasser vorgenommen. Nach Kondensierung
des Hauptanteils an Wasser werden die nicht kondensierten
Komponenten, die noch mit Wasserdampf angereichert sind, wieder
bis zum Atmosphärendruck gepumpt.
Je nach ökonomischen Gesichtspunkten, geschieht dieses durch
einen Satz Ejektoren mit oder ohne zwischengeschalteter Kondensierung,
Vakuumpumpen oder einer Kombination beider Systeme.
Für die erste Stufe der Kompression von 2/6 auf 30/50 mmHg)
werden im Hinblick auf die sehr hohen Durchsätze keine mechanischen
Kompressoren eingesetzt.
Es muß noch erwähnt werden, daß der Ejektor für die erste
Kompression der größte Dampfverbraucher des Raffienierungsprozesses
von Ölen und Speisefetten ist.
Vom Gesichtspunkt des Energieverbrauchs betrachtet, ist
diese Ausrüstung äußerst unzulänglich, da die benötigte
Antriebsmenge des Dampfes zwei bis fünfmal höher ist als
die Dampfmenge die mitgenommen wird. Dieser Mangel verstärkt
sich noch, wenn die Temperatur des zur Verfügung
stehenden Wassers zur späteren Kondensierung hoch ist,
und somit auch der Druck.
Nachstehende Aufstellung, die dem "Journal of American
Oil Chemist Society" Nr. 2, Vol. 62, Seite 314, von
Februar 1985 entnommen wurde, zeigt präzise den Einfluß
der Wasserdampftemperatur auf.
Ein weiteres gravierendes Problem im Zusammenhang mit der
Deodorierung, insbesondere bei Verwendung des Vakuumverfahrens,
ist die Wasser- und Luftverschmutzung, die durch
den hohen Kühlwasserumsatz hervorgerufen werden. Das
Gebrauchswasser wird ständig in niederen Konzentrationen
mit organischen Substanzen verschmutzt. Die direkte Klärung
der ausfließenden Flüssigkeit ist absolut unwirtschaftlich,
in Anbetracht des großen Volumens.
Eine Teillösung, im allgemeinen von den Raffinerien angewendet,
ist das Recycling des Wassers in Kühltürmen, was
eventuell zu unerwünschten Geruchsabsonderungen führt.
Obwohl dieses Problem des öfteren in Veröffentlichungen
und auf Kongressen behandelt wurde, ist bis jetzt noch
keine Lösung hierfür gefunden worden.
Alle bisherigen diesbezüglichen Vorschläge sind lediglich
theoretischer Natur oder erhöhen den Energiekonsum im Vergleich
zu den bisherigen Verfahren wesentlich. Ein Beispiel
hierfür ist die Verwendung von indirekten Wärmeaustauschern
zur Kühlung des Wassers der Direkt-Kontakt-Kondensatoren,
wodurch die Überführung von verschmutztem Wasser
in die Kühltürme vermieden werden kann. Hiermit ist das
Problem der Gerüche gelöst, da das verschmutzte Wasser einem
geschlossenen Recycling unterliegt, jedoch ist die Temperatur
etwas höher, so daß ein zusätzlicher Wärmeaustausch vorhanden
sein muß. In heißem Klima, wo die Wassertemperatur sowieso
einen höheren Dampfverbrauch hervorruft, ist diese Lösung
nicht durchzuführen oder mit einer Erhöhung der Betriebskosten
verbunden.
Der hier vorgeschlagene Prozeß, ein direktes Kondensierungsverfahren
bei niedriger Temperatur, besteht, vorwiegend darin, die
Kondensierung des Großteils des Wasserdampfes schon durch den
Arbeitsdruck in der Deodorieranlage/oder Raffinieranlage durchführen
zu lassen. Somit ist das Absauggut, das verdichtet werden
soll, minimal und besteht vorwiegend aus nicht kondensierbaren
Stoffen und der Wasserdampfsättigung. Damit die Kondensierung
bei den vorhandenen niederen Drücken vonstatten gehen
kann, ist es notwendig, Temperaturen unter dem Gefrierpunkt des
reinen Wassers anzuwenden. Diese Tatsache ist es, die bedingt
die Anwendung von Oberflächenkondensatoren ungeeignet macht;
außerdem ist auch ein hoher Oberflächenwärmeaustausch notwendig.
Die Anwendung von Eis und organischem Material auf der Wärmeaustauschfläche
führt zu Stillständen für Reinigungsarbeiten und anderem
mehr.
Beiliegendes Schema zeigt den verbesserten Ablauf des Prozesses,
unter Verwendung von Natriumchlorid 1 in 15-24%iger
Konzentration als Kondensationsmittel und einem Direkt-
Kontakt-Kondensator 2. Der kondensierte Wasserdampf wird so
der Lösung einverleibt.
Die Natriumchloridlösung ist ein adäquates Kondensationsmittel,
da der Gefrierpunkt desselben weit unter den Temperaturen
liegt, die zur Erlagung der Wasserdampfdrücke notwendig
sind und den genannten Arbeitsdrücken entsprechen. Die Anwesenheit
einer Lösung - das Natriumchlorid - begünstigt das
Verfahren, da es zu einer leichten Verminderung des Druckes
in der Lösung kommt, im Vergleich zu reinem Wasser.
Die vom Deodorierprozeß oder der physikalischen Raffinerie
ausgelösten Dämpfe 3 bestehen im wesentlichen aus Wasserdampf
und kleinen Mengen organischer Substanzen sowie nicht kondensierbaren
Stoffen; sie werden durch den Barometer-Direkt-
Kontaktkondensator 2 geleitet, wo sie in innigen Kontakt mit
der Natriumchloridlösung gelangen, wie oben erwähnt, bei einer
Minustemperatur von 5 bis 16° Celsius.
Der Großteil des kondensierten Wasserdampfes integriert sich
mit dem Fluß der Lösung und gibt dieser seine Kondensationswärme
ab. Die nicht kondensierbaren Stoffe und auch die Wasserdampfsättigung
werden sodann mit Hilfe von Ejektoren und/oder Vakuumpumpen 4
weiterbefördert und verdichtet. Der große Unterschied
besteht darin, daß der jetzt noch zu verdichtende Gasfluß nun 10
bis 20 mal kleiner ist.
Die dem Kondensatorenwasser 2 zugesetzte Natriumchloridlösung
mit einer 3 bis 10°C höheren Temperatur als der Eingangstemperatur
wird durch Gravität zu einem Flotationskühler 5 gebracht,
der eigens hierfür konzipiert ist, wo die organischen
Substanzen 6, die auch bei dieser Temperatur kondensieren, durch
Flotation ausgeschieden werden und danach - bei schon gereinigter
Lösung - durch Verdampfung eines Kühlmittels in den Serpentinen 7,
die innerhalb der Lösung liegen, gekühlt werden. Die
Lösung kehrt zur Kondensator-Eingangstemperatur zurück
(5 bis 15° minus). Eine Zentrifugalpumpe 8 führt in kontinuierlichem
Kreis die Lösung zum Kondensator 2 zurück.
Da die Lösung durch den Zusatz von Wasser der Kondensation
verdünnt wird, wird ein periodischer Zusatz von Natriumchlorid
notwendig 9, sowie der Abschöpfung der überschüssigen
Lösung, damit das notwendige Volumen und auch die Konzentration
gehalten wird.
Die konzentrierte Natriumchloridlösung, die kontinuierlich
abgeschöpft werden muß, ist gering (ungefähr 200 bis 300 kg/h
für die üblichen Deodorieranlagen) und enthält eine geringe
Menge an organischen Stoffen, was die Weiterverarbeitung erleichtert.
In den meisten Fällen kann diese Lösung in anderen
Verfahren Verwendung finden, wie z. B. zur Herstellung von
Seifen 10 oder der Verarbeitung von Raffinationssalz.
Beim Vergleich des hier vorgeschlagenen mit den üblichen
Methoden auf dem internationalen Industriesektor, d. h. die
Benutzung von Ejektoren mit hohen Leistungen, werden folgende
technische und ökonomische Vorteile deutlich:
a) Verminderung des Gasstromverbrauches,
b) totale Ausschaltung der Luftverschmutzung,
c) bessere Stabilität des absoluten Druckes.
a) Verminderung des Gasstromverbrauches,
b) totale Ausschaltung der Luftverschmutzung,
c) bessere Stabilität des absoluten Druckes.
Diese drei Aspekte werden durch folgende Erklärungen besser
verdeutlicht:
Der genaue Wert der Energieeinsparung hängt spezifisch von den
Bedingungen eines jeden Projektes oder Anlage ab. Besonders
was den Arbeitsdruck für die Anlagen zum Deodorieren/
Raffinieren und die vor Ort vorhandenen Kühlwassertemperaturen
betrifft. Was die Energie anbelangt, wird in dem
hier vorgetragenen Fall eine Ausrüstung ersetzt (Booster/Ejektor
mit dem Dampf betrieben), welche zur Verdichtung des Wasserdampfflusses
3 bis 6mal soviel Damp benötigt als die Menge die
er zu verdichten eingesetzt wird; durch eine Einrichtung
mit einem mechanischen Kühlersystem, welches als Strom einen
Bruchteil von der thermischen Energie verbraucht, die transportiert
wird.
Als Äquivalenz: Die Konsumerhöhung an elektrischem Strom mach
10 bis 15% der Dampfeinsparung aus. Diese Rechnung macht den
Vorteil klar, der aus dem neuen Verfahren erwächst, was thermische
und elektrische Energie betrifft.
Mit diesem System ist es möglich, den Dampfverbrauch von 50
bis 55 kg/t deodoriertem Öl und Speisefett zu erreichen, während
die herkömmlichen Methoden der industriellen Ausrüstungen
heute zwischen 170 bis 400 kg/t schwanken.
Es sei erwähnt, daß der Stromaufwand 12 bis 20 kWh/t beträgt.
Das Verfahren, das hier vorgeschlagen wird, ist hermetisch
abgeschlossen, da das Natriumchlorid im Recycling steht und
in inniger Verbindung mit den organischen Substanzen, ohne
offenen Kontakt zur Außenwelt.
Die aus Luft und nicht kondensierbaren Stoffen bestehenden
Gase werden kontinuierlich aus der Anlage abgeschieden und
zur anliegenden Leitung der der Deodorier- und Raffinier-
Anlage angegliederten Kesselanlage, wo die organischen
Substanzen durch Verbrennung zerstört werden. Diese Gase
sind wesentlich weniger verschmutzt als die aus üblichen
Anlagen, da sie einer Wäsche mit einer wässrigen Lösung
unterzogen werden, bei minus 5 bis 15° Celsius.
Der Kühlturm, der vorher mit verschmutztem Wasser arbeitete
und somit eine Quelle unerwünschter Gerüche war, wird durch
einen von energetischen Standpunkt aus gesehen 5 bis 10 mal
kleineren ersetzt, der mit sauberem Wasser arbeitet, das
in den Kondensatoren des Kühlsystems kreist, ohne mit
der organischen Materie in Kontakt zu treten.
Der absolute Druck ist bei den Deodorier- und Raffiniersystemen
als eine kritische Variable bekannt. Wenn während
des Verfahrens Schwankungen auftreten, die höhere Werte
erreichen, selbst für nur kurze Perioden, wird das Endergebnis
der Produktion unweigerlich in Mitleidenschaft gezogen.
Bei den üblichen Vakuumsystemen mit Dampfejektoren, haben,
wegen der dynamischen Eigenschaften des Systems, jedwede
Schwankungen des Betriebsdampfdruckes einen großen Einfluß
auf den absoluten Druck, ebenso wie auch Schwankungen des
zu verdichtenden Dampfvolumens, was zu Schäden führt.
Der plötzliche Anstieg des zu verdichtenden Dampfvolumens
ist eine alltägliche Erscheinung, wie z. B. durch den gleichzeitigen
Eintritt kleiner Wassermengen mit dem zu deodorierenden/
raffinierenden Material, welche unter den vorhandenen
Betriebsbedingungen sofort verdampfen. Bei dem
umgekehrten Verfahren fängt der thermische Träger, der aus
dem Volumen der Salzlösung gebildet wird, die zirkuliert,
in der Größenordnung von 15 bis 20 t, einen Großteil
der Variationen ab, was zu einer Stabilisierung des absoluten
Druckes führt, der somit nicht mehr gelegentlichen
Schwankungen unterliegt.
Claims (7)
1. Vakuumverfahren zum Deodorieren/physikalischen Raffinieren
von Ölen und Fetten unter Verwendung von Wasserdampf,
wobei die entstehenden aus mit organischen Substanzen
und nicht kondensierbaren Stoffen bestehenden
Abdämpfe kondensiert, verdichtet und gekühlt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kondensation bei niedrigen Temperaturen
durchgeführt wird, wobei
der Wasserdampf des Verdichtungsvorganges mittels
des normalen Arbeitsdrucks der Anlage erzeugt wird
und wobei in einem Direkt-Kontakt-Kondensator ein
Kondensationsmittel verwendet wird.
2. Vakuumverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Kondensationsmittel eine Natriumchloridlösung
in einer Konzentration von ca. 15 bis 24% verwendet wird.
3. Vakuumverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die unter niedrigem Druck durchgeführte
Kondensation bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt
von reinem Wasser stattfindet.
4. Vakuumverfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur, bei der
der Wasserdampf mit der Natriumchloridlösung in Kontakt
tritt, ca. -5 bis -50°C beträgt.
5. Vakuumverfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die nicht kondensierbaren
Stoffe mit Hilfe von Ejektoren und/oder Vakuumpumpen verdichtet
werden.
6. Vakuumverfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Kondensationswasser
zugesetzte Natriumchloridlösung mit einer 3 bis 5 Grad höheren
Temperatur als die Eingangstemperatur in einem Flotationskühler
gekühlt wird und dabei kondensierbare organische
Substanzen durch Flotation ausgeschieden werden.
7. Vakuumverfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung durch Zusatz von
frischem Natriumchlorid regeneriert und im Recycle-Verfahren
wieder dem Kondensator zugeführt wird.
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