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Handbetätigte Balgpumpe für Scheibenwaschanlagen in Kraftfahrzeugen
Die Erfindung betrifft eine handbetätigte Balgpumpe für Scheibenwaschanlagen in
Kraftfahrzeugen in Verbindung mit einem elektrischen Schalter für den Antrieb der
Scheibenwischer, dessen Bedienungsknopf als Pumpenbalg ausgebildet ist.
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Bei bekannten Ausführungen von Scheibenreinigungsanlagen ist der Pumpenbalg
hinter dem Armaturenbrett angeordnet und durch ein handbetätigtes Druck- oder Zugglied
zusammendrückbar. Die Schub- oder Zugbewegung oder auch eine Drehung des Betätigungsgliedes
der Balgpumpe wird dabei zum wahl- oder zwangsweisen Mitbetätigen des Scheibenwischerschalters
benutzt. Diese Reinigungsanlagen sind aufwendig und benötigen einen relativ großen
Einbauraum hinter dem Armaturenbrett.
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Es ist ferner eine handbetätigte Balgpumpe für Scheibenwaschanlagen
bekannt, bei der mit dem Pumpenbalg der Schalter des Scheibenwischermotors betätigt
wird. Der Schalter ist als Druckschalter ausgebildet und kann nur gemeinsam mit
der Pumpe betätigt werden, woraus sich der wesentliche Nachteil dieser Vorrichtung
ergibt.
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Auch eine Balgpumpe in Form eines becherförmigen Hohlkörpers ist bekannt,
deren Bedienungsorgan der Balg selbst darstellt und in deren Bodenplatte das Ein-
und das Auslaßventil sowie die Anschlüsse der Pumpe an die Flüssigkeitsleitungen
vorgesehen sind. Eine Schalteinrichtung zum Einschalten des Wischermotors besitzt
diese Ausführung jedoch nicht.
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Der Erfindung war die Aufgabe gestellt, eine Scheibenwaschanlage in
Verbindung mit einem Scheibenwischerschalter zu schaffen, die insbesondere zum nachträglichen
Einbau für alle Fahrzeugmodelle geeignet sein sollte. Um mit einer Ausführung alle
Einbaumöglichkeiten erfüllen zu können, sollte der notwendige Einbauraum hinter
dem Armaturenbrett nicht wesentlich größer als der für einen üblichen Wischerschalter
sein. In diesem Zusammenhang wurde auch untersucht, wie weit das Fördervolumen einer
Balgpumpe gegenüber bekannten Ausführungen mit einem Volumen von etwa 20 bis 30
ccm verkleinert werden könnte. Da es für die Betätigung an sich gleich ist, ob die
Hand einen längeren Dauerdruck oder mehrere Pumpbewegungen ausführt, wurde ein Fördervolumen
von 6 bis 8 ccin als günstiges Maß gefunden, das eine ausreichende einmalige Bespülung
der Windschutzscheibe gestattet, die bei Bedarf wiederholt werden kann. Ein kleines
Fördervolumen erleichtert auch ein sparsames Nutzen des beschränkten Wasservorrates
im Fahrzeug. Die Erfindung löst die Aufgabe im wesentlichen dadurch, daß der Schalter
für den Antrieb der Scheibenwischer ein an sich bekannter Drehschalter ist, dessen
Schaltwelle die Halterung des Pumpenbalges bildet und die Zuleitungen vom Wasserbehälter
zum Pumpenbalg und von diesem zur Spritzdüse aufnimmt, und daß der Pumpenbalg zugleich
als Schalterdrehknopf dient. In einer Ausführungsform der Erfindung besteht der
Pumpenbalg aus einem an sich bekannten becherförmigen Hohlkörper aus elastischem
Werkstoff, dessen offene Seite durch eine zur Bodenplatte der Pumpe ausgebildete
Stirnseite der Schaltwelle abgeschlossen ist, in der das Eimaß- und das Auslaßventil
eingebaut sind. Die Schaltwelle kann einen nicht kreisförmigen Querschnitt haben,
in eine entsprechende Ausnehmung des Drehschalters einsteckbar und mit diesem durch
Rastmittel verbunden sein.
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Die Balgpumpe als Schalterdrehknopf mit einem Fördervolumen von 6
bis 8 ccm hat etwa die Größe eines üblichen Schaltknopfes. Durch die Anordnung von
Ein- und Auslaßventil in der ebenen Bodenplatte unter Verwendung an sich bekannter
flacher Membranventile gelingt es, den für die Förderung toten Raum der Balgpumpe
sehr klein zu halten. Der besondere Vorteil der getrennt oder gemeinsam als Pumpe
und Wischerschalter verwendbaren Balgpumpe besteht darin, daß sie auch nachträglich
an Stelle des Wischerschalters in das Armaturenbrett eingebaut werden kann. Zudem
ist die Pumpe auch ohne Ausbau des Wischerschalters leicht und schnell auswechselbar.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung eines Ausführungsbeispiels
beschrieben. Die Zeichnung zeigt in etwa zweifacher Vergrößerung in
F
i g. 1 einen Axialschnitt durch. die Pumpe und teilweise durch den Schalter, F i
g. 2 eine Ansicht von unten auf die Darstellung der F i g. 1, .
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F i g. 3 eine Ansicht - auf die Bodenplatte ohne Ventile, F i g. 4
eine Membrane mit den beiden Ventilen und -F i g. 5 den gemeinsamen Ventildeckel.
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Auf der Bodenplatte 1 ist der beispielsweise aus Gummi hergestellte
Pumpenbalg 2 mittels eines Ringes 3, der um einen Auflageflansch 2 a des Pumpenbalges
umgerollt ist, befestigt. Die Bodenplatte 1 hat einen Ansatz 4, durch den die Zuleitungen
zu den Ventilen geführt sind und der die Schaltachse des Sehalters 5 bildet.' Der
Ansatz 4 trägt ferner die Anschlußstutzen 6 für die Verbindungsschläuche zum Wasserbehälter
und zu den Spritzdüsen. Die Anschlußstutzen sind verschieden- lang, um auch ohne
Sicht beim Anschließen der Verbindungsschläuche Ein- und Auslaß der Pumpe unterscheiden
zu können.
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Auf der Bodenplatte 1 liegt eine Membrane 7 aus federndem Werkstoff
auf; aus der durch Stanzschnitte die Ventilteller 8 sowohl für das Einlaßals auch
für das Auslaßventil ausgestanzt sind. Die Ventilteller 8 bleiben durch Stege 8
a mit der Membrane 7 verbunden. Die Membrane mit den beiden Ventiltellern 8 ist
zwischen der Bodenplatte 1 und einem gemeinsamen Ventildeckel 9 eingespannt. Durch
die öffnungen 10 in der Membrane 7 und im Deckel 9 reichen kurze Bolzen 11 der Bodenplatte
1, die beispielsweise durch Verformung unmittelbar zur Befestigung des Ventildeckels
dienen können. Für den notwendigen Bewegungsspielraum der Ventilteller 8 hat der
Deckel eine Aussparung 12 (im Ausführungsbeispiel eine Ausprägung) für das Einlaßventil
A und die Bodenplatte eine Aussparung 13 für das Auslaßventil B. Die Wirkung der
Membranventile ist durch zusätzliche Federn 14 unterstützt, die mit Vorspannung
zwischen den Ventiltellern und den Deckel bzw. der Bodenplatte angeordnet sind.
Für eine definierte Auflage der Ventilteller sind um die Ventilöffnung Ringe ausgebildet
und dazu in der Bodenplatte und dem Deckel eine ringförmige Aussparung 15 bzw. eine
Ausprägung 16 vorgesehen. Für das Durchströmen der Flüssigkeit beim Einlassen hat
der Deckel die Ausnehmungen 17 und die Bodenplatte einen Abstandring 18; der Unterbrechungen
19 zum Durchlassen der Flüssigkeit hat.
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Als elektrischer Schalter für den Antrieb der Scheibenwischer ist
ein Drehschalter 5 üblicher Art mittels einer Mutter 20 auf dem Armaturenbrett 21
befestigt. Von dem Schalter 5 ist nur das zentrale Drehtei122 gezeigt, mittels dessen
in bekannter Weise die nicht dargestellten Kontakte des Schalters betätigt werden.
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Der Ansatz 4 der Bodenplatte hat als Schaltachse für den Schalter
5 einen von einem Kreis abweichenden Querschnitt. Das zentrale Drehteil 22 des Schalters
hat eine den Querschnitt der Schaltachse 4 entsprechende öffnung, in die diese einsteckbar
und durch Rastfedern 23 gehalten ist. Die Schaltachse (Ansatz 4) reicht mit dem
Anschlußstutzen 6 durch den Schalter 5 hindurch. Durch diese Ausführung besteht
die Anlage praktisch aus zwei leicht trennbaren Teilen, die zusammensteckbar sind
und dann auch zusammenwirken. Diese Ausbildung gestattet, eine schadhafte Pumpe
schnell und ohne Ausbau des Schalters durch eine neue zu ersetzen. Es kann auch,
=wenn -.die schadhafte Pumpe repariert werden soll, die Pumpe vorübergehend durch
einen gewöhnlichen Bedienungsknopf mit gleicher Schaltachse ersetzt und dadurch
die Betätigung der Scheibenwischer während der Reparatur der Pumpe ermöglicht werden.
In gleicher Weise ist es mit dieser Ausführung möglich, ein Fahrzeug aus Preisgründen,
insbesondere Kleinwagen, serienmäßig zunächst nur mit dem Scheibenwischerschalter
mit gewöhnlichem Bedienungsknopf auszurüsten und es dem Fahrzeugbesitzer zu überlassen,
nachträglich den Bedienungsknopf gegen eine Balgpumpe nach der Erfindung auszu=
tauschen.
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Ebenso kann die Anlage nach der Erfindung außer auf dem Armaturenbrett
auch an einer anderen beliebigen Stelle in Reichweite des Fahrers im Kraftfahrzeug
-angeordnet sein. Soll die Hand für die Betätigung der Wischer und der Waschanlage
möglichst wenig vom Lenkrad weggenommen werden, dann kann die Balgpumpe mit dem
Wischer-Schalter auch in der Stirnseite der Nabe des Lenkrades eingebaut sein.