-
Druckschaltventil für eine Scheibenwaschvorrichtung Die Erfindung
betrifft ein Druckschaltventil für eine Scheibenwaschvorrichtung, insbesondere eines
Kraftfahrzeugs, mit einem im abgeschalteten Zustand der Vorrichtung durch Federkraft
gegen einen Ventilsitz gedrückten Ventilkörper. In dieser Weise aufgebaute Druckschaltventile
für eine Scheibenwaschvorrichtung, die zum Reinigen von Windschutz- oder Heckscheiben
oder aber auch von Scheinwerferscheiben dienen, sind bekannt; siehe beispielsweise
die OS 2 247 001, 36/s, 1/46. Sie weisen einen beispielsweise membranartig in einem
Ventilgehäuse gehaltenen Ventilkörper auf, der sich unter der Wirkung einer Druckfeder
gegen den Druck der Waschflüssigkeit in einer Verbindungsleitung zu einer Pumpe
gegen einen Ventilsitz legt. Erst wenn der Druck infolge Arbeitens der Pumpe bei
eingeschalteter Vorrichtung einen bestimmten Wert überschreitet, öffnet das Druckschaltventil
einen Strömungsweg für die Waschflüssigkeit von der Pumpe zu Spritzdüsen.
-
Die Druckschaltventile haben mithin die Aufgabe, ein stoßweises Austreten
der Waschflüssigkeit zu erzeugen und - bei niedrig liegendem Reservoir für die Waschflüssigkeit
- das Zurückfließen derselben in den Leitungen zwischen ihnen und der Pumpe bzw.
dem
Reservoir für die Waschflüssigkeit zu verhindern. Sie sind relativ
nahe an den Düsen angeordnet. Diese abdichtende Wirkungsweise der Druckschaltventile
bei auf den Ventilkörper wirkenden Drücken, die unterhalb des vorbestimmten Öffnungswertes
liegen, haben aber Schwierigkeiten beim Nachfüllen der Waschflüssigkeit zur Folge,
wenn zuvor die Anlage völlig geleert war. Dann ist nämlich Luft in die Leitungen
gelangt, und infolge der abdichtenden Wirkung der Druckschaltventile hat eine große
Anzahl von Betätigungen der Anordnung nach dem Nachfüllen der Waschflüssigkeit noch
kein Ausspritzen von Waschflüssigkeit aus den Düsen zur Folge, da die Leitungen
mit Luft gefüllt sind. Dies ließe sich nur durch Verwendung einer aufwendigen, gegen
Druck luftfördernden Pumpe (z.B. Zahnradpumpe) vermeiden.
-
Gemäß der Schilderung des Standes der Technik in der Offenlegungsschrift
2 324 244, 360s, 1/46, ist es bekannt, vor der jeweiligen Düse und einem ihr zugeordneten
Sperrventil ein Entlüftungsventil vorzusehen, das bei abgeschalteter Pumpe schließt
und dadurch ein Leerlaufen des Behälters verhindert.
-
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, die oben beschriebenen
Schwierigkeiten nach dem Nachfüllen von Waschflüssigkeit bei den bekannten Scheibenwaschvorrichtungen
ohne den Aufwand eines zusätzlichen Entlüftungsventils zu vermeiden. Die erfindungsgemäße
Lösung dieser Aufgabe besteht in einem Druckschaltventil mit dem erfindungsgemäßen
Kennzeichen, daß dem Ventilkörper Mittel zum willkürlichen Öffnen des Ventils im
abgeschalteten Zustand der Vorrichtung zugeordnet sind.
-
Die Erfindung erfordert also nicht den zusätzlichen geile- und Platzaufwand
eines eigenen Entlüftungs ventils, sondern ordnet dem Ventilkörper eines ohnehin
vorhandenen Druckschaltventils
Mittel zur willkürlichen Betätigung
von außen zu. Sobald also die Waschflüssigkeit nachgefüllt ist, wird für relativ
kurze Zeit durch Betätigung dieser Mittel das Druckschaltventil von außen geöffnet,
so daß durch Arbeiten der Pumpe der Waschvorrichtung die Leitungen wieder mit der
Waschflüssigkeit gefüllt werden können. Würde man gemäß der bekannten Gestaltung
der Druckschaltventile ohne Möglichkeit des willkürlichen Öffnens des Ventils die
Pumpe arbeiten lassen, so ergäbe sich nur eine impulsweise Verdichtung der Luft
in der Leitung, ohne daß das Ventil öffnen würde.
-
Die er£indungsgemäße Vereinigung eines Entlüftungsventils mit dem
ohnehin vorhandenen Druckschaltventil ist konstruktiv denkbar einfach und erfordert
keinen großen Aufwand. So können die Mittel ein durch ein Ventilgehäuse hindurchgeführtes
Zugorgan enthalten, das beispielsweise im Bereich eines auf dem Ventilkörper aufliegenden
Endes einer Druckfeder an dieser angreift.
-
Verständlicherweise ist es auch möglich, das Zugorgan direkt am Ventilkörper
angreifen zu lassen. Die Druckfeder kann, wie an sich bekannt, als Spiralfeder ausgebildet
sein; dann verläuft das Zugorgan innerhalb derselben mit einem kraftübertragenden
Bestandteil (Stange oder Seil), an dem eine zwischen Druckfeder und Ventilkörper
quer verlaufende Federauflage, beispielsweise eine Scheibe, befestigt ist. Diese
Befestigung kann automatisch dadurch gewonnen sein, daß das Zugorgan ein einziges
Drehteil ist.
-
Ein Ausfu~hrungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand des
schematischen Querschnittsbili erläutert.
-
Das Ventilgehäuse 1 des Druckschaltventils ist mit einem ersten Stutzen
2 zum Anschluß einer die Verbindung zu einer nicht dargestellten Pumpe herstellenden
Leitung und einem weiteren Anschlußstutzen 3 zur Verbindung mit einer Leitung versehen,
die zu einer ebenfalls nicht dargestellten Düse, beispielsweise vor
einer
Windschutzscheibe oder einer zu reinigenden Leuchtenscheibe, angeordnet ist. Wie
bekannt, wird das Ventil im eingeschalteten Zustand der Waschvorrichtung, also bei
laufender Pumpe, durch den Druck der Waschflüssigkeit geöffnet, so daß es einen
durch die beiden Pfeile charakterisierten Strömungsweg freigibt. Sobald aber infolge
abgeschalteten Zustandes der Pumpe der Druck unter einen vorgegebenen Wert abnimmt,
legt sich der membranartig am Gehäuse 1 aufgehängte Ventilkörper 4 gegen den Ventilsitz
5, so daß die eingezeichnete Strömung der Waschflüssigkeit unterbunden wird. Die
Flüssigkeit läuft infolge des dichten Abschlusses durch das Druckschaltventil auch
nicht zurück in das Reservoir.
-
Erfindungsgemäß ist nun zwischen dem dem Ventilkörper 4 zugekehrten
Ende der hier als Spiralfeder ausgeführten Druckfeder 6 einerseits und dem Ventilkörper
4 andererseits eine scheibenförmige Federauflage 7 angeordnet, die einen Bestandteil
des weiterhin die Stange 8 enthaltenden Zugorgans bildet. Die Stange 8 ist so durch
das Gehäuse 1 hindurchgeführt, daß sie durch Betätigung von außen in Richtung ihrer
Achse verschoben werden kann; bei einer derartigen Bewegung wird die Feder zusammengedrückt,
so daß der Ventilkörper 4 auch durch komprimierte Luft in der an den Stutzen 2 angeschlossenen
Leitung von dem Sitz abgehoben wird.
-
Dadurch ergibt sich eine willkürliche Entlüftung der in Strömungsrichtung
vor dem Ventilkörper 4 liegenden Leitungen der Waschanlage nach dem Auffüllen der
Waschflüssigkeit.
-
Die Figur läßt den einfachen Aufbau des erfindungsgemäßen kombinierten
Druckschalt-Entlüftungs-Ventils deutlich erkennen. Das erfindungsgemäße Ventil erfordert
auch keine bestimmte Einbauhöhe bezüglich des Flüssigkeitsspiegels im Reservoir
oder dergleichen, da es während des Betriebes der Scheibenwaschvorrichtung völlig
ungehindert arbeitet und nur nach dem Auffüllen der Waschflüssigkeit willkürlich
geöffnet wird. Dieses Öffnen kann direkt von
Hand geschehen, es
ist jedoch auch möglich, eine Fernbetätigung vorzusehen.
-
Die Verwendung eines Zugorgans bietet gegenüber derjenigen eines
Druckorgans den Tbrteil, daß keine zusätzlichen Dichtungen erforderlich sind. Das
Organ kann billig aus einem Kunststoff hergestellt sein.
-
Da keine gegen Druck luftfördernde Pumpe notwendig ist, wie sie z.B.
für das Hochpumpen von Waschflüssigkeit zu Front- und Heckscheiben vorhanden ist,
kann auf eine Verbindung der Leitungen zu niedrig liegenden Düsen (z.3. an Scheinwerfern)
mit Leitungen, die eine derartige Pumpe enthalten, verzichtet werden. Hierdurch
können die Leitungen kürzer gehalten werden, auch sind gegenseitige Beeinflussungen
der Druckverhältnisse in den beiden Leitungssystemen ausgeschlossen.