DE1210571B - Verfahren zur Herstellung von Aluminium, Magnesium oder Titan durch Schmelzflusselektrolyse - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Aluminium, Magnesium oder Titan durch SchmelzflusselektrolyseInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES '//föTWt- PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
C22d
Deutsche Kl.: 40 c -3/00
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
1210571
E24029 VE a/40c
15. Dezember 1962
10. Februar 1966
E24029 VE a/40c
15. Dezember 1962
10. Februar 1966
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Aluminium, Magnesium oder Titan durch
Schmelzflußelektrolyse iü aus Alkalihalogenid und
Halogenid des zu gewinnenden Metalls hergestellten Elektrolyten, wobei die Elektrolyse bei einer Temperatur
unter dem Schmelzpunkt des zu gewinnenden Metalls durchgeführt wird.
Es ist bereits ein Verfahren zur Herstellung von Aluminium durch Schmelzflußelektrolyse in einem
aus Alkalihalogenid und Halogenid des zu gewinnenden Metalls hergestellten Elektrolyten bekanntgeworden,
bei dem die Elektrolyse bei Arbeitstemperaturen unter dem Schmelzpunkt von Aluminium
im Bereich von 400 bis 5000C durchgeführt wird.
Bei diesem bekannten Verfahren handelt es sich um eine AlaCvKryölith-Elektrolyse in einem mit einem
inerten, nur den Schmelzpunkt des Elektrolyten herabsetzenden Verdünnungsmittel verdünnten Elektrolyten.
Dieses bekannte Verfahren hat jedoch einen schon in seinem Prinzip begründeten Nachteil:
Das Prinzip ist die Durchführung eiDer normalen Ai2Ö3-KryoIith-Elektroiyse bei durch Verdünnung
des Elektrolyten ermöglichten niedrigeren Arbeitstemperaturen. Will man wesentliche Afbeitstemperaturverringerungen
erzielen, so muß man relativ starke Verdünnungen anwenden. Damit kommt man aber
zwangläufig zu einer Diskrepanz. Denn nach der Zusammensetzung des Elektrolyten wäre nun die
Arbeitstemperatur nach den Eigenschaften des Verdünnungsmittels einzurichten, was aber nicht möglich
ist, weil die Arbeitstemperatur bereits durch den Al2O3-Kryolith-Anteil des Elektrolyten und die geforderte
Zersetzung des Al2O3 festgelegt ist.
So besteht der Elektrolyt bei einem Ausführungsbeispiel dieses Verfahrens z. B. zum größten Teil aus
Aluminiumchlorid-Natriumchlorid als Verdünnungsmittel. Dieses würde zur Vermeidung des Abdampf ens
von Aluminiumchlorid eine Arbeitstemperatur von etwa 2000C erfordern. Wegen des Al2O3-Kryolith-Anteils
des Elektrolyten muß aber bei diesem Ausführungsbeispiel bei Temperaturen von 400 bis 5000C
gearbeitet werden, und das macht die Durchführung des Verfahrens bei normalem Druck unmöglich, weil
bei Normaldruck und einer Arbeitstemperatur von 400 bis 500° C das Aluminiumchlorid innerhalb kurzer
Zeit abgedampft wäre. Die Folge davon ist der technologisch wesentliche Nachteil, daß dieses Ausführungsbeispiel
des bekannten Verfahrens bei Überdruck durchgeführt werden muß.
Will man bei dem bekannten Verfahren diesen Nachteil des Arbeitens unter Überdruck vermeiden, so
muß man dafür einen anderen Nachteil in Kauf
Verfahren zur Herstellung von Aluminium,
Magnesium oder Titan durch
Schmelzflußelektrolyse
Magnesium oder Titan durch
Schmelzflußelektrolyse
Anmelder:
Elektrophysikalische Anstalt
Bernhard Berghaus, Vaduz (Liechtenstein)
Vertreter:
K. Gerlings, Rechtsanwalt,
Siegburg, Mühlenstr. 14
Als Erfinder benannt:
Dr.-Ing. Marie Staesche, Wettingen (Schweiz)
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 16. Dezember 1961 (14 571,
14572,14574,14576),
vom 2. April 1962 (3954)
14572,14574,14576),
vom 2. April 1962 (3954)
as 2
nehmen, nämlich die Verwendung des gegenüber Aluminiumchlorid-Natriumchlorid wesentlich teureren
Lithiumchlorid-Kaliumchlorids als Verdünnungsmittel.
In jedem Fall bringt die erwähnte Diskrepanz des
bekannten Verfahrens entweder Nachteile mit sich, die in einem höheren Aufwand für Überdruckanlagen
oder Verfahrenshüfsstoffe zum Ausdruck kommen, oder aber sie läßt nur Verringerungen der Arbeitstemperatur auf Werte oberhalb des Schmelzpunktes
des Aluminiums zu. Ein weiterer, in jedem Fall auftretender Nachteil dieses bekannten Verfahrens ist
die durch die Verdünnung bedingte geringere Stromausbeute.
Daher kann der Vorteil der Verringerung der Arbeitstemperatur bei dem bekannten Verfahren nicht
voll zur Geltung kommen, sondern wird durch die genannten Nachteile beschränkt und zum Teil wiederaufgehoben.
Bei einem anderen, noch nicht bekanntgewordenen Verfahren treten diese Nachteile des bekannten Verfahrens
nicht auf. Bei diesem Verfahren werden Metalle, insbesondere Leichtmetalle und Übergangsmetalle,
durch Schmelzflußelektrolyse eines aus Alkalihalogenid und Halogenid des zu gewinnenden Metalls hergestellten
Elektrolyten bei Temperaturen des Elektrolyten
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gewonnen, die unter dem Schmelzpunkt des zu ge- liehen, wird dem Elektrolyten ein aus dem zu gewin-
winnenden Metalls liegen* ■·; - <-" - nenden Metall, Halogen, Wasserstoifund Stickstoff
Dieses Verfahren bringt eine Reihe wesentlicher bestehender Katalysator zugesetzt und eine mindestens
Vorteile mit sich, insbesondere eine beträchtliche teilweise aus dem zu gewinnenden Metall bestehende
Verringerung des elektrischen Leistungsbedarfs pro 5 Anode verwendet.
Gewichtseinheit des zu gewinnenden Metalls und Zur Herstellung von Aluminium nach diesem noch
weiter wesentliche-Vereinfachungen des apparativen nicht bekanntgewordenen Schmelzflußelektrolysever-Aufbaues
der Elektrolysezellen. Denn in Anbetracht fahren wird beispielsweise in einem aus Natriumchlorid
der Tatsache, daß dieses Elektrolyseverfahren in der und Aluminiumchlorid hergestellten Elektrolyten bei
Regel bei wesentlich unter dem Schmelzpunkt des zu to einer Arbeitstemperatur von etwa 2000C das Alugewinnenden
Metalls liegenden Temperaturen, bei miniumchlorid in Aluminium und Chlor zerlegt. Dabei
der Aluminiumelektrolyse z. B. . bei etwa 200° C, wird eine Anode aus Aluminium und als Katalysator
durchgeführt wird, entfällt erstens ein großer Teil der ein aus einer Aluminiumchlorid-Ammoniak-Anlagezur
Heizung des Elektrolyten aufzuwendenden elek- rungsverbindung durch Glühen bei 75O0C unter
irischen Energie, und zweitens ist natürlich der 15 strömendem Ammoniak hergestelltes Produkt verapparative
Aufwand um so geringer, je niedriger die wendet.
Betriebstemperatur des Verfahrens hegt. Bei einem, solchen Verfahren wurde nun im Rahmen
Betriebstemperatur des Verfahrens hegt. Bei einem, solchen Verfahren wurde nun im Rahmen
Bei diesem noch iiicht bekanntgewordenen Ver- einer Versuchsreihe dem Elektrolyten zusätzlich zu
fahren wird zur besseren Abscheidung des zu gewin- dem Katalysator noch Aluminiumoxyd zugesetzt,
nenden Metalls an der Kathode ein Katalysator ver- ao und zwar zunächst ein. hochgeglühtes a-Aluminium-
wendet, der dem Elektrolyten in geringen Prozentsätzen ; oxyd (durch Glühen von' Aluroiniumtrihydroxyd in
zugesetzt wird. " " Luft bei Temperaturen über 9QO0C, vorzugsweise
Bei den zum weiteren Ausbau dieses Verfahrens zwischen 1200 und 13ö0°C, hergestelltes Aluminiumangestellten
umfangreichem Untersuchungen tauchte oxyd), wie.es bei der in der Praxis üblichen Aluminiumnun
die Frage auf, ob,weitere Zusätzeizü dem Elek- 25 elektrolyse verwendet wird. Dieses löste sich jedoch
trolyten,"fri'erster Linie'zusätzlich"zu dem Katalysator, , in dem Elektrolyten nicht.auf, sondern .setzte sich arri
eine weitere Verbesserung des Verfahrens-.mit sich Boden, der Elektrolysezelle ab. ". -.'
bringen könnten. ..... - Demgegenüber löste sich ,das' niedriggeglühte. .AIu-
bringen könnten. ..... - Demgegenüber löste sich ,das' niedriggeglühte. .AIu-
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgaben- miniumoxyd (durch Glühen von Älummiumtrihystellung
war also, für dieses' "noch· nicht bekannt- 30 droxyd in Luft bei Temperaturen unter 9000C,. vorgewordenen
"Verfahren'weitere als -Zusätze- zu dem , zugsweise zwischen 500 und 700° C, hergestelltes
Elektrolyten geeignete Stoffe; zu. finden,, die Verbesse- Aluminiumoxyd) überraschenderweise trotz der gerinrungen-insbesondere'hinsichtlich
einer weiteren Ver- gen Arbeitstemperatur 'von nur etwa 2000C praktisch
ringerung des..elektrischen Leis.tungshe.darfs..und hin- vollständigindem^atriumchlorid-Aluminiumchlpridsichtlich
der Zusammensetzung,der Abscheidung an 35 Elektrolyten auf,. .'■'". „
der Kathode ,mit sich bringen. .'. ..''"'. , v- Es ist dabei ohne Belang, \yelpne Mp4Jfikation "der
der Kathode ,mit sich bringen. .'. ..''"'. , v- Es ist dabei ohne Belang, \yelpne Mp4Jfikation "der
Erfindungsgemäß wird das £>ei einem Verfahrenzur niedriggeglühten.^ Älüminiumoxyde (y:,' δ.-,'κ- oder
Herstellung von Aluminium, Magnesium oder Titan ^rAluminiiimoxyd) man verwendet.^ Welche dieser
durch SchmelznüßeTektrölysedn aüsvAlkalihalogenid Modifikationen vorliegt,.hängt davon'.ab,' von welcher
und Halogenid des za-gewinnenden-Metaüs-herge- 40 F,oi,m ,!des * Älüminiufcitr,ihydr,oxyds man ausgeht
stellten Elektrolyten, wobei die Elektrolyse bei einer ,.. Diesen niedriggeglühten Oxydmödifikationeh als" Zur
Temperatur unter dem Schmelzpunkt des zu gewinnen- " satz für ;&e,_ Schmelzflußelektrolyse hat .man .bisher
den Me,taUs-durchgeführt· wird,dadurch erreicht,da^ keine Beachtung'geschenkt, weil man annahm, daß
dem., schnlekflüssige% Elektrolyt^ niedriggeglühtes lediglich die totgebrannte" α-Formbeim .Liegen, an
Oxyd des abzuscheidenden Metalls sowie; ein aus 45 der Luft ausreichend unhygroskopisch wäre. Es hat
diesem Metall, Halogen, Wasserstoff und Stickstoff . sich aber-gezeigt, daß ein bei 450° C zur Gewichtsbestehender Katalysator zugesetzt wird. - . " kohstanz. geglühtes Aluminiurritrihydroxyd'beim Ste-
:■ Zur Herstellung von Aluminium, wird dabei' einer henlassen. an sehr feuchter Luft in. einer Woche nur
vprzugsweise aus Alkalichlorid und Aluminiumchlorid 3,4% Feuchtigkeit aufnimmt, die sich beim Erhitzen
hergestellten Schmelze ein durch Glühen von Alur 50 wiederaustreiben lassen. .Tn geschlossenem Gefäß
miniumtrihydroxyd bei: Temperaturen unter 900° C, ., bleibt das. Produkt wochenlang, praktisch konstant,
vorzugsweise zwischen 500 und -700° C, hergestelltes Es ist allerdings zu bemerken, daß ein nur kurzzeiti-Aluminiumoxyd
und .-vorzugsweise zusätzlich Alkali- ges Erhitzen bei mittleren Temperaturen nichtausreicht,
fluorid zugesetzt. £: ■ um dem Glühprodukt eine genügend geringe Hygro-
Der Anteil des Oxydes an der Schmelze wird zur 55 skopizität zu verleihen, sondern daß e.in mehrstündiges
Vermeidung von Kolloidbildungen vorzugsweise unter .. Verweilen' auf diesen Temperaturen .erforderlich ist.
10% gehalten. Ferner^ empfiehlt es sich in der Regel Je höher übrigens, die Glühtemperatur im Rahmen der
auch, eine mindestensjteilweise aus dem zu gewinnen- oben angegebenen Grenzen ist, um so weniger hygro-
den Metall bestehende Anode zu verwenden. skopisch ist das erhaltene Oxyd. Besonders gute Eigen-
. Das erfindungsgemäße Verfahren ist im folgenden 60 schäften in bezug auf geringe Feüchtigkeitsaufnahme
an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. , beim Lagern einerseits und Löslichkeit im Elektrolyten
. Wie bereits erwähnte/basiert das-erfindungsgemäße andererseits haben bei 650° C geglühte Produkte, die
Verfahren auf, einem ,noch nicht bekanntgewordenen sich z. B. in einem Hatriumchlorid-Aluminiumchlorid-
Schmelzflußelektrolyseverfahren, bei dem in einem aus Elektrolyten bei etwa "2000C ohne Schwierigkeit
Alkalihalogenid und Halogenid des zu gewinnenden 65 auflösen. Die Löslichkeitsgrenze liegt in, diesem Fall
Metalls hergestelltenElektrolytender Metallhalogenid- , bei etwa 5% des Elektrolytgewichts, ϋμκΐι einmaligen
anteil des Elektrolyten-in Metall und Halogen zersetzt *' Zusatz von geringen Mengen bis.zu einigen »Prozent
wjrd. Um diese Zersetzung zu fördern bzw. zu ermög- Alkalifluorid zu dem Elektrolyten steigt .die Löslich-
keitsgrenze merklich an, und gleichzeitig sinkt der Schmelzpunkt der Schmelze stark ab (bis auf 120° C),
und es erhöht sich bei gleichbleibender Spannung der Strom beträchtlich. Es hat den Anschein, als ob sich
aus dem Oxyd und dem Fluorid eine in der Grundschmelze von Natriumchlorid-Aluminiumchlorid eine
Komplexverbindung, etwa ein Aluminium-oxy-chlorofluorid
(bzw. ein Aluminium-oxy-fluorochlorid), bildet.
Überraschenderweise stellte sich heraus, daß die Elektrolyse völlig anders verläuft, wenn man dem
Alkali-Aluminiumchlorid-Elektrolyten ein lösliches Aluminiumoxyd, das zwischen 400 bis 9000C geglüht
wurde, zusetzt. Es wird nicht mehr das Aluminiumchlorid unter Chlorentwicklung an der Anode, sondern
lediglich das gelöste Aluminiumoxyd elektrolytisch zersetzt, wobei sich an der Anode Sauerstoff abscheidet.
Dieser reagiert mit der Aluminiumanode unter teilweiser Bildung von Aluminiumsuboxyd, das jedoch
nur eine lockere Verbindung auf der Anode bildet, sich dann im Elektrolyten wiederlöst und keine
Sperrung des Stromflusses bewirkt.
Bei Verarmung der Schmelze an leitenden Aluminiumionen werden durch Zugabe des durch Glühen
bei niedriger Temperatur geglühten Aluminiumoxydes die ursprünglichen Verhältnisse wiederhergestellt, und
die Elektrolyse kann lediglich mit Zusatz von Aluminiumoxyd beliebig lange fortgesetzt werden.
Dieses Verhalten entspricht dem der klassischen Aluminiumelektrolyse, bei dem das hochgeglühte
a-Aluminiumoxyd in Kryolith gelöst und bei etwa 950 bis 960°C in Aluminium und Sauerstoff zerlegt
wird. Es ist jedoch ein völlig neuer, unerwarteter Effekt, daß man bei Temperaturen von über 120° C, vorzugsweise
bei 150 bis 200° C, Aluminiumoxyd elektrolytisch in Aluminium und Sauerstoff zerlegen kann,
wenn man niedriggeglühtes Aluminiumoxyd in einer Alkali-Aluminiumchlorid-Schmelze auflöst und elektrolysiert.
Dieser Effekt ist allerdings nur möglich, wenn ein Aluminiumoxyd verwendet wird, das aus
Aluminiumtrihydroxyd bei einer Temperatur unter dem Umwandlungspunkt in α-Α12Ο3 geglüht ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren erbringt z. B. bei der Herstellung von Aluminium im Vergleich mit den
in der Praxis üblichen Verfahren folgende Vorteile:
1. Wesentlich geringere Betriebstemperatur von etwa 2000C gegenüber etwa 95O0C beim gebräuchlichen
Verfahren. Daraus resultieren erstens ein wesentlich geringerer apparativer Aufwand
und zweitens wesentliche Vereinfachungen bei der Verfahrensdurchführung.
2. Wesentlich geringere Betriebsspannung von etwa 1,2 V gegenüber etwa 6 V beim gebräuchlichen
Verfahren. Daraus resultiert ein wesentlich geringerer Energieverbrauch pro Gewichtseinheit des
hergestellten Aluminiums, der sich wegen des großen Anteils der Energiekosten an den Gesamtherstellungskosten
des Aluminiums (etwa 50% bei dem gebräuchlichen Verfahren) in einer wesentlichen Verringerung dieser Herstellungskosten
niederschlägt.
3. Das verwendete niedriggeglühte Aluminiumoxyd ist in der Herstellung billiger als das beim gebräuchlichen
Verfahren verwendete hochgeglühte Aluminiumoxyd, weil der Ausgangsstoff in beiden
Fällen der gleiche, nämlich Aluminiumhydroxyd ist und das Glühen bei niedrigeren Temperaturen
weniger Energie erfordert.
Auf Grund dieser Vorteile liegen die Herstellungskosten bei einer Gewinnung von Aluminium in
technischem Ausmaß nach dem erfindungsgemäßen Verfahren unter Einbeziehung aller kostenbestimmenden
Faktoren um mindestens etwa 30% niedriger als bei dem gebrächlichen Verfahren.
In einen von außen auf 190 bis 2000C erhitzten
Tiegel wurden 500 g eines der Zusammensetzung
ίο NaCl · AlCl3 entsprechenden Gemisches, das zwischen
150 und 16O0C schmilzt, unter Helium eingetragen. Es wurden dann 10 g eines durch Glühen von Aluminiumtrihydroxyd
bei 65O0C erhaltenen Aluminiumoxyds, 10 g Natriumfluorid und 5 g eines Produktes,
wie es durch Erhitzen von Anlagerungsverbindungen von Ammoniak an AlCl3 unter Schutzgas erhalten
wird, hinzugefügt, die Elektroden heruntergelassen und die Stromdichte auf 0,1 A/cm2 eingestellt. Die Spannung
betrug 1,2 V. An der Anode entwickelte sich kein Chlor, sondern Sauerstoff. Wenn die Kathode
genügend dick mit Aluminium bedeckt war, was sich durch Absinken der Spannung kennzeichnete, wurde
sie durch eine neue ersetzt. Bei Abfallen des Stromes bei konstant gehaltener Spannung wurden im Laufe
der Zeit weitere 10 g des oben beschriebenen Aluminiumoxydes nachgegeben, die jeweils in Lösung
gingen. Die Elektrolyse war nach 78 Stunden noch ohne jede Störung in Gang. Die Schmelze blieb die ganze
Zeit über leichtflüssig. Die Erstarrungstemperatur betrug 1220C. Nach 78 Stunden waren an 14 Kathoden
insgesamt etwa 25 g Aluminium abgeschieden. Die Aluminium-Anode hatte um 14 g abgenommen.
In entsprechender Weise, wie am Beispiel von
Aluminium erläutert, ist das erfindungsgemäße Verfahren auch zur Herstellung von Magnesium und Titan
anwendbar.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Aluminium, Magnesium oder Titan durch Schmelzflußelektrolyse
von aus Alkalihalogenid und Halogenid des zu gewinnenden Metalls hergestellten Elektrolyten,
wobei die Elektrolyse bei einer Temperatur unter dem Schmelzpunkt des zu gewinnenden
Metalls durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß dem schmelzflüssigen Elektrolyten niedriggeglühtes Oxyd des abzuscheidenden
Metalls sowie ein aus diesem Metall, aus Halogen, Wasserstoff und Stickstoff bestehender
Katalysator zugesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 zur Herstellung von Aluminium, dadurch gekennzeichnet, daß der
aus Alkalichlorid und Aluminiumchlorid hergestellten Schmelze ein durch Glühen von AIuminiumtrihydroxyd
bei Temperaturen unter 9000C,
vorzugsweise zwischen 500 und 700° C, hergestelltes Aluminiumoxyd und vorzugsweise zusätzlich
Alkaliftuorid zugesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des Oxydes an der
Schmelze unter 10% gehalten wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine mindestens
teilweise aus dem zu gewinnenden Metall bestehende Anode verwendet wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Schweizerische Patentschrift Nr. 270 893.
Schweizerische Patentschrift Nr. 270 893.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH1457161A CH435762A (de) | 1961-04-25 | 1961-12-16 | Verfahren zur Gewinnung von Metallen durch Elektrolyse alkalihalogenidhaltiger Schmelzen |
CH1457361A CH435764A (de) | 1961-12-16 | 1961-12-16 | Verfahren zur Gewinnung von Magnesium, Beryllium oder Bor durch Elektrolyse alkalihalogenidhaltiger Schmelzen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1210571B true DE1210571B (de) | 1966-02-10 |
Family
ID=25714746
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1962E0024029 Pending DE1210571B (de) | 1961-12-16 | 1962-12-15 | Verfahren zur Herstellung von Aluminium, Magnesium oder Titan durch Schmelzflusselektrolyse |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1210571B (de) |
GB (1) | GB1023512A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2312575A1 (fr) * | 1975-05-27 | 1976-12-24 | Sony Corp | Procede de reglage de la durete de titane metallique depose a partir d'un electrolyte |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CH270893A (de) * | 1946-12-23 | 1950-09-30 | Ardal Verk As | Verfahren zur Herstellung von Aluminium. |
-
1962
- 1962-12-12 GB GB4688262A patent/GB1023512A/en not_active Expired
- 1962-12-15 DE DE1962E0024029 patent/DE1210571B/de active Pending
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CH270893A (de) * | 1946-12-23 | 1950-09-30 | Ardal Verk As | Verfahren zur Herstellung von Aluminium. |
Cited By (1)
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FR2312575A1 (fr) * | 1975-05-27 | 1976-12-24 | Sony Corp | Procede de reglage de la durete de titane metallique depose a partir d'un electrolyte |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1023512A (en) | 1966-03-23 |
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