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Vertikal beweglich angeordneter Stapler für flache Sendungen mit Einrichtung
zur Entnahme des gebildeten Stapels Bei der automatischen Sortierung von Postschecks
tritt das Problem auf, die bearbeiteten Schecks nach Kontonummern geordnet zu stapeln.
Eine derartige Sortierung geht in mehreren Stufen vor sich, wobei die Sortierung
der Schecks nach jeder Stufe feiner wird. Nach Beendigung des Sortiervorganges liegen
die Schecks nach Kontonummerngruppen geordnet in mehreren nebeneinanderliegenden
Sortierfächern, wobei in jedem Fall eine fortlaufende Nummernfolge der Schecks gewährleistet
ist.
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Das der Erfindung zugrunde liegende Problem war nun eine möglichst
schnelle Entnahme der in den verschiedenen Sortierstufen anfallenden Stapel von
Belegen, wie Schecks u. dgl., zu ermöglichen, um eine gute Ausnutzung der mit hoher
Geschwindigkeit arbeitenden Sortiereinrichtung zu erreichen. Die vollen Stapler
sind nämlich, solange der Stapel nicht entnommen ist, blockiert. Außerdem soll die
Erfindung eine platzsparende Nebeneinanderanordnung mehrerer solcher Stapelentnahmevorrichtungen
ermöglichen.
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Es ist bereits eine Stapeleinrichtung bekanntgeworden (deutsche Patentschrift
812 537), bei welcher plattenförmiges Fördergut einem vertikal beweglich angeordneten
Stapler zugeführt wird, dessen Stapelauflage sich mit zunehmender Stapelhöhe von
oben nach unten von einer ersten in eine zweite Stellung bewegt, die dem Vollzustand
des Stapels entspricht.
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Unterhalb der zweiten Stellung der Stapelauflage ist ein senkrecht
zu deren Bewegungsrichtung laufendes Fördermittel vorgesehen. Die Stapelauflage
besitzt noch eine dritte Stellung, deren Niveau unterhalb der Förderebene des Fördermittels,
einer Kette, liegt. Die Stapelauflage wird durch mehrere vertikal angeordnete Stützen
gebildet, die jeweils nur einen Teil der Fläche des Stapels stützen und durch einen
unter dem Fördermittel angeordneten Hubmechanismus bewegt werden und beim Absenken
in den Zwischenräumen des Fördermittels durch dessen Förderebene aus der zweiten
in die dritte Stellung hindurchtreten und den Stapel auf dem Fördermittel absetzen.
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Anschließend wird der Stapel von dem Fördermittel in eine Stellung
außerhalb der Bewegungsbahn des Staplers gebracht.
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Es ist ferner noch eine sehr ähnliche weitere Anordnung (USA.-Patentschrift
2 943 539) bekanntgeworden, bei welcher der Absenkmechanismus der Stapelauflage
seitlich neben dem Fördermittel angeordnet ist.
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Diese bekannten Anordnungen haben jedoch den Nachteil, daß bei ihnen
die den Stapel unterstützenden Teile der Stapelauflage aus den konstruktiven
Gegebenheiten
der Gesamteinrichtungen heraus leistenartig ausgeführt sein müssen und relativ zur
Fläche des Stapelgutes große Abstände voneinander aufweisen. Mit solchen Einrichtungen
können Stapel von sehr lappigen Sendungen, wie Belege, Schecks u. dgl., nicht verarbeitet
werden, da bei solchen Sendungen die Durchbiegung zwischen den einzelnen Leisten
der Stapelauflage viel zu stark sein würde.
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Außerdem ist die Anordnung des Hubmechanismus bei den bekannten Einrichtungen
für die der Erfindung gestellte Aufgabe nicht günstig. Bei der Einrichtung gemäß
der deutschen Patentschrift bewegt sich ein Teil des Hubmechanismus zwischen den
Fördermitteln, auf denen der Stapel abgesetzt werden soll, so daß diesen nicht der
geringe seitliche Abstand voneinander gegeben werden kann, wie er für die Horizontalförderung
von lappigen Sendungen erforderlich ist. Bei der Einrichtung gemäß der USA.-Patentschrift
befindet sich der Hubmechanismus seitlich neben den Fördermitteln und verhindert
somit von vornherein eine platzsparende Anordnung mehrerer Stapelentnnhmevorrichtungen
nebeneinander.
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Die Erfindung geht aus von einem vertikal beweglich angeordneten
Stapler für flache Sendungen mit Einrichtung zur Entnahme des gebildeten Stapels,
mit einer Zuführung der Sendungen von oben und mit einer im wesentlichen waagerechten
Stapelauflage, welche sich mit zunehmender Stapelhöhe in Richtung von oben nach
unten von einer ersten in eine zweite Stellung bewegt, die dem Vollzustand des Stapels
entspricht, wobei unterhalb der zweiten Stellung der Stapelauflage ein etwa senkrecht
zu ihrer Bewegungsrichtung bewegbares Fördermittel vorgesehen ist und die Stapelauflage
aus der zweiten in
eine dritte Stellung gesenkt werden kann, deren
Niveau unterhalb der Förderebene des Fördermittels liegt, und schließlich die Stapelauflage
so ausgebildet ist, daß sie nur einen Teil der Fläche des Stapels stützt, so daß
die Stapelplatte beim Absenken in die dritte Stellung durch Zwischenräume des Fördermittels
durch dessen Ebene hindurchtreten kann und der Stapel auf dem Fördermittel abgesetzt
wird.
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Die geschilderten Nachteile der bekannten Anordnungen werden erfindungsgemäß
dadurch vermieden, daß die Stapelauflage zu einem Teil aus einer Platte besteht,
an die sich in Förderrichtung des Fördermittels fingerartige Verlängerungen anschließen,
daß diese Platte an einer vertikalen Führung gelagert ist, welche außerhalb des
Bewegungsbereiches dieses Fördermittels (mehrere parallele Bänder) an dessen Stirnseite
angeordnet ist, derart, daß die fingerartigen Ausbildungen durch die genannten Zwischenräume
oder Ausnehmungen hindurchtreten können.
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Der Funktionsablauf der erfindungsgemäßen Einrichtung kann ganz oder
teilweise durch manuelle Bedienung gesteuert werden. Es ist aber auch möglich, alle
diese Vorgänge durch eine Programmsteuerung automatisch vornehmen zu lassen.
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Diese und noch weitere Merkmale der Erfindung sollen im folgenden
an Hand der Zeichnung erläutert werden, die ein Ausführungsbeispiel einer programmgesteuerten
Sortiereinrichtung betrifft.
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F i g. 1 zeigt eine Seitenansicht dieser Einrichtung; F i g. 2 zeigt
in schematischer Weise von oben die gegenseitige Anordnung von Fördermittel, Stapelplatte
und Auflaufblech, wobei der Übersichtlichkeit halber nur zwei von mehreren einer
Stapelplatte zugeordneten Fördermitteln dargestellt sind.
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Die Sendungen 1 werden über eine Förderstrecke, die durch die Führungswände2
und 3 gebildet ist, einem vertikalen, in Richtung nach unten wachsenden Stapler
zugeführt. Die Führungswand 2 ist an ihrem stapelseitigen Ende senkrecht nach unten
abgebogen und bildet den Anschlag 4 für die zugeführten Sendungen. Durch die Ebene
dieses Anschlages ist gleichzeitig auch die Ausrichtebene für den ganzen Stapel
5 gegeben. Auf der Führungswand 2 ist ein Fühlorgan angeordnet. Dieses enthält einen
Fühlhebel 6, der auf den auf ihn ausgeübten Druck der im Stapler befindlichen Sendungen
anspricht. Der Fühlhebel betätigt einen Schalter 7, und zwar schaltet er, wenn seine
Auslenkung auf Grund einer zu großen Höhenlage der Sendungen im Stapel eine Grenzmarke
überschreitet, den Schalter 7 nach der einen Richtung, wenn seine Auslenkung dagegen
auf Grund einer zu niedrigen Höhenlage der Sendungen eine zweite Grenzmarke unterschreitet,
schaltet er den Schalter 7 nach der anderen Richtung. Die Aufgabe dieses Schalters
7 soll jedoch erst an einer späteren Stelle der Beschreibung näher erläutert werden.
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Obgleich das Ausführungsbeispiel ein als Fühlhebel ausgebildetes
Fühlorgan besitzt, ist die Funktionsfähigkeit der Einrichtung nicht auf die Verwendung
eines Fühlhebels beschränkt. Man könnte mit gleichem Erfolg auch Lichtschranken
zum Feststellen der betreffenden relativen Höhenlage der Sendungen oder ebensogut
auch ein pneumatisches Prüfsystem verwenden.
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Der Stapler umfaßt ferner eine waagerechte, in vertikaler Richtung
verschiebbare Stapelplatte 9, die drei Stellungen im Stapler einnehmen kann. Jeder
dieser Stellungen ist ein von der Stapelplatte zu be-
tätigender Tastschalter zugeordnet.
Diese Tastschalter, deren Aufgabe später beschrieben wird, sind mit 10, 11, 12 bezeichnet.
Die erste, oberste Stellung der Stapelplatte ist dann gegeben, wenn sich die Stapelplatte
direkt am Fühlhebel 6 befindet und im Stapler praktisch keine Sendungen sind. Die
zweite, ausgezeichnete Stellung der Stapelplatte 9 ist im Vollzustand des Staplers
erreicht. Die Stapelplatte kann noch eine dritte Stellung auf einem noch tieferen
Niveau einnehmen. Letzteres liegt unterhalb der Förderebene eines im Bewegungsbereich
der Stapelplatte 9 zwischen deren zweiter und dritter Stellung angeordneten Fördermittels
13. Dieses Fördermittel ist so angeordnet, daß der Stapel beim Absenken der Stapelplatte
von der zweiten in die dritte Stellung auf dem Fördermittel abgesetzt wird.
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Um das sich aus der beschriebenen Anordnung von Fördermittel 13 und
Stapelplatte 9 ergebende Hindurchtreten der Stapelplatte 9 durch die Förderebene
des Fördermittels 13 zu ermöglichen, ist die Stapelplatte gabelartig ausgebildet
oder mit ähnlichen Ausnehmungen versehen.
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Um zu einer einfachen Form der Stapelplatte 9 zu kommen, besteht
das Fördermittel 13 aus zwei parallel nebeneinanderlaufenden Förderbändern 13 a
und 13 b, welche in die Ausnehmungen der Stapelplatte 9 ragen. Das Fördermittel
13 besitzt eine Förderrichtung im wesentlichen senkrecht zu der Bewegungsrichtung
der Stapelplatte 9; außerdem besitzt es an seiner Innenseite Nocken 14, die im Zusammenwirken
mit einem Schalter 15 ein Anhalten des Fördermittels gestatten, wenn der auf dem
Fördermittel befindliche Stapel 5' die Entnahmestellung 16 erreicht hat. Die genannten
Nocken 14 sind alle im gleichen Abstand voneinander auf dem Fördermittel 13 angeordnet,
wobei dieser Abstand der Entfernung der Stapelplatte 9 von der Entnahmestellung
16 entspricht. Um zu verhindern, daß der Stapel bei einem eventuellen Versagen der
Abschalteinrichtung des Fördermittels über seine Entnahmestellung hinaus transportiert
wird und von dem Fördermittel fällt, ist hinter der Entnahmestellung im Förderweg
des Stapels ein schräggestelltes Auflaufblech 17 angebracht. Dieses hebt den Stapel
aus der Ebene des Fördermittels und verhindert so ein Weitertransportieren des Stapels.
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Aus diesen beschriebenen Merkmalen ergibt sich folgende Wirkungsweise
der erfindungsgemäßen Einrichtung: Es sei angenommen, daß der Stapler leer sei und
sich infolgedessen die Stapelplatte 9 in ihrer ersten Stellung befinde. Werden nun
Sendungen angefördert, so wird der Fühlhebel 6 immer weiter nach oben ausgelenkt,
bis er die vorgegebene Marke überschreitet und den Schalter 7 betätigt. Dieser schaltet
das Antriebsorgan 8 ein, das aus einem Motor mit Ritzel und einer an der Stapelplatte
9 angebrachten Zahnstange 9' besteht. - Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen
Einrichtung wird in keiner Weise geändert, wenn statt Motor, Ritzel und Zahnstange
ein anderes Antriebsorgan, beispielsweise ein hydraulisches verwendet wird. - Das
Antriebsorgan bewegt die Stapelplatte 9 und damit den Stapel 5 senkrecht nach unten,
bis der Fühlhebel 6 seine zweite, untere Marke unterschreitet und über den Schalter
7 das Antriebsorgan wieder stillsetzt. Selbstverständlich ist während dieses Absenkvorganges
die Zuführung von Sendungen in den Stapler nicht unterbrochen. Der beschriebene
Absenkvorgang wiederholt sich nun so
lange, bis die Stapelplatte
9 ihre zweite Stellung erreicht hat. In dieser betätigt sie den Kontakt 11, der
einesteils die weitere Zuführung von Sendungen in den Stapler verhindert, andernteils
das Antriebsorgan 8 wieder einschaltet. Letzteres senkt nun die Stapelplatte 9 mitsamt
Stapelt ohne weitere Unterbrechung in die dritte Stellung ab. Bevor die Stapelplatte
jedoch diese ihre unterste Stellung erreicht hat, hat sich der Stapel bereits auf
dem Fördermittel 13 abgesetzt. Erreicht nun die Stapelplatte die unterste Stellung,
so betätigt sie dort den Kontakt 12, der das Antriebsorgan wieder stillsetzt und
außerdem den Antrieb für das Fördermittel 13 einschaltet. Dieses beginnt zu laufen
und transportiert den Stapel 5 in seine Endstellung 16. Diese Endstellung ist durch
das Vorbeilaufen eines Nockens 14 an dem Schalter 15 gegeben, wobei letzterer von
dem Nocken 14 geschlossen wird, seinerseits den Antrieb des Fördermittels 13 stillsetzt
und außerdem das Antriebsorgan 8 der Stapelplatte 9 einschaltet.
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An Stelle dieser Nockensteuerung kann auch eine andere, stellungsabhängige
Steuerung des Förderbandes vorgesehen sein, beispielsweise eine von dem Fördermittel
13 angetriebene Rolle verwendet werden, die an ihrem Umfang einen Nocken trägt.
Letzterer betätigt im entsprechenden Zeitpunkt einen Schalter mit der Funktion des
beschriebenen Schalters 15.
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Nachdem der Stapel 5' seine Entnahmestellung 16 erreicht hat und
der Antrieb des Fördermittels 13 stillgesetzt ist, bewegt das eingeschaltete Antriebsorgan
8 die Stapelplatte 9 wieder in ihre erste Stellung zurück. Dort betätigt letztere
den Kontakt 10, der seinerseits das Antriebsorgan 8 stillsetzt und außerdem die
Zuführung der Sendungen in den Stapler wieder freigibt. Damit ist die Ausgangslage
wiederhergestellt, und der ganze Vorgang kann von neuem beginnen.
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Anstatt der beschriebenen Automatik kann, um den Aufwand geringer
zu halten, auch eine manuelle Betätigung der erfindungsgemäßen Einrichtung vorgesehen
sein. In einem solchen Fall würde die Stapelplatte beispielsweise von der ersten
in die zweite Stellung durch das Stapelgewicht entgegen einer Federkraft gebracht
werden, von der zweiten in die dritte Stellung dagegen durch eine rein manuelle
Verschiebung. Als Fördermittel könnte beispielsweise eine auf einer Gleitbahn bewegliche
Platte dienen.
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Außerdem ist es zweckmäßig, sowohl bei einer automatischen wie bei
einer manuellen Bedienung der Einrichtung eine Taste anzubringen, die es gestattet,
immer dann, wenn der Stapel vorzeitig, d. h. vor dem Vollzustand des Staplers diesem
entnommen werden soll, das Antriebsorgan zu einem ununterbrochenen Absenken der
Stapelplatte 9 in die dritte Stellung einzuschalten.