DE1205559B - Vervielfaeltigungsverfahren - Google Patents

Vervielfaeltigungsverfahren

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DE1205559B
DE1205559B DED30613A DED0030613A DE1205559B DE 1205559 B DE1205559 B DE 1205559B DE D30613 A DED30613 A DE D30613A DE D0030613 A DED0030613 A DE D0030613A DE 1205559 B DE1205559 B DE 1205559B
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Richard Gregg Maguire
Glen Willard Hedrick
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    • C09K8/46Compositions for cementing, e.g. for cementing casings into boreholes; Compositions for plugging, e.g. for killing wells containing inorganic binders, e.g. Portland cement
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
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    • C04B24/16Sulfur-containing compounds
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
B 41m
Deutsche Kl.: 15 k-7/04
Nummer: 1205 559
Aktenzeichen: D 30613 VI b/15 k
Anmeldetag: 6. Mai 1959
Auslegetag: 25. November 1965
Die Erfindung betrifft ein Vervielfältigungsverfahren, bei dem Kopierblätter, die einen farbstoffbildenden Bestandteil A aufweisen, mit einemMatrizenblatt in Berührung gebracht werden, das in bildgleicher Verteilung einen farbstoffbildenden Bestandteil B aufweist, und bei dem auf den Kopierblättern durch eine chemische Umsetzung zwischen den Bestandteilen A und B ein Duplikat des Bildes erzeugt wird.
Auf dem Gebiet der Reproduktion von Kopien ist das billigste Verfahren das allgemein bekannte Vervielfältigungsverfahren durch Hektographieren. Ein großer Teil der Papierarbeit wird nach diesem Verfahren durchgeführt. Bei diesem Verfahren kommt es jedoch häufig vor, daß die mit der Vervielfältigung beschäftigten Personen sich mit Farbstoff beschmutzen. Man hat versucht, das Verfahren dadurch sauberer zu gestalten, indem man die Kohlepapiere mit Wachs überzog, das den Farbstoff für das Kohlepapier enthält. Weiterhin sind Fortschritte dadurch erzielt worden, daß man Matrizen und Umdruckpapiere vereinigt hat, wodurch die Notwendigkeit fortfällt, die Kohlebogen einzeln zu handhaben.
In der deutschen Auslegeschrift 1 030 365 wird der Vorschlag unterbreitet, eine Metallverbindung und einen wasser- und alkohollöslichen sauren Farbstoff für das Vervielfältigungsverfahren zu verwenden, die miteinander eine farbige Metallkomplexverbindung bilden. Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß bei eventueller Beschmutzung der Farbstoff von Kleidung und Händen leicht abgewaschen werden kann. Durch keines dieser Verfahren konnte jedoch die Gefahr der Beschmutzung gänzlich ausgeschaltet werden.
Ein weiterer Nachteil des Alkoholvervielfältigungsverfahrens besteht darin, daß die Farbe durch Licht- und Lufteinwirkung ausbleicht. Dies trifft insbesondere für organische Farbstoffe und Druckfarben zu, die bisher für das Verfahren in Vorschlag gebracht worden sind.
Es sind viele Umsetzungen bekannt, die unter Farbbildung verlaufen. Es gibt jedoch nur wenige Umsetzungen, bei denen dunkle Farben entstehen, z. B. die Umsetzung von Eisen- und Vanadinsalzen mit Gerbsäure oder anderen phenolischen Verbindungen sowie die Bildung von Berliner Blau oder Turnbulls Blau. Es sind auch andere Verbindungen, wie Quecksilber-, Blei- und Silbersalze, in Vorschlag gekommen.
Obwohl diese Verbindungen für Kopierverfahren grundsätzlich verwendbar sind, haben sie den Nachteil, daß entweder die damit herstellbare Anzahl von Kopien wegen der geringen Farbintensität der gebildeten Farbe zu gering ist, oder — in Fällen, in Vervielfältigungsverfahren
Anmelder:
Ditto, Incorporated, Chicago, JH. (V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Ing. W. Meissner und Dipl.-Ing. H. Tischer, Patentanwälte, Berlin 33, Herbertstr. 22
Als Erfinder benannt:
Glen Willard Hedrick, Lake City, Fla.;
Richard Gregg Maguire,
Chicago, JIl. (V. St. A.)
denen die Farbintensität an sich befriedigend ist — die zur Bildung der Farbe benötigte Menge an Verbindung verhältnismäßig hoch sein muß, wodurch leicht bei Alterung des Kopierpapiers Fleckenbildung auf dem Untergrund des Papiers eintreten kann. Es ist ferner bekannt, daß Dithiooxamid (Rubeanwasserstoffsäure, Rubeanwasserstoff) mit Schwermetallsalzen farbige Verbindungen bildet (vgl. R ö m ρ p, Chemielexikon, Bd. 11/1958, S. 3782). Die farberzeugende Umsetzung zwischen Dithiooxamid und Schwermetallsalzen ist bisher für die Vervielfältigungstechnik nicht ausgenutzt worden, und es konnte auf Grund der bisherigen Erfahrungen nicht vorhergesagt werden, ob diese Art von Umsetzung für Kopierverfahren besser geeignet sei oder ob nicht ähnliche Nachteile wie bei den Verfahren des Standes der Technik auftreten würden. Es bestand folglich die Aufgabe, das Verfahren so auszugestalten, daß die Umsetzung im wesentlichen augenblicklich erfolgte und daß eine hohe Vervielfältigungsgeschwindigkeit erzielt wurde. Die beim Kopierverfahren übertragene Menge an Reaktionspartnern mußte einerseits ausreichend sein, sie durfte jedoch nicht zu groß sein, um möglichst viele Kopien von einer Matrize herstellen zu können.
Diese Ziele werden durch das erfindungsgemäße Vervielfältigungsverfahren erreicht, bei dem Kopierblätter, die einen farbstoffbildenden Bestandteil A enthalten, mit einem Matrizenblatt in Berührung gebracht werden, das in bildgleicher Verteilung einen farbstoffbildenden Bestandteil B aufweist und bei dem auf den Kopierblättern durch chemische Um-
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Setzung zwischen den Bestandteilen A und B ein aminen sich Verbesserungen bei Durchführung ma-Duplikat des Bildes erzeugt wird. Das Verfahren ist schineller Vervielfältigungen ergeben,
dadurch gekennzeichnet, daß als Bestandteil A ein An Stelle des Dithiooxamids können dessen Ab-Schwermetallsalz und als Bestandteil B Dithiooxamid kömmlinge, d. h. Mono- oder Dialkylderivate, ver- und/oder eines seiner Alkylderivate mit niederen 5 wendet werden, z. B. Monomethyl-, Dimethyl-, Di-Alkylresten oder daß als Bestandteil A Dithio- äthyl-, Dihydroxyäthyl-, Dibenzyldithiooxamid u. dgl. oxamid und/oder eines seiner Alkylderivate und als Die Verbindungen ergeben mit Metallionen unterBestandteil B ein Schwermetallsalz verwendet wird. schiedliche Farben, wobei lediglich die letzte Ver-
Dieses Verfahren weist gegenüber den Alkohol- bindung mit Nickelsalzen in etwa eine schwarze Farbe,
verfahren des Standes der Technik folgende Vorteile io und zwar Blauviolett, ergibt.
auf: Die mögliche Beschmutzung des Bedienungs- Für die maschinelle Vervielfältigung und das
personals ist weitgehend ausgeschaltet, da die färb- Herstellen einer großen Anzahl von Kopien starker
losen Umsetzungsteilnehmer wasser- oder alkohol- Farbintensität wird in die Farbumsetzungslösung ein
löslich sind und die Farbe erst unmittelbar auf dem Alkanolamin oder ein Ammonium- oder Aminsalz
Kopierblatt erzeugt wird. Die Farbe auf der Kopie i5 einer schwachen Säure, wie Ammoniumacetat oder
ist beständig, bleicht nicht aus. Sie ist urkundenecht. Ammoniumeitrat, oder ein Alkanolaminacetat oder
Das Verfahren läßt sich auf den üblichen Verviel- -citrat eingearbeitet. Diese Stoffe dienen zur Neutrali-
fältigungsvorrichtungen des Standes der Technik sation bzw. Abstumpfung der durch Umsetzung von
durchführen, wie sie auch für das Alkohol-Verviel- Schwermetallsalz mit Dithiooxamid frei werdenden
fältigungsverfahren verwendet werden. Die Be- 2o Säure und erhöhen außerdem die Löslichkeit des
rührungsdauer zwischen Matrize und Kopierpapier ist Schwermetallsalzes.
verhältnismäßig kurz, so daß je Zeiteinheit eine große Die für die bevorzugten erfindungsgemäßen Zwecke
Anzahl Kopien hergestellt werden kann. Die ver- angewandten Alkanolamine sind diejenigen, die die
wendeten Materialien sind physiologisch unbedenklich. Formel
Als Schwermetallsalze sind Nickel-, Kobalt- und 25 (Jj)3/ N (ROH)2;
Kupfersalze verwendbar. Nickelsalze werden hierbei
besonders bevorzugt, da sie tief schwarze und damit aufweisen, wobei yO, 1 oder 2 und λ: 1, 2 oder 3 und R gut leserliche Kopien ergeben. Kobaltsalze ergeben vorzugsweise eine niedere Alkylgruppe ist. Zu gegelbe Kopien, Kupfersalze grünschwarze. Die in dem eigneten Verbindungen gehören Mono-, Di-, Tri-Verfahren verwendeten Salze müssen in den ver- 30 methanol, -äthanol und -decanolamine. Diese Verwendeten Lösungsmitteln, insbesondere Wasser, Me- bindungen werden vorzugsweise in Lösungen mit einem thanol und Äthanol, gut löslich sein. Sie dürfen nicht pH-Wert von 4 bis 8 angewendet,
hygroskopisch sein und sollen einen möglichst hohen Die Alkonolamine und deren Salze schwacher Gewichtsanteil an Schwermetallionen enthalten. Säuren sind besonders für alle Verfahren zweckmäßig,
Die Löslichkeit der Salze kann durch Verwendung 35 bei denen Nickelsalze mit farbgebenden Umsetzungs-
von Alkanolaminen gesteigert und darüber hinaus teilnehmern in nicht wäßrigen oder größtenteils nicht
durch Wahl einer entsprechenden Menge an Alkanol- wäßrigen Lösungsmitteln umgesetzt werden. Die
amin gesteuert werden. Es empfiehlt sich, bei der Her- Anwendung von Umdrucknussigkeiten, die lediglich
stellung einer verhältnismäßig kleinen Anzahl von einen geringen Anteil Wasser enthalten, ist insofern
Kopien je Matrize, etwa 100 Stück, ein in dem ver- 40 vorteilhaft, als das Verwerfen von Kopierpapier
wendeten Lösungsmittel stärker lösliches Salz zu verringert wird und außerdem bei Verwendung von
verwenden, um möglichst farbstarke Kopien erhalten Dithiooxamidlösungen das wasserunlösliche Dithiox-
zu können. Sollen dagegen von einer Matrize eine amid besser in Lösung gehalten wird,
größere Anzahl von Kopien hergestellt werden, z. B. Die Alkanolamine besitzen sogar in stark wasser-
500 Stück, ist es zweckmäßig, ein weniger lösliches 45 haltigen Lösungen den Vorteil, daß sie die Farb-
SaIz anzuwenden, um eine vorzeitige Erschöpfung übertragung stark erhöhen. Dies gilt besonders für die
der Matrize zu vermeiden. Durch Wahl eines ent- Nickelsalze.
sprechend löslichen Salzes ist es somit möglich, die je Bei Verwendung von Diäthanolamin ist es zweck-
Kopiervorgang abgegebene Menge an Schwermetall- mäßig, diese Verbindung in wenig Wasser enthaltendem
ionen und damit die Farbstärke der Kopien zu regeln. 50 Äthylalkohol und/oder Methylalkohol aufzulösen.
Es können Chloride, Sulfate, Acetate, Formiate, Diese Lösung wird mit einer Lösung von Rubeansäure
Succinate und insbesondere Sulfonate des Nickels, in Tetrahydrofurfurylalkohol vermischt und das
Kobalts und Kupfers verwendet werden mit Ausnahme Gemisch auf das Umdruckpapier aufgetragen, das
der Methan- und Äthansulfonate, die zu stark hygro- sodann mit dem Bild des Matrizenblattes in Berührung
skopisch sind. Die Monosulfonate des Benzols und 55 gebracht wird. Da Dithiooxamid in Gegenwart von
Naphthalins besitzen im Vergleich zu den Di- und Diäthanolamin sich langsam zersetzt, ist es bevorzugt,
Trisulfonaten schlechte Löslichkeitseigenschaften in die zwei Bestandteile unmittelbar vor der Auftragung
Alkoholen und sind daher nicht bevorzugt, obwohl auf das Umdruckpapier zu vermischen
sie grundsätzlich verwendbar sind. Das bevorzugte nicht giftige Lösungsmittel für
Ferner wurde gefunden, daß Nickelsalze der 60 Dithiooxamid ist der Tetrahydrofurfurylalkohol. Es
hydroxy-, amino-, alkoxy-, hydroxyamino- und alkyl- kann ebenfalls Aceton angewandt werden, jedoch ist
substituierten Benzol- und Naphthalindi- und tri- Aceton ein nicht so gutes Lösungsmittel wie Tetra-
sulfonate und der Carboxysulfonsäuren für das hydrofurfurylalkohol, außerdem ist es feuergefährlich.
Verfahren gemäß der Erfindung besonders zweck- Tetrahydrofuran ist ebenfalls ein gutes Lösungsmittel
mäßig sind. 65 für Dithiooxamid, weist jedoch den Nachteil auf,
Es können außerdem Glyoxime der Schwermetall- daß es flüchtiger ist, als es im allgemeinen für die
salze, insbesondere des Nickels, angewendet werden, Anwendung bei Bürozwecken als geeignet betrachtet
wobei bei kombinierter Anwendung mit Alkanol- werden kann.
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Bei Lösungen, die zum größten Teil wasserhaltig liehen Offsetdrucktuches kann ein hektographisches sind, können andere Pufferungsmittel angewandt Drucktuch angewandt werden,
werden, wobei die geeignetsten Ammoniumsalzpuffer Bei dem bevorzugten erfindungsgemäßen Verfahren
sind, wie Ammoniumacetat oder Ammoniumeitrat. wird ein Umdruckblatt durch Einarbeiten eines Nickel-, Als Zusatz- oder Hilfsmittel sind ferner oberflächen- 5 Kupfer- oder Kobaltsalzes einer Sulfonsäure, vorzugsaktive Mittel geeignet. Da jedoch Dithiooxamid in weise niederen Molekulargewichtes, in einen wachs-Wasser nicht löslich ist, erscheint es in diesem Falle artigen Träger und Auftragen eines dünnen Überzweckmäßig, ein Zweistufenverfahren durchzuführen, zuges (0,02 bis 0,03 mm) auf einem Überzugsblatt bei dem das oberflächenaktive Mittel zunächst auf das hergestellt. Um eine Kopie herzustellen, wird eine Umdruckpapier aufgebracht und dann das Umdruck- io Matrize mit dem Umdruckpapier in Berührung papier auf das Matrizenblatt aufgelegt wird, wobei das gebracht und ein Bild durch Schreibmaschineschrei-Dithiooxamid in einem Lösungsmittel auf das Um- ben, Handschreiben oder Zeichnen hergestellt. Das druckpapier aufgetragen wird. Bild erscheint auf der Matrize, und zwar auf der dem
Gemäß einer Ausführungsform des erfindungs- Schriftbild entgegengesetzten Seite,
gemäßen Verfahrens wird ein Matrizenblatt, das ein 15 Kopien werden dadurch hergestellt, daß die mit durch eine nickelsalzhaltige Masse gebildetes Bild einem Bild versehene Matrix auf die Trommel einer aufweist, mit Kopierblättern in Berührung gebracht, nach dem Alkoholverfahren arbeitenden Vervielfältidie mit einer Lösung des Dithiooxamids in einem gungsvorrichtung aufgebracht wird. Man läßt die Lösungsmittel für das Nickelsalz befeuchtet sind. Auf Trommel mit einer Umlaufgeschwindigkeit von etwa den Kopierblättern entstehen negative schwarze Re- 20 100 UpM laufen, wobei bei jeder Umdrehung ein Produktionen des ursprünglichen Bildes. Kopierblatt in die Vorrichtung eingeführt wird, so
Umgekehrt kann das Dithiooxamid in der bild- daß das Kopierblatt mit der Matrize unter Druck in gebenden Masse der Matrize angewendet werden, Berührung gebracht wird. Unmittelbar vor der Bewobei in diesem Falle das Kopierblatt mit einer Nickel- rührung mit der Matrize wird das Kopierblatt mit salzlösung befeuchtet wird. 25 einer Flüssigkeit angefeuchtet, die aus Flüssigkeiten
Es ist weiterhin möglich, an Stelle des Anfeuchtens besteht, die die schwermetallsalzhaltige Masse von des Kopierblattes mit der Lösung eines der Umsetzungs- der Matrize in bildgleicher Verteilung auf das Kopierteilnehmer das Dithiooxamid oder das Nickelsalz direkt blatt überträgt.
auf das Kopierblatt aufzutragen, z. B. durch Über- Das Umdruckblatt besteht aus einem Grundblatt
ziehen oder Imprägnieren des Blattes oder der Papier- 30 aus Seidenpapier oder anderem Material, das einen masse, aus der es hergestellt wird. Umdrucküberzug aus einem wachsartigen oder öl-
Die bildgebende Masse kann verschiedenartig zu- artigen Stoff aufweist, der ein Nickelsalz enthält. Das sammengesetzt sein. Vorzugsweise besteht die bild- Umdruckblatt kann dadurch hergestellt werden, daß gebende Masse aus einem Gemisch der farbgebenden die Tintenmasse im heißen geschmolzenen Zustand, Umsetzungsteilnehmer mit hydrophoben Stoffen, wie 35 und zwar bei 80 bis 85° C, auf das Grundblatt aufge-Wachs und öl. Um erhöhte Farbstärke der Kopie zu tragen und sodann abgekühlt wird, wobei es sich erzielen, kann die Masse ebenfalls einen hydrotropen verfestigt.
Stoff enthalten, wie Alkalimetallsalze der Xylol-, Ben- Die Tintenzusammensetzungen stellen lediglich An-
zol-, Toluol- und p-Cymolsulf onsäuren. Um eine gute gaben zum Zwecke der Erläuterung dar, wobei Dispersion der Umsetzungsteilnehmer, insbesondere 4° Abwandlungen durchgeführt werden können. Die der anorganischen Umsetzungsteilnehmer mit den wesentlichen Bestandteile sind das Nickelsalz und ölartigen Stoffen zu erzielen, kann ebenfalls ein ein Wachs oder fester ölartiger Stoff. Das Nickelsalz Disperser- oder Emulgiermittel Anwendung finden. ist in ausreichender Menge vorhanden, um eine Viel-Die nichtionischen und kationischen oberflächen- zahl gut leslicher Kopien zu ergeben, wenn die herzuaktiven Mittel ergeben einheitlichere und beständigere 45 stellenden Kopierblätter mit der Matrize in Berührung Dispersionen als die anionischen oberflächenaktiven gebracht werden, die 10 bis 80 Gewichtsprozent Nickel-Mittel. Die ersteren sind somit bevorzugt. Es salz enthält.
kann auch ein Pufferungsmittel in der bildgebenden Als Dispergiermittel für das Salz in dem ölartigen
Masse verwandt werden. Gegebenenfalls können Träger wird »Alkaterge C« (geschütztes Warenzeichen ebenfalls Pigmente, Füllstoffe u. dgl. zugesetzt 50 der Commercial Solvents Company, USA, — nichtwerden. flüchtiges, aminartiges, kationisches oberflächenaktives
Die bildgebende Masse kann in Form eines Bildes Mittel) angewandt und findet vorzugsweise in einer in verschiedener Weise auf das Matrizenblatt über- Menge von 1 bis 3 % Anwendung. Die ölartigen Stoffe, tragen werden. So kann z. B. die bildgebende Masse wie das Mineralöl, Lanolin, Bienenwachs, Carnaubaauf ein Band aufgetragen werden, wodurch ein Färb- 55 wachs und Rizinusöl, stellen wichtige Bestandteile des band gebildet wird, und das Bild auf dem Matrizen- Trägers dar und können in einem gewissen Ausmaß blatt durch direktes Schreibmaschineschreiben gebildet abgeändert werden, um so den Härtegrad der fertigen werden. In diesem Falle würde eine Vervielfältigungs- Kopiertinte abzuändern. Die Gesamtmenge dieser maschine angewandt werden, die ein Offsetdrucktuch Stoffe sollte nur im Fall einiger Prozente schwanken, aufweist, das einen negativen Abdruck des Ursprung- 60 wobei jedoch Schwankungen der einzelnen Bestandlichen Bildabdruckes auf der Matrize aufnehmen teile möglich sind. Wenn ein geeigneter Träger vorwürde. Sodann würde der farbgebende Umsetzungs- gegeben ist, der aus den obigen Bestandteilen und dem teilnehmer auf eine Reihe von Abdruckblättern aufge- Salz besteht, können die Bearbeitungseigenschaften des tragen werden und die Abdruckblätter mit dem Bild Kopierbogens durch Abänderung der Menge an Nickelauf dem Drucktuch in Berührung gebracht werden, 65 salz, Igepal (geschütztes Warenzeichen der General so daß jedes Blatt von seinem Negativ einen ent- Dyestuff Company, USA. — Sammelbezeichnung für sprechenden positiven Abdruck erhält. An Stelle der Alkylphenoxypolyoxyäthylenäthanole, nichtionische Verwendung eines gewöhnlichen Gummi- oder ahn- oberflächenaktive Mittel), Natrium-p-Cymolsulfonat
ι 2oS 55$
und Duponol (geschütztes Warenzeichen der E. J. du Pont de Nemours & Co., USA. — Schwefelsäureester der Fettalkohole, oberflächenaktive Mittel) gesteuert werden. Von diesen obigen Verbindungen ist das Natrium-p-Cymolsulfonat wichtig und besitzt zwei Funktionen, und zwar Steuerung des Härtegrades der Kopiertinte mit sich ergebender Randschärfe der vervielfältigten Vorgabe sowie deren hydrotropen Eigenschaften. Die in den Beispielen aufgezeigten Kopiertinten würden alle weicher sein, als es gewöhnlich zweckmäßig ist, wenn diese Verbindung nicht zugesetzt würde. Die obige Verbindung stellt ein hydrotropes Mittel dar, und wäßrige Lösungen derselben besitzen die Eigenschaft, daß sie Kohlenwasserstoffe auflösen können. Man nimmt an, daß die besonders günstige Wirkung auf Grund obiger Verbindung erzielt wird, da die Farbintensität der Kopien besser ist, wenn diese Verbindung zur Anwendung kommt.
In den Beispielen 1 bis 4 sind Kopiertinten aufgeführt, die unter Verwendung von m-Nickelbenzoldisulfonat erhalten werden.
Nickel-m-benzoldisulfonat-Hexahydrat
Alkaterge C
ölsäure handelsüblicher Qualität
Lanolin
Gummiarabikum ..
Bienenwachs
Carnaubawachs
Rizinusöl Nr. 3
Nonylphenoxypolyoxyäthylenäthanol
Natrium-p-cymolsulfonat
Alkylschwefelsäureester
Nickelsulfat-Tetrahydrat
Beispiel
58,80
0,92
16,98
2,42
0,92
1,83
10,15
3,89
0,73
1,38
1,99
52,72
0,89
17,54
2,63
0,87
2,64
13,16
4,50
0,74
2,16
2,16
60,99
0,90
16,64
0,98
0,90
1,79
9,95
3,82
0,71
1,35
1,97
24,03 0,83
16,36 0,66 0,83 1,66 9,24 3,33
0,88 1,38 1,99
— 38,81
Es ist zweckmäßig, den Lanolingehalt unter 27o und vorzugsweise unter 17o zu halten.
Die größtmögliche Menge an Igepal für die bevorzugte Masse liegt bei etwa 27o· Kopiertinten der Beispiele 1 und 3 ergeben Umdruckpapiere, die 50 bis 75 Kopien ermöglichen. Die Zusammensetzung nach Beispiel 2 ergibt eine wesentlich geringere Anzahl, und die Zusammensetzung nach Beispiel 4 ergibt eine wesentlich größere Anzahl von Kopien. Die letztere Kopiertinte wird aus einem Salzgemisch hergestellt. Es wird Nickelsulfat-Tetrahydrat angewandt, um den gesamten Nickelgehalt der Kopiertinte zu erhöhen und um somit auch die Anzahl der Kopien zu vergrößern.
Beispiele von Flüssigkeiten, die im Zusammenhang von Umdruckpapieren Anwendung finden können, sind die folgenden:
8 Methanol
Wasser
Alkanolamin
Tetrahydrofurfuryl-
10 alkohol
Diäthylenglykol
5 Beispiel
6
7
20%
30%
10%
20%
20%
43,3%
26,7%
10,0%
10,0%
10,0%
70%
15%
5%
10%
0%
100% 100% 100%
Die Flüssigkeit nach Beispiel 6 ist sehr wirksam bei
*5 Umdruckpapieren mit Kopiertinten nach den Beispielen 1 bis 4. Das gleiche gilt für die Flüssigkeit nach Beispiel 7 und die Kopiertinten nach den Beispielen 1 bis 3. Die Alkanolamine stellen einen wesentlichen Bestandteil der Flüssigkeit dar. Sie sind ebenfalls wirksam, um eine Zersetzung restlicher Rubeansäure zu bewirken und hierdurch eine Bleichwirkung auf das Papier auszuüben. Die Flüssigkeit als Ganzes besitzt eine gleichgerichtete Wirkung. Wasser ist ebenfalls wichtig und muß in seinem Gehalt zwischen 10 und 35 7o gehalten werden. Wie in den Beispielen gezeigt, kann der Methanolgehalt innerhalb weiter Grenzen abgeändert werden. Ersatz einer erheblichen Methanolmenge durch Äthanol, Isopropanol oder Propanol ergibt farbschwächere Kopien. Tetrahydrofurfurylalkohol besitzt ausgeprägte Eigenschaften, und zwar wahrscheinlich auf Grund seiner außerordentlich guten Lösungseigenschaften für Dithiooxamid. Diäthylenglykol kann durch Glycerin, Äthylenglykol, Propylenglykol, Äthylenglykolmonomethyläther u.dgl.
ersetzt werden. Äthylenglykolmonomethyläther, Äthylenglykoläthyläther und ähnliche Verbindungen können an Stelle des Tetrahydrofurfurylalkohols angewandt werden, wobei jedoch eine erhebliche Verringerung der Farbstärke der Kopien eintritt.
Ein Lösungsmittel, bestehend aus geradkettigen Alkoholen, wie es für die zur Zeit im Handel befindlichen direkten Vervielf ältigungsverf ahren Anwendung findet, ergibt ebenfalls Kopien, aber ein derartiges Lösungsmittel ist in keinem Falle nur annähernd so wirksam wie die weiter oben beschriebenen Flüssigkeiten.
Das Kopierpapier stellt einen wesentlichen Teil des Verfahrens dar. Die physikalischen Eigenschaften des Papiers bezüglich der Porosität, Ölabgabe, Glätte, Glanz und Lichtundurchlässigkeit sind für das Verfahren wichtig. Diese Eigenschaften müssen bezüglich der angewandten Flüssigkeit, Art der Matrize, Kopiertintenzusammensetzung des Umdruckpapiers und der Geschwindigkeit, mit der die Kopien hergestellt werden, angepaßt werden. Die Flüssigkeit darf nicht zu schnell in das Papier eindringen, da sonst die Flüssigkeit nicht an der Oberfläche verbleibt, um mit der Matrize in Berührung zu kommen und so die genaue Menge des Salzes für eine genaue Kopie zu lösen. Wenn zuviel Flüssigkeit vorhanden ist, wird die Matrize zu schnell erschöpft.
Somit hängen die Ergebnisse bezüglich der Qualität der Kopien in erster Linie von der Qualität des Umdruckpapiers, der Flüssigkeit, dem Kopierpapier und in geringerem Ausmaß von dem Papier der Matrize sowie der Vervielfältigungsvorrichtung ab.
Für das sauberste Verfahren ist es zweckmäßig, das Dithiooxamid in das Kopierpapier einzubringen. Aus
wirtschaftlichen Gründen ist es zweckmäßig, das Dithiooxamid mit der Stärke oder der Substanz zu vermischen, die für die Obernachenvergütung des Papiers angewandt wird. Hierfür ist es wesentlich, daß das Dithiooxamid in Wasser dispergierbar ist. Um dies durchzuführen, wird die Substanz naß in einer Kugeloder Hammermühle in Gegenwart von Isopropylnaphthalinsulfonat vermählen, oder es werden andere Dispergiermittel zugesetzt. Das Mahlen wird so lange ausgeführt, bis die Teilchengröße auf einen kleinsten Wert von 0,5 μ Durchmesser und einen größten Wert von 15 μ Durchmesser bei Aggregaten (90%) und ansonsten im Durchschnitt 2 bis 3 μ verringert worden ist. Bei einer derartigen Dispersion neigt das Dithiooxamid praktisch nicht mehr dazu, sich in Vorratsbehältern und Ausrüstungen abzusetzen.
Die Konzentration des Dithiooxamids beträgt auf dem fertigen Papier etwa 0,2%· Die optimale Konzentration liegt bei 0,1 bis 0,3 Gewichtsprozent.
Das Dithiooxamid kann aus einem Lösungsmittel, wie Aceton, Methanol usw., auf das Kopierpapier aufgetragen werden. Dieses Verfahren ist, obgleich anwendbar, nicht so geeignet und wirtschaftlich wie das weiter oben' beschriebene Verfahren.
Eine weitere Abwandlung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, die Matrize mit dem Kopierpapier in Berührung zu bringen und das Dithiooxamid nachträglich vermittels eines Lösungsmittels aufzubringen. Unter Verwendung einer geeigneten mechanischen Ausrüstung ergibt dieses Verfahren sehr zufriedenstellende Ergebnisse.

Claims (8)

Patentansprüche:
1. Vervielfältigungsverfahren, bei dem Kopierblätter, die einen farbstoffbildenden Bestandteil A aufweisen, mit einem Matrizenblatt in Berührung gebracht werden, das in bildgemäßer Verteilung einen farbstoffbildenden Bestandteil B aufweist, und auf den Kopierblättern durch eine chemische Umsetzung zwischen dem Bestandteil A und dem Bestandteil B ein Duplikat des Bildes erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Bestandteil A ein Schwermetallsalz und als Bestandteil B Dithiooxamid und/oder eines seiner Alkylderivate mit niederen Alkylresten oder daß als Bestandteil A Dithiooxamid und/oder eines seiner Alkylderivate und als Bestandteil B ein Schwermetallsalz verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Berührung bei einem pH-Wert von etwa 4 bis 8 durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Berührung in Gegenwart eines Alkanolamins, eines Salzes eines Alkanolamine mit einer schwachen Säure oder eines Ammoniumsalzes einer schwachen Säure durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Schwermetallsalz ein Nickel-, Kupfer- oder Kobaltsulfonat verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Schwermetallsalz ein Nickelbenzolsulfonat, -disulfonat oder -trisulfonat verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf ein Kopierblatt ein Alkanolamin und Dithiooxamid aufgetragen und das Kopierblatt mit einem Matrizenblatt in Berührung gebracht wird, das ein Bild aus einer Masse aufweist, die einen ölartigen Stoff und ein wasserlösliches Nickelsalz enthält.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Dithiooxamid enthaltendes Kopierblatt mit einer Lösung eines Alkanolamins befeuchtet und das Kopierblatt mit einem Matrizenblatt in Berührung gebracht wird, das ein Bild aus einer Masse aufweist, die einen ölartigen Stoff und ein Nickelsalz enthält.
8. Verfahi en nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Matrizenblatt mit Hilfe einer Masse, die praktisch keinen wasserlöslichen Farbstoff und einen großen Anteil eines löslichen Nickelsalzes enthält, mit einem Bild versehen wird, daß die Oberfläche eines Kopierblattes, das Dithiooxamid und/oder eines seiner Alkylderivate mit niederen Alkylresten enthält, mit einer Flüssigkeit angefeuchtet wird, die ein Lösungsmittel für die Nickelverbindung und ein Alkanolamin enthält, und daß sodann das angefeuchtete Kopierblatt mit der Bildoberfläche des Matrizenblattes in Berührung gebracht wird, um einen Teil des bildgebenden Stoffes auf das Kopierblatt zu übertragen.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 030 365.
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