DE1205067B - Verfahren zur Herstellung von Kunstbraunstein - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kunstbraunstein

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DE1205067B DEK39707A DEK0039707A DE1205067B DE 1205067 B DE1205067 B DE 1205067B DE K39707 A DEK39707 A DE K39707A DE K0039707 A DEK0039707 A DE K0039707A DE 1205067 B DE1205067 B DE 1205067B
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Dr Heinz Harnisch
Dr Artur Mehne
Dr Hugo Querengaesser
Dr Franz Rodis
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
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    • C01G45/02Oxides; Hydroxides
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Kunstbraunstein Die vorliegende Erflndung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von insbesondere als Depolarisator geeignetem Kunstbraunstein durch Oxydation von Mnll- und/oder MnIII-salzlösungen mit Hypochloritlösungen und Waschen des erhaltenen Niederschlages.
  • Für die Herstellung von Trockenbatterlen wird auch heute noch überwie-end Braunstein als Depolarisator verwendet. Außer Naturbraunsteinen werden dabei in steigendem Maße auch sogenannte Kunstbraunsteine zugesetzt. Mit Hilfe dieser Kunstbraunsteine, die gegenüber den Naturbraunsteinen in der Regel eine größere innere Oberfläche und einen höheren Prozentsatz chemisch gebundenen Wassers besitzen, gelingt es, bei gleichem Batterievolumen wesentlich leistungsfähigere Trockenbatterien herzustellen als bei ausschließlicher Verwendung von Naturbraunstein.
  • Für die Herstellung solcher Kunstbraunsteine sind bereits eine große Anzahl von Verfahren bekannt. Bei, einem Teil dieser Verfahren wird unter Reduktion von Manganverbindungen ausgegangen, in denen das Mangan in einer höheren Oxydationsstufe vorliegt als im Braunstein, also z. B. von Kaliumpermanganat. Diese Verfahren liefern jedoch wegen des hohen Preises des Permanganats ein sehr teures Produkt, welches daher in der Regel für die Verwendung in Trockenbatterien ausscheidet. Bei anderen Verfahren geht man von Verbindungen aus, in denen das Mangan in einer niedrigeren Wertigkeitsstufe als im Braunstein, und zwar in der Regel als zweiwertiges Mangan, vorliegt, und oxydiert diese Verbindungenentweder in Lösung oder aber auch in festem Zustand bis zur Braunsteinstufe. Als Oxydationsmittel verwendet man dazu beispielsweise Sauerstoff (etwa in Form von Luft), Chlor, Hypochlorite, Chlorate, Kaliumperinanganat und Peroxy-Verbindungen.
  • überraschenderweise hat sich gezeigt, daß man einen ganz besonders aktiven künstlichen Braunstein dann erhält, wenn man die Oxydation von MnII-und/oder Mnlll-salzlösungen mit Hypochloritlösungen so durchführt, daß die Mn-Salzlösungen mit der Hypochloritlösung sehr rasch und intensiv vermischt werden, wobei die Hypochloritlösung, die in einem überschuß von 1 bis 251/o, bezogen auf die theoretische Menge, zugegeben wird, so alkalisch ist oder mit Hilfe von Alkalien und/oder Erdalkalien so alkalisch gemacht wird, daß der pH-Wert der nach Vermischen der Lösungen und Ausfällen des Braunsteins verbleibenden Restlösung unter 7, vorzugsweise zwischen etwa 2 bis 5, liegt. Der erhaltene Braunsteinniederschlag wird dann nach Abtrennung von der Restlösung gewaschen und anschließend noch längere Zeit mit Wasser ausgelaugt.
  • Batterien, die aus solchem aktiven Braunstein hergestellt werden, sind in der Lage, eine höhere Zahl an Amperestunden zu liefern als Batterien, die nach bekannten Verfahren gewonnenen Braunstein enthalten.
  • Für die Durchführung des Verfahrens verwendet man vorteilhafterweise Mangansalzlösungen mit zwei-und/oder dreiwertigen Manganionen, wie sie durch Auflösung von Naturbraunsteinen oder von Reduktionsprodukten von Naturbraunsteinen in beispielsweise Salzsäure erhalten werden. Das bei Verwendung von nicht vorreduzierten Naturbraunsteinen bei der Umsetzung mit Salzsäure frei werdende Chlor kann zweckmäßigerweise zur Herstellung der für die anschließende Oxydation benutzten Hypochloritlösung verwendet werden.
  • Die Mangansalzlösung soll etwa 5 bis 25 Gewichtsprozent Mangan in Form von Manganchloriden und etwa 0,5 bis 5 Gewichtsprozent freie Salzsäure enthalten. Neben zweiwertigen Manganionen sind, wie an der dunklen Farbe zu erkennen ist, in solchen Lösungen auch höherwertigeManganionen enthalten, weiterhin auch etwas freies Chlor sowie geringe Mengen an Verunreinigungen aus den Naturbraunsteinen, z. B. FeCI., AICI., CaC1 2 USW.
  • Es hat sich gezeigt, daß man unter Verwendung solcher Lösungen zumindest ebenso aktiven Kunstbraunsteinen kommt wie bei Verwendung einer neutralen oder schwach angesäuerten Lösung von reinem Mangann-chlorid. Dies geht aus der nachstehenden Tabelle 1 hervor, in der die sogenannten Aktivitätszahlen nach Drotschmann einmal für aus reiner Mangan'I-chloridlösung und zum anderen für aus einer aus Naturbraunstein und Salzsäure enthaltenen Manganchloridlösung ausgefällte Braunsteine angegeben sind.
  • Die Bestimmung dieser Aktivitätszahl, die etwa ein Maß für die Leistungsfähigkeit des Braunsteins in der Batterie ist, wird häufig, so durchgeführt, daß man 0,3 g Braunstein in einem 300-mI-Erlenmeyer-Kolben mit je 25 ml n/5 NH3 und einer Hydrazinsulfatlösung (8 g Hydrazinsulfat/1 Lösung) übergießt und 2 Stunden bei Zimmertemperatur unter öfterem Umschütteln stehenläßt, anschließend abfiltriert und das überschüssige Hydrazin im Filtrat mit n/10 KMnO, zurücktitriert. Die Differenz des Permancranatverbrauchs (in ml) einer mitlaufenden Blind-e probe (ohne Braunsteinzusatz) und des zu untersuchenden Präparates bezeichnet man als Aktivitätszahl. Je höher diese Zahl ist, um so leistungsfähiger ist der betreffende Braunstein.
    Tabelle I
    Nr. Ausgangslösung Aktivitätszahl des
    1
    ausgefällten Mn02
    1 reine MnCl 2 -Lösung 16,0
    2 desgl. 14,3
    3 des,-I., angesäuert 16,2
    4 MnCL-Lösung aus 15,7
    Naiurbraunstein
    und HCI
    5 desgl. 16,8
    6 desgl. 17,7
    C
    Grundsätzlich sei erwähnt, daß man an Stelle von Müll-chloridlösungen auch andere Mangansalzlösungen, beispielsweise Mn'I-sulfatlösungen, einsetzen kann.
  • Bei der Ausfällung von Braunstein nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung ist es vorteilhaft, so zu arbeiten, daß man die, Manganchloridlösung in dem Fällungsbehälter vorlegt und rührt und anschließend die Hypochloritlösung, gegebenenfalls unter Zusatz von Alkalien undfoder Erdalkalien zumischt. Auf diese Weise wird in dem Rührbehälter während der Fällung der pH-Bereich von etwa 1 bis beispielsweise 4 durchlaufen.
  • Legt man umgekehrt ein Gemisch von Hypochloritlösung und beispielsweise Natronlauge vor und gibt dann die Manganchloridlösung unter Rühren zu, so wird während der Fällung der pH-Bereich von etwa 14 bis 4 durchlaufen. In diesem Falle werden vom Niederschlag größere Mengen Fremdionen (z. B. Alkali- und Chloridionen) festgehalten, die die Aktivität des Produktes erniedrigen und sich durch Auswaschen nur sehr schwer wieder entfernen lassen. Man kann dies jedoch weitgehend dadurch verhindern, daß man die Reaktionslösungen außerordentlich rasch, d. h. innerhalb weniger Sekunden, miteinander vermischt.
  • Schließlich kann man bei der Durchführung der Fällung aber auch so verfahren, daß man eine Lösung oder Suspension vorlegt, die schon den gewünschten End-pH-Wert von etwa 2 bis 5 besitzt, z. B. eine Braunsteinaufschlämmung, wie sie bei der oben beschriebenen Fällungsweise erhalten wird, und dann unter intensivem Rühren die Manganchloridlösung und die gegebenenfalls zusätzlich mit Alkalien und/oder Erdalkalien vermischte Hypochloritlösung gleichzeitig in einem solchen Mengenverhältnis zulaufen läßt, daß der anfangs eingestellte pH-Wert ständig erhalten bleibt und auch der weiter unten als notwendig bezeichnete 1- bis 25%ige Überschuß an Oxydationsmittel eingehalten wird. Auf diese Weise kann man den Fällungsprozeß kontinuierlich durchführen. Dabei ist es zur Erzielung einer möglichst raschen Vermischung der zulaufenden Komponenten vorteilhaft, diese 2 Komponenten in die Trombe eines schnellaufenden Rührers zu geben oder aber eine entsprechend schnell laufende und damit gut vermischende Rühranordnung zu benutzen. Der für die Umsetzung verwendete Intensivrührer sollte eine Umdrehungszahl von mindestens 600, am besten von mehr als 1000 pro Minute besitzen.
  • Die Menge der zugegebenen Hypochloritlösung ist so zu bemessen, daß ein etwa 1- bis 25%iger überschuß an Oxydationsmittel über den stöchiometrisehen Bedarf hinaus vorhanden ist. Das bei der Umsetzung frei werdende überschüssige Chlor wird vorteilhafterweise wieder mit Alkalien und/oder Erdalkalien zu Hypochloritlösung umgesetzt, welche erneut zur Oxydation verwendet werden kann.
  • Man kann während der Vermischung der Reaktionspartner das Reaktionsmedium auch direkt, z. B. durch Zugabe von feingemahlenem Eis, oder indirekt, beispielsweise mittels einer von kaltem Wasser durchflossenen Rohrschlange, kühlen. Die Umsetzungstemperatur, die ohne Kühlung durch die frei werdende Wärme auf über 651 C ansteigt, wird dadurch erniedrigt, und man kommt dann mit einem verhältnismäßig kleinen Überschuß an Oxydationsmittel aus.
  • Nach der Umsetzung soll bis zur Abtrennung des Niederschlages noch mindestens 5, vorteilhafterweise mehr als 15 Minuten gewartet werden. Der Niederschlag enthält nämlich anfangs noch größere Mengen ManganH- bzw. Mangann1-hydroxyd, die während dieser Wartezeit durch gelöstes oder auch in Form feinster Bläschen im Niederschlag verteiltes Chlor noch zu einem erheblichen Teil zur vierwertigen Stufe oxydiert werden. Es empfiehlt sich, zumindest am Anfang dieser Wartezeit noch weiterzurühren. Anschließend wird der Braunsteinniederschlag z. B. durch Filtration von der Restlösung abgetrennt und ausgewaschen.
  • Eine weitere beträchtliche Erhöhung der Aktivität der nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung ausgefällten Braunsteine läßt sich noch dadurch erreichen, daß man den ausgewaschenen Niederschlag über einen längeren Zeitraum mit sehr viel salzarmen, d. h. zum Beispiel durch Ionenaustauscher entsalztem Wasser auslaugt. Bei dieser Behandlung können die im Niederschlag enthaltenen löslichen Verunreinigungen, vor allem Alkali- und/ oder Erdalkali- und Chloridionen, in die wäßrige Phase diffundieren. Es empfiehlt sich dabei, den ausgewaschenen Niederschlag zunächst beispielsweise mittels eines Rührers in dem zur Auslaugung benutzten Wasser oder einem Teil desselben möglichst homogen zu verteilen. Der Diffusionsprozeß läßt sich durch die Anwendung erhöhter Temperatur beschleunigen. Die zur Auslaugung erforderliche Wassermenge kann dadurch erniedrigt werden, daß man nach bekannten technischen Verfahren im Gegenstrom. arbeitet. Die Behandlung mit Wasser soll mehr als 5, vorteilhafterweise mehr als 20 Stunden betragen. Im allgemeinen muß man je Kilogramm ausgefällten Braunsteins etwa 10 bis 50 kg Wasser anwenden.
  • In Tabelle II sind die Aktivitätszahlen von Präparaten angeführt, die einmal nach der Filtration nur auf dem Filter etwa l,'# bis 1 Stunde lang ausgewaschen wurden, und zum anderen von solchen Proben, die zusätzlich einer 40stündigen Auslaugung mit entsalztem Wasser unterworfen wurden. Wie die Tabelle zeigt, weisen die unterschiedlich behandelten Proben große Unterschiede in ihrer Aktivität auf.
    Tabelle 11
    Mit bzw. ohne Aktivitätszahl
    Auslaugung
    ohne 15,5
    2 ohne 15,9
    3 mit 20,5
    4 mit 21,0
    In der folgenden Tabelle 111 sind schließlich noch für einige im Handel erhältliche Kunstbraunsteine und für drei nach dem Verfahren der vorliegenden Erflndung hergestellte Präparate die Aktivitätszahlen und die im Batterieentladungstest bei kontinuierlicher Entladung über 25 Ohm bis herunter zu 0,75 Volt zu gewinnenden Amperestunden aufgeführt, und zwar von unter Zusatz jeweils gleicher Mengen der genannten Kunstbraunsteine hergestellten Batterien. Danach sind die nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung hergestellten Präparate den zum Vergleich herangezogenen Handelsprodukten deutlich überlegen.
    Tabelle III
    Aktivität - Ampere-
    Nr. Kunstbraunstein zahl s stunden-
    zahl
    1 Handelsprodukt 1 15,8 0,63
    2 Handelsprodukt 11 14,5 0,57
    3 Handelsprodukt 111 15,7 0,61
    4 erfindungsgemäß 17,6 0,65
    ProduktI
    5 erfindungsgemäß 18,9 0,68
    ProduktII
    6 erfindungsgemäß 17,0 0,64
    Produkt III
    Im einzelnen wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von insbesondere als Depolarisator geeignetem Kunstbraunstein nunmehr so gearbeitet, daß man N1nII- und/oder Mn'II-Salzlösungen gegebenenfalls unter gleichzeitigem Zusatz von Alkalien und/oder Erdalkalien sehr rasch und intensiv mit einer Hypochloritlösung vermischt und dabei den Zusatz an Alkalien und/oder Erdalkalien so bemißt, daß der pH-Wert der nach der Vermischung der Lösung und der Ausfällung des Braunsteins verbleibenden Restlösung unter 7, vorzugsweise zwischen etwa 2 und 5, liegt.
  • Die Zeitdauer der Zugabe und damit Vermischung der Reaktionskomponenten beträgt je Kubikmeter Endvolumen des Reaktionsgemisches weniger als 5 Minuten; vorzugsweise liegt sie unter etwa 2 Minuten. Während der Umsetzung wird möglichst intensiv gerührt. Es werden vorzugsweise Ausgangslösungen eingesetzt, die durch Auflösung von natürlich vorkommendem Braunstein bzw. Reduktionsprodukten desselben in wäßriger Salzsäure erhalten werden, wobei diese Ausgangslösung etwa 5 bis 25 Gewichtsprozent in Form von Chloriden und etwa 0,5 bis 5 Gewichtsprozent freie Salzsäure enthalten können. Insbesondere wird man MnII-Chloridlösungen einsetzen.
  • Als Alkalien und/oder Erdalkalien werden beispielsweise Natronlauge, Sodalösung, Kalkmilch od. dgl. verwendet. Schließlich wird ein etwa 1- bis 25%iger Überschuß an Oxydationsmittel über den stöchiometrischenBedarf hinaus eingesetzt. Während der Umsetzung wird vorzugsweise gekühlt.
  • Es kann so gearbeitet werden, daß die Manganchloridlösung vorgelegt und anschließend die Hypo-.chloritlösung eingerührt wird, wobei ein pH-Bereich von etwa 1 bis beispielsweise 4 durchlaufen wird. Ebenso kann ein Gemisch von Hypochloritlösung und beispielsweise NatronIauge vorgelegt und anschließend die Manganchloridlösung eingerührt werden, wobei dann ein pH-Bereich von etwa 14 bis beispielsweise 4 durchlaufen wird. Schließlich kann man bei kontinuierlicher Arbeitsweise eine Lösung bzw. Braunsteinsuspension mit einem pH-Wert von zwischen etwa 2 und 5 vorlegen und anschließend gleichzeitig die Manganchloridlösung und die gegebenenfalls mit Alkalien und/oder Erdalkalien vermischte Hypochloritlösung einrühren, wobei der genannte pH-Wert sowie ein etwa 1- bis 251/oiger Überschuß an Oxydationsmittel eingehalten werden.
  • Nach der Umsetzung wird noch einige Zeit, vorteilhafterweise mehr als 15 Minuten, gegebenenfalls unter weiterem Rühren, bis zur Abtrennung des Braunsteinniederschlages durch beispielsweise Filtration gewartet. Der abgetrennte Braunsteinniederschlag wird nach dem Auswaschen vorzugsweise noch mit möglichst viel salzarmern Wasser ausgelaugt. Diese Auslaugung wird gegebenenfalls unter erhöhter Temperatur für die Dauer von mehr als 5, vorteilhafterweise mehr als 20 Stunden und vorzugsweise im Gegenstrom durchgeführt, wobei insbesondere durch Ionenaustauscher entsalztes Wasser zur Auslaugung eingesetzt wird, und zwar werden je Kilogramm ausgefälltem Braunstein etwa 10 bis 50kg salzarmes Wasser eingesetzt.
  • Die Umdrehungszahl der Rühreinrichtung liegt bei mindestens 600, vorteilhafterweise bei mehr als 1000 pro Minute.
  • Das bei der Umsetzung frei werdende überschüssige Chlor wird zweckmäßigerweise wieder mit Alkalien und/oder Erdalkalien zu neuer Hypochloritlösung umgesetzt.
  • Die folgenden Beispiele dienen zur näheren Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Beispiel 1 135kg einer aus westafrikanischem Braunstein und Salzsäure gewonnenen Manganchloridlösung, welche etwa 12,9 Gewichtsprozent Mangan, 19,8 Gewichtsprozent Gesamtchlor, 1,6 Gewichtsprozent freie Salzsäure, 0,2 Gewichtsprozent Eisen in Form von FeC139 0,01 Gewichtsprozent CaC12 und 0,3 Gewichtsprozent AICI" enthielt, wurden in einem mit einem Intensivrühren, mit einer Umdrehungszahl von 1580 Upra versehenen Gefäß unter Rühren innerhalb von 30 Sekunden mit einer Lösung versetzt, welche durch Mischen von 50 kg Wasser, 60 kg 451/oiger Natronlauge und 199 kg Natriumhypochloritlösung mit 11,4 Gewichtsprozent aktivem Chlor, hergestellt durch Einleiten von Chlor in 15%ige Natronlauge, gewonnen -wurde. Der pH-Wert betrug nach der Fällung 3,5. Anschließend wurde noch 5 Minuten weitergerührt, nach 25 Minuten wurde abfiltriert und der Niederschlag mit etwa 350 1 entsalztem Wasser gewaschen. Der feuchte Niederschlag wurde dann in 1 M3 entsalztem Wasser mittels eines Rührers dispergiert und dann 40 Stunden bei etwa 301 C stehengelassen. Daraufhin wurde in einer Filterzentrifuge abzentrifugiert, nochmals mit 2001 Wasser gewaschen und anschließend der Filterkuchen 30 Stunden bei + 1201 C getrocknet. Der trockene Filterkuchen wurde so fein vermahlen, daß auf einem Sieb mit 0,25 mm Maschenweite kein Rückstand verblieb. Es wurden 30,6 kg Kunstbraunstein mit 74,4 Gewichtsprozent MnO2, 6,6 Gewichtsprozent MnO, 2,4 Gewichtsprozent Na20, 0,7 Gewichtsprozent Chlor, 1,8 Gewichtsprozent Fe.,0.. 1,2 Gewichtsprozent AI,0" und 11,6 Gewichtsprozent 1120 erhalten. Das Schüttgewicht des gemahlenen Produktes lag bei 0,25. Die Aktivitätszahl nach Drotschmann betrug 19,5. Beispiel 2 125 kg einer aus kaukasischem Braunstein mit Salzsäure gewonnenen Manganchloridlösung von der Zusammensetzung 13,7 Gewichtsprozent Mangan, 19,7 Gewichtsprozent Gesamtchlorid, 2 Gewichtsprozent freie Salzsäure, 0,4 Gewichtsprozent FeCI., 0,1 Gewichtsprozent MgCI" 0,2 Gewichtsprozent CaC1, und 0,36 Gewichtsprozent AICI, wurden unter heftigem Rühren innerhalb von etwa 5 Sekunden zu einer Lösung gegeben, welche durch Mischen von 50 kg Wasser, 100 kg Eis, 60 kg 45%iger Natronlauge und 155 kg Calciumhypochloritlösung mit 14,8 Gewichtsprozent aktivem Chlor, hergestellt durch Einleiten von Chlor in eine Aufschlämmung von Weißkalk in Wasser, gewonnen wurde. Der pH-Wert lag nach der Fällung bei 4. Der Niederschlag wurde analog der im Beispiel 1 angegebenen Weise aufgearbeitet. Es wurden 31,5 kg Kunstbraunstein mit 76,8 Gewichtsprozent Mn02, 4,4 Gewichtsprozent MnO, 1,1 Gewichtsprozent Fe2o,.. 0,9 Gewichtsprozent Al,O., 2,5 Gewichtsprozent Na.0, 2,1 Gewichtsprozent Ca0, 0,7 Gewichtsprozent Chlor und 11 Gewichtsprozent Wasser erhalten. Das Schüttgewicht des gemahlenen und verdichteten Produktes betrug 0,62. Die Aktivitätszahl lag bei 16,7.

Claims (2)

  1. Patntansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von insbesondere als Depolarisator geeignetem Kunstbraunstein durch Oxydation von MnIL und/oder Mn'II-salzlösungen mit Hypochloritlösungen und Waschen des erhaltenen Niederschlages, d a d u r c h g e -k e n n z c i c h n c t, daß man die M:n-Salzlösungen mit der Hypochloritlösung sehr rasch und intensiv vermischt, wobei die Hypochloritlösung, die in einem überschuß von 1 bis 25 %, bezogen auf die theoretische Menge, zugegeben wird, so alkalisch ist oder mit Hilfe von Alkalien und/oder Erdalkalien so alkalisch gemacht wird, daß der pH-Wert der nach Vermischen der Lösungen und Ausfällen des Braunsteins verbleibenden Restlösung unter 7, vorzugsweise zwischen etwa 2 und 5, liegot, worauf der erhaltene Braunsteinniederschlag nach Abtrennung von der Restlösung gewaschen und anschließend noch längere Zeit mit Wasser ausgelaugt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitdauer der Zugabe und damit der Vermischung der Reaktionskomponenten je Kubikmeter Endvolumen des Reaktionsgemisches weniger als etwa 5 Minuten, vorzugsweise unter etwa 2 Minuten beträgt. 3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Ausgangslösungen eingesetzt werden, die durch Auflösung von natürlich vorkommendem Braunstein bzw. Reduktionsprodukten desselben in wäßriger Salzsäure erhalten werden. 4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangslösungen etwa 5 bis 25 Gewichtsprozent Mangan in Form von Chloriden und etwa 0,5 bis 5 Gewichtsprozent freie Salzsäure enthalten. 5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß während der Umsetzung gekühlt wird. 6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man bei kontinuierlicher Arbeitsweise eine Lösung bzw. Suspension von Braunstein mit einem pH-Wert von zwischen etwa 2 und 5 vorlegt und anschließend gleichzeitig die Manganchloridlösung und die gegebenenfalls mit Alkalien und/oder Erdalkallen vermischte Hypochloritlösung einrührt, wobei der genannte pH-Wert sowie ein etwa 1- bis 25 %iger überschuß an Oxydationsmittel eingehalten werden. 7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Umsetzung noch einige Zeit, vorteilhafterweise mehr als 15 Minuten, gegebenenfalls unter weiterem Rühren, bis zur Abtrennung des Braunsteinniederschlages, z. B. durch Filtration, gewartet wird. 8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man den Braunsteinniederschlag nach dem Waschen mit salzarmem Wasser auslaugt, wobei vorteilhafterweise pro Kilogramm ausgefälltem Braunstein etwa 10 bis 50 kg Wasser eingesetzt werden. 9. Verfahren nach Ansprach 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaugung, gegebenenfalls unter erhöhter Temperatur, für die Dauer von mehr als 5, vorteilhafterweise mehr als 20 Stunden und vorzugsweise im Gegenstrom durchgeführt wird. 10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Umdrehungszahl der Rühreinrichtung bei mindestens 600, vorteilhafterweise bei mehr als 1000 pro Minute hegt. 11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn eichnet, daß das bei der Umsetzung frei werdende überschüssige Chlor wieder mit Alkalien und/oder Erdalkalien zu neuer Hypochloritlösung umgesetzt wird.
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