DE1204272B - Sprachgarnitur - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

H04r

Deutsche Kl.: 21 a2-17/01

Nummer: 1204 272

Aktenzeichen: B 61097 VIII a/21 a2

Anmeldetag: 2. Februar 1961

Auslegetag: 4. November 1965

Die Erfindung bezieht sich auf eine Sprachgarnitur zur Verwendung in einer Fernsprech- oder Funkteilnehmerstelle, bei der ein Kontaktmikrophon an einer im Ohrbereich liegenden Halterung angebracht ist.

Bei der Verwendung von Kontaktmikrophonen in Sprachgarnituren hat man ursprünglich die Kontaktmikrophone zuerst am Kehlkopf angelegt. Um derartige Sprachgarnituren zu vereinfachen, hat man ein Kontaktmikrophon an einer im Ohrbereich liegenden Halterung derart befestigt, daß dieses Kontaktmikrophon der Sprachgarnitur während des Betriebes auf der vorderen Gesichtspartie oberhalb der Lippen liegt. Man wollte bei einer derartigen Ausbildung einer Sprachgarnitur insbesondere den Mundraum zur Schallübertragung mit heranziehen. Überraschend hat sich nun gezeigt, daß hierbei unerwünschte Resonanzerscheinungen mit der Mundhöhle auftreten.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sprachgarnitur zu schaffen, die einfach aufgebaut ist und diese Nachteile nicht aufweist.

Erfindungsgemäß ist das Mikrophon so in der Halterung angeordnet, daß es unmittelbar an dem in der Nähe des Ohres liegenden Felsenbein oder der Basis des Schläfenbeins aufliegt. In vorteilhafter Weise wird durch die Erfindung das Kontaktmikrophon derart neben dem Ohr angebracht, daß eine reine Knochenleitung zustande kommt, durch die alle schädlichen Resonanzerscheinungen ausgeschaltet werden.

In vorteilhafter Weise kann in der Halterung der Hörer so angeordnet sein, daß er vor dem Gehörgang liegt. Es liegt aber auch im Rahmen der Erfindung, daß die Halterung einen den Gehörgang frei lassenden Ring aufweist und an einem Träger befestigt ist, an dessen anderem Ende ein Hörer angeordnet ist. Dadurch hat der Träger der Sprachgarnitur ein Ohr frei, mit welchem dieser Umweltgeräusche aufnehmen kann. Es können aber auch zwei Halterungen für beide Ohren an einen gemeinsamen Träger angebracht sein, der eine Einstelleinrichtung zur Einjustierung der Lage der Halterungen aufweist. Die Sprachgarnitur kann aber auch in vorteilhafter Weise derart ausgebildet sein, daß eine Halterung mit einem den Gehörgang frei lassenden Ring und mit einem Kontaktmikrophon auf einer Seite des Trägers befestigt ist und daß an der anderen Seite des Trägers ein Kontaktmikrophon und ein Hörer befestigt sind.

Die Halterung kann eine Schutzschale aus einem widerstandsfähigen schalldichten Material aufweisen, und ferner kann die Halterung einen in den Mikrophonkreis eingefügten Spannungsverstärker enthalten.

Sprachgarnitur

Anmelder:

Louis Ernest Bonnin, Vitry-sur-Seine,

Seine (Frankreich)

Vertreter:

Dipl.-Ing. E. Prinz und Dr. rer. nat. G. Hauser,

Patentanwälte,

München-Pasing, Ernsbergerstr. 19

Als Erfinder benannt:

Louis Ernest Bonnin, Vitry-sur-Seine,

Seine (Frankreich)

Beanspruchte Priorität:

Frankreich vom 24. Februar 1960 (819 453),

vom 19. September 1960 (838 953),
vom 27. Dezember 1960 (848 011) ·

Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung an Hand von Ausführungsbeispielen erläutert.

F i g. 1 zeigt schaubildlich eine erfindungsgemäße Sprachgarnitur;

F i g. 2 zeigt eine Schnittansicht einer Ohrmuschel der Sprachgarnitur;

F i g. 3 zeigt schematisch die Benutzung der Sprachgarnitur;

F i g. 4 zeigt schaubildlich eine Haube bildende Sprachgarnitur;

F i g. 5 zeigt eine andere Ausführung der Sprachgarnitur;

F i g. 6 zeigt schaubildlich eine andere Ausführungsform der Sprachgarnitur;

Fig. 7 zeigt schematisch die Benutzung der Sprachgarnitur der F i g. 6;

F i g. 8 zeigt eine andere Ausführungsform.
Bei dem Ausführungsbeispiel der F i g. 1 bis 3 besteht die Sprachgarnitur aus einem zur Befestigung am Kopf des Benutzers bestimmten bügeiförmigen Halter 1 und zwei Ohrmuscheln 2, welche z. B. durch einstellbare Stäbe 3 an den Enden 4 der Schenkel des Kopfbügels 1 befestigt sind.

In eine Ohrmuschel 2 sind ein Hörer 5 und ein Kontaktmikrophon 6, vorzugsweise ein dynamisches

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Mikrophon, eingebaut. In Fig.2 ist schematisch bei 7 ein Spannungsverstärker dargestellt, welcher mit dem Stromkreis des Mikrophons 6 verbunden und in die Ohrmuschel 2 eingebaut ist.

Die Ohrmuschel besteht vorzugsweise einschließlieh des das Kontaktmikrophon 6 enthaltenden Abschnitts aus einem elastischen Kunststoff, wodurch das Mikrophon gegen Außengeräusche geschützt wird.

Die Ohrmuscheln haben, wie dargestellt, Vorzugsweise eine solche Form, daß das Kontaktmikrophon 6 in der in Fig. 3 dargestellten Weise etwa an der Basis des Schläfenbeins anliegt, welches so mittelbar die Schwingungen der Stimme auf das Mikrophon überträgt.

Die Sprachgarnitur kann mit einer beliebigen Einstellvorrichtung ausgerüstet werden, z. B. mit einer gerändelten Schraube 8 od. dgl., um den Kopfbügel dem Kopf des Benutzers anzupassen.

Das Kontaktmikrophon 6 kann auch gegen einen anderen Knochenteil des Gesichts oder des Schädels des Benutzers gelegt werden, wobei das Mikrophon entweder in eine Ohrmuschel eingebaut ist, deren Form von der dargestellten verschieden ist, oder von dem Kopfbügel unabhängig von den Kopfhörern ge- as tragen wird, oder auch an einem besonderen Halter befestigt ist.

Bei dem Ausführungsbeispiel der F i g. 4 ist 2 eine Ohrmuschel, die einen Hörer 5 und ein Kontaktmikrophon 6 enthält. Die Ohrmuscheln sind vorzugsweise aus einem nachgiebigen plastischen Werkstoff und z. B. durch Annähen, Kleben usw. an einer Haube 10 befesttigt, welche, wie dargestellt, durch zwei Seitenteile 11,12 gebildet werden kann, die miteinander durch einen mittleren Streifen 13 verbunden sind.

Die Ohrmuscheln 2 sind nach außen durch Schalen 15,15' geschützt, welche aus Leder oder einem anderen stoßfesten Werkstoff bestehen. Diese Schalen besitzen eine flache Randleiste 16, welche den am Ohr und an der Backe anliegenden Abschnitt der Haube versteift. Die Randleiste 16 wird vorzugsweise nach vorn durch einen Abschnitt 17 verlängert, der längs des Randes der Haube an der Stelle verläuft, an welcher diese auf der Backe liegt. Der Stimabschnitt der Haube ist mit einem elastischen Streifen 18 versehen, welcher an seinen beiden Enden an den Schalen 15,15' z. B. mit Hilfe von Nieten 19 befestigt ist. Dieser Streifen hält die Haube richtig an der Stirn, ohne jedoch einen störenden Druck auf das Gesicht auszuüben, da infolge der Form der Schalen die von den Streifen 18 ausgeübte Spannung auf den Stirnabschnitt beschränkt ist.

Ferner gestatten elastische oder unelastische, z. B. mit Hilfe von Schnallen 20 a, 21 α einstellbare Riemen 20,21 die Anpassung der Haube 10 an den Nacken und unter dem Kinn des Benutzers.

Der obere Abschnitt der Haube ist mit einem Längsbalg 22 versehen, welcher eine Anpassung an Köpfe verschiedener Formen und Größen gestattet. Natürlich kann die Haube auch mehrere Bälge verschiedener Formen, Abmessungen und Lagen aufweisen.

Bei dem schematisch in F i g. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die Haube 10 nicht aus Stoff, sondern aus sich kreuzenden Riemen 23, welche etwas elastisch sein können und ebenfalls eine zweckmäßige Belüftung gewährleisten.

Bei der in F i g. 6 und 7 dargestellten Ausführungsform weist die Sprachgarnitur einen bügeiförmigen Halter 24 auf. An einem Ende 26 des Halters ist ein Hörer25 z.B. mittels eines einstellbaren Stabes27 befestigt, während am anderen Ende 29 des Halters ein den Gehörgang frei lassender Ring 28 z. B. mittels eines einstellbaren Stabes 30 angebracht ist.

Dieser Ring 28 legt sich, wenn der Kopfbügel am Kopf des Benutzers befestigt ist, auf oder um dessen Ohr in der gleichen Weise wie der Hörer 25. Der Ring 28 dient als Halter für ein Kontaktmikrophon 39, vorzugsweise ein dynamisches Mikrophon. Das Mikrophon ist am Halter z. B. mittels Schrauben, Bolzen od. dgl. so befestigt, daß es etwa am Felsenbein anliegt (F i g. 7).

Ein Spannungsverstärker ist in den Mikrophonstromkreis eingeschaltet und z. B. im Halter 24 oder an der Verbindungsschnur im Anschlußstecker 32 angeordnet.

Bei einer anderen Ausführungsform ist das Mikrophon am Halter so befestigt, daß es sich gegen die Basis des Schläfenbeins legt (strichpunktiert in F i g. 7 dargestellte Stellung 3Γ).

In F i g. 8 ist eine andere Ausführung dargestellt, bei welcher die Sprachgarnitur zwei Mikrophone aufweist, wobei das Mikrophon 31 vom Ring 28 getragen wird, während das andere Mikrophon 33 am Hörer 25 befestigt ist. Das zusätzliche Mikrophon 33 kann ebenfalls in eine Ohrmuschel eingebaut werden, welche auch den Hörer 25 trägt und die in F i g. 1 bis 5 dargestellte Bauart aufweist.

In gewissen Fällen kann das vom Ring 28 getragene Mikrophon 31 fortfallen, so daß nur das vom Hörer 25 getragene Mikrophon 33 benutzt wird. Der Ring 28 dient dann nur dazu, den Kopf bügel auf dem Kopf des Benutzers zu halten.

Ein Spannungsverstärker ist gegebenenfalls in den Stromkreis des Mikrophons oder der Mikrophone eingeschaltet und im Halter 24, an der Verbindungsschnur, in dem Anschlußstecker der Schnur usw. angeordnet.

Claims (7)

Patentansprüche:

1. Sprachgarnitur zur Verwendung in einer Fernsprech- oder Funkteilnehmerstelle, bei der ein Kontaktmikrophon an einer im Ohrbereich liegenden Halterung angebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Mikrophon (6) so in der Halterung (2) angeordnet ist, daß es unmittelbar an dem in der Nähe des Ohres liegenden Felsenbein oder der Basis des Schläfenbeines aufliegt.

2. Sprachgarnitur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Halterung (2) der Hörer (5) so angeordnet ist, daß dieser vor dem Gehörgang liegt.

3. Sprachgarnitur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (2) einen den Gehörgang frei lassenden Ring (28) aufweist und an einem Träger (24) befestigt ist, an dessen anderem Ende ein Hörer (25) angeordnet ist (Fig. 6).

4. Sprachgarnitur nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Halterungen (2) für beide Ohren an einem gemeinsamen Träger (1) angebracht sind, der Einstelleinrichtungen (8) zur Einjustierung der Lage der Halterungen aufweist.

5. Sprachgarnitur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein den Gehörgang frei lassender Ring (28) und ein Kontaktmikrophon (31) an einem Ende eines Trägers (24) angeordnet ist und daß am anderen Ende ein Hörer (25) und ein Kontaktmikrophon (33) befestigt sind.

6. Sprachgarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung eine Schutzschale aus einem widerstandsfähigen schalldichten Material aufweist.

IO

7. Sprachgarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung einen in den Mikrophonkreis eingefügten Spannungsverstärker enthält.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 168 947, 968 712, 376;

USA.-Patentschriften Nr. 2 810 022, 1365 425; britische Patentschriften Nr. 299 574, 336 286;
französische Patentschrift Nr. 701413.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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