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Vorrichtung zum Verdrehen eines Maschinenteiles um einen weiten Winkel
im Verhältnis zu einem Maschinengestell, vorzugsweise einer Bohrlafette Vorrichtungen
zum Verdrehen eines Maschinenteils um einen Winkel im Verhältnis zu einem Maschinengestell,
vorzugsweise einer Bohrlafette, sind in verschiedenen Ausführungen bekannt. Zumeist
ist dabei das Maschinenteil mittels einer sich zwischen Gestell und Maschinenteil
erstreckenden Welle drehbar gelagert, wobei zum Verdrehen ein mit einem axial ausdehnbaren
bzw. zusammenziehbaren Betätigungsgliederpaar versehener, vorzugweise druckmittelbetätigter
Bock vorgesehen ist.
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Bei Bohrgestellen für Gesteinsbohrungen wird im allgemeinen zwischen
den einzelnen Gliedern des Bohrgestelles eine Einstellbarkeit vorgesehen, indem
das eine Teil des Bohrgestells drehbar um eine Achse zu den anderen angeordnet ist
und indem ein Bock vorgesehen wird, der beispielsweise durch ein Druckmittel betätigt
wird und derart zwischen den Gliedern sitzt, daß er das eine Teil gegenüber dem
anderen in der einen oder anderen Richtung um die Achse verdrehen kann. In den zu
diesem Zweck verwendeten Konstruktionen ist bei der einfachsten Ausführung eine
direkte Verbindung zwischen den Bökken und den Gestellteilen vorgesehen, wobei normalerweise
auf Grund der großen Veränderungen in dem zu übertragenden Drehmoment mit einem
Arbeitswinkel von unter 180° gearbeitet wird. In einigen Fällen wurde der Schwenkbereich
durch eine Anordnung vergrößert, in welcher die Bewegung der Böcke vom einen Teil
zum anderen durch Zahnräder übertragen wird.
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Abgesehen von den hohen Kosten einer derartigen Anordnung bedingt
ein solcher Aufbau einen erheblichen mechanischen Aufwand, der die Gesamtvorrichtung
kompliziert und insbesondere unter den harten Bedingungen in Untertagebetrieben
störanfällig ; macht. Darüber hinaus ist die Verwirklichung dieser komplizierten
Maßnahmen mit einem erheblichen Kostenaufwand verbunden. Ferner ist bei den eingangs
beschriebenen Ausführungsformen zumeist der bei diesen erzielbare Schwenkbereich
nicht ausreichend und je nach den Umständen eine Umsetzung der gesamten Vorrichtung
erforderlich.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Vorrichtung zum
Verdrehen eines Maschinenteils um q einen Winkel im Verhältnis zu einem Maschinengestell
in einfachster Weise so zu gestalten, daß unter Beibehaltung von üblichen Gelenkverbindungen
die Verschwenkbarkeit des Maschinenteils wesentlich erhöht wird. Im Rahmen der Erfindung
liegt es, eine derartige Vorrichtung auch zum Einsetzen von Formsteinen in Gewölben
zu verwenden, wobei die Formsteine auf besondere Führungsstangen der Vorrichtung
aufgespießt werden.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verdrehen eines Maschinenteils
um einen weiten Winkel im Verhältnis zu einem Maschinengestell, vorzugsweise einer
Bohrlafette, auf dem das Maschinenteil mittels einer sich zwischen Gestell und Maschinenteil
erstreckenden Welle drehbar gelagert ist, wobei zum Verdrehen ein mit einem axial
ausdehnbaren bzw. zusammenziehbaren Betätigungsgliederpaar versehener, vorzugsweise
druckmittelbetätigter Bock vorgesehen ist. Die Erfindung besteht darin, daß ein
Betätigungsglied des Bockes auf der Welle drehbar gelagert ist, während das zweite
mittels Gelenkstücken mit je einem von zwei Drehgelenken, die von der Welle in entgegengesetzten
Querrichtungen radial abliegen, gelenkig verbunden ist, wobei das eine Drehgelenk
drehfest an das Maschinenteil und das andere drehfest an das Gestell angeschlossen
sind. Zweckmäßig sind die Drehgelenke an von der Welle in Radialrichtung sich erstreckenden
Armen oder Konsolen befestigt. Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann
der Bock zwischen den Armen oder Konsolen drehbar auf der Welle gelagert sein. Ferner
schlägt die Erfindung vor, die Gelenkstücke drehbar mit diametral entgegengesetzt
liegenden Teilen des inneren Endes eines der Glieder des Bockes zu verbinden. Im
übrigen kann der Bock derart angeordnet sein, daß mittels diesem das Maschinenteil
gegenüber
dem Gestell aus einer Position, in welcher die Drehgelenke
auf der einen Seite einer Ebene liegen, die senkrecht zum Bock durch seine Rotationsachse
führt, in eine Position verschwenkbar sein, in welcher die Drehgelenke auf der entgegengesetzten
Seite dieser Ebene liegen. In weiterer Ausbildung hierzu ist ferner außer dem erstgenannten
Bock noch ein zweiter Bock mit seinem Glied drehbar auf der Welle gelagert, während
sein zweites Glied mittels Gelenkstücken mit je einem von zwei Drehgelenken, die
von der Welle in entgegengesetzter Querrichtung radial abliegen, gelenkig verbunden
ist, wobei das eine Drehgelenk drehfest an das eine Drehgelenk des ersten Bockes
und das andere Drehgelenk drehfest an das Maschinenteil bzw. das Gestell angeschlossen
sind. Ferner können die miteinander drehfest verbundenen Drehgelenke der beiden
Böcke an einer auf der Welle drehbar zwischen den Böcken gelagerten Konsole befestigt
sein.
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Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind vor allem darin zu
sehen, daß trotz Beibehaltung einfachster Gelenkverbindungen die Verschwenkbarkeit
bzw. die Verdrehbarkeit eines Maschinenteils gegenüber einem Maschinengestell um
einen weit größeren Winkel verwirklicht ist. Auch störanfällige Zahnradübersetzungen
und andere komplizierte Maßnahmen erübrigen sich somit. Der Verwendungsbereich derartiger
Vorrichtungen wird somit auf einfachste Weise wesentlich erhöht. Im folgenden wird
die Erfindung an Hand von drei Ausführungsbeispiele aufzeigenden Zeichnungen näher
erläutert; es zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Bohrgestells,
wobei der Bohrer vertikal nach oben gerichtet ist, F i g. 2 einen Schnitt durch
F i g. 1 längs der Linie 2-2, F i g. 3 das Kopfteil des Rahmenauslegers von F i
g. 1 mit abgenommener Bohrapparatur, F i g. 4 einen Schnitt durch F i g. 1 längs
der Linie 4-4, F i g. 5 einen Schnitt durch F i g. 1 längs der Linie 5-5, F i g.
6 einen Schnitt durch F i g.1 längs der Linie 6-6, F i g. 7 eine Seitenansicht ähnlich
wie in F i g. 1, jedoch mit horizontal stehendem Bohrer, F i g. 8 eine Seitenansicht
entsprechend der F i g.1 mit vertikal nach unten zeigendem Bohrer, F i g. 9 einen
vertikalen Schnitt durch F i g. 10 längs der Linie 9-9 mit teilweiser Seitenansicht
einer abgeänderten Anordnung des Bohrgestells nach Fig.l, F i g. 10 einen Schnitt
durch F i g. 9 längs der Linie 10-10, F i g. 11 eine Seitenansicht eines abgeänderten
erfindungsgemäßen Bohrgestells, F i g. 12 eine Vorderansicht des Bohrgestells von
F i g.11 mit abgenommener Bohrapparatur, teilweise im Schnitt, F i g.13 einen Blick
auf F i g.11 längs der Linie 13-13, F i g. 14 einige Teile des Bohrgestells von
F i g. 11, von oben gesehen, im Teilschnitt, F i g. 15 einen Ausschnitt des oberen
Teiles von F i g. 12, wobei jedoch die Druckböcke nach einer vollen Umdrehung um
360° der im Schnitt dargestellten Welle dargestellt sind, und F i g. 16 eine Draufsicht
auf einen Bohrwagen mit paarweiser Anordnung des Bohrgestells nach den F i g. 1
bis B.
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In allen Figuren sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen dargestellt.
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Die einstellbare Halterung oder das Bohrgestell, welches in den F
i g. 1 bis 8 dargestellt ist, besteht aus einer nur schematisch angedeuteten Grundplatte
20, die in herkömmlicher Weise, beispielsweise auf Rädern oder nicht dargestellten
Schienen oder irgendwie anders montiert sein kann. Ein Sockel 22 ist mit einer schrägen
Plattform 21 auf der Grundplatte 20 verschraubt und trägt iil vertikalen Ebenen
zwei voneinander getrennt liegende parallele Drehzapfen 23. Vier Längsstreben 24
von gleicher Länge sind drehbar an den Enden der Zapfen 23, um in parallelen Ebenen
quer zu den Drehzapfen zu schwingen, wobei sie mit ihren anderen Enden an in gleichen
Abständen angeordneten Drehzapfen 25 angelenkt sind, die auch zu den Drehzapfen
23 parallel liegen und mit einem Kopfteil oder Gestell 26 verbunden sind. Diagonal
zwischen zweien der Zapfen 23, 25 ist ein durch ein Fluidum betätigter, doppeltwirkender
Druckbock 27 mit einer Zylinderkolbenanordnung angeordnet, der die Stützen zusammen
mit dem Kopfteil in der einen oder der anderen Richtung in einer schrägen Zentralebene
quer zu den Zapfen 23 und 25 verschwenkt. Das Kopfteil oder Gestell 26, die Längsstreben
24 und der schräge Sockel bilden einen Rahmenausleger nach Art eines Gelenkparallelogramms.
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Das Kopfteil 26 weist eine seitlich davon sich erstreckende
Welle 28 auf. Fest mit dieser Welle 28 ist ein radial verlaufender Hebel
oder Arm 29 verbunden, der einen Endansatz für das Kopfteil 26 bildet, und
ein gabelförmiges Stück 291 als Lagerung für die Enden eines Drehzapfens 30 für
ein Drehgelenk aufweist, der parallel zur Welle 28 liegt. Auf dieser Welle 28 ist
eine Buchse 31 drehbar gelagert, welche über Halteplatten 32 und 33 mit einem langgestreckten
Führungsrahmen, der auch als ein anderes Maschinenteil ausgebildet sein kann, verbunden
ist. Auf Gleitbahnen 35 dieses Führungsrahmens 34 kann eine Bohrlafette 36 für eine
Bohrmaschine 37 hin-und herbewegt werden. Ein Druckbock 38 ist mit seinem einen
Ende 39 mit dem Führungsrahmen 34 verbunden und mit seinem anderen Ende mit der
Bohrlafette 36, so daß er die Bohrlafette 36 in ihrer Längsrichtung im Führungsrahmen
34 bewegen kann. 41 bezeichnet einen dargestellten Motor für den Vorschub
der Bohrmaschine, der beispielsweise über eine Spindel 411 (F i g. 6) oder auf irgendwie
andere Weise die Bohrmaschine 37 mit einem Bohrstahl 42 gegen eine Felswand drückt.
Die Bohrmaschine 37 ist reziprok auf der Bohrlafette 36 in entsprechenden Führungsrillen
43 (F i g. 6) geführt, wobei die Bohrlafette 36 auch eine Führung 44 für den Bohrstahl
aufweisen kann. Die Einzelheiten der Bohrmaschine, der Bohrlafette und des entsprechenden
Motors sowie die Führung für den Bohrstahl sind nicht dargestellt, da sie jedem
Fachmann durchaus bekannt sind.
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Zwischen der Halteplatte 33 und dem Endansatz oder Arm 29 ist auf
der Welle 28 das eine Ende eines Druckbockes drehbar angeordnet, beispielsweise
das Betätigungsglied 46 eines durch ein Druckmittel, vorzugsweise hydraulisch betätigten
doppeltwirkenden teleskopischen Druckbocks 45, der einen Zylinder 47 und einen Kolben
48 besitzt, welch letzterer mit dem
Betätigungsglied 46 verbunden
ist. Der Zylinder 47 des Druckbockes 45 ist durch ein Joch 49 dicht abgeschlossen,
durch welches das Betätigungsglied 46 hindurchgeführt ist. Auf diesem Joch 49 sind
beiderseits zwei Drehzapfen 50 und 51 parallel zur Welle 28 angeordnet. Fest verbunden
mit der inneren Halteplatte 33 ist ein Drehzapfen 52, der parallel zur Welle 28
verläuft. Die Drehzapfen 50, 52 bzw. 51, 30 sind durch entsprechende Gelenkstücke
53, 54 miteinander verbunden, die beiderseits des Betätigungsgliedes 46 verlaufen
und eine Gelenkverbindung zwischen dem festen Endteil oder Arm 29 und dem Führungsrahmen
34 herstellen, wobei das Joch 49 das Kniegelenk bildet. Das Betätigungsglied
46 und die Buchse 31 werden auf der Welle 28 in ihrer Lage durch eine runde
Endplatte 55 festgehalten, die z. B. auf das äußere Ende der Welle 28 aufgeschraubt
ist.
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Das Druckmittel zur Betätigung der verschiedenen Druckzylinder und
für den Bohrer des dargestellten Bohrgestelles wird durch irgendeine passende Druckmittelstelle
geliefert, die nicht dargestellt wurde, und auch die verschiedenen Leitungen zur
Zuführung dieses Druckmittels wurden fortgelassen.
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Das in F i g. 1 dargestellte Bohrgestell befindet sich in der Lage
zum Bohren von Löchern vertikal über dem Gestell. Es ist klar, daß ein Versetzen
der Längsstreben oder Stützen 24 des Rahmenauslegers nach links und rechts in F
i g. 2 durch den Bock 27 quer zur Grundplatte 20 den Bohrstahl 42 parallel zu sich
selbst seitlich versetzt, so daß der Arbeiter eine Anzahl vertikaler Löcher entlang
einer Linie quer zum Rahmengestell bohren kann, in dem die schematisch angedeutete
Grundplatte 20 eingesetzt ist. Die Schwingbewegung des Auslegers in F i g.
2 nach rechts oder links kann beispielsweise durch die Endanschläge nach vollem
Ausziehen oder Zusammenziehen des Bockes 27 begrenzt werden.
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Sollen Löcher in fächerförmiger Anordnung gebohrt werden, so kann
der Arbeiter durch Betätigung des Bockes 45 den Führungsrahmen 34 auf der
Welle 28 aus der Position nach F i g. 1 in irgendeine Zwischenposition zwischen
den Stellungen nach F i g. 1 und 8 herumschwingen. Dadurch, daß er bei der in F
i g. 1 dargestellten Lage des Bohrgestells ein Druckmittel wie beispielsweise Öl
in die Kammer 471 des Zylinders 47 des Druckbockes 45 einführt, wird dieser Zylinder
in F i g. 1 nach links gedrückt, jedoch an einer geradlinigen Bewegung durch das
Gelenkstück 54 gehindert, welches den Zapfen 51 des Joches
49
mit dem Zapfen 30 des Hebels 29 verbindet. Dadurch zwingt
das Gelenkstück 54 den Zapfen 51, um die Welle 30 zu rotieren, wodurch der Bock
45, während er sich ausdehnt, dazu gezwungen wird, um die Welle
28 in Richtung des Pfeiles 57 zu rotieren. Die Rotation und gleichzeitige
Ausdehnung des Bockes 45
verschiebt die Drehzapfen 50, 51 des Joches 49 auf
einen Weg, der von einer Position neben der Welle 28 (F i g. 1) zu einer winkelmäßig
versetzten Position von der Welle 28 fort (F i g. 8) verläuft. Die Bewegung des
Zapfens 50 wird durch das Gelenkstück 53 auf den Führungsrahmen 34 übertragen, der
infolgedessen auf der Welle 28 um einen Winkel herumschwingen muß, der durch den
Verlauf und die Form des Weges des Zapfens 50 bestimmt wird. Mit der dargestellten
Anordnung, bei der die Gelenkstücke 53, 54 gleich lang sind, und auch die Entfernungen
zwischen der Welle 28 und den Drehzapfen 30 einander gleich sind, beschreibt der
Zapfen 50 einen Weg, der dem doppelten Winkelausschlag des Führungsrahmens 34 auf
der Welle 28 gegenüber dem Winkelausschlag des Bockes 45 entspricht. Wie aus F i
g. 7 und 8 ersichtlich, erzeugt ein Ausschlag des Bockes von 45 und 90° einen Ausschlag
von 90 und 180° des Führungsrahmens 34. Es ist klar, daß durch entsprechende Zufuhr
des Druckmittels in die Kammer 47`-' und Entleeren der Kammer 471 in F i g. 1 der
Führungsrahmen 34 aus der Position von F i g. 8, in welcher der Bohrstahl vertikal
nach unten weist, in die Position von F i g. 1 zurückgeschwungen werden kann, bei
welcher der Bohrstahl vertikal nach oben weist. Der Bock 45 kann hydraulisch
durch irgendwelche Ventilanordnungen, wie sie in der einschlägigen Technik durchaus
bekannt sind und aus diesem Grunde hier nicht besonders dargestellt wurden, verriegelt
werden, um den Bohrstahl in dieser oder in irgendeiner Zwischenlage festzuhalten.
Es ist somit klar, daß bei der dargestellten Anordnung durch Verwendung eines einzigen
Druckbockes und die durch die Gelenkstücke 53, 54 und das Joch 49
gebildete
Gelenkanordnung ein Winkelausschlag von 180° erzielt werden kann, der in der Praxis
vorzugsweise auf etwa 200° ausgedehnt werden sollte. Indessen ist dies noch nicht
der maximale Ausschlagwert, der erreicht werden kann. Es ist möglich, den sich ergebenden
Ausschlag, falls erforderlich, bis auf 240° zu erhöhen, indem man den Hub des Druckbockes
45 erhöht und dem Führungsrahmen mehr Bewegungsfreiheit gegenüber dem Druckbock
erteilt und die Abmessungen der Gelenkanordnung verändert. Um zur Erzielung des
Ausschlages des Führungsrahmens 34 mehr Bewegungsfreiheit zu erreichen, ist
das Endteil oder die Halteplatte 33 in 58 abgesetzt, wodurch in der Position nach
F i g. 1 Platz genug für das Gabelende 291 des Hebels 29 bleibt, wie dies in gestrichelten
Linien eingezeichnet ist, während, wie in der Position in F i g. 8 dargestellt,
der Hub so weit fortgesetzt werden kann, bis das Joch 49 den Führungsrahmen 34 berührt.
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Das in F i g. 1 bis 8 dargestellte Bohrgestell kann paarweise angeordnet
werden, wie dies in F i g. 16 dargestellt ist, in welcher mit zwei Bohrern 37 vertikal
nach unten gebohrt wird, wobei zwei Gestelle nebeneinander auf der Vorderkante einer
gemeinsamen, mit Rädern vershenen Grundplatte 20 montiert sind. Die Buchsen 31 für
die Bohrapparatur ragen nach außen und quer zur Grundplatte in entgegengesetzten
Richtungen. In diesem Falle kann das Kopfteil oder Gestell 26 des einen der
Bohrgestelle nur quer zur Grundplatte 20 aus einer vertikalen Lage nach rechts hin
und her schwenken, während das Kopfteil 26 des anderen Gestells aus der vertikalen
Position lediglich nach links hin- und herschwenken kann. Beide Bohrgestelle liegen
symmetrisch zu einer mittleren vertikalen Längsebene durch das Fahrgestell 20.
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Durch Veränderung der Längen der Gelenkstangen bzw. Gelenkstücke 53,
54 und der Abstände zwischen den Drehzapfen 30, 52 und der Welle 28 können zwischen
dem Winkelhub des Führungsrahmens und des Druckbockes andere Beziehungen als die
dargestellten erreicht werden.
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Selbstverständlich kann die Dreheinrichtung der F i g. 1 bis 8 auch
mit irgendwelchem anderem Maschinenteil verbunden werden, welches gegenüber einer
Halterung, die eine Welle und einen Hebel entsprechend der Welle 28 und dem
Hebel oder Arm 29
trägt, durch mechanischen Antrieb in weitem
Bogen geschwenkt werden soll.
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In den F i g. 9 und 10 ist eine Anordnung auf einer Grundplatte 20,
die mit Rädern oder sonstigen Einrichtungen versehen sein kann, dargestellt, bei
welcher die Stützen oder Längsstreben 24 des Auslegers und der Sockel 22 der Ausführung
nach F i g.1 bis 8 oder irgendein anderes Maschinenteil drehbar aufgebaut werden
können. An der Unterseite des Sockels 22 ist ein vertikaler Mittelzapfen
60 drehbar in einem Gehäuse 62 in einem Lager 61 gelagert, wodurch der Sockel
22 drehbar abgestützt wird. Das Gehäuse 62 nimmt einen Mechanismus auf, um den Sockel
22 auf dem Gehäuse 62 durch den Mittelzapfen 60 zu drehen, wobei dieser Mechanismus
eine Abänderung des Drehmechanismus ist, der in der Anordnung nach F i g.1 bis 8
enthalten ist. Das Gehäuse 62 ist auf der Grundplatte 22 beispielsweise durch Schrauben
fest verankert. Der abgeänderte Drehmechanismus besteht aus einer Gelenkanordnung
gabelförmig liegender Gelenkstangen 63, 64, die im Ausgangspunkt der Gabel auf einem
Zapfen 65 drehbar gelagert sind, der das Knie der Gelenkanordnung bildet. Das Außenende
der Stange 64 ist über einen Drehzapfen 66 mit der inneren Wandung des Gehäuses
62 verbunden, während das Außenende der Stange 63 durch einen Zapfen 67 mit dem
freien Ende eines Hebels 68 gelenkig verbunden ist, der auf dem Mittelzapfen 60
aufgekeilt ist. Zwischen dem Zapfen 65 und dem Mittelzapfen 60 ist drehbar auf diesen
Zapfen ein doppeltwirkender Druckbock 69, der durch irgendein Druckmittel betätigt
wird, angeordnet.
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Die Betätigung der Dreheinrichtung nach F i g. 9 und 10 ist identisch
mit der Betätigung der Dreheinrichtung nach der Ausführung von F i g.1 bis 8 und
soll aus diesem Grunde nicht noch einmal im einzelnen beschrieben werden. Es ist
klar ersichtlich, daß eine Ausdehnung des Druckbockes 69 in F i g. 10 eine Drehbewegung
dieses Druckbockes 69 in Richtung des Pfeiles 70 bewirkt, welche Winkelbewegung
durch die Gelenkstange 63 dem Hebel 68 übermittelt wird, wodurch eine verdoppelte
Winkelbewegung in Richtung des Pfeiles 71 an den Sockel 22 weitergeleitet wird.
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Indem man ein Bohrgestell nach F i g. 1 bis 8 mit einer Anordnung
nach F i g. 9 und 10 versieht, kann der Arbeiter beispielsweise zunächst Löchergruppen
in fächerförmiger Anordnung aus einer vertikal abwärts weisenden Lage des Bohrstahls
42 über einen Winkel von 180° zu einer vertikal aufwärts weisenden Lage bohren,
woraufhin er den Sockel um 180° drehen kann, so daß er nach einer seitlichen Berichtigung
der Lage des Bohrstahles durch den Ausleger weiter Löcher in einem Bogen von 180°
bohren kann, bis der Kreis geschlossen ist.
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Die gabelförmig angeordneten Gelenkstangen 63 und 64 können durch
zwei Paar parallel zueinander liegende gerade Gelenkstücke ersetzt werden, die zwischen
entsprechend voneinander entfernten Gelenken auf den Zapfen 66, 67 und den entgegengesetzten
Enden des Zapfens 65 verlaufen. Eine derartige zweipaarige Gelenkstangenanordnung
oder wahlweise zwei gabelförmige Gelenkstangen in ähnlicher Anordnung wie die Gelenkstangen
63, 64 können die Gelenke 53, 54 nach F i g.1 bis 8 ersetzen.
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Bei der abgeänderten Ausführung nach F i g.11 bis 15 ist ein Bohrgestell
dargestellt, bei welchem das Teil mit dem Bohrer 42 um einen Winkel von 360° zum
haltenden Gestenteil verdreht werden kann. Das Bohrgestell weist ein Fahrgestell
75 auf, das auf vier Rädern 76 ruht, um auf Schienen 77 verfahren zu werden.
Dieses Fahrgestell 75 kann durch vier hydraulische Böcke 78 angehoben werden,
die an den Ecken des Rahmens 75 angeordnet sind, wodurch eine angespitzte Stange
oder auch ein Druckbock 79 zur Versteifung beispielsweise mit der Decke eines Tunnels
in Berührung gebracht werden kann. Ein Paar in entsprechendem Abstand voneinander
angeordneter querstehender vertikaler Rahmen 80 und 81 sitzen auf dem Fahrgestell
75, und die angespitzte Stange 79 ist auf der Spitze des vorderen Rahmens 80 montiert.
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Die Rahmen 80, 81 tragen an ihren oberen Enden Lager 82, 83, in denen
eine horizontale Welle 84 drehbar gelagert ist, die in der Längsrichtung des Rahmens
75 verläuft. Diese Welle 84 ragt über das vordere Lager 82 hinaus und bildet einen
vertikalen Flansch 85, der am Lager anliegt.
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Eine Bohrapparatur, welche wie dargestellt mit der Bohrapparatur nach
F i g. 1 bis 8 identisch sein kann, besitzt eine Halteplatte 86, die mit dem Unterteil
des Führungsrahmens 34 verbunden ist. Diese Halteplatte 86 ist mit dem Flansch 85
der Welle 84 beispielsweise durch Schrauben 87 fest verbunden. Durch diese Anordnung
kann die Bohrapparatur auf den Lagern 82 und 83 in einer vertikalen Ebene quer zum
Fahrgestell 75 verdreht werden. Auf das hintere Ende der Welle 84 ist ein
Anschlagflansch 88 aufgeschraubt, der an einer Schulter 89 auf dem hinteren Lager
83 anliegt und dadurch ein Vorrutschen der Welle verhindert.
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Lose auf der Welle 84 und nicht drehbar verbunden mit dem Lager 83
ist ein radial verlaufender Arm 90, der ein weiteres Gabelende 91 besitzt, welches
die Enden eines festliegenden Drehzapfens 92
aufnimmt, der parallel zur Welle
84 verläuft. Neben dem Vorderlager 82 ist auf der Welle 84 ein ähnlicher Arm 93
verkeilt, der ebenfalls ein Gabelende 94 und einen ähnlichen Zapfen 95 besitzt,
der gleichsinnig mit der Welle 84 verdrehbar ist. Die Gabelenden 91 und 94, die
Arme 90 und 93 sind axial zur Welle 84 zueinander abgesetzt. Zwischen dem feststehenden
Zapfen 92 und dem verdrehbaren Zapfen 95 sind zwei Mechanismen hintereinander gekuppelt
und drehbar auf der Welle 84 angeordnet, ähnlich wie der einzelne Drehmechanismus
nach F i g.1 bis B. Um ein derartiges Hintereinanderkuppeln zu ermöglichen, ist
eine Konsole 96 zentral und frei drehbar auf der Welle 84 angeordnet. Die Kupplungskonsole
96 besitzt Arme, die in entgegengesetzten radialen Richtungen mit Gabelenden 97
und 98 herausragen, welche Halterungen für die Enden von Drehzapfen 99 und 100 bilden.
Diese Drehzapfen liegen parallel zur Welle 84 und axial in entgegengesetzten
Richtungen, um die Zapfen 92 und 99 bzw. 95 und 100 in gemeinsame Quermittelebenen
I und 1I (F i g. 11 und 14) zu bringen, und zwar rechtwinklig zur Welle 84. Die
Abstände zwischen der Welle 84 und den entsprechenden Zapfen 92, 95, 99 und 100
sind gleich. Zwischen dem Zwischenkupplungsteil 96 und den Armen 93, 90 sind drehbar
auf der Welle 84 zwei druckmittelbetätigte, doppeltwirkende Böcke 110 und 102 angeordnet,
die beide in gleicher Weise wie der Bock 45 in F i g.1 bis 8 ausgebildet sind und
jeweils durch die Gelenkstücke 103,105 bzw. 104,106 mit dem entsprechenden
Paar
der Drehzapfen 92, 99 bzw. 95,100 verbunden sind, wobei die Böcke 102,101 in den
Mittelebenen I und II liegen. Die Druckböcke 101 und 102 sind vorzugsweise so angeordnet,
daß eine Ausdehnung des Bockes 101 nach F i g.12 eine Drehung im Uhrzeigersinn der
Konsole 96 hervorbringt, während ein Zusammenziehen des Bockes '102 eine Verdrehung
im Uhrzeigersinn des Armes 93 und der Welle 84 gegenüber der Konsole 96 hervorbringt.
Selbstverständlich wird die Welle 84 durch Zusammenziehen des Bockes 101 und Ausdehnung
des Bockes 102 im entgegengesetzten, d. h. entgegen dem Uhrzeigersinn verdreht.
Diese bevorzugte Anordnung ergibt eine kompaktere Ko truktion und eine Konstantheit
der Ölmenge, die Th beiden Drehrichtungen übermittelt wird.
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Wie leicht zu sehen, bewirkt eine volle Ausdehnung des Bockes 101
seine Winkelverschiebung aus der Lage nach F i g.12 um 90° im Uhrzeigersinn in die
Lage von F i g.15 und gleichzeitig eine Winkelverschiebung um 180° der Konsole 96.
Wenn gleichzeitig oder anschließend der Bock 102 voll zusammengezogen wird, dann
erreicht dieser Bock eine gesamte Winkelverschiebung von 270° wie in F i g.15 dargestellt,
wobei diese Winkelverschiebung die Summe der vorgenannten Verschiebung um 180° der
Konsole 96 und des Ausschlages um 90° des Bockes 102 ist. Gleichzeitig empfängt
der Arm 93 zusammen mit der Welle 84 und der Bohrapparatur einen gesamten Winkelausschlag
um 360°. Der Gesamtausschlag indessen kann in übereinstimmung mit dem erzielbaren
maximalen Ausschlag der Ausführung nach F i g. 1 bis 8 auf das Doppelte von 240°,
d. h. auf etwa 48° ausgedehnt werden. Die Anzahl der hintereinandergeschalteten
Böcke kann vergrößert werden, wenn bei einer abgeänderten Ausführung ein noch größerer
Ausschlag gewünscht wird.
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Mit dem in den F i g. 11 bis 15 Bargestellen Bohrgestell kann der
Arbeiter Löcher bohren, die fächerförmig in einer vertikalen Ebene quer zum Fahrgestell
des Bohrwagens liegen, wobei er beispielsweise aus einer vertikal nach oben gerichteten
Lage des Bohrers 42 nach einer Drehung um 360° wieder in die Ausgangslage zurückkehrt.