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Gerät zum Heben von Lasten und/oder Handhaben von Werkzeug unter Vermittlung eines schwenkbaren Auslegers
Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät zum Heben von Lasten und/oder Handhaben von Werkzeug unter Vermittlung eines schwenkbaren Auslegers. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf einen Kranschaufler.
Geräte dieser Art weisen im allgemeinen einen auf einem um eine vertikale Achse drehbaren, auf einer Plattform oder dem Fahrgestell eines Motorfahrzeuges angebrachten Aufbau um eine horizontale Achse drehbaren Ausleger auf. An diesem Ausleger ist an einer horizontalen Achse ein an seinem Ende ein Werkzeug, beispielsweise einen Baggereimer oder einen Kranhaken tragender Arm gelenkig befestigt. Bei den meisten'dieser zur Zeit bekannten Maschinen werden die Bewegungen der verschiedenen Elemente über entsprechehd angeordnete hydraulische oder andersartige, doppeltwirkende Zylinder hervorgerufen.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, die Neigung des Auslegers mittels eines sogenannten"Auslegerzylinders" zu steuern, der einmal an einem Zwischenpunkt des Auslegers und anderseits an einem in der
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zwischen entsprechenden Punkten des Auslegers und des Armes eingeschaltet ist. Eine solche Vorrichtung wird insbesondere in der schwedischen Patentschrift Nr. 129142 beschrieben.
Es wurde weiters vorgeschlagen. die die Neigung des Auslegers steuernde Hubvorrichtung nicht direkt am Ausleger, sondern unter Vermittlung eines Hebels, an welchem eine Hilfshubvorrichtung befestigt ist, am Ausleger anzulenken. Der Hebel ist dabei um eine am Fahrzeugaufbau festgelegte Achse drehbar gelagert und besitzt eine Schlitzführung, in welcher eine am Ausleger befestigte Achse gleitet, während die Hilfshubvorrichtung einerseits am Schwenkhebel und anderseits am Ausleger angelenkt ist. Diese bekannte Ausführung besitzt den Nachteil, dass zwar eine komplizierte und störungsanfällige Schlitzführung erforderlich ist, aber dennoch der erforderliche Arbeitsbereich der Maschine nicht erreicht wird ; dieser wird erst dadurch erzielt, dass die Schwenkachse des Auslegers nicht fest, sondern schwenkbar angeordnet ist.
Die vorliegende Erfindung sucht diese Nachteile zu vermeiden, und besteht im wesentlichen darin, dass die Schwenkachse des Hebels vom Ausleger getragen wird und dass die Hilfshubvorrichtung an einem Ende mit dem Hebel und am andern Ende mit dem Ausleger gelenkig verbunden ist und dass die Schwenkbzw. Gelenkachsen der verschiedenen Organe alle horizontal und parallel angeordnet sind. Durch eine derartige Ausführung wird mit einfachen Mitteln der Arbeitsbereich der Maschine wesentlich vergrössert und dadurch die Arbeitsleistung verbessert.
Wenn sich nämlich die Hubvorrichtung in einer Endstellung befindet, vermag die Hilfshubvorrichtung dem Ausleger eine zusätzliche Schwenkbewegung zu erteilen und seinen maximalen Winkelbereich zu vergrössern, so dass hiedurch die Reichweite des Gerätes gesteigert wird.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Anordnung so getroffen, dass die Anlenkpunkte der Hubvorrichtung und der Hi ! fshubvorrichtung am Hebel auf verschiedenen Seiten der Schwenkachse liegen. Gemäss einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der Werkzeugträgerarm
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zwei mögliche Anlenkpunkte für den den Werkzeugträgerarm betätigenden Werkzeugarmzylinder auf, die vorzugsweise zu der den Werkzeugträgerarm mit dem Ausleger verbindenden Gelenkachse symmetrisch angeordnet sind. Der Ausleger ist dabei gabelförmig ausgebildet, so dass er eine freie Bewegung des Werkzeugarmzylinders in jedem Fall ermöglicht. Dieser Zylinder kann auf diese Weise an dem einen oder andern der Punkte je nach den Arbeitsbedingungen angelenkt werden.
Diese Ausbildung ist von besonderem Interesse, da für einen gleichen hydraulichen Speisedruck des doppeltwirkenden Zylinders die auf den Kolben wirkende Kraft beim Ausfahren desselben wesentlich grösser als beim Einfahren ist, da bsim Einfahren die wirksame Kolbenfläche um den Querschnitt der Kolbenstange verringert ist.
Aus diesem Grunde wird der Anlenkpunkt des Werkzeugarmzylinders so gewählt, dass sein Ausfahren dem wirksamen Gang des Werkzeuges entspricht. Wenn die Maschine" nach vorne gerichtet" arbeitet, erfolgt der wirksame, das Füllen des Baggereimers mit Material bewirkende Gang, im Sinne eines Entfernens von dem Fahrgestell, während im Gegensatz hiezu, bei der zurück gerichteten Arbeit der Baggereimer sich dem Fahrgestell nähert. Durch diese weitere erfindungsgemässe Verbesserung wird nunmehr die Möglichkeit geschaffen, ohne den Werkzeugträgerarm abzumontieren oder umzudrehen, durch entsprechende Wahl des Anlenkpunktes des Werkzeugarmzylinders, sowohl bei der "nach vorne gerichteten" als auch bei der "zurück gerichteten" Arbeit mit der im Zylinder erstellten maximalen Kolbenkraft zu arbeiten.
In der nachfolgenden Beschreibung wird unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen, die ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Gerätes zeigen, die Erfindung näher erläutert, ohne dass die Erfindung aber auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt ist.
Fig. 1 zeigt schematisch in einem Aufriss eine Ausführungsform eines für das zurückgerichtete Arbeiten ausgebildeten Gerätes, Fig. 2 eine Aufsicht, Fig. 3 zwei Stellungen des Auslegers entsprechend den extremen Stellungen des Hilfszylinders bei ausgezogenem Auslegerzylinder und Fig. 4 eine Ansicht gemäss Fig. 3, jedoch bei eingezogenem Auslegerzylinder.
Das in der Zeichnung dargestellte Gerät ist ein Kranschaufler mit einem Baggereimer 1. Im Falle des zurückgerichteten Arbeitens, welches dem in der Zeichnung dargestellten Beispiel entspricht, kippt dieser Baggereimer um die Achse 2 am Ende eines Werkzeugträgerarmes 3,23, welcher bei 4 an einem bei 6 auf dem Aufbau 7 des Fahrgestelles 8 schwenkbar gelagerten Ausleger 5 angelenkt ist.
Auf dem Ausleger 5 ist ein um eine mit dem Ausleger fest verbundene Schwenkachse 10 schwenkbarer Hebel 9 vorgesehen. Eine Hubvorrichtung, welche im dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem Auslegerzylinder 11 besteht, ist einerseits an einem Punkt 12 des Fahrzeugaufbaues 7 und anderseits an einem Punkt 13 des Hebels 9 angelenkt, während eine Hilfshubvorrichtung, welche im dargestellten Ausführungbeispiel aus einem Hilfszylinder 14 besteht, einerseits bei 15 am Ausleger 5 und anderseits an einem Punkt 16 des Hebels 9 angelenkt ist. Der Punkt 16 liegt gegenüber dem ersten Anlenkpunkt 13 jenseits der Schwenkachse 10 des Hebels 9.
Der Werkzeugträgerarm 23 weist einen querliegenden Arm 17 auf, welcher zwei zum Gelenkpunkt 4 symmetrisch angeordnete Anlenkpunkte 18 und 19 besitzt, die zur wahlweisen Anlenkung der Kolbenstange eines am Ausleger 5 angeschlagenen Werkzeugarmzylinders 20 dienen.
Der Ausleger 5 ist an diesem Ende gegabelt, wie dies aus Fig. 2 hervorgeht. Der Werkzeugarmzylinder 20 wird zwischen die Schenkel der Gabel eingesetzt, so dass er frei nach oben und unten ausschwingen kann.
Für die"zurückgerichiete"Arbeit ist derWerkzeugirägerarm3, 23 in seiner Länge regelbar, u. zw. in bekannter Art durch Gleiten des schlittenartigen Teiles 3 in einer im Teil 23 vorgesehenen Führung 22.
D'as Festlegen erfolgt durch eine Versplintung in einem Punkt, beispielsweise bei 24. Ein Werkzeugzylinder 25 ist zwischen einem Punkt 26 des schlittenartigen Teiles 3 und einem Punkt 27 des Baggereimers 1 eingeschaltet, wobei der Baggereimer 1 für zurückgerichtetes Arbeiten angeordnet ist, bei welchem der wirksame Gang des Werkzeuges einer Annäherungsbewegung desselben zum Fahrgestell hin entspricht.
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20 und 25 doppeltwirkende hydraulische Zylinder. Sämtliche Dreh-und Schwenkachsen 2, 4, 6,10, 12, 13, 15, 16, 18,19, 21,26 und 27 sind horizontal und parallel ausgerichtet, mitAusnahme der Drehachse des Aufbaues 7 am Fahrgestell 8, welche vertikal ausgerichtet ist.
In Fig. l ist in vollausgezogenen Linien die Stellung des Werkzeugarmzylinders 20 für zurückgerich- tetes Arbeiten des Baggereimers 1 dargestellt. Im Gegensatz dazu wird der Zylinder 20 für nach vorne gerichtetes Arbeiten, bei welchem der Baggereimer 1 von dem Fahrgestell entfernt wird (hiebei muss der
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Eimer gegenüber der in Fig. l dargestellten Lage verdreht angeordnet sein), gemäss der strichpunktiert eingezeichneten Stellung eingesetzt. Im ersteren Falle wird die Kolbenstange im Anlenkpunkt 18 des
Armes 17 festgelegt, während im zweiten Falle diese Kolbenstange im Anlenkpunkt 19 des Armes 17 an- geschlossen wird.
Hieraus ist ersichtlich, dass in beiden Fällen der wirksame Gang des Baggereimers 1 durch ein Ausziehen des Kolbens des Zylinders 20 erreicht wird, so dass dieser seine maximale Kraft ent- wickeln kann.
Bei nach vorne gerichtetem Arbeiten ist das Werkzeug oder der Baggereimer 1 unmittelbar am Werk- zeugträgerarm 23 befestigt, wobei der Teil 3 und der von diesem getragene, für das zurückgerichtete
Arbeiten vorgesehene Baggereimer, ebenso wie der Zylinder 25, abgenommen sind.
In Fig. 3 ist der Ausleger 5 in seiner Hochstellung mit ausgezogenem Auslegerzylinder 11 dargestellt.
In vollen Linien ist in dieser Darstellung die Lage eingezeichnet, bei welcher der Hilfszylinder 14 ein- gezogen ist.
Durch Ausfahren des Hilfszylinders 14 wird die strichpunktierte Lage erreicht, wobei der Punkt 13 auf einem Kreisbogen um den Mittelpunkt 12 zu dem Punkt 13a gelangt, während der Punkt 10 auf einem
Kreisbogen um das Mittel 6 nach 10a wandert und schliesslich der Punkt 16 in den Punkt 16a übergeht.
Der Hebel 9 nimmt somit die bei 9a dargestellte Stellung ein. Es ist ersichtlich, dass diese Verlagerung eine Vergrösserung des Ausschwenkens des Auslegers 5 bewirkt.
In der Tiefstellung des Auslegers 5 bei eingezogenem Auslegerzylinder 11 (s. Fig. 4) kann gleich- falls eine zusätzliche Winkelverschwenkung des Auslegers durch die Wirkung des Hilfszylinders erreicht werden.
In voll ausgezogenen Linien ist die Stellung bei eingezogenem Hilfszylinder dargestellt und in strich- punktierte Linien die Lage bei ausgezogenem Hilfszylinder. Wie in dem vorhergehenden Fall gelangt der
Gelenkpunkt lOb auf einem Kreisbogen um das Mittel 6 zu dem Punkt 10c, der Punkt 13b auf einem
Kreisbogen um den Punkt 12 nach 13c, der Punkt 16b nach 16c, wobei der Hebel aus seiner Stellung 9b in die Stellung 9c verschwenkt wird.
Selbstverständlich ist die beschriebene und dargestellte Ausführungsform der Erfindung nur ein Ausführungsbeispiel, und es können demgegenüber Abänderungen, insbesondere durch die Verwendung von äquivalenten technischen Mitteln vorgenommen werden, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
Insbesondere können die Hydraulikzylinder durch längswirkende Zylinder einer andern Art ersetzt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Gerät zum Heben von Lasten und/oder Handhaben von Werkzeug unter Vermittlung eines schwenkbaren Auslegers, insbesondere Kranschaufler, bei welchem die die Neigung des Auslegers steuernde Hubvorrichtung auf diesem unter Vermittlung eines Hebels angelenkt ist, an welchem eine Hilfshubvorrichtung befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (10) des Hebels (9) vom Ausleger (5) getragen wird und dass die Hilfshubvorrichtung (14) an einem Ende mit dem Hebel (9) und am andern Ende mit dem Ausleger (5) gelenkig verbunden ist und dass die Schwenk- bzw. Gelenkachsen (10, 13, 16) der verschiedenen Organe alle horizontal und parallel angeordnet sind.