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Spielzeughandfeuerwaffe Die Erfindung bezieht sich auf eine Spielzeughandfeuerwaffe,
insbesondere Spielzeugpistole, bei welcher die Kugeln über einen Schlagbolzen von
einer durch Betätigung des Abzugs zunächst zu spannenden und dann in einer Lage,
in der der gespannte Schlagbolzen hinter der Zuführungsöffnung für die Kugeln zum
Lauf steht, freizugebenden Hauptfeder beschleunigt werden, wobei ein Kugelmagazin
vorgesehen ist und der unter dem Einfluß einer Vorholfeder stehende Abzug verschiebbar
in einer Längsführung gelagert ist.
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Bei einer bekannten Konstruktion dieser Art ist im Lauf ein den Kugelzuführkanal
in abgeschlossenem Zustande sperrendes Gleitstück vorgesehen, auf welches die Hauptfeder
wirkt. Das Gleitstück besitzt eine nach unten ragende Nase, welche in die Bahn eines
Vorsprunges einer geneigt zur Schußrichtung verschiebbaren Abzugsplatte ragt. Wird
diese Platte zurückgezogen, so nimmt sie zunächst unter Spannen der Hauptfeder das
Gleitstück mit zurück, bis die Vorsprünge an Platte und Gleitstück außer Eingriff
kommen und letzteres die inzwischen durch den freigegebenen Kugelzuführkanal herabgefallene
Kugel nach vorn schleudert. Hierbei sind zwar Vorkehrungen getroffen, um ein erneutes
Spannen der Schußvorrichtung zu ermöglichen, jedoch liegt ein wesentlicher Nachteil
der Konstruktion darin, daß eine Arretierung der im Lauf befindlichen Kugel gegen
vorzeitiges Hinausrollen nicht möglich ist. Ein weiterer wesentlicher Mangel liegt
darin, daß die miteinander in Eingriff kommenden Teile von Abzugsplatte und Gleitstück
an ihren gegenseitigen Berührungsflächen einem starken Verschleiß unterworfen sind.
Je größer dieser Verschleiß wird, um so geringer wird der Weg, den das Gleitstück
unter Spannen der Hauptfeder bei Betätigung des Abzuges zurückgeführt wird, so daß
nach einiger Zeit der Kugelzuführkanal nicht mehr richtig freigegeben wird. Hierdurch
wird die Pistole unbrauchbar.
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Bei einer anderen bekannten Konstruktion dient als Hauptfeder eine
im Pistolengriff mit ihrem unteren Ende festgehaltene Blattfeder, deren nach hinten
verschwenkbarer oberer Teil zur Beschleunigung der beim Zurückbewegen der Hauptfeder
in den Lauf gefallenen Kugel dient. Zur Betätigung der Hauptfeder ist ein Sternrad
mit drei Vorsprüngen vorgesehen, von denen jeweils der eine als Abzugbügel dient,
während der nächstfolgende unter Entlanggleiten an der Hauptfeder letztere nach
hinten ausbiegt. Um ein vorzeitiges Aus-dem-Lauf-rollen der Kugeln zu vermeiden,
ist unterhalb des letzteren eine flache Blattfeder angeordnet, welche an ihrem Ende
einen schrägen Quersteg trägt, dessen oberes Ende in den Lauf ragt, während das
untere Ende in die Bahn der Hauptfeder ragt und beim Nachvorneschnellen der letzteren
auf ihr gleitend nach unten gedrückt werden soll. Diese Konstruktion ist insofern
nachteilig, als beim Auftreffen der Hauptfeder auf den die Kugel im Lauf haltenden
Steg hohe Reibungskräfte beim Gleiten zwischen diesen beiden Teilen auftreten. Da
andererseits auch zwischen dem die Hauptfeder betätigenden Sternrad nach dem überschreiten
des toten Punktes hohe Reibungskräfte auftreten, ist, um eine vergleichbare Schußleistung
zu erhalten, die aufzunehmende Kraft unverhältnismäßig groß. Dieser Mangel wird
dadurch noch verstärkt, daß die Angriffsfläche des als Ab-
zugsbügel nach
vorn ragenden Sternrades einen sehr ungünstigen Winkel in bezug auf den Pistolengriff
hat.
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Bei anderen bekannten Konstruktionen ist jeweils der Abzugsbügel unmittelbar
oder mittelbar mit einem Glied verbunden, welches die aus einem Magazin in den Lauf
tretenden Geschosse bei Betätigung des Abzuges nach hinten drückt und hierbei die
hinter dem Geschoß angeordnete Hauptfeder spannt. Hierbei ist dafür Vorsorge getroffen,
daß das in den Lauf ragende Glied, während es das Geschoß zurückdrückt, stetig nach
unten wandert, bis es das Geschoß zum Schluß freigibt. Dieses an sich bestechend
einfache System hat den wesentlichen Nachteil, daß nur Langgeschosse verwendet werden
können, welche an der Vorderseite eine ebene Stirnfläche aufweisen. Derartige Langgeschosse
haben wegen des Mangels einer Drallstabilisierung schlechte
ballistische
Eigenschaften, die durch die nachteilige Zylinderfonn noch erhöht werden. Darüber
hinaus wird eine solche Spielzeugpistole nach dem Verlust der Langgeschosse unbrauchbar,
während für Rundkugeln eingerichtete Pistolen mit Erbsen weiterbetrieben werden
können. Auch ermöglicht die ebene Stimfläche von Langgeschossen ein Auftreffen derselben
mit der Kante zwischen Stimfläche und Umfangsfläche, was leichter zu Verletzungen
führt, als das stets flächige Auftreffen von Rundkugeln. Die Verwendung zylindrischer
Langgeschosse ist bei diesem Konstruktionsprinzip deshalb unumgänglich, weil bei
Verwendung von Rundgeschossen ein Verklemmen zwischen dein unter dem Druck der Hauptfeder
stehenden Geschoß und dem langsam nach unten wandernden, die Kugel noch im Lauf
haltenden und bald freigebenden Glied auftreten wird.
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Schließlich ist noch eine Spielzeugpistole bekannt, bei welcher die
aus einem oberhalb des Laufes angeordneten Magazin herabfallenden Kugeln von einer
Verlängerung des Abzugsbügels getragen und gehalten werden. Die Verlängerung besitzt
eine Nase, welche die Kugel vor dem Schuß daran hindert, durch den Lauf herauszurollen.
Sie besitzt ferner eine Rastvorrichtung, welche die die Kugel beschleunigende Hauptfeder
in ihrer gespannten Lage hält und letztere bei Betätigung des Abzuges unter gleichzeitiger
Freigabe der im Lauf befindlichen Kugel freigibt. Der wesentliche Nachteil dieser
Konstruktion liegt darin, daß keine Vorrichtung zum Wiederspannen der Hauptfeder
nach dem Schuß vorgesehen ist. Dies muß vielmehr mittels eines durch den Lauf eingeführten
Stabes erfolgen.
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Gegenüber diesem Stand der Technik hat sich die Erfindung die Aufgabe
gestellt, eine Spielzeugpistole zu schaffen, welche einerseits ein sicheres Festhalten
der Kugel im Lauf bis zum Schuß gewährleistet, andererseits die Verwendung von Rundkugeln
ermöglicht, durch Betätigung des Abzuges spannbar ist und eine einwandfreie Auslösung
für die Hauptfeder gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Abzug
mit einem den Schlagbolzen und die Hauptfeder betätigenden Vorsprung in den Lauf
ragt, der eine dem Kugelprofil angepaßte Ausnehmung trägt, die bei gespannter Hauptfeder
die Kugel aus der Ladeöffnung aufnimmt und haltert, worauf der Abzug bei weiterem
Zurückziehen in eine Lage schwenkbar ist, in der der Vorsprung nach unten aus dem
Lauf ausschwenkt und Kugel und Hauptfeder freigibt, wobei zusätzliche Führungsmittel
für den Abzug vorgesehen sind, welche diesen nach dem Schuß unter Wirkung der Vorholfeder
in seiner verschwenkten Lage nach vom gleiten und ihn dort wieder in die ursprüngliche
Ruhelage zurückschwenken lassen.
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Die Ausbildung ist vorteilhaft so getroffen, daß der Abzug zwei in
Schußrichtung ira Abstand voneinander vorgesehene seitliche Vorsprünge besitzt,
von denen der hintere ständig in der Längsführung des Pistolengehäuses gleitet,
während der vordere das Verschwenken des Abzuges in dessen zurückgezogener Lage
dadurch bewirkt, daß er durch eine Aussparung seiner Führungsmittel nach unten gleitet
und nach dem Vorholen des Abzuges durch eine weitere Aussparung der Führungsmittel
wieder nach oben treten kann, wobei der Vorsprung wieder in den Lauf eintritt. Nachfolgend
sind an Hand der Zeichnungen zwei bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung beschrieben.
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F i g. 1 zeigt eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines
als Pistole ausgebildeten erfindungsgemäßen Schießspielzeugs; F i g. 2 zeigt
im Mittellängssehnitt eine andere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schießspielzeugs.
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Die in F i g. 1 gezeigte Spielzeugpistole besitzt ein einen
Pistolenlauf 11 vortäuschendes Kugelmagazin 20, aus welchem die Rundkugeln
A durch die öffnung 21 in den eigentlichen Lauf 22 fallen können. Am rückwärtigen
Ende des Laufes ist die Hauptfeder 23 mit ihrem rückwärtigen Ende fest eingespannt.
Sie trägt vorn den zur Beschleunigung der Kugel A bestimmten Schlagbolzen
18.
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An der Unterseite des Laufes ist mit einem Vorsprung 19 durch
einen Schlitz der Wandung 15 des Laufes in letzteren hineinragend der Abzug
13 befestigt. Unterhalb der Laufwandung 15 erstreckt sich parallel
zum Lauf eine Nut 12, in welcher ein am Abzug 13 befestigter Stift 14 schwenkbar
und verschiebbar gelagert ist. Der Abzug 13 trägt ferner weiter vorn einen
zweiten Stift 16, der im Lauf auf dem unteren Wandungsteil 15 desselben
gleiten kann. Die Laufwandung 15 weist am vorderen Ende der Nut 12 eine Durchbrechung
26 von letzterer nach oben zum Lauf hin auf. Weiter hinten ist eine weitere
Durchbrechung 17 in der Wandung 15 vorgesehen. Durch diese beiden
Durchbrechungen kann der Stift 16 hindurchtreten. Der Abzug ist oben mit
einer eine Halterung für die Kugel bildenden Ausnehmung 27 versehen, so daß
die Kugel nicht nach vorn aus dem Lauf herausrollen kann, da sie hieran von dem
vor ihr liegenden Teil des Abzuges 13 gehindert wird. Der die rückwärtige
Begrenzung der Ausnehmung bildende Teil des Vorsprungs 19 des Abzuges dient
dazu, den Schlagbolzen 18 und mit diesem die Hauptfeder zum Schuß zu spannen.
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Der Abzug steht schließlich unter der Wirkung einer Zugfeder 24, die
bestrebt ist, ihn nach vom zu ziehen.
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Die Wirkung der Spielzeugpistole ist wie folgt: In der aus F i
g. 1 ersichtlichen Lage befindet sich die Pistole unmittelbar vor dem Schuß.
Eine Kugel A
liegt in der Aussparung 27 des Vorsprungs 19. Wird
nun der Abzug weiter nach hinten bewegt, so schwenkt er gegen die Wirkung der Zugfeder
24 um den am rückwärtigen Rand der Nut 12 anliegenden Stift 14, wobei der Stift
16 durch die Aussparung 17
in der Wandung 15 nach unten tritt.
Bei dieser Bewegung wird gleichzeitig der nach oben in den Lauf die Kugel und den
Schlagbolzen zurückhaltend ragende Vorsprung 19 abgesenkt, so daß Kugel und
Schlagbolzen gleichzeitig freigegeben werden. Der Schlagbolzen 18 schnellt
unter der Wirkung der Hauptfeder 23 bis zu einem Anschlag vor und treibt
die Kugel aus dem Lauf.
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Wird nun der Abzug losgelassen, so bewegt er sich unter der Wirkung
der Zugfeder 24 mit den beiden Stiften 16 und 14 in der Nut 12 nach vom,
wo der Stift 16 an der Führung 25 entlanggleitend wieder in den Lauf
eintritt, so daß der Abzug 13 die strichpunktierte gezeichnete Lage einnimmt.
In dieser Lage liegt der Vorsprung 19 des Abzuges vor dem entspannten Schlagbolzen
18. Wird nun der Abzug zurückgezogen, so schiebt der Vorsprung
19 den
Schlagbolzen 18 die Hauptfeder 23 spannend
zurück. Wenn dieser die in F i g. 1 gezeigte Lage wieder erreicht hat, kann
eine weitere Kugel aus dem Magazin 20 auf den Abzug fallen, und die Pistole ist
wieder schußbereit.
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Die in F i g. 2 dargestellte Pistole besitzt ebenfalls einen
das Kugelmagazin 20 bildenden Scheinlauf 11,
eine Kugelauslaßöffnung 21 vom
Magazin, einen Lauf 22, eine Hauptfeder 23 mit Schlagbolzen 18
und
einen Abzug 13, der oben einen Vorsprung mit einer Ausnehmung 27 zur
Aufnahme der Kugel aufweist. Der Vorsprung 19 dient ebenfalls zum Zurückschieben
und Spannen des Schlagbolzens bzw. der Hauptfeder. Auch hier ist unterhalb des Laufes
parallel zu diesem eine Nut 12 vorgesehen. In dieser sind zwei Stifte 14 und
16 gelagert, die am Abzug 13
sitzen. Der Abzug 13 steht unter
dem Einfluß einer Feder 24, die bestrebt ist, ihn um den Stift 14 im Uhrzeigersinn
zu schwenken und darüber hinaus ihn nach vom zu schieben. Die Nut 12 hat vorn eine
Aussparung 26, die nach vorn durch die Wandung 25
begrenzt ist, und
weiter hinten eine Öffnung 17 nach unten.
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Die Pistole ist in F i g. 2 nach dem Schuß dargestellt. Wird
der Abzug 13 zurückgeschoben, so geben schließlich die Hauptfeder
23 und der Schlagbolzen 18 die Öffnung 21 frei, so daß eine Kugel
in die Ausnehmung 27 fallen kann. Beim weiteren Zurückziehen des Abzuges
schwenkt dieser um den nunmehr am hinteren Ende der Nut 12 anliegenden Stift 14,
wobei der Stift 16 durch die Aussparung 17 nach unten tritt und der
Schuß in ähnlicher Weise wie bei der erst beschriebenen Konstruktion erfolgt. Danach
gleitet der Stift 14 in der Nut 12 und der Stift 16
unterhalb der Wandung
12' der Nut 12 nach vom. Der Stift 16 tritt in seiner vordersten Lage durch
die Aussparung 26 wieder nach oben in die Nut 12 ein, wo er nun wieder für
den nächsten Schuß den Schlagbolzen zurückführen kann.