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Gleis mit Weiche, das mehr als drei Schienen aufweist Die Erfindung
bezieht sich auf ein Gleis mit Weiche, welches mehr als drei Schienen aufweist und
auf einer inneren Spur und zwei äußeren Spuren mit Radsätzen, die innenliegende
Spurkränze haben, befahren wird.
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Es ist bereits ein Gleis mit vier Schienen bekannt, auf dem Schwerlastwaggons
verkehren, deren Radsätze die beiden äußeren Spuren befahren, die jeweils durch
eine äußere und die benachbarte innere Schiene gebildet sind.
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Es ist weiterhin eine einseitige Abzweigung aus einer zweigleisigen
Strecke bekanntgeworden, bei der jedes Gleis zwei Schienen aufweist, insgesamt also
vier Schienen vorhanden sind. Dabei liegen die die äußeren Spuren bildenden Schienen
jeweils mit genau festgelegter Spurweite, während die durch die Parallelität von
vier Schienen zwangsläufig entstehende mittlere Spur keine genaue Spurweite hat.
Wenn es auch nicht der Zweck dieser bekanntgewordenen Abzweigung ist, daß die mittlere
Spur befahren wird, so ist jedoch bei einer Anordnung der beiden inneren Schienen
in einem gleichbleibenden Abstand voneinander ein Befahren der inneren Spur möglich.
Das Befahren der inneren Spur kann jedoch nur dann geschehen, wenn die beweglichen
Weichenteile auf die gewünschte Fahrtrichtung eingestellt sind. Ein Auffahren dieser
Abzweigung, wie sie beispielsweise bei einer Falschfahrt erforderlich ist, um ein
Entgleisen des auf der mittleren Spur laufenden Fahrzeuges zu verhindern, ist jedoch
nicht möglich. Außerdem kommen bewegliche Weichenteile zur Verwendung, wie sie sonst
im Weichenbau nicht üblich sind.
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Es ist auch schon eine Weiche für ein Gleis mit vier Schienen vorgeschlagen
worden, bei dem auf den zwei äußeren Spuren die Radsätze von Schwerlastwaggons fahren,
während die Radsätze der Zugmaschine auf der inneren Spur laufen. Bei diesem Gleis
bzw. dieser Weiche dienen die beiden inneren Schienen jeweils sowohl den Radsätzen
der inneren als auch einer äußeren Spur als Fahrbahn und werden die inneren Schienen,
da nur Radsätze mit innenliegenden Spurkränzen verwendet werden, im freien Gleis
und auch in der Weiche auf beiden Fahrkanten befahren. Bei dieser Weiche ist zwar
einwandfrei die Aufgabe gelöst, eine in der angegebenen besonderen Weise zu befahrene
Weiche auffahrbar auszubilden, doch werden dazu bewegliche Weichenteile benötigt,
und zwar auch an Kreuzungsstellen zwischen den ei: izelnen Schienen, wie sie sonst
im Weichenbau nicht üblich sind, was die Herstellung sehr aufwendig macht. Der Erfindung
liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Gleis mit Weiche der eingangs angegebenen Art
zu schaffen, für dessen Weiche nur bewegliche Teile üblicher Bauart benötigt werden.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Gleis außerhalb des vor der eigentlichen
Weiche beginnenden und hinter ihr endenden, sich über die Gerade sowie den Bogen
erstreckenden Weichenbereiches vier Schienen aufweist, von denen die beiden inneren
Schienen jeweils sowohl den Radsätzen der inneren als auch einer äußeren Spur als
Fahrbahn dienen, und daß von den beiden inneren Schienen dieses Vierschienengleises
die innere Spur im Weichenbereich auf zwei zusätzliche, zu den inneren Schienen
etwas parallel versetzt angeordnete Schienen überführt ist.
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Infolge dieser Ausbildung weist das Gleis im Weichenbereich, der die
Gerade sowie den Bogen umfaßt, sechs Schienen auf und stehen für jede der drei Spuren
zwei gesonderte Schienen zur Verfügung, von denen jede, wie im normalen Zweischienengleis,
nur auf einer Fahrkante befahren wird. Es ist daher ohne weiteres möglich, als bewegliche
Weichenteile die bei Weichen für Zweischienengleise üblichen Zungenkonstruktionen
zu verwenden. An den Kreuzungsstellen der Schienen sind keine beweglichen Weichenteile
erforderlich. Außerhalb des Weichenbereichs werden vorteilhafterweise nur jeweils
vier Schienen für das Gleis benötigt. Das Überführen der inneren Spur für die Zugmaschine
auf die beiden zusätzlichen Schienen im Weichenbereich ist ohne bewegliche Bauteile
möglich.
Erfindungsgemäß wird hierfür vorgeschlagen, an jeder der
drei Abzweig- bzw. Einmündungsstellen für die innere Spur an die eine innere Schiene
des Vierschienengleises ein festes, die Innenspur in Richtung zur Gleismitte führendes
Verteilungsstück mit auf der Seite der abzweigenden Schiene angeordnetem, sich beidseitig
über die Abzweigstelle hinaus erstreckenden Radlenker anzuschließen und die andere
innere Schiene in eine sich keilförmig verjüngende Spitze auslaufen zu lassen, die
zwischen den Flügeln der beiden nach Art von Flügelschienen ausgebildeten weiterführenden
Schienen liegt.
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An den Kreuzungsstellen zwischen den geradeaus laufenden Schienen
und den abbiegenden Schienen können je nach Art der Kreuzungsstelle einfache oder
doppelte Herzstücke Verwendung finden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt,
und zwar zeigt F i g. 1 die Abzweigstelle am Beginn des Weichenbereichs, an der
die innere Spur auf zwei zusätzliche Schienen überführt wird, F i g. 2 den Weichenbereich
des Gleises, jedoch ohne die vor und hinter ihm liegenden Abzweigstellen, F i g.
3 eine der Kreuzungsstellen A bis 1 der F i g. 2 in größerem Maßstab, F i g. 4 eine
der Kreuzungsstellen J bis O der F i g. 2 in größerem Maßstab und F i g. 5 die beiden
Abzweigstellen für die innere Spur am Ende des Weichenbereichs, von denen die eine
im geradeaus laufenden Gleisstrang und die andere im abbiegenden Gleisstrang liegt.
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Wie aus der F i g. 1 zu entnehmen ist, wird unmittelbar vor der Zungenvorrichtung
der Weiche das drei Spuren aufweisende vierschienige Gleis durch zwei von den inneren
Schienen S2 und S3 abzweigende Schienen S5 und S6 in ein sechsschieniges, dreispuriges
Gleis überführt. Wenn vorher die Radsätze R 2 und R 3 der Schwerlastwaggons auf
den äußeren Spuren, gebildet aus den SchienenSl, S2 und S3, S4, und die Radsätze
R1 der Zugmaschine auf der inneren Spur Sp 1, gebildet aus den Schienen S2 und S3,
laufen, so werden an der Abzweigstelle die Räder der Radsätze des Schwerlastwaggons
auf den Schienen S1, S2 bzw. S3 und S4 weitergeführt, während die Räder der Radsätze
R1 der Zugmaschine auf die von den Schienen S5 und S6 gebildete Spur Sp 1'
überführt werden.
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Um dieses Überführen der Radsätze R 1 zu bewirken, ist an der Abzweigstelle
in die Schiene S2 ein Verteilungsstück Z eingesetzt, an welches die Schiene S5 anschließt.
Ein Radlenker R erstreckt sich an der Innenseite der Schiene S5 bis über
das feste Verteilungsstück Z hinaus und sichert damit das sichere Überlaufen des
Radsatzes R 1 der Zugmaschine auf die selbständige Spur Sp 1'. Die Schiene
S 6 läuft an der Abzweigstelle in Richtung auf die Weiche zu in eine keilförmige
Spitze H aus, während die Enden der abzweigenden Schiene S6 und der weiterlaufenden
Schiene S3 als feste Flügel F1 bzw. F2 ausgebildet sind. Auf Grund der Art der nachfolgenden
Weiche, im vorliegenden Falle handelt es sich um eine Rechtsweiche, liegt die Schiene
S 6 zwischen den Schienen S3 und S4 und die Schiene S5
zwischen den Schienen
S2 und S3.
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Es entsteht also durch die Abzweigung einer selbständigen Spur Sp
1' für die Radsätze der Zugmaschine ein dreispuriges, sechsschieniges Gleis, welches
sowohl in seinem geradeaus laufenden Gleisstrang als auch in seinem abzweigenden
Gleisstrang über eine bestimmte Strecke noch hinter die Weiche weitergeführt wird.
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Dadurch, daß innerhalb des Weichenbereiches das Gleis sechs Schienen
aufweist, können normale Zungenkonstruktionen für die Zungenvorrichtung und an den
Kreuzungsstellen der abbiegenden Schienen mit den geradeaus laufenden Schienen für
solche Kreuzungen übliche Weichenkonstruktionselemente verwendet werden, wie dies
in der schematischen Darstellung der F i g. 2 zu erkennen ist. Dabei sind die Kreuzungsstellen
A bis I entsprechend F i g. 3 als einfache Herzstücke und die Kreuzungsstellen
J bis O nach F i g. 4 als doppelte Herzstücke aufgebaut.
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Wie aus der F i g. 5 zu entnehmen ist, wird die selbständige Spur
Sp 1' für die Radsätze R 1 der Zugmaschine hinter der Weiche sowohl im geradeaus
laufenden Gleisstrang als auch im abbiegenden Gleisstrang noch über eine bestimmte
Strecke fortgeführt und dann wieder mit den inneren Schienen S2 und S3 vereinigt,
wobei das Gleis an den Einmündungsstellen, die in Gegenrichtung als Abzweigstellen
zu bezeichnen sind, ebenso wie an der Abzweigstelle nach F i g. 1 ausgebildet ist.
Nach der Vereinigung der selbständigen Spur Sp 1' mit den Schienen
S2
und S3 ergibt sich wiederum ein vierschieniges Gleis mit drei Spuren.