DE1200848B - Lithographische Flachdruckfolie - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

B41n

Deutsche KL: 151-3

Nummer: 1200 848

Aktenzeichen: C 21380 VI b/151

Anmeldetag: 5. Mai 1960

Auslegetag: 16. September 1965

Die Erfindung betrifft den Flachdruck, und zwar lithographische Flachdruckfolien, die durch Beschichtung einer flexiblen, faserigen Unterlage, wie Papier, gebildet wurden.

Es ist bekannt, daß Beschichtungen, die als filmbildenden Bestandteil einen hydrophilen Binder aus einer Carboxymethylcelluloseverbindung oder eine andere Polysaccharidcarboxyätherverbindung enthalten, ein hydrophiles-oleophiles Gleichgewicht haben, das besonders gute Druckresultate liefert. Man macht derartige Überzüge als Druckoberflächen wirksam, indem der Filmbildner unlöslich gemacht wird, und zwar entweder durch ein Reagens, das in der Überzugsmischung enthalten ist oder das nachträglich auf den getrockneten Überzug angewendet wird. Durch Verwendung bestimmter geeigneter Reagenzien für die Unlöslichmachung, insbesondere von Kupfer-, Eisen-, Aluminium- und Chromverbindungen und Chromverbindungen ganz besonders, erreicht man die Herstellung von hervorragend guten ao Druckoberflächen, indem diese mit dem Filmbildner zur Reaktion gebracht und kurze Zeit gealtert werden, wobei unter diesen Bedingungen von der Platte außerordentlich viele Kopien guter Qualität erhalten werden. Derartig hergestellte und beschaffene Platten zeigten jedoch nach längerer Lagerung manchmal eine Tendenz, überempfindlich zu werden, so daß sie während des Druckes auch in den Hintergrundbereichen Farbstoff aufnehmen. Dies ist scheinbar Lithographische Flachdruckfolie

Anmelder:

Columbia Ribbon

and Carbon Manufacturing Co., Inc.,

Glen Cove, Long Island, N. Y. (V. St. A.)

Vertreter:

DipL-Ing. E. Prinz

und Dr. rer. nat. G. Hauser, Patentanwälte,

München-Pasing, Ernsbergerstr. 19

Als Erfinder benannt:

Douglas Alexander Newman,

Glen Cove, Long Island, N. Y.;

Allan Thomas Schlotzhauer,

Locust Valley, Long Island, N. Y. (V. St. A.)--

gen, die mit den vorstehend angegebenen Salzen und Verbindungen unlöslich gemacht wurden, die Gegenwart eines oder mehrerer der Oxyde von Zink, Titan, Magnesium oder Calcium, gegebenenfalls zusammen mit anderen ständig als Füller benutzten Stoffen, auf die Tendenz der Überzüge, beim Altern sensitiv zu werden, eine ausgesprochene Inhibitorbesonders dann der Fall, wenn die Platten bei Hitze 30 wirkung hat; die theoretischen Hintergründe dafür und Feuchtigkeit gelagert wurden. Daraus ergibt sind gegenwärtig noch nicht völlig klar. So wurde

festgestellt, daß die Folien, die als wichtigen Teil des Füllstoffes eines oder mehrere der angeführten Oxyde enthalten, gleichmäßig brauchbar sind und auch nach einer bestimmten Alterungsdauer noch für die Her

sich, daß die Druckqualität von Platten der fraglichen Art, obwohl sie zur Herstellungszeit gleichmäßig hoch ist, zu einem späteren Zeitpunkt nicht vorhersagbar ist.

Ziel der Erfindung ist es daher, beschichtete flexible Flachdruckfolien des vorstehend beschriebenen Typs zu liefern, die derart verbessert sind, daß die Neigung, unter bestimmten Lagerungsbedingunstellung von Kopien annehmbarer Qualität geeignet sind, und zwar trotz Lagerung bei Hitze und Feuchtigkeit.

Die Verwendung der genannten Oxyde als Füll

gen farbstoffempfindlich zu werden, merkbar verrin- 40 stoffe in Flachdrucküberzügen war zwar schon aus der gert oder völlig beseitigt wird. schweizerischen Patentschrift 277 682 bekannt, aber

In der Regel enthalten die Überzüge, die bei

der Regel enthalten die Überzüge, Flachdruckfolien aus beschichtetem Papier verwendet werden, gewöhnlich einen oder mehrere verschiedene Füllstoffe, um ihre druck- und insbesondere ihre bildbewahrenden Eigenschaften zu verbessern. Die zu diesem Zweck für gewöhnlich benutzten Füllstoffe sind Kaolin, Bariumsulfat, hydroxylierte Tonerde, Calciumcarbonat, Zinkoxyd, Titandioxyd, Flußspat, Bleicherde und andere ähnliche Stoffe.

Erfindungsgemäß wurde festgestellt, daß bei Überzügen aus Polysaccharidcarboxyätherverbindunnur in Verbindung mit Gelatinebindern, wo das Problem der durch Alterung hervorgerufenen Sensibilisierung gar nicht auftritt; d. h., dort wirken diese Oxyde nur als reine Füllstoffe. Die speziell in Verbindung mit Carboxyäthern erzielte, überraschende Wirkung war daher keineswegs vorauszusehen.

Andere Kennzeichen und Vorteile werden sich aus dem Nachstehenden ergeben.

Bei der Ausführung der Erfindung wird ein flexibler Unterlagebogen aus Papier am besten in bekannter Weise mit Mitteln wie Melaminformaldehyd

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behandelt, die Naßfestigkeit verleihen, obwohl das tel entwickelt, durch das unter Verwendung einer bei der Herstellung von Platten für bestimmte einzigen Überzugsformel, die beim Trocknen autoZwecke mit kurzer Gebrauchsdauer entfallen kann. matisch unlöslich wird, eine praktisch gleichwertige Genauso können bekannte Oberflächengrundierungen Druckqualität erhalten wird. Die Erfindung ist oder Wasserschutzüberzüge angewendet werden, die 5 gleicherweise auf Überzüge dieser Art anwendbar, ein besseres Arbeiten bei langer Gebrauchsdauer er- Ein Beispiel für eine Überzugsmasse, die dieser möglichen. Nach Beendigung derartiger Vorbehand- Form der Erfindung entspricht, ist wie folgt:
lungen, falls sie überhaupt stattfinden, wird das

Papier auf mindestens einer Oberfläche mit einem rormel

oder mehreren Überzügen aus einer Flachdruckober- io Natrium-Carboxymethylcellulose... 2,5 g

flächenmasse überzogen. Wasser 78 ecm

Hierzu wird eine wäßrige Suspension oder Auf- Methanol 12 ecm

schlämmung hergestellt, die zwischen 1 und 5% Ton 7,5 g

eines filmbildenden Bestandteils enthält, wie z. B. Zinkoxyd 2,5 g

Carboxymethylcellulose oder andere Polysaccharid- 15 Glycerin 1,0 g

carboxyäther, wie die Carboxyäther von Stärke oder 5°/oiges ammoniakalisches Kupfer-

den wasserlöslichen Gummiarten, die Saccharidein- sulfat 40 ecm

heiten enthalten, wie Gummiarabikum, Tragant- Ammoniumdichromat 1,0 g

gummi, Mesquitegummi, Lärchengummi usw. Außer- Ammoniumferricitrat 1,5 g

dem enthält die Suspension einen Füllstoff, der etwa 20

das zwei- bis vierfache Gewicht des vorhandenen Die Aufschlämmung von Formel III wird auf die

Bindemittels besitzt. Bisher bestand dieser Füllstoff Papierbahn aufgebracht, z. B. mit einem Pinsel, und oft vollständig aus Kaolin od. ä., aber erfindungs- trocknen gelassen, vorzugsweise unter Erwärmung gemäß besteht mindestens ein bestimmter Prozent- und liefert einen Überzug, der wasserunlöslich ist und satz aus einem Inhibitor für die Alterungssensibilisie- 25 eine Flachdruckoberfläche guter Qualität darstellt,
rung in Form eines Oxydes von Zink, Titan, Magne- Man sieht, daß sowohl die durch die Formeln I

sium oder Calcium oder einer Mischung von zwei und II als auch die durch die Formel III erläuterte oder mehreren dieser Stoffe. Auch andere Bestand- Ausführungsform der Erfindung sich auf PoIyteile können enthalten sein, z. B. um das Überziehen saccharidcarboxyätherüberzüge bezieht, die durch zu erleichtern oder für andere Spezialzwecke, aber 30 eine besondere Gruppe von Metallsalzen oder Verwesentlich sind die aufgezählten Bestandteile. Diese bindungen unlöslich gemacht wurden und die ins-Aufschlämmung wird z. B. mit einem Pinsel auf das besondere, wenn auch nicht notwendigerweise, eine Papier aufgetragen und trocknen gelassen. Chromverbindung enthalten. Derart beschaffene

Ein Beispiel für eine Überzugssuspension zu die- Flachdruckfolien können über längere Zeiträume gesem Zweck ist folgende: 35 altert werden, auch unter ungünstigen Temperatur-

und Feuchtigkeitsbedingungen, und können dann erFormel I folgreich mit einem Bild versehen und zum Drucken

Bestandteile Gewichtsteile _von Kopien guter Qualität verwendet werden. Die

5%ige wäßrige Dispersion von erfahrungsgemäß bisher bestehende Neigung des

Na-Carboxymethylcellulose 100 ₄₀ Reaktionsprodukts aus Stoffen, die zum Unlöslich-

Kaolin 15 machen verwendet werden, wie Kupfer-, Aluminium-Zinkoxyd 5 oder Eisensalze oder Chromverbindungen mit FiIm-

Glycerin 3 bildnern vom Polysaccharidcarboxyäthertyp, bei

längerdauerndem Altern zunehmend farbstoffemp-

Sobald der Überzug im wesentlichen trocken ist, 45 findlich zu werden — vermutlich infolge längerer wird die beschichtete Oberfläche des Bogens mit einer Einwirkung von Wärme und Feuchtigkeit —, wird wäßrigen Lösung von einem oder mehreren der durch die Anwesenheit der speziellen Oxydfüllstoffe oben angegebenen Metallsalze oder Verbindungen wirksam unterdrückt. Diese bewirken die Aufrechtbehandelt, und zwar z. B. in einem Bottich. Um erhaltung des ursprünglich hergestellten und normal beste Ergebnisse zu erhalten, wird eine Mischung der 50 gealterten Zustandes der Plattenoberfläche, frei von Chloride und Sulfate von Aluminium, dreiwertigem ungewöhnlicher Farbstoffempfindlichkeit und unbe-Eisen und Kupfer zusammen mit Chromtrioxyd ver- schadet der Dauer und der Temperatur- und Feuchwendet. Die bevorzugte Zusammensetzung ist tigkeitsbedingungen der Lagerung, der die Flachfolgende: druckfolie begegnen kann.

55 Die Formehi I und III geben als Sensibilisierungs-11 inhibitor Zinkoxyd an und zeigen die Form der Er-

Kupfersulfat 3% findung, die gegenwärtig bevorzugt wird. Es ist

Aluminiumsulfat 1% natürlich klar, daß Formeln, die sich von diesen im

Ferrichlorid 0,5% wesentlichen durch dessen Substitution mit einer im

Chromtrioxyd 0,5% 60 wesentlichen gleichen Menge von Titandioxyd,

Magnesiumoxyd oder Calciumoxyd oder durch eine

Diese Behandlung macht den Überzug wasser- der mehr komplexen Oxydverbindungen dieser Meunlöslich. Der getrocknete Überzug kann dann ein talle, z.B. der Peroxyde oder Sesquioxyde, soweit Bild aufnehmen und bewahren und Kopien von hoher sie im Handel erhältlich sind, oder irgendwelchen Qualität drucken, wenn er als Platte oder Matrize 6s Mischungen davon unterscheiden, gleich gute Beiin einem Flachdruckverfahren verwendet wird. spiele der Erfindung darstellen und Zusammen-

Obwohl die Zweistufenbehandlung der Druck- Setzungen liefern, die die festgestellten Vorzüge in oberfläche sehr wirksam ist, wurde auch ein Mit- vollem Maße aufweisen.

Der Anteil des zu verwendenden speziellen Oxydfüllstoffes kann variieren. Jedoch wurde gefunden, daß die Verwendung von Mengen, die etwa 30 Gewichtsprozent des vorhandenen Filmbildners entsprechen, klar feststellbare Wirkungen für diesen Zweck erzeugt. In den meisten Fällen scheint die Verwendung von Mengen, die das Gewicht des filmbildenden Materials übersteigen, keinen besonderen Vorteil zu bieten, obwohl ohne wesentlichen Nachteil mehr verwendet werden kann.

Zwar wurde die Erfindung hier so beschrieben, daß der spezielle Oxydfüllstoff direkt in der PoIysaccharidcarboxyätherüberzugsmischung enthalten ist, jedoch wurde festgestellt, daß, wenn dieser statt dessen in einem Überzug enthalten ist, der direkt unter der Polysaccharidcarboxyätherschicht liegt, die vorstehend auseinandergesetzten Vorzüge der Sensibilisierungshemmung in praktisch dem gleichen Ausmaß erhalten werden. Wird der spezielle Oxydfüllstoff auf diese Weise eingesetzt, so kommt scheinbar nicht das ganze verwendete spezielle Oxyd zur Wirkung. Dementsprechend läßt sich die zur Verwendung kommende Menge auf der Basis bestimmen, daß man berechnet, welche Menge die gewünschten Ergebnisse liefern würde, wenn sie direkt in der geplanten Überzugsoberfläche enthalten wäre, und dann in der Unterschicht eine etwas größere Menge verwendet. Zu diesem Zweck wird derzeit eine Erhöhung zwischen 50 und 100% über die Menge an speziellem Oxydfüllstoff empfohlen, die in dem Oberflächenüberzug verwendet werden würde. Man wird einsehen, daß auf Wunsch auch ein Teil des speziellen Oxydfüllstoffes in beiden Überzügen enthalten sein kann mit gleichen vorteilhaften Wirkungen. Tatsächlich wird der Einschluß des speziellen Oxydfüllstoffes in jeden Teil einer Druckoberflächenschicht, die aus dem Druckoberflächenüberzug und der, falls vorhanden, direkt darunterliegenden Schicht besteht, ein Resultat geben, welches die vorteilhafte Wirkung, die vorstehend gezeigt wurde, demonstriert.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Lithographische Flachdruckfolie, bestehend aus einem faserigen, flexiblen Träger mit einem Drucküberzug, der Füllstoff und einen unlöslichen Polysaccharidcarboxyäther enthält, welcher ein zur Direktabbildung geeignetes hydrophiles-oleophiles Gleichgewicht aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß dieser Überzug eine bestimmte Menge von mindestens einem der Oxyde von Zink, Titan, Magnesium und Calcium enthält, die dazu ausreicht, als Alterungssensibilisationsinhibitor für den unlöslichen Carboxyäther zu wirken.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Schweizerische Patentschrift Nr. 277 682.

   509 687/290 9.65 ® Bundesdruckerei Berlin