DE120026C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung bezieht sich auf ein Mischventil für Badeeinrichtungen.

Fig. ι der beiliegenden Zeichnung ist ein senkrechter Längsschnitt durch das Ventil und Fig. 2 eine Vorderansicht desselben.

Der eigentliche Ventilkegel 1 ist dazu bestimmt, die Austrittsöffnungen 2 und 3 für das kalte und heifse Wasser, welche concentrisch zu einander angeordnet sind, gleichzeitig dicht zu schliefsen. Die durch Kreuzgriff 5 drehbare Ventilspindel 4 greift mittelst ihres in der üblichen Weise mäfsig steigenden Gewindes 6 in das Muttergewinde 7 des Ventilgehäuses ein. An dem inneren freien Ende trägt die Spindel 4 einen Kolben 9, welcher genau in die Auslauföffnung 3 für das heifse Wasser hineinpafst und diese vollkommen abschliefst, wenn die Ventilspindel beim Oeffnen des Ventils in der Richtung des Pfeiles 10 bewegt wird. Der Kolben 9 kann in der aus Fig. 1 ersichtlichen Weise mit einer Hülse 11 ausgerüstet sein, welche ihn in dem erforderlichen Abstande von dem Ventilkegel festhält, sich jedoch lose, aber genügend dicht auf dem inneren Ende der Ventilspindel drehen kann. Zwischen dem Gewinde 6 und dem Ventilkegel 1 ist auf der Spindel 4 ein unbewegbar auf ihr befestigter oder mit ihr aus einem Stück bestehender Kolben 12 vorgesehen, welcher ebenfalls möglichst genau schliefsend in eine Bohrung 13 des Ventilgehäuses hineinpafst. Der mit einem besonderen Ventil 16 ausgerüstete Auslauf 17 führt zur Wanne, während der Ausgang 18 zur Brause führt. Wird die Ventilspindel gedreht, so dafs sie sich in der Richtung des Pfeiles 10 verschiebt, so werden die beiden Ausgänge 2 und 3 für das unter Druck stehende kalte Wasser und das vom Ofen kommende heifse Wasser gleichzeitig geöffnet. Das heifse und kalte Wasser mischt sich in der Kammer 26, welche durch den Kolben 12 zunächst noch geschlossen wird; die Mischungstemperatur ist die höchste, welche unter Berücksichtigung der durch 2 und 3 fliefsenden Wassermengen und der Temperatur derselben erzielt werden kann. Wenn man die Ventilspindel 4 jedoch in der Pfeilrichtung 10 so weit bewegt, dafs der Kolben 12 das Wasser ebenfalls aus der Kammer 26 heraustreten läfst, so fliefst dasselbe durch einen inneren Stutzen 27 nach oben, prallt hier gegen die Wandung 28, um dann entweder in der Richtung des Pfeiles 29 nach unten zu dem Ventil 16, 17, oder aber nach oben mittelst des Rohres 30 zur Brause getrieben zu werden. W^Tird der Kolben 12 so viel in der Pfeilrichtung 10 verschoben, dafs er die seiner Fläche entsprechende Wassermenge nach dem Stutzen 27 abfliefsen läfst, so hat auch der Kolben 9 eine Stellung erreicht, bei welcher er den Ausflufs des heifsen Wassers noch nicht beschränkt. Man kann jetzt das Wasser mit der höchsten Mischungstemperatur und in der gröfsten Menge abfliefsen lassen, welche das Ventil zuläfst. Bewegt man die Ventilspindel noch weiter in der Richtung des Pfeiles 10, also im Sinne einer Oeffnung des Ventils, so beginnt der Kolben 9 den Durchgang 3 langsam zu ver-

engen. Die Menge des ausfliefsenden heifsen Wassers vermindert sich, während die Menge des kalten Wassers dieselbe bleibt, die Mischungstemperatur sinkt also, und zwar um so mehr, je weiter die Ventilspindel 4 in der Richtung des Pfeiles 10 bewegt wird. Findet diese Bewegung so lange statt, bis der Kolben 12 durch Anlegen an die Innenfläche des Stutzens 27 eine weitere Bewegung hindert, so hat auch der Kolben 9 den Ausgang 3 für das heifse Wasser vollständig geschlossen, so dafs jetzt nur kaltes Wasser zur Brause oder zur Wanne fliefst.

Der Kolben 12 wirkt in zweierlei Weise. Er unterstützt den Ventilkegel 1 insofern, als er das von diesem Kegel etwa durch gelassene Wasser zurückhält oder doch nur langsamer durchtreten läfst, und zweitens dient er auch als vordere Führung für die Ventilspindel, so dafs sich der Ventilkegel auch dann noch in der gehörigen Weise flach auf seine beiden Sitzflächen auflegt, wenn das Gewinde 6 in seiner Mutter 7 beträchtlich locker geworden ist.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Mischventil für Badezwecke mit einem, zwei concentrisch zu einander angeordnete Wasserausflufsöffnungen gleichzeitig beeinflussenden Absperrorgan und einem in axialer Richtung vor diesem Organ angeordneten zweiten Absperrorgan, dadurch gekennzeichnet, dafs durch die eine der concentrisch zu einander angeordneten Wasserausflufsöffhungen das heifse Wasser und durch die andere das kalte Wasser ausfliefst, während das zweite Absperrorgan, welches den Austritt des heifsen Wassers regelt, am weitesten geöffnet ist, wenn das erste Absperrorgan geschlossen ist, zu dem Zweck, beim Oeffnen des Ventils sofort Mischwasser austreten zu lassen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.