-
Doppelriemchen-Streckwerk für Spinnereimaschinen Die Erfindung betrifft
ein Doppelriemehen-Streckwerk für Spinnereimaschinen mit innerhalb eines hochschwenkbaren
Oberwalzen-Trag- und Belastungsarmes einzelbeweglich aufgenommenen Halte-und Führungsarmen
für je eine Oberwalze (Oberwalzenzwilling) und einem Oberriemchenkäfig, der unabhängig
von der Riemchenoberwalze an der in Richtung des Faserlaufes folgenden Achse für
die (Ausgangs-) Oberwalze oder deren Halte- bzw. Führungsglied aufgenommen ist,
nach Patent 1176532.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein solches Streckwerk in
der Art zu vervollkommen, daß das Spannen der Oberriemchen in einer Weise erfolgt,
welche es ermöglicht, die sonst notwendigen zusätzlichen Riemchenspannglieder oder
Spanneinrichtungen wegzulassen.
-
Streckwerke, bei denen das Spannen der Oberriemchen ohne zusätzliche
Hilfsmittel bzw. Spannglieder erfolgt, sind zwar bereits bekannt, jedoch handelt
es sich hier lediglich um Oberriemchen-Streckwerke, bei denen das Oberriemchen eine
zugeordnete Unterwalze bogenförmig umschlingt, wobei der Umschlingungswinkel in
Abhängigkeit von der jeweiligen Lage der Riemchenoberwalze bzw. des Umlenkgliedes
für das Oberriemchen verändert wird. Für die Praxis bedeutet dies, daß in bezug
auf die angestrebten Rückhaltekräfte keine konstanten Bedingungen gewährleistet
sind und damit der Spinnprozeß nicht eindeutig kontrolliert werden kann. Für Doppelriemchen-Streckwerke
ist eine Anordnung der vorerwähnten Art ohnehin nicht zu verwenden.
-
Die Erfindung besteht darin, daß der Führungsarm des Oberriemchenwalzenzwillings
in der Längsrichtung des Oberwalzen-Tragarmes beweglich ist und unter der Wirkung
einer durch die Belastungskraft für den Oberriemchenwalzenzwilling hervorgerufenen,
entgegen der Faserlaufrichtung steht. Die für die Rückhaltung der Fasern maßgebliche
Zone wird durch diese Maßnahme nicht beeinfiußt, so daß die Wirksamkeit der Doppelriemchenführung
unverändert erhalten bleibt.
-
Bei Streckwerken mit einer auf den Führungsarm der Riemchenoberwalze
wirkenden Belastungsfeder empfiehlt es sich, die Belastungsfeder geneigt gegenüber
einer Senkrechten zur Streckfeldebene am Führungsarm anzuordnen, so daß je nach
Neigung der Belastungsfeder die Größe der entgegen der Faserlaufrichtung gerichteten
Kraftkomponente festgelegt werden kann. Gemäß der Erfindung kann zu diesem Zweck
die Neigung der Feder durch eine verstellbare Anordnung einer oder beider ihrer
Auflagestellen veränderbar gemacht werden. Bei Doppelriemchen-Streckwerken mit einer
in einem Oberwalzen-Trag- und Belastungsarm vorgesehenen Lagerstelle für einen Führungsarm
zur Aufnahme der Riemchenwalze, über welchen die Kraft des als Feder, beispielsweise
Schraubenfeder, ausgebildeten Belastungsmittels von der Riemchenwalze übertragen
wird, empfiehlt es sich gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung, daß der Führungsarm
für die Riemchenoberwalze mit seinem ein Langloch aufweisenden Führungsglied gegenüber
dem im Oberwalzen-Trag- und Belastungsarm bzw. in einem verschiebbaren Halter aufgenommenen
Lagerbolzen verschiebbar ist.
-
Der Führungsarm für die Riemchenoberwalze kann nach einem weiteren
Vorschlag der Erfindung auch auf einem etwa in Längsrichtung des Oberwalzen-Trag-
und Belastungsarmes beweglichen Lagerbolzen aufgenommen sein, der über Laschen mit
dem im Oberwalzen-Trag- und Belastungsarm gelagerten Lagerzapfen eines Halters,
beispielsweise Schiebers, verbunden ist. Der Lagerbolzen für den Führungsarm der
Riemchenoberwalze liegt in der Betriebslage des Oberwalzen-Trag- und Belastungsarmes
zweckmäßig in einer senkrecht zur Streckfeldebene durch die Lagerstelle gehende
Ebene oder gegenüber dieser in Richtung der Riemchenoberwalze ein wenig vorversetzt,
derart, daß der Lagerbolzen des Führungsarmes etwa in Tragarmlängsrichtung
beweglich
ist. Die Beweglichkeit des Führungsarmes für die Riemchenoberwalze in Längsrichtung
des Oberwalzen-Tragarmes kann durch Anschläge begrenzt sein, wobei sich empfiehlt,
die Anschläge mit den Laschen zur Aufnahme des Lagerbolzens für den Führungsarm
zusammenwirken zu lassen. Die Anschläge können bei Verwendung eines Langloches auch
durch die beiden Enden des Langloches gebildet werden.
-
In den Zeichnungen ist die Erfindung in Ausführungsbeispielen dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 den Vorderteil eines Oberwalzen-Trag-und Belastungsarmes im Längsschnitt,
F i g. 2 eine Draufsicht auf den Oberwalzen-Trag-und Belastungsarm gemäß F i g.
1, F i g. 3 eine gegenüber F i g.1 abgewandelte Ausführungsform eines Oberwalzen-Trag-
und Belastungsarmes im Längsschnitt und F i g. 4 einen Schnitt gemäß der Linie IV-IV
in Fig.3.
-
Innerhalb eines als U-förmiger Hohlkörper ausgebildeten Oberwalzen-Trag-
und Belastungsarmes 1, von dem in der Zeichnung in F i g. 1 nur der vordere Teil
dargestellt ist, sind Führungsarme 2 und 3 an bolzenförmigen Lagerstellen 4 und
5 quer zur Streckfeldebene schwenkbeweglich aufgenommen. Die bolzenförmigen Lagerstellen
4 und 5 sind dabei in den Seitenschenkeln U-förmig ausgebildeter und
innerhalb des Oberwalzen- Trag- und Belastungsarmes 1 verschiebbar aufgenommener
Halter oder Schieber 6 und 7 befestigt, die ihrerseits mittels Schrauben 8 in ihrer
jeweiligen Lage innerhalb des Oberwalzen-Trag- und Belastungsarmes 1 festgelegt
werden können.
-
An ihren freien, den Lagerstellen 4 und 5 abgekehrten Enden sind die
Führungsarme 2 und 3 zu Haltesätteln gestaltet und nehmen die Achsen 9 und
10 einer Ausgangsoberwalze 11 und einer als Riemchenwalze dienenden
Oberwalze 12 auf. Die Oberwalzen 11 und 12 sind in bekannter Weise als Zwillingswalzen
ausgebildet und werden unter der Wirkung von auf den jeweiligen Führungsarm 2 bzw.
3 drückenden Schraubenfedern 13 bzw. 13' gegen in der Zeichnung strichpunktiert
angedeutete Unterwalzen 14 und 15 gedrückt, wobei die Unterwalze 15 von einem gleichfalls
strichpunktiert angedeuteten Unterriemchen 16 umschlungen wird, welches von einer
Umlenkschiene 17 umgelenkt und von in der Zeichnung nicht dargestellten Mitteln-gespannt
wird.
-
Die als Zwillingswalze ausgebildete Riemchenwalze 12 wird von Oberriemchen
18 umschlungen, die von einer Umlenkschiene 19 eines die Achse 9 der Ausgangsoberwalze
11 bügelförmig übergreifenden Oberriemchenkäfig 20 umgelenkt werden. Zur
Seitenführung der Riemchen 18 sind mit dem Oberriemchenkäfig 20 oder der Umlenkschiene
19 verbundene bzw. aus den genannten Teilen herausgeprägte Führungslappen
21 angeordnet.
-
Wie aus F i g.1 der Zeichnungen hervorgeht, ist die Längsachse der
auf den Führungsarm 3 wirkenden Schraubenfeder 13' geneigt, so daß auf den Führungsarm
3 und damit die Riemchenwalze 12 nicht nur eine quer zur Streckfeldebene als Oberwalzenbelastung
wirkende Kraft ausgeübt wird, sondern auch eine entgegen der Durchlaufrichtung des
in F i g. 1 strichpunktiert angedeuteten Fasergutes 22 wirkende Kraft entsteht,
welche die Riemchen 18 spannt. Aus dem in F i g. 1 strichpunktiert angedeuteten
Kräftediagramm geht hervor, daß die KraftP der Belastungsfeder 13' in zwei Komponenten
P1 und P2 aufgeteilt wird, wobei die größere Komponente P1 die Oberwalze 12 gegen
die zugehörige Unterwalze 15 drückt, während die kleinere Komponente P2 die Riemchen
18 spannt, indem der Führungsarm 3 zusammen mit der Riemchenwalze 12 entgegen der
Durchlaufrichtung des Fasergutes 22 gegenüber der Lagerstelle 5 im Schieber 7 bis
zum Spannen der Riemchen verschoben wird.
-
Die Lagerung des Führungsarmes 3 für die Riemchenwalze 12 auf der
Lagerstelle 5 erfolgt dabei in der Weise, daß ein mit dem Führungsarm 3 verbundener
Lagerteil 23 den Bolzen 5 mit einem etwa in Richtung der Längsachse des Oberwalzen-Trag-und
Belastungsarynes 1. verlaufenden Schlitz 24 übergreift. Gegebenenfalls kann die
Lagerung des Führungsarmes 3 ebenso wie die Lagerung des Führungsarmes 2 auch so
ausgebildet sein, daß die Führungsarme nicht nur quer zur Streckfeldebene schwenkbar,
sondern auch parallel zur Streckfeldebene pendelbeweglich sind (vgl. F i g. 4).
-
Die Schraubenfeder 13' ist in ihrer Lage durch Halteglieder gesichert,
wobei ihr oberes Ende ein aus dem Schieber 7 herausgeprägtes Widerlager 25 und ihr
unteres Ende einen in den Führungsarm 3 eingesetzten Halteteller 26 umgreift. In
gleicher Weise erfolgt eine Sicherung der Schraubenfeder 13 für die Ausgangsoberwalze
11 durch einen als Mutter für die Befestigungsschraube 8 ausgebildeten Halteteller
25'. Mit ihrem unteren Ende umgreift die Feder 13 einen mit dem Führungsarm 2 verbundenen
Halteteller 26'.
-
Wie aus den Zeichnungen noch hervorgeht, werden die Befestigungsschrauben
8 für die Schieber 6 und 7 oberseitig von einem Bedienungshebel 1' überdeckt, über
welchen der Oberwalzen-Trag- und Belastungsarm 1 aus seiner in F i g. 1 dargestellten
Betriebslage um das Streckfeld freizulegen nach oben Cr schwenkt und auch wieder
verriegelt werden kann.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 3 der Zeichnung ist der Führungsarm
3 für die Riemchenoberwalze 12 gleichfalls in einem innerhalb des Oberwalzen-Trag-
und Belastungsarmes 1 mittels einer Schraube 8 festlegbaren U-förmigen Schieber
27 um einen Lagerbolzen 28 quer zur Streckfeldebene schwenkbeweglich und zusammen
mit dem innerhalb des Halters 27 beweglichen Bolzen 28 um einen Lagerzapfen
29 in Richtung des Faserdurchlaufes beweglich.
-
Wie insbesondere aus F i g. 4 zu ersehen ist, ist der Lagerzapfen
29 in den beiden Schenkeln des Schiebers 27 aufgenommen und trägt durch eine Abstandsbüchse
30 getrennte Laschen 31, welche an ihrem freien, gegenüber dem Bolzen 29 schwenkbaren
Ende den Lagerbolzen 28 für den Führungsarm 3 aufnehmen.
-
Die auf den Führungsarm 3 wirkende Schraubenfeder 13' ist dabei gleichfalls
geneigt und wird an ihren Enden durch einen im Schieber 27 aufgenommenen oberen
Teller 32 bzw. einen im Führungsarm 3 festlegbaren unteren Teller 33 gesichert.
Der untere Teller 33 ist dabei in Längsrichtung des Führungsarmes 3 innerhalb
eines Schlitzes 34 stufenlos oder stufenweise verstellbar und mittels einer
Mutter 35 festlegbar. In ähnlicher nicht dargestellter Weise könnte der obere Teller
32 auf einer in
Betriebslage des Oberwalzen-Trag- und Belastungsarmes
zu dem Führungsarm 3 parallelliegenden Fläche 27' des Schiebers 27 verstellbar und
festlegbar sein, um die Neigung der Schraubenfeder 13' und damit die Größe der einzelnen
Komponenten P1 und P2 einzustellen.
-
Die Beweglichkeit der Führungsarme 3 mit den Riemchen-Oberwalzenachsen
10 kann in der Durchlaufrichtung des Fasergutes durch Anschläge begrenzt werden,
die im Falle der Ausführung gemäß F i g. 1 durch die beiden Enden des Schlitzes
24 und bei der Anordnung gemäß F i g. 3 durch Anschläge 31' an der oberen
Stirnseite der Laschen 31 gebildet werden, welche mit der Unterseite des
Schiebers 27
zusammenwirken.
-
Wie bereits erwähnt, sind die dargestellten Ausführungen nur beispielsweise
Verwirklichungen der Erfindung, so daß ohne Beeinträchtigung der angestrebten Wirkung
Änderungen möglich sind. Dies bezieht sich sowohl auf das Festlegen der Belastungsfeder
für den Führungsarm der Riemchenwalze, als auf die Lagerung des Führungsarmes für
die Riemchenwalze innerhalb des Oberwalzen-Trag- und Belastungsarmes 1 bzw. eines
in diesem verstell- und festlegbar aufgenommenen Halters. Die Anordnung der Lagerstellen
28 und 30 kann in der Weise abgewandelt werden, daß der im Schieber 27 aufgenommene
Zapfen 30 in Richtung der Längsachse des Oberwalzen-Trag- und Belastungsarmes
1 stufenlos verstellbar ist, um den gegenseitigen Abstand der beiden Bolzen und
damit auch die jeweilige Größe der wirksamen Kraftkomponenten veränderbar zu machen:
Gegebenenfalls kann für die Verstellung der Halteteller für die Enden der Belastungsfeder
eine Markierung vorgesehen werden, welche die jeweilige Größe oder Verteilung der
Kraftkomponenten P1 und P2 anzeigt.