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Unterriemchenstreckwerk Der Gegenstand der Erfindung betrifft ein
Unterriemchenstreckwerk mit einer übei der Riemchentreibwalze angeordridten
- Druckw . alze und einem Rien-ichenumlenkmittel. Die Anwendung solcher
Streckwerke zum Verspinnen der verschiedenartigsten Fasermassen findet immer größere
-Verbreitung. Solange mit solchen Streckwerken nur Fasermassen aus einheitlichem
Rohstoff und gleichbleibenden Stapeldiagrammen versponnen werden, macht die Einstellung
der Streckwerke keine besonderen Schwierigkeiten. Dagegen treten erheblich größere
Schwierigkeiten auf, sobald Fasermassen von stark unterschiedlichen Längen. versponnen
werden oder wenn gar Mischungen von verschiedenartigen Fasermassen und mit stark
verschiedener Struktur verwendet werden. Das ist z. B. der Fall bei' Mischungen
von Baumwolle mit Zellwolle oder Flachs, Flockenbast, Werg usf. oder von Zellwolle
mit Natur-,volle usw. Es zeigt sich darin, daß zum einwandfreien Verzieheil
solcher Lunten und insbesondere von Verdickungen in der Lunte, z. B. Änsetzern,
der einfache: gerade Durchgang durch das Verzugsfeld nicht mehr genügt, um diese
Lunten und verdickten -Stellen in der Lunte ausreichend aufzulösen und gleichmäßig
zu verteilen. Die Erfährung zeigt, daß in solchen Fällen der einfache Druck auf
die Faserrnasse, der nur in einer Linie erfolgt, vielfach spezifisch zu hoch wird
und dabei von zu. kurzer Dauer ist, um eine sorgfältige LuntenauflösungundFaserverteilungherbeizuführien.
Oft zeigt sich- auch, daß dieser Druck für, dieeine Miscl-ifaser zu hoch,
für die andere noch zu gering erscheint, um die nötige Faserrückhaltung zu erzielen.
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Es ist bekannt, daß man der erforderlichen Faserrückhaltung
in solchen Fällen besser Rechnung tragen kann, wenn man an Stelle einer Linienp'ressung
eine Flächenpressung
mit Hilfe einer muldenartig eingebetteten Druckwalze
wählt. Es sind z. B. AusführiLingen von Riemchenstreckwerken bekannt, bei denen
die Faserrückhaltung durch eine.Pruckwalze, welche muldenartig in das die,., `Lunte
führende Riemchen eingedrückt wird, -effolgt. Bei diesen Anordnungen wird die Druckwalze
gegenüber ihrer zugehörigen Unterwalze, d. li. gegenüber der Riemchelitreibwalze
vor-oder zurückverlegt, so daß sie auf das zwischen der Treibwalze und einem Führungs-und
Umlenkmittel nach unten frei durchhängende Rienichen drückt und init diesem eine
Mulde bildet. Diese Anordnung hat den großen INachteil, daß die inuldenbildende
Oberwalze nicht mehr im Scheitelpunkt ihrer Unterwalze mit dieser zusammen eine
Klenlinlinie bildet, sondern je nach der Größe der anzustrebenden Mulde vom
Scheitelpunkt ihrer Unterwalze mehr oder weniger weg gegen die Mitte des zwischen
den zwei Stützpunkten liegenden Riernchenstückes rückt. Damit verringert sich die
Klerninwirkung zwischen diesen beiden Walzen. Gleichzeitig verschiehen sich aber
auch abhängig von der Größe der zu bildenden hil-ilde die Entfernungen zwischen
den Klenimpunkten bzw. Faserrückhaltestellen im Streckfeld.
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Zwecks 'Verineidung dieser Nachteile ist beim Gegenstand'derErfindung
dasRienichen zwischen Treibwalze und Umlenkmittel über einen Steg geführt, der so
angeordnet oder so einstellbar ist, daß ohne Veränderung der Lage der Druckwalze
an dieser und gege-
benenfalls an der über de'ni Rienichenunflenkmittel angeordneten
Durchzugwalze eine Muldenführung für das Streckgut erzielt wird. Der Ste,
- z kann mit der Riemchenunilenkschiene verbunden und in der Faserlaufrichtung
sowie in der Höhe zur Beeinflussung der Rienichenführung verstellbar sein.
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Durch den Erfindungsgegenstand wird also erreicht, daß sich das Rieinchen
eine Strecke des Weges um die unverlagerte Druckwalze herumlegt und dadurch eine
je nach der Größe der Auswölbung mehr - oder minder starke Rückhaltung
ergibt, ohne an den Druckverhältnissen zwischen Druck- und Treibwalze etwas zu ändern.
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Der Gegenstand der Erfindung ist auf der Zeichnung in beispielsweiser
Ausführungs.-form veranschaulicht, und es stellen dar: Fig. i eiiien Querschnitt
durch ein Streckwerk mit ei nein Muldensteg und Fig. 2 bis 7 sch
' ematisch verschiedene Anordnungsmöglichkeiten des Steges.
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Das in Fig. i dargestellte Streckwerk ist ein Rierrichenstreck-,verk
bekannter Bauart. Zwischen deni Lieferwalzenpaar« I/i und dem Mittelwalzenpaar 11/-9
(Treibwalzenpaar) ist die Brücke oder Umlenkstelle 4 (inneres Führungginittel) vorgesehen,
über die das Riemchen 5 geführt wird. Das Riernchen 5 korilin#t von
der als Treibwalze wirkenden Unterwalze II, läuft in Richtung auf das Lieferwal/enpaar
I/i, wird an der 'LTmlenkstelle oder BrÜcke 4 abgelenkt, geht zur Spannrolle oder
zum Spanngewicht 6 und von dort zur Unterwalze II wieder zurück. Über der
Umlenkstelle 4 ruht auf - dem Riemchen 5 clie Schlepp- oder Durchzugwalze
7. Zwischen der Schleppwalze 7 und der Druckwalze 2-wird das Rien-ichen
5 in besonderer Weise veranlaßt, nach oben zu laufen. Hierzu dient die Erhebung
8. Das Riemchen führt dadurch eine teilweise Umschlingung der Oberwalze 2
a us, 'N auft in an sich bekannter Weise in e -ebrochener Linie über den Steg
8, zieht dic, Fasern aus der Mulde bei der. Oberwalze über den Steg
8 ab, wobei Mulde und eine gute Rückhaltun- und Ausrichtun- Jer Fasern bewirken.
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In Fig. 2 ist in schematischer Weis(,- veranschaulicht, wie durch
die Wahl einer Oberwalze 2, die durch ihr Eigengewicht dic-Klemmlinie 11/12 bildet
und deshalb einen größeren Durchmesser hat als die Oberwalze 2 der Fig. i, die Einrichtung
eirer großen Mulde geschehen kann.
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111 Fig. 3 ist dargestellt, wie bei der Sebleppwalze
7 durch entsprechende Ausbildung des Tisches die Muldenbildung vermieden
werden kann, obgleich der Steg 8 bei der Oberwalze eine Mulde bildet.
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In Fig. 4. ist gezeigt, wie durch Tiefstellen des Steges
8 das gebrochene Streckfeld in ein gerades Streckfeld übergeführt wird und
sowohl bei Ober#valze 2 als auch bei dei Schleppwalze 7 an Stelle der Mulde
nur noch eine Drucklinie übrigbleibt.
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In Fig. 5 ist dargestellt, wie durch dIen hochgestellten Steg
8 die Muldenbildung bei der Oberwalze 2 und bei der Schleppwalze -Ungefähr
gleichmäßig verteilt wird.
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In Fig. 6 ist dargestellt, wie durch die Einstellung des Steges
8 die Muldenbildung vornehnilich bei der Oberwalze 2 erreicht wird, und in
Fig. 7 ist dargestellt, wie.die Muldenbildung durch den Steg 8 vornehmlich
bei der Schleppwalze 7 erreicht wird.
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Die Erfindung läßt im Gegensatz zu den bekannten Anordnungen die*
jeweils giinstigste Faserrückhaltung dadurch erreichen, daß sie sich des Prinzips
des Steges an der Geige bedient. Das obere Riemchentrum, welches zwischen dem Treibwalzenpaar
11/2, - (Fig. i und 2) und der Umlenkkante des dem Lieferwalzenpaar I/i zugekehrten
inneren Führungsmittels 4 liegt, wird durch einen Steg 8
nach oben angespannt
und dadurch gezwungen,
sich muldenförmig an # die Oberwalze2 anzulegen,
wobei die Ausdehnung dieser Mulde und die Größe der Muldenp.ressung von der Lage
des Steges 8 zu Oberwalze 2- abhängig sind. Das vom Steg 8 zur Umlenkkante
des inneren Führungsmittels 4 laufeilde Riernchenstück kann je nach Wahl
des inneren Führungsmittels 4 geradlinig, oder ebenfalls mit einer Mulde verlaufen.
Im ersteren Fall muß das innere Führungsmittel als Tisch, auf dem die Schleppwalze
aufliegt, ausgebildet sein (Fig. 3), im letzteren Fall bildet das innere
Führungsmittel in an sich bekannter Weise an der Uinlenkkante nur einen Stützpunkt
für das Rienichen, das vom Steg bis zu diesem Punkt, ohne auf einem Tisch aufzuliegen,
freilicgt und auf dem deshalb die auf ihni ruhende Schleppwalze sich muldenförtnig
eindrücken kann (vgl. Fig. i und 9-).
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Die Oberwalze 2 kann dabei belastet, mit Eigengewichtsm,irkung oder
als leichte-, unbelastete Hohlwalze ausgeführt sein.
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Der Steg 8 (Fig. i und 2,) kann sowohl in der Richtung der
Faserbewegung als auch in der Richtung senkrecht dazu verstellt werden. E.r kann
auch mittels einer Feder oder durcl; Gewichte und Hebel gegen das Rienichen
gedrÜckt -%#,erdeii. Er kann auch durch das dem Treibwalzenpaar 11/2 zuggekehrte
Ende des Urnlenkmittels 4 gebildet sein (s. Fig. r) . Er kann auch wie eine
Klappe drebbar gelagert sein, um beliebig steil nach oben gestellt oder in die Streckfeldebene
niedergeklappt zu werden. In diesem Falle 'können alle Stege einer Maschinenseite
auf einer gemeinsamen Welle'drehbar angeordnet und dadurch von einem Punkt aus eingestellt
werden.
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Die veränderliche Einstellung des Steges 8
ermöglicht sowohl
eine veränderliche rntildenförinige Umschließung an der Oberw;alze 2 als auch an
-der Schleppwalze 7. So kann, bei,-spielsweise durch eine Verschiebung
de s Steges 8 in der Richtung der Faserbewegun'<Y die muldenförmige
Umschließung an der Oberwalze 2 verkleinert, gleichzeitig aber dic an der Schleppwalze
7 vergrößert werden (Fig. 7). Es kann aber auch ohne Verschiebung
des Steges 8 in der Faserrichtung, je-
doch durch eine Höherstellung
des Steges -senkrecht dazu sowohl die muldenförmige Umschließung bei der Oberwalze:2
als auch diejenige bei der Schleppwälze 7 vergrößert werden (Fig.
5) bzw. durch eine Tieferstellung -des Steges die muldenförinige Um# schließung
an beiden Walzen verringert oder äufgehoben werden (Fig. 4).
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Dabei ist die Lage der Oberwalze.2 gegenüber -der zugehörigen
Unterwalze II (Treibwalze.) unverändert und durch den Anschlag am Zapfenhalter einerseits
sowie durch die Auflage auf der Unterwalze längs der gemeinsamen Berührungslinie
festgelegt. Der Steg kann in der Richtung der Faserbewegung in dem ganzen Raum bewegt
werden, der begrenzt ist einerseits durch die Schleppwalze7, andererseits durch
die Oberwalze2 des Treibwalzenpaars.
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je nach Einstellung des Steges in diesem Raum sowohl in der Richiung
der Faserbewegung als in der, Richtung senkrecht dazu kann die Muldenbildung auf
die Oberwalze 2, und auf die Schleppwalze 7 nach Belieben verteilt werden.
Dabei kann beispielsweise durch eine entsprechende Einstellung des Steges zur OberwalZe
2 des Treibwalzenpaars 11/2 an diesem eine solche Muldenpressung eingerichtet werden,
daß hierdurch der Zapfendruck am Zapfenhalter der Oberwalze 2 ganz oder zu einem
beliebigen Teil aufgehoben wird, während die andere Kornponente der Gewichtswirkung
der Oberwalze 2- als der in der Zentralen wirksame Druck auf die Unterwalze II wirkt
und dort die Kleinmlinie 11/2 büdet. Es kann also durch die Lage des - Steges
nicht nur die Vetteilung der Muldengröße auf die Oberwalze --bzw. die Schleppwalze
7 vorgenommen, sondern auch der Grad, bis zu welcheiu durch die Muldenpressung
der Zapfendruck irtsbesondere an der Oberwalze 2, -beeinflußt werden soll, eingestellt
werden. E s ist also -durch die Einstellung des Steges 8 sowohl die
Größe der Gesamti-nuldenpressung als auch die spezifische Muldenpressung veränderlich
gemacht, und damit kann die Faserrückhaltung im ganzen wie auch hinsichtlich ihrer
Verteilung auf die Oberwalze 2 bzw. auf die Schleppwalze 7 in den weitesten
Grenzen und mit einer beliebig feinen 17-instufung nach Bedarf geregelt werden.
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Aber nicht nur hinsichtlich ihrer Gesamtgröße und hinsichtlich der
Verteilung auf die OberwalZC 2 bzw. Schleppwalze 7 kann dit Faserrückhalturig
geregelt werden, sondern. es kann mittels Verstellung des Steges auch noch dafür
gesorgt werden, daß die Faserpressung innerhalb, der Mulde der Oberwalze 2 nach
der gewünschten Abstufung verläuft, z. B. am Beginn der Mulde, also in der Klemmlinie
II/:z am. stärksten ist und von da an rascher oder langsamer gegen das Muldenende
zu sinkt. Es kann aber auch umgekehrt durch eine Einstellung des Steges lotrecht
unter die Oberwalze --> un& dadurch, daß der Steg in dieser Lage ganz an den
Umfang der Oberwalze 21 herangefuhrt wird, erreicht werden, daß an dein hier gebildeten
Muldenende die Muldenpressung am größten ist (vgl. Fi& i und --,). Durch entsprechende
Einstellungen des Steges 8. zur Schleppwalze 7 'kann auch dort die
Muldenpressung in weiten Grenzen geregelt werden.
Durch die Einfügung
eines solchen Steges im Hauptverzugsfeld bleibt"am Treibwalzenpaar einerseits die
Klemmlinie 11/2 erhalten, und außerdem wird zusätzlich durch die am Umfang der Oberwalze
2- vom Riemchen 5
gebildete Mulde am Muldenende ein weiterer mit Bezug auf
die Faserrückhaltung bzw. für den Verzugsvorgang wichtiger Punkt geschaffen. Dieses
Muldenende liegt je nach Einstellung des Steges immer an einem Punkt, der
um eine mehr oder minder große Strecke sowohl näher zür SchleppwalzC7 als auch zum
Lieferwalzenpaar I/i gerückt ist, als dies bei der Klernralinie des Treibwalzenpaars
1112, der Fall ist. Hierdurch ergibt sich bei gleichen Walzenabständen 11/2 zu
7 bzw. zu Ift innerhalb einer wesentlich größeren Strecke des Verzugsfeldes
eine sichere Faserführung und dadurch eine genauere Faserverteilung beim Verzugsvorgang.
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Dasselbe gilt auch für die Anwendung der inuldenförmigen Lagerung
der Schleppwalze -
auf dem Rierncbenstück zwischen Steg 8 und Umlenkkante
des inneren Führungsmittcls 4 (Fig. 2). Auch hier ist die Faserpressung durch die
Schleppwalzc 7 nicht mehr auf eine Drucklinie, sondern auf eine Fläche verteilt,
we2ie sich zu beiden Seiten derjenigen Drucklinie ausdehnt, die sich einstellen
würde, wenn die Schleppwalzc 7 auf einem Tisch aufliegt und deshalb keine
Mulde bilden kann (Vgl. Fig. 3). Durch die muldenförrnige Einlagerung der
Schleppwalzc 7 wird auch hier die Faserfüliru-iig über die vorgenannte Drucklinie
bis zu einem Punkt geführt" der näher zum Klemmpunkt des Lieferwalzenpaars I/i liegt
als die Drucklinie, die sich bei
Lagerung der Schleppwalze7 auf der festen
Brücke ergeben würde.