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Oberriemchen-Käfig für Doppelriemchen-Streckwerke an Spinnmaschinen
Die Erfindung bezieht sich auf die Ausbildung und Lagerung des Oberriemchen-Käfigs
für Doppelriemchen-Streckwerke, an Spinnmaschinen.
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Bei den bisher gebräuchlichen Doppelriemchen-Streckwerken an Spinnmaschinen
besteht die Notwendigkeit, für jede Stapellänge bzw. für jeden Abstand zwischen.
Vo.rder- und Mittelzylinder je einen, besonderen. Riemchenkäfig für das Oberriemchen
und das Unterriemchen vorzusehen. Dies bedingt eine große Lagerhaltung an Käfigen
und Riemchen und erschwert überdies die Einstellung des Streckwerkes in Anpassung
auf die neue zu verarbeitende Stapellänge.
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Die Erfindung verfolgt das Ziel, unter Einhaltung bestimmter Stapellängen
nach oben und nach unten, z. B. 6o bis ioo, 8o bis lao und ioo bis 150 mm,
einen Doppelriem:chen-Käfig zu schaffen, der für alle vorkommenden Stapellängen
gebraucht werden kann, ohne daß Teile ausgewechselt werden müssen oder die Anordnung
irgendwie verändert zu werden braucht. Die Erfindung trägt insbesondere der Entwicklung
Rechnung, die durch das Verspinnen von langstapeligen Fasern aus Baum- oder Zellwolle
gegeben isst.
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Die Erfindung besteht darin, daß der den. oberen Druckwaszenzwil.ling
(Oberriemchenwalzenzwilling) an dessen Lagerhals mittig führende und tragende Oberriemchen-Käfig
auf sich in Faserlaufrichtung erstreckende Führungsstangen, welche an ihren rückwärtigen
Enden als rückwärtige Umlenkstellen und Spannglieder für das Oberriemchen ausgebildet
sind, deraxt verschiebbar angeordnet ist, d'aß das von der Klemmstelle zwischen
den Riemchenwalzen, an der .das Faserband in, die
Riemchenführung
einläuft, bis zu der Stelle, an welcher das Faserband die Riemchenführung verläßt,
reichende fas!erführendaRiemchen.trum zwecks Anpassens an. die jeweilige Stapellänge
in seiner Länge weitgehend und, stufenlos veränderbar ist und -das zum Führen des
Faserbandes nicht b-enötigra Oberriemchentrum über die rückwärtigen, umgewinkelten
Enden der Führungsstangen herumgeführt ist.
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Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform besteht darin, daß zum
Herumführen der nicht benötigten Obarriemchen@länge und zum Spannen dies Obarriemahens
ein im Obarriemchen-Käfig schwenkbar ,gelagerter und in jeder Stellung feststellb@arer,
an sich bekannter Arm mit einer Spannschiene vorgesehen ist.
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Wohl enthält ein älteres Recht unter anderem bereits den Vorschlag,
beiderseits der Unterriemdhentreibwalze Umlenkstangen für das Unterriemchen vorzusehen.
Solche Umlenkmittal auch in Zusammenarbeit mit dem Oberriiemchen-Käfig zur Anwendung
zu bringen, ist jedoch erstmalig in der vorliegenden Erfindung in Vorschlag gebracht
worden. In Verbindung mit der stufenlosen Längsvarschiebbarkeit des die Obarrnemchendruckwalze
führenden Oberriemchen-Käfigs ergibt sich erstmalig die Möglichkeit, die aktiv wirksame
Länge des Oberriemchels der Stapellänge der jeweils, zu verarbeitenden Fasern unter
Verwendung ein und desselben Oberriemchans ohne, Auswechseln des Oberriemchen-Käfigs
und des Oberri:emchens anzupassen.
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Die Verwendung von Führungsstangen für den Oberriemchen-Käfig ist
an sich bekannt. Diese Anordnung ist bislang jedoch. nur getroffen worden, um den
Zugang zum Streckwerk und seine Reinigung zu erleichtern. Eine Verstellbarkeit des
Oberriernchen-Käfigs zwecks Änderung der Länge des Oberriemchens im Sinne der vorliegenden
Erfindung ist damit jedoch nicht angestrebt worden.
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In dem bereits erwähnten älteren Recht ist ferner der Vorschlag gemacht
worden, den. Riemchenkäfig für das Unterriemchen. eines Doppelriemchen-Streckwerkes
in Zusammenwirken mit der obenerwähnten AnoTdnung je eines Rienchenumleitmittels
vor und hinter der Unterriemchentreibewalze so auszubilden, d@aß er in zwei um i8o°
versetzten Lagen gegenüber den Treibwalzen umstellbar ist, so daß zwei verschiedene
Einstellmöglichkeiten für die wirksame Länge des Untarriemchens in Anpassung an
die zu verarbeitende Stapellänge gegeben sind. Ganz abgesehen davon, daß es sich
hierbei um das Unterriemchen. eines Doppelriemchen-Streckwerkes handelt, ergibt
diese Anordnung nur zwei in Stufen mögliche Einstellmöglichkeiten für die Länge
des Unterriemchens. Eine stufenlose Verstellmöglichkeit, wie sie durch den Gegenstand
der Erfindung für die wirksaane Länge des Oberri.emchens gegeben ist, ist dort weder
angestrebt noch auch möglich.
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Eine bekannte Vorrichtung ermöglicht zwar das stufenlose Verstellen
der aktiven Länge des Oberriemchens, wobei der Ausgleich der Riemchenlänge durch
einen schwenkbaren Arm erfolgt. Diese bekannte Vorrichtung beziehst sich nicht auf
einen Oberriemchen-Käfig. Es fehlt auch das Merkmal der rückwärtigen Umlemkstellen
und Spannglieder für das Oberriemchen.
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Im Rahmen der Verwirklichung des Erfindungsgedankens sind verschiedene
Ausführungsmöglichkeiten. gegeben. Einige von ihnen sollen an Hand der Beschreibung
erläutert werden.
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Fig. i zeigt einen Sehni.tt durch ein Doppelriemchen-Streckwerk mit
Ansieht des verstellbaren Obarriemchen; Käfigs mit vorderer Laufrolle in weitester
Stellung; Fig. 2 zeigt die Ansieht eines verstellbaren Oberriemchen-Käfigs mit vorderer
Laufrolle, von oben gesehen; Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch ein Oberriemchen-Streckwerk
mit Ansicht des verstellbaren Oberriemchen,-Käfigs mit vorderer Wendeschiene in
engster Stallung; Fig. q. zeigt die Ansicht eines verstellbaren Oberriemchen-Käfigs
mit vorderer Wendeschiene, von oben. gesehen; Fig. 5 zeigt einen Schnitt durch ein.
Doppelriemchen-Streckwerk mit Ansicht des verstellbaren Oberriemchen-Käfigs mit
vorderer Laufrolle und Schwenkarm in weitester Stellung; Fig.6 zeigt einen Schnitt
durch ein Doppelriemchen-Streckwark mit Ansicht des verstellbaren Oberriemchen-Käfigs
mit vorderer Wendeschiene und Schwenkarm in engster Stellung.
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Zu Fig. i bis q.: Der Käfig i hat in den zwei mittleren Stegen Aussparungen
für den. Lagerzapfen der mittleren oberen Druckwalze 2 des Streckwerkes. In den
beiden äußeren Stegen des Käfigs i befinden sich Führungen, die zur Aufnahme der
Führungsstangen 3 dienen. Am vorderen Ende der Führungsstangen 3 ist die Lagerung
für die vordere Laufrolle q. angebracht. Das hintere Ende der Führungsstangen 3
ist derart ausgebildet, daß es die Funktion der hinteren Umlenkstelle 5 für das
Laufband 6 ausübt. Das Oberriemchen 6 läuft um die mittlere obere Druckwalze 2,
um die vordere Laufrolle q. und um die hintere Umlenkstelle 5 herum. Statt der vorderen
Laufrolle q. läßt sich auf das vordere Ende der Führungsstangen 3 auch eine Wendeschiere
8 aufsetzen. Der Käfig i hat Schrauben 7 zum Festklemmen auf den Führungsstangen
3.
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Die Wirkungsweise des Oberriemchen-Käfigs nach Fig. i bis q. ist folgende:
Nach dem Einstellen der Ausgangswalze 1q., der Mittelwalze 9 und der Eingangswalze
16 des Streckwerkes sowie der Führungswalze 12 und der Spannrolle io für das Unterriemchen
ii auf eine bestimmte Stapellänge, die innerhalb des Verstellberaiches des stufenlos
verstellbaren Oberriemchen-Käfigs i liegt, werden die Schrauben 7 am Käfig i gelöst
und der Käfig i mit der mittleren oberen Druckwalze 2 auf dem. Führungsstangen 3
so weit nach rechts oder links verschoben, bis der Minenabstand zwischen: mittlerer
oberer Druckwalze 2 und vorderer Laufrolle. 4 für das Oberriemchen
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gleich dem Mitten.abstand zwischen Mittelunterwalze 9 und unterer kiemchenführungswalze
12 ist. Durch Anziehen der beiden. Schrauben 7 wird: der Käfig i auf den Führungsstangen
3 wieder festgeklemmt. Beim Einstellen des verstellbaren Oberriernchen-Käfigs auf
engste Stapellänge hat die Arretierung der Eingangswalze 16 so zu erfolgen, daß
zwischen hinterer Umlenkstelle 5 des Oberriemchens 6 und der Eingangsdruckwalze
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keine Berührung stattfindet.
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Das Oberriemch.en wird durch Anliegen des mittleren vorderen Steges
i9 des Käfigs i am Tragbalken der Besattlung derart an das untere Riemchen i i angedrückt,
daß eine einwandfreie Mitnahme des oberen Riemchen.s 6 und somit eine saubere Führung
des Vorgarnes gewährleistet ist.
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Zu Fig. 5 und 6: Mit i ist ein Käfig bezeichnet, der in den mittleren
Stegen eine Lagerung für die mittlere Druckwalze 2 des Streckwerkes hat. Der Käfig
i hat Aussparungen, worin sich die Achse der mittleren oberen Druckwalze 2 frei
drehen kann. Am hinteren Teil des Käfigs i befindet sich eine Leiste 2o, die die
hintere Umlenkstelle für das Oberriemchen 6 bildet. In den beiden äußeren Stegen
des Käfigs z sind Führungen, die zur Aufnahme der Führungsstangen 21 dienen. Am
vorderen Ende der Führungsstangen 21 ist die Lagerung für die vordere Laufrolle
4 angebracht. Statt der vorderen Laufrolle4 kann man auf das vordere Ende der Führungsstangen
21 auch eine Wendeschiene 8 (Fig. 3 und 4) aufsetzen. Der Oberriemchen-Käfig i hat
Schrauben .7 zum Festklemmen auf den Führungsstangen 21. Die vordere Umlenkstelle
22 für das Oberrnemcben. 6 ist an einem Arm 24 befestigt, der in den äußeren Stegen,
des Käfigs i bei 23 schwenkbar gelagert und mit Schrauben feststellbar ist. Das
Oberriemchen 6 läuft um die mittlere obere Druckwalze 2, um die vordere Laufrolle
4 oder Wendeschiene 8, um die hochschwenkbare Wendeschiene 22 und um die verschiebbare
hintere Umlenkschiene 2o herum.
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Die Wirkungsweise des verstellbaren Obe.rrie:mchen-Käfigs nach Fig.
5 und 6 ist folgende: Nach, dem Einstellen der Ausgangswalze 14, der Unterriemchenwalze
9 und, der Eingangswalze 16 des Streckwerkes sowie der Führungswalze 12 und der
Spannrolle io für das Unterriemchen. ii auf eine bestimmte Stapellänge, die innerhalb
des Verstellbereichs des versteilbaren Oberriemchen-Käfigs i liegt, werden die Schrauben
.7 und 23 am Käfig i gelöst und der Käfig i mit der mittleren Druckwalze 2 auf den
Führungsstangen 2 1 so weit nach rechts oder links verschoben, bis der Mittenabstand
zwischen mittlerer Druckwalze 2 und vorderer Umlenkrolle 4 für das Oberriemchen
gleich dem Mittenabstand zwischen Mittelunterwalze 9 und Führungswalze 12 für das
Unterriemchen ist. Durch Anziehen der Schraube 7 wird der Käfig i auf den Führungsstangen
21 wieder festgeklemmt. Nun ist durch. Ausschwenken des die Umlenkschiene 22 tragenden
Armes 24 das Oberriemehen 6 auf die durch den jeweiligen Mittenabstand bed'ingte
Spannung zu bringen und durch Anziehen der Schrauben die Lage des Armes 24 zu fixieren.