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Schwingmühle Die Erfindung betrifft eine kontinuierlich arbeitende
Schwingmühle mit einer teilweise mit Mahlkörpern gefüllten Trommel, deren Zu- und
Abführöffnungen für das Mahlgut mit axialem Abstand voneinander angeordnet sind.
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Die bei derartigen Trommelmühlen bisher übliche Methode der Materialzufuhr
bestand darin, das zu mahlende Gut durch einen Zulaufstutzen oberhalb des Mahlgutbettes
einzubringen. Es konnte nicht ausbleiben, daß bei zu starker Füllung der Trommel
leicht Verstopfungen der Mühle auftraten, zumal heutzutage derartige Mühlen mit
relativ hohen Füllungsgraden von etwa 70% betrieben werden. So verbleibt oberhalb
der Mahlkörper nur noch ein verhältnismäßig kleiner Raum, der schnell zugeschüttet
werden kann. Ist aber dieser Raum ausgefüllt, dann verlieren die Mahlkörper immer
mehr an Bewegungsfreiheit, so daß sehr bald ein Transport des Mahlgutes in axialer
Richtung nicht mehr erfolgt. Es kommt infolgedessen zu Verstopfungen der Mühle,
die ein Abstellen der Aufgabevorrichtung bedingen und eine Unterbrechung des Betriebes
der Schwingmühle herbeiführen. Das Leerfahren einer derart verstopften Schwingmühle
nimmt aber sehr viel Zeit in Anspruch, was unerwünscht ist.
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Auch wenn es nicht zu Verstopfungen der Mühle kommt, besteht bei einer
zu großen Aufgabemenge die Gefahr, daß Teile des aufgegebenen Gutes die Mühle oberhalb
des Mahlkörperbettes durchwandern und erst in der Nähe des Austrages auf einem verhältnismäßig
kurzen Weg quer durch das Mahlkörperbett treten, um zum Austrag zu gelangen. Auf
dieser kurzen Strecke kann eine ausreichende Mahlung nicht erfolgen, so daß der
Mahlerfolg im ganzen geringer wird und die überkornanteile ansteigen.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, diese Mängel, die bei kontinuierlich
arbeitenden Schwingmühlen mit einer teilweise mit Mahlkörpern gefüllten Trommel
und mit Zu- und Abführöffnungen für das Mahlgut in axialem Abstand auftreten können,
zu beseitigen. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Mahlgutzulauf unterhalb
der Mahlkörperoberfläche und in Bewegungsrichtung der Mahlkörper in die Trommel
mündet.
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Schwingmühlen, bei denen der Mahlgutzulauf unterhalb der Mahlkörperoberfläche
mündet, sind an sich bekannt. Bei einer Art solch bekannter Mühlen. handelt es sich
jedoch um Mühlen mit Windsichtung, bei denen die Zu- und Abführöffnungen für das
Mahlgut an diametral gegenüberliegenden Stellen der Trommel, also nicht mit axialem
Abstand voneinander, angebracht sind. Bei den bekannten Mühlen dieser Art wird das
Mahlgut quer durch die Mahlkörperfüllung gesaugt, so daß die Probleme einer Verstopfung
durch Gutanhäufung oberhalb der Mahlkörperfüllung und des überwanderns der Mahlkörperfüllung
seitens des Gutes auf seinem Wege zwischen den axial getrennt liegenden Zu- und
Abführöffnungen überhaupt nicht auftreten kann.
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Bei einer anderen Art von bekannten Mühlen mit unterhalb der Mahlkörperoberfläche
angeordnetem Mahlgutzulauf handelt es sich um eine mit großer Beschleunigung arbeitende
Muldenschwingmühle, die im Betriebe über ihre ganze Höhe mit Mahlkörpern ausgefüllt
ist. Es kann somit auch bei einer Mühle dieser Art das Problem des überwanderns
der Mahlkörperfüllung seitens des Mahlgutes nicht auftreten, zumal auch hier das
Mahlgut die Trommel quer zu deren Längsachse durchwandert, und zwar von einer sich
über die gesamte Länge der Trommel erstreckenden Zuführöffnung zu einer diametral
gegenüberliegenden Abführöffnung.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung mündet der Zulauf in Richtung
der sich abwärts bewegenden Mahlkörper. Das Zuführrohr der Aufgabevorrichtung kann
tangential an den Trommelkörper herangeführt sein oder schräg von oben an der Stirnseite
der Trommel münden. Um Proben des in die Trommel einzuführenden Gutes entnehmen
zu können, ist es zweckmäßig, an der Unterseite des Mahlgutzuführrohres einen abnehmbaren
Deckel anzubringen.
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Die Erfindung ist in mehreren Ausführungsbeispielen in den Zeichnungen
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 die Seitenansicht einer Schwingmühle gemäß der Erfindung
mit zwei übereinander angeordneten Mahltrommeln, F i g. 2 einen Mittellängsschnitt
durch einen Teil der oberen Trommel (Einlaufseite) der F i g. 1,
F
i g. 3 eine Vorderansicht auf die Mahltrommel nach F i g. 2, zum Teil geschnitten,
F i g. 4 eine Vorderansicht auf die Einlaufseite eines Mahltrommelzylinders gemäß
einer anderen Ausführungsform der Erfindung und F i g. 5 eine Seitenansicht der
Mahltrommeleinlaufseite nach F i g. 4, mit geschnittenem Zuführrohr. Die Schwingmühle
gemäß der Erfindung, bei welcher das Mahlgut auf einer Seite zu- und auf der anderen
Seite abgeführt wird, besteht bei dem Ausführungsbeispiel der F i g. 1 bis 3 aus
zwei zylindrischen Mahltrommeln 1 und 2, die übereinander angeordnet und zur Antriebswelle
10 der Maschine symmetrisch gelagert sind. An der oberen Mahltrommel l befindet
sich ein Einfüllstutzen 3 für die Zufuhr des zu mahlenden Gutes 12. Der Stutzen
3 ist nicht, wie sonst üblich, derart angeordnet, daß er von oben in die Mahltrommel
mündet, sondern er ist seitlich um den Trommelkörper 1 herumgeführt, so daß die
Einfüllöffnung 3' des Zuführrohres 3 tangential zum Umfang des Trommelkörpers und
unterhalb der Längsachse desselben liegt. Hierdurch ist es möglich, das Mahlgut
in Bewegungsrichtung der Mahlkörper zuzuführen, wodurch eine kontinuierliche Beschickung
der Trommel mit Mahlgut möglich ist, ohne daß die Gefahr einer Verstopfung der Mahltrommel
besteht. Zweckmäßigerweise ist am unteren Ende des Zuführrohres 3 ein abnehmbarer
oder aufklappbarer Deckel 6 vorgesehen, um jederzeit Mahlproben vom zugeführten
Mahlgut entnehmen zu können.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung (F i g. 4 und 5)
ist das Mahlgutzuführrohr 4 der Aufgabevorrichtung seitlich vom Abschlußdeckel7
der Aufgabeseite der Schwingmühle angeordnet, so daß die Einfüllöffnung 4' schräg
zur Mittellängsebene der Trommel in dem Abschlußdeckel 7 angebracht ist.
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Das Einfüllrohr 4 erhält das zugeführte Mahlgut durch einen Einfüllstutzen
5, welcher seitlich in geeigneter Weise, beispielsweise mittels nicht dargestellter
Stiazflächen, am Abscblußdeckel 7 der Trommel befestigt ist. Am unteren Ende des
Einfüllstutzens 5 ist wieder ein aufklappbarer oder abnehmbarer Dekkel 6 vorgesehen,
der es ermöglicht, von Zeit zu Zeit Mahlgutproben von dem der Mühle zugeführten
illahlM:t zu entnehmen.
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Im übrigen ist die Mühle wie die bisher bekannten Konstruktionen dieser
Art gestaltet. Ihr Betrieb erfolgt in bekannter Weise über die Antriebswelle 10,
die von einem Elektromotor in Umdrehung versetzt wird. Auf der Welle sind beispielsweise
exzentrische Wuchtmassen 11 befestigt, die in kreisende Schwingbewegung gebracht
werden, wodurch die Schwingmühle ihre Arbeitsimpulse erhält. Nach Durchlaufen der
Mahltrommel 1 gelangt das Mahlgut 12 über einen Faltenschlauch 8 in
die untere Mahltrommel 2, von welcher es zum Auslaßstutzen 9 wandert, durch den
es die Schwingmühle verläßt. Die tangentiale Beschickung der Schwingmühle mit Mahlgut
gemäß der Erfindung bzw. die seitliche Zufuhr desselben über eine Öffnung im Abschlußdekkel
7 der Trommel l der Schwingmühle gestattet eine kontinuierliche Zufuhr an Mahlgut,
ohne daß die Gefahr einer Verstopfung der Schwingmühle zu befürchten ist.
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Sowohl die tangentiale als auch die seitliche Zufuhr des Mahlgutes
bieten den Vorteil einer Beschikkung der Mühlung unterhalb der Mahlkörperoberfläche.
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In beiden Fällen der geschilderten Ausführungsformen der Schwingmühle
gelangt das Mahlgut nur in die Zwischenräume der an der Einlauföffnung vorbeiwandernden
Mahlkugeln, so daß eine Dosierung der Aufgabemenge des Mahlgutes möglich ist und
jedes Verstopfen der Mahltrommel vermieden wird.
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Die vorstehend dargelegte Erfindung bietet den weiteren Vorteil, daß
bei tangentialer oder seitlicher Zufuhr des Mahlgutes letzteres stets an der Seite
der Trommel zugeführt wird, an welcher die Mahlkörper eine abwärtsgehende Bewegung
ausführen. Hierdurch wird eine stetige Zufuhr des Mahlgutes in die Schwingmühle
gewährleistet, wodurch eine Verstopfung derselben mit Sicherheit ausgeschlossen
wird.