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Schalter mit einer Einschaltwicklung und einem Betätigungsschalter
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Schaltern, deren Schließvorgang
mit Hilfe einer Einschaltwicklung und eines Betätigungsschalters gesteuert wird,
die Verwendung von Relais, d. h. beweglicher Teile und Hilfskontakte, weitgehend
zu vermeiden. Von Bedeutung ist die Erfindung unter anderem für solche Schalter,
bei denen eine selbsttätige Wiederschließung vorgesehen ist, wenn infolge eines
fehlerhaften Zustandes des Netzes eine Ausschaltung ausgelöst wurde. Dabei soll
der Schalter nur dann wieder geschlossen werden, wenn er vorher während eines vorbestimmten
Zeitraumes geschlossen gewesen ist.
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Schalter mit einer Einschaltwicklung
und einem Betätigungsschalter, der eine Nullstellung, eine Einschaltstellung und
eine Ausschaltstellung aufweist. Sie besteht darin, daß zur Steuerung der Erregung
der Einschaltwicklung ruhende logische Schaltelemente mit folgenden Verknüpfungen
vorgesehen sind: a) Die Erregung der Einschaltwicklung ist nur beim Bestehen eines
Ausgangssignals eines bistabilen Speicherelementes wirksam, dessen einem Eingangsanschluß
durch den Ausgang eines UND-Elementes ein Ein-Signal und dessen anderem Eingangsanschluß
über einen Arbeitskontakt des Schalters ein Aus-Signal aufgeprägt wird.
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b) Das UND-Element gibt nur dann ein Ausgangssignal ab, wenn
es -über einen Kontakt des Betätigungsschalters, der in dessen Einschaltstellung
geschlossen ist, und gleichzeitig durch den Ausgang eines zweiten bistabilen Speicherelementes
Eingangssignale erhält.
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c) Das zweite Speicherelement erhält über die Reihenschaltung aus
einem Kontakt des Betätigungsschalters, der in dessen Nullstellung geschlossen ist,
und einem Ruhekontakt des Schalters ein Ein-Signal und über einen Arbeitskontakt
des Schalters ein Aus-Signal.
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Die Erfindung ermöglicht es, folgende Steuerfunktionen zu verwirklichen,
wobei als bewegliche Teile lediglich Arbeits- und Ruhekontakte des Schalters verwendet
sind: 1. Eine Erregung der Einschaltwicklung ist nur dann möglich, wenn der
Schalter offen ist.
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2. Die Erregung der Einschaltwicklung bleibt bestehen, bis der Schalter
geschlossen ist.
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3. Mit der Schließung des Schalters wird die Erregung der Einschaltwicklung
aufgehoben, unabhängig davon, ob der Betätigungssehalter in der Einschaltstellung
festgehalten wird oder nicht.
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4. Eine weitere willkürliche Erregung der Einschaltwicklung ist erst
dann möglich, wenn der Schalter sich wieder geöffnet hat und der Betätigungsschalter
inzwischen in die Nullstellung zurückgekehrt ist.
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Bei einem Schalter mit einem Schutzrelais, durch das der Schalter
bei einem Fehler im Netz selbsttätig geöffnet wird, wird nach einem weiteren Erfindungsgedanken
die Wiedereinschaltung des Schalters durch ein ruhendes Verzögerungselement gesteuert,
das beim Schließen des Schalters über einen Arbeitskontakt des Schalters ein Ein-Signal
erhält und nach einer vorgegebenen Zeit ein Ausgangssignal abgibt.
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Es sind Kipprelais mit zwei Antriebsspulen und zwei stabilen Lagen
bekannt, bei denen nach überschreiten einer labilen Gleichgewichtslage durch mechanische
Übertragung ein Kontakt im Stromkreis derjenigen Antriebsspule, welche den Schaltlagenwechsel
hervorgerufen hat, geöffnet wird. Es handelt sich hierbei um ein einheitlich wirkendes
bistabiles Schaltelement; die Betätigungskontakte der Antriebsspulen stellen die
beiden Eingänge des Elementes dar, während der aus zwei festen Kontaktstücken und
einem mittleren beweglichen Kontaktstück bestehende
Wechselschalter
den Ausgang bildet. Die an sich einheitliche Funktion der bekannten Anordnung kann
zwar gedanklich in logische Elementarfunktionen zerlegt werden; die Verwendung ruhender
logischer Schaltelemente in bestimmten Verknüpfungen zur Steuerung eines Schalters
wird hierdurch jedoch nicht nahegelegt.
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In der vorliegenden Beschreibung wird unter einem »bistabilen Speicherelement«
oder »Flip-Flop-Element« ein bistabiles, ruhendes Schaltelem6nt verstanden, das
beim Anlegen eines Ein-Signals ein Ausgangssignal abgibt und dieses Ausgangssignal
auch dann beibehält, wenn das Ein-Signal wegfällt. Das Flip-Flop-Element ist also
in der Lage, ein einmal gegebenes Ein-Signal zu speichern. Die Löschung des Ausgangssignals
erfolgt durch Anlegen eines Aus-Signals. Das Flip-Flop-Element hat also zwei stabile
Zustände, nämlich einen Ein-Zustand und einen Aus-Zustand; befindet es sich zunächst
im Aus-Zustand, so kippt es durch Anlegen eines Ein-Signals in den Ein-Zustand,
und umgekehrt. Mit anderen Worten: Das Flip-Flop-Element ist ein Schaltelement mit
Speichervermögen, das die Feststellung treffen kann, ob ein bestimmtes Ereignis
eingetreten ist; diese Feststellung wird so lange gespeichert, bis sie durch den
Eintritt eines anderen Ereignisses gelöscht wird.
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Ein »ODER-Element« ist ein Schaltelement, das auf mehrere voneinander
unabhängige Eingangssignale anspricht, und zwar in der Weise, daß es beim Bestehen
auch nur eines Eingangssignals ein Ausgangssignal abgibt. Das ODER-Element kann
also feststellen, ob von mehreren Bedingungen mindestens eine erfüllt ist.
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Ein »UND-Element« ist ein Schaltelement, das ebenfalls auf eine Mehrzahl
von Eingangssignalen anspricht, jedoch in der Weise, daß es nur dann ein Ausgangssignal
abgibt, wenn sämtliche Eingangssignale gleichzeitig bestehen. Das UND-Element kann
also die Feststellung treffen, ob mehrere Bedingungen gleichzeitig erfüllt sind.
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Ein »Verzögerungselement« ist ein ruhendes Schaltelement, das beim
Anlegen eines Eingangssignals erst nach einer vorbestimmten Zeit ein Ausgangssignal
abgibt. Das Verzögerungselement kann also die Feststellung treffen, ob nach Eintritt
eines bestimmten Ereignisses eine vorgegebene Zeit vergangen ist oder nicht.
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Unter einem Arbeitskontakt des Schalters wird ein Hilfskontakt verstanden,
der bei offenem Schalter offen ist. Unter einem Ruhekontakt des Schalters wird ein
Hilfskontakt verstanden, der bei offenem Schalter geschlossen ist.
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Ein genaueres Verständnis des Erfindungsgedankens wird sich aus der
folgenden Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen ergeben.
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F i g. 1 ist ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels
der Erfindung; F i g. 2 ist ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels
mit selbsttätig wiederschließendem Schalter; F i g. 3 ist ein Schaltplan
für eine Anordnung nach dem Schema der F i g. 1;
F i g. 4 ist ein Schaltplan
für eine Anordnung nach dem Schema der F i g. 2, teilweise als Blockschaltbild.
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In F i g. 1 bezeichnet die Bezugsziffer 52 einen Schalter
mit einer Einschaltwicklung 52E und einer Ausschaltwicklung 52
A, die über Zwischenorgane 15
die Ausklinkung des Schalters bewirkt.
Die Einschaltwicklung 52E wird durch einen Verstärker D gespeist,
der seinerseits von einem bistabilen Flip-Flop-Speicherelement C gesteuert
wird. Das Flip-Flop-Speicherelement C liefert ein Ausgangssignal, wenn es
an seinem Ein-Anschluß ein Signal von einem UND-ElementB erhält. Das UND-ElementB
erhält seinerseits Eingangssignale sowohl von einem Einschaltkontakt BSE eines Betätigungssehalters
BS, der zum Schließen und öffnen des Schalters dient, und von einem weiteren Flip-Flop-Element
A. Das Element A erhält ein Ein-Signal über einen Strompfad, der sich
durch den Leiter 17, den Nullkontakt BS 0
des Betätigungsschalters
BS, den Leiter 18 und einen Ruhekontakt b des Schalters
52 erstreckt. Ein Arbeitskontakt aa des Schaltermechanismus hat die Aufgabe,
dem Ausanschluß des Flip-Flop-Elernentes A ein Signal aufzuprägen, sobald
der Schalter geschlossen ist, so daß das Ausgangssignal dieses Elementes gelöscht
wird, während gleichzeitig ein anderer Kontakt aal dem Ausanschluß des Flip-Flop-Elementes
C eine Spannung aufprägt.
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Die Einschaltwicklung 52E des Schalters 52 wird nach
F i g. 3 der Zeichnung durch den Ausgangskreis des Magnetverstärkers
D gespeist; sie ist mit dem Ausgang einer Gleichrichterbrückenschaltung 20
verbunden. Die Brückenschaltung 20 ist mit ihrer Wechselstromeingangsseite an die
Arbeitswicklungen 21 der sättigbaren Drosselspule 22 des Magnetverstärkers in Reihe
mit der Sekundärwicklung 23 eines Transformators 24 angeschlossen; der Transformator
24 ist mit einer Wechselstromquelle verbunden. Die mit den Wicklungen 21 in Reihe
liegenden Gleichrichter 25 sorgen dafür, daß die Wicklungen 21 stets nur
in einer Richtung erregt werden. Die Steuerwicklungen 27 des Magnetverstärkers
werden durch das Flip-Flop-Element C erregt. Da die Flip-Flop-Elemente
A und C in gleicher Weise ausgebildet sein können, ist nur das Flip-Flop-Speicherelement
A im einzelnen gezeigt und im folgenden beschrieben. Der Ausanschluß des
Flip-Flop-Elementes C ist über einen Arbeitshilfskontakt aal des Schalters
52 mit einer Spannungsquelle verbunden, derart, daß das Ausgangssignal des
Flip-Flop-Elementes gelöscht wird, wenn sich der Schalter52 schließt. Der Einanschluß
des Flip-Flop-Elementes C wird durch das UND-Element B gespeist.
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Das UND-ElementB kann eine sättigbare Drosselspule 30 umfassen,
die eine Ausgangswicklung 32
und eine Rückstellwicklung 33 aufweist.
Die Ausgangswicklung 32 ist in Reihe mit der Sekundärwicklung 35 eines
Transformators 36, einem Gleichrichter 37 und einem Belastungswiderstand
39 geschaltet. Das Element B liefert ein Ausgangssignal, wenn die Drosselspule
30 gesättigt ist, so daß dann der Belastungswiderstand 39 in jeder
zweiten Halbwelle gespeist wird. Die Rückstellwicklung 33 wird durch die
Sekundärwicklung40 des Transformators 36 über die Gleichrichter 41 bzw. 42
und die Gleichrichter 48 bzw. 49 gespeist. Die Gleichrichter 48 und 49 sind durch
eine Gleichspannungsquelle47 über die Widerstände 44 bzw. 45 in Durchlaßrichtung
vorbelastet, so daß sie bis zur Höhe des Vorbelastungsstromes in Sperrichtung durchlässig
sind. Die Reihenschaltungen des Widerstandes 44 mit dem Gleichrichter 48 bzw. des
Widerstandes 45 mit dem Gleichrichter 49 stellen also in Verbindung mit der Gleichspannungsquelle47
nichtlineare Impedanzen dar, die eine überlastung
der Rückstellwicklung
33 verhindern. Die Sekundärwicklung 40 verursacht normalerweise einen Rückstellstrom,
der während jeder zweiten Halbwelle durch die RücksteRwicklung 33 fließt;
dieser Strom magnetisiert den Kern 30 auf einen negativen Flußwert zurück
und verhindert dadurch, daß die Sekundärwicklung 35 einen erheblichen Strom
durch den Ausgangswiderstand 39 treibt. Zwischen dem Widerstand 44 und dem
Gleichrichter 48 bzw. dem Widerstand 45 und dem Gleichrichter 49 sind Eingangsanschlüsse
50 bzw. 50' vorgesehen. Wenn einem der Eingangsanschlüsse, beispielsweise
dem Anschluß 50,
eine positive Spannung aufgeprägt wird, so ist der zugeordnete
Gleichrichter 48 gesperrt; -die Speisung der Rückstellwicklung 33 ist dann
noch Über den anderen Gleichrichter 49 möglich. Wird jedoch außerdem noch dem anderen
Anschluß, also 50',
eine positive Spannung aufgeprägt, so ist auch -der Gleichrichter
49 gesperrt, so daß jede Rückmagnetisierung unterbleibt; der Kein 30 wird
dann in jeder zweiten Halbwelle durch die Wicklung 32 sofort gesättigt, so
daß am Belastungswiderstand 39 eine Ausgangsspannung (Ausgangssignal) erzeugt
wird.
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Das UND-Element B wird durch Anlegen einer Spannung an- den Anschluß
50-'über den KontaktBSE des Betätigungsschalters DS gesteuert, wenn der Betätigungsschalter
in die Einschaltstellung E gebracht wird, so daß der Anschluß 50'
mit dem positiven Anschluß einer Gleichspannungsquelle verbunden wird. DemAnschluß
50 wird durch das Flip-Flop-ElementA eine Signalspannung aufgeprägt.
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Das Element A umfaßt Magnetkerne 53 und 54 mit Arbeits-
oder Ausgangswicklungen 55 und 56, die in Reihe mit benachbarten Teilwicklungen
der Sekundärwicklung 58 eines Transformators 60 an einen Belastungswiderstand
62 angeschlossen sind, und zwar über Gleichrichter 63 bzw. 64, so
daß sie die Kerne, falls keine Rückmagnetisierung stattfindet, abwechselnd in jeder
zweiten Halbwelle in die positive Sättigung treiben. Die Keine 53 und 54
sind mit Rückstellwick-lungen 66 bzw. 67 versehen, die durch benachbarte
Teilwicklungen einer weiteren Sekundärwicklung 69 des Transformators
60 gespeist werden. Die Rückstellkreise lassen sich verfolgen von jedem Ende
der Sekundärwicklung 69 über den Gleichrichter 70 bzw. 71,
den Gleichrichter 78 und den Gleichrichter 76 zurück zur Mittelanzapfung
der Sekundärwicklung 69. Der Gleichrichter 78 ist in Durchlaßrichtung
durch die Gleichspannungsquelle 75 über den Widerstand 73 mit Gleichstrom
vorbelastet, so daß er bis zur Höhe des Vorbelastungsstromes in Sperrichtung durchlässig
ist. Die Reihenschaltung aus der Gleichspannungsquelle 75, dem Widerstand
73 und dem Gleichrichter 78 stellt also einen nichtlinearen Widerstand
dar, der eine überlastung der Rückstellwieldungen 66 und 67 verhindert.
Die beiden Anschlüsse des Gleichrichters 79
haben das gleiche Potential, so
daß dieser Gleichrichter undurchlässig ist. Die geschilderte Speisung der Rückstellwicklungen
66 und 67 hat die Wirkung, daß die Keine 53 und 54 abwechselnd
in jeder zweiten Halbwelle auf einen negativen Wert des magnetischen Flusses zurückmagnetisiert
werden, so daß insgesamt keine Sättigung der Keine zustande komm t.
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Wenn dem Einanschluß des Flip-Flop-Elementes A
eine positivt
Spannung aufgeprägt wird, so wird der Gleichrichter 78 gesperrt; es kann
dann über die Wicklungen 66 und 67 kein Rückstellstrom mehr
fließen. Die Kerne 53 und 54 werden dann abwechselnd zu Beginn jeder zweiten
Halbwelle in den pösitiven Sättigungszustand getrieben, so daß das Flip-Flop-Element
einen Ausgangsstrom über den Belastungswiderstand 62 abgibt. Solange dem
Einanschluß eine positive Spannung aufgeprägt wird, bleibt der Gleichrichter
79 gesperrt, da der Gleichrichter 76 weiterhin einen Strom in Durchlaßrichtung
fühlt, so daß der untere Anschluß des Gleichrichters 79 nach wie vor praktisch
Erdpotential hat.
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Der Ausgang des Elementes A ist über den Gleichrichter
80 derart mit seinem Einanschluß rückgekoppelt, daß das Flip-Flop-Element
auch dann noch ein Ausgangssignal abgibt, wenn das Ein-Signal weggefallen ist. Die
Widerstände 82 und 83, die die Ausgangswicklungen 55 und
56 mit der Quelle 75
verbinden, bewirken eine zusätzliche Gleichstrommagnetisierung
der Keine im Sinne der Erhaltung der positiven Sättigung, so daß sie also die Speicherung
des Signals unterstützen.
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Wenn das Ausgangssignal des Flip-Flop-Elementes A gelöscht
werden soll, wird seinem Ausanschluß ein positives Spannungssignal aufgeprägt. Das
hat zur Folge, daß der Gleichrichter 76 gesperrt wird und der untere Anschluß
des Gleichrichters 79 ein höheres Potential erhält, so daß er einen Vorbelastungsstrom
in Durchlaßrichtung führt. Es kann numnehr wieder ein Plückmagnetisierungsstrom.
Über die Wicklungen 66 und 67, die Gleichrichter 70 bzw.
71 und den Gleichrichter 79 fließen, und zwar bis zur Höhe des Vorbelastungsstromes
des Gleichrichters 79. Dadurch wird die Sättigung der Kerne 53
und
54 aufgehoben, so daß die Arbeitswicklungen 55
und 56 nur noch einen
geringen Magnetisierungsstrom führen können.
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Der Einanschluß, des Flip-Flop-Elementes A ist mit einer Spannungsquelle
verbunden, und zwar über den Nullkontakt BSO des Betätigungsschalters BS und den
Ruhekontakt b des Schalters 52, der bei offenem Schalter geschlossen
ist. Der Ausanschluß des Flip-Flop-Elementes A ist ebenfalls mit einer Spannungsquelle
verbunden, und zwar Über den Arbeitskontakt aa des Schaltermechanismus, der bei
geschlossenem Schalter geschlossen ist; infolge dieser Anordnung kippt das Flip-Flop-Element
A in den »Aus«-Zustand, sobald der Schalter sich schließt.
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Wenn der Schalter, wie dargestellt, offen ist, und wenn sich der Betätigungsschalter
BS in der Nullstellung (0) befindet, ist der Einanschluß des Flip-Flop-Elementes
A über den Kontakt BS 0 mit einer Gleichspannungsquelle verbunden,
so daß das Flip-Flop-Element A dem Belastungswiderstand 62 und damit
dem Anschluß 50 des UND-Elementes B eine Signalspannung aufprägt. Da an dem
Anschluß 50-' des Elementes B keine blockierende Spannung liegt, liefert das UND-Element
kein Ausgangssignal. Durch Einrücken des Betätigungsschalters BS in die Einschaltstellung
E wird dem Anschluß 50' des Elementes B ebenfalls eine Spannung
aufgepräA so daß dessen Räckstellung blockiert und an dem Lastwiderstand
39 eine Ausgangsspannung erzeugt wird, die dem Einanschluß des Flip-Plop-Elementes
C aufgeprägt wird. Dieses Element übermittelt das Signal dem Magnetverstärker
D, der die Speisung der Einschaltwicklung 52E bewirkt und die Schließung
des Schalters 52 verursacht. Wenn der Schalter sich schließt, öffnet sich
der Kontakt b, wodurch die Signalspannung an dem Einanschluß des Elementes
A
aufgehoben wird. Zur gleichen Zeit schließen sich die Hilfskontakteaal-und
aa; dadurch werden den Ausanschlüssen der Flip-Flop-ElementeA und C
Signalspannungen
aufgeprägt, die sie - nichtleitend machen. Dementsprechend wird die Eingangsspannung
des Magnetverstärkers aufgehoben und die Einschaltwicklung52E entregt, unabhängig
davon, ob der BetätigungsschalterBS in der Einschaltstellung festgehalten wird oder
nicht.
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Bei der Schaltung- nach F i g. 2 wird die Einschaltwicklung
52E eines Schalters 52' durch einen Verstärker D gespeist.
Der Schalter 52' soll automatisch wieder geschlossen werden, wenn er sich infolge
eines fehlerhaften Zustandes des Netzes, im. besonderen infolge der Wirkung eines
Schutzrelais 51, geöffnet hat. Der Verstärker D wird von einem Flip-Flop-Element
C gespeist, das durch ein UND-Element B und ein Flip-Flop-Element
A in ähnlicher Weise gesteuert wird, wie es im Zusammenhang mit der Schaltung
nach Fi g. 1 beschrieben wurde. Im vorliegenden Fall wird jedoch das UND-Element
B zu-
sätzlich durch ein ODER-Element G gesteuert, welches sowohl
von einem Betätigungssehalter BS' als auch von einem- zusätzlichen Flip-Flop-ElementE
erregt wird. Das Flip-Flop-Element E erhält ein Ein-Signal durch einen Verzögerungskreis
F, der durch den Arbeitshilfskontakt a des Schalters 52' gesteuert wird;
ein Aus-Signal erhält es durch ein zusätzliches ODER-Element H, welches sowohl von
deni Flip-Flop-Element C als auch von dem BetätigungsschalterBS' über den
AusschaltkontaktBSA Signale erhält.
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In F i g. 4 sind die Flip-Flop-Elemente A, C
und E
in Blockform dargestellt, da sie mit den im Zusammenhang mit F i
g. 3 beschriebenen Elementen identisch sein können. Auch das UND-Element
B kann mit dem UND-Element B der F i g. 3 identisch sein, ebenso der MagnetverstärkerD
mit dem Element D der F i g. 3. Die ODER-Elemente G und H umfassen
zwei Gleichrichter 85 mit gemeinsamem Ausgang: sie - geben ein Ausgangssignal
ab, wenn einem der beiden Gleichrichter ein Eingangssignal aufgeprägt wird.
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Das Verzögerungselement F umfaßt einen Magnetkein 86 mit einer
Ausgangs- oder Arbeitswicklung-87, die in Reihe mit einem Gleichrichter
88, einem Belastungswiderstand 89 und der Sekandärwicklung
90 eines Transformators 92 geschaltet ist. Diese Reihenschaltung hat
den Zweck, eine positive'Sättigung des Kerns 86 und damit eine Herabsetzung
der Impedanz der Wicklung 87 zu bewirken. Der Kern 86 ist mit einer
Rückstellwicklung 93 versehen, die durch eine weitere Sekundärwicklung 94
über die Gleichrichter 95 und 98 gespeist wird. Dieser Rückstellkreis
hat die Aufgabe, den magnetischen Fluß im Kein wieder auf einen negativen Wert zu
bringen, also die Impedanz der Wicklung 87 zu erhöhen und die Abgabe eines
Ausgangssignals zu verhindern. Der Gleichrichter 98 ist aus der Gleichspannungsquelle
97 in Durchlaßrichtung vorbelastet; er ist daher in Sperrichtung bis zur
Höhe des Vorbela.stungsstromes durchlässig. Der Gleichrichter 98 stellt also
in Verbindung mit dem Widerstand 96 und der Quelle 97 eine nichtlineare
Impedanz zum Schutz der Rückstellwicklung 93 dar. Die Ausgangswicklung
87 ist vorzugsweise so bemessen, daß zur Erzeugung eines Ausgangssignals,
d. h. zur Sättigung des Kerns 86, mehrere aufeinanderfolgende Halbwellen
erforderlich. sind. Es ergibt sich auf diese Weise, wenn die Rückstellung durch
ein den Gleichrichter 98 sperrendes, positives Spannungssignal unwirksam
ist, eine Verzögerung von mehreren Halbwellen, bevor das Verzögerungselement F ein
Ausgangssignal abgibt.
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Wenn sich der Schalter, wie dargestellt, in der geöffneten Stellung.
befindet, wird das Schließen durch Einrücken des Betätigungsschalters BS' in die
Einschaltstellung E bewirkt, so daß der Kontakt BYE dem ODER-Element
G -über den Leiter 100 eine Signalspannung aufprägt. Dieses Signal
wird zum Anschluß 101 des UND-Elementes B weitergeleitet. Der Anschluß 102
des UND-Elementes B erhältbereitg eine Signalspannung von dem Flip-Flop-Element.A,
da der Einanschluß des Flip-Flop-Elementes A, als der Betätigungsschalter
BS' noch in der Nullstellung (0) und der Schalter 52' offen war, über
die Kontakte BS'0 -und b eine Steuerspannung
erhalten hatte. Das UND-Element
B erzeugt daher ein Ausgangssignal, das dem Einanschluß des Flip-Flop-Elementes
C aufgeprägt wird; das Ausgangssignal des Flip-Flop-Elementes C wird
dem Verstärker D aufgeprägt und bewirkt eine Erregung der Einschaltwicklung
52'E.
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Wenn der Schalter 52# sich schließt, wird dem VerzögerÜngskreis F
über den Kontakt a eine Steuerspannung aufgeprägt. Falls sich der Schalter infolge
der Wirkung des Schutzrelais 51 öffnen sollte vor dem Zeitpunkt,.
in dem das Verzögerungselement F ein Ausgangssignal abgibt, bleibt das Flip-Flop-Element
E im Aus-Zustand,. da sein Ausanschluß vom ODER-Element H eine Spannung erhielt,
als der Flip-Flop-Kreis C zwecks Schließung des Schalters in den Ein-Zustand
gekippt -wurde. Das Flip-Flop-Element C gibt jetzt ebenso wie das Flip-Flop-ElementA
keinAusgangssignal ab, da über die Kontakte aal und aa des Schalters Steuerspannungen
an die betreffenden Ausanschlüsse angelegt wurden. Daran ändert sich nichts, da
das Element E kein Signal abgibt; der Schalter bleibt infolgedessen offen.
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Falls der Schalter hingegen während einer vorbestimmten Zeit geschlossen
bleibt, die ausreicht, eine Sättigung des Kerns 86 durch wiederholte Erregung
der Ausgangswicklung 87 des Verzögerungselementes zu bewirken, wird dem Einanschluß
des Flip-Flop-Elementes E durch das Verzögerungselement F ein Signal aufgeprägt.
Wenn sich dann der Schalter zu einem späteren Zeitpunkt öffnet, wird dem ODER-Element
G und dem Anschluß 101 des UND-Elementes B durch das Flip-Flop-Element
E
über den Hilfskontakt b 1 des Schalters eine Signalspannung aufgeprägt;
ebenso wird dem Einanschluß des Flip-Flop-Elementes A über den Kontakt BS'0
des Betätigungsschalters und den Kontakt b des Schalters eine Signalspannung
aufgeprägt, so daß auch der Anschluß 102 des UND-Elementes B eine Steuerspannung
erhält. Dementsprechend liefert das UND-Elenient B ein Ausgangssignal an den Einanschluß
des Flip-Flop-Elementes C, dessen Ausgang durch den Verstärker
D verstärkt wird und die Erregung der Einschaltwicklung 52'E bewirkt, so
daß der Schalter geschlossen wird. Die Ausgangssignale der Flip-Flop-Elemente
C und A werden durch Spannungen wieder gelöscht, die beim Schließen
des Schalters über die Hilfskontakte aa 1 und. aa an ihre Ausanschlüsse gelangen.
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Wenn der Schalter durch Einrücken des Betätigungsschalters BS' in
die Ausschaltstellung A ausgelöst
wird, erhält das ODER-Element
H über den KontaktBS'-A 1 eine Steuerspannung; seinAusgangssignal wird am
Ausanschluß des Flip-Flop-Elementes E angelegt, das daraufhin in den Aus-Zustand
kippt und eine Wiederschließung verhindert.
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Aus der vorstehenden Beschreibung und den zugehörigen Zeichnungen
ist ersichtlich, daß durch die Erfindung eine einfache und wirksame Anordnung zur
Steuerung von Schaltern mit Hilfe von ruhenden logischen Schaltelementen geschaffen
wurde. Steuersysteme mit den Merkmalen der Erfindung ermöglichen eine zuverlässige
Steuerung mit einem Minimum beweglicher Teile, so daß eine größtmögliche Betriebssicherheit
erreicht wird. Innerhalb der erfindungsgemäßen Schaltungen können völlig eingeschlossene
oder hermetisch abgedichtete Schaltelemente verwendet werden, die durch Feuchtigkeit
und Temperatur nicht beeinflußt werden und bei gedrängter Bauweise einfach zu verwenden
sind.