DE1199156B - Geraet zum Abhaeuten von Schlachttieren - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. σ.:

A22b

Deutsche Kl.: 66 a-8

Nummer: 1199156

Aktenzeichen: Sch 31030 ΠΙ/66 a

Anmeldetag: 22. Februar 1962

Auslegetag: 19. August 1965

Die Erfindung betrifft ein mechanisch angetriebenes Schneidgerät mit zwei durch exzentrisch bewegte Antriebshebel in hin- und hergehende Kreisbewegungen zu versetzenden gezahnten Trennscheiben zum Abhäuten von Schlachttieren. Bei den bekannten Geräten dieser Art zum Lösen der Haut von Schlachttieren gleiten zwei Trennscheiben schwingend aneinander, die am Umfang gezahnt sind, wobei die Schnittkanten in den Zahnflanken liegen und die Zahnspitzen verhältnismäßig stumpf ausgebildet sind. Die Zahnflanken über eine scherende Wirkung aus. Die Trennscheiben sind in einem Kopfstück gelagert; sie werden von auf einer exzentrischen Welle sitzenden Hebeln angetrieben. Bei der Arbeit mit den bekannten Geräten gelangt immer wieder Blut, Fettsäure, Haare und sonstige Stoffe in den empfindlichen Antriebsmechanismus, und zwar zwängen sich die Stoffe zwischen den Trennscheiben oder den Trennscheiben und dem Kopfstück in das Innere des Gerätes. Das ungeschützte Getriebe wird in kurzer Zeit zerstört und alle laufenden Teile, wie die Kugellager und die Antriebshebel werden durch Rostansatz angegriffen. Diese Schwierigkeit kann selbst dann nicht beseitigt werden, wenn das Enthäutungsgerät bei längeren Arbeitspausen, z. B. über das Wochenende nach der Demontage sorgfältig gereinigt und eingefettet wurde. Da das Auseinandernehmen des Gerätes einige Zeit in Anspruch nimmt, wird die unbedingt notwendige Reinigung häufig unterlassen, so daß der zerstörenden Wirkung der eingedrungenen Stoffe Tür und Tor geöffnet ist. Da bei den bekannten Geräten selbst der Ausbau der Trennscheiben größere Umstände macht, werden häufig nicht einmal diese sehr starker Verschmutzung unterliegenden Teile gesäubert, so daß diese in den Arbeitspausen zusammenkleben und bei der erneuten Inbetriebnahme des Gerätes den Antriebsmechanismus durch Blockieren gefährden.

Zur Vermeidung dieser Nachteile sieht die Erfindung nunmehr vor, daß zwischen die Trennscheiben und das Getriebe eine abdichtende Trennwand eingesetzt ist. Durch diese Trennwand können zwischen den Trennscheiben eindringende Stoffe nicht mehr in das Getriebe und die Lagerung gelangen, so daß deren lange Gebrauchsdauer gesichert ist.

Die Trennwand läßt sich insbesondere dann günstig anordnen, wenn nach der Erfindung die Antriebshebel für die Trennscheiben außerhalb der Mitte des Gerätes angeordnet sind und beide Trennscheiben nur von einer Seite her angreifen. Dadurch, daß die Antriebshebel an den Trennscheiben nur von einer Seite her angreifen, kann der Oberteil des Gerät zum Abhäuten von Schlachttieren

Anmelder:

Schmid&Wezel,

Maulbronn (Württ), Bahnhofstr. 18

Als Erfinder benannt:

Kurt Schuhmann, Knittlingen (Württ.)

Kopfstückes aus einem leicht abnehmbaren Deckel bestehen, so daß die Trennscheiben nach der Entfernung des Deckels in bequemer Weise zur täglichen Reinigung herausgenommen werden können.

Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles. Es zeigt

F i g. I einen Längsschnitt durch ein Enthäutungsgerät, angetrieben mit einem Druckluftmotor,

F i g. II einen Querschnitt durch die Lagerung der Trennscheiben,

Fig. III eine Trennscheibenhalterung mit einer Schraube mit flachem Kopf,

Fig. IV eine Draufsicht auf eine Trennscheibe und einen Querschnitt dazu,

F i g. V einen Teil einer Draufsicht und einer Abwicklung einer Wellfeder zum Andrücken der Trennscheiben und

F i g. VI eine Draufsicht auf das Enthäutungsgerät.

Wie aus den F i g. I und VI zu ersehen ist, werden die beiden gezahnten Trennscheiben 1 und 2 mit den Hebeln 3 und 4 durch die Exzenterwelle 5 in gegenläufig schwingende Bewegung versetzt. Auf der Exzenterwelle 5 ist ein Kegelrad 6 aufgekeilt, das mit dem Kegelrad 7 eines hier beispielsweise wiedergegebenen Druckluftmotors M im Eingriff steht.

An Stelle des Druckluftmotors kann auch ein Schnellfrequenzmotor oder eine biegsame Welle als Antrieb verwendet werden. Die Trennscheiben 1 und 2 sind gehalten durch einen Deckel 9, der mit einer Schraube 10 in eine Mutter 11 eingreift und mit Hilfe einer Flachfeder 12 (F i g. V) die Trennscheiben 1 und 2, die in einem Ring 13 gelagert sind, elastisch zusammenhält.

Eine Trennwand 15 aus rostfreiem Stahl, die das Getriebe von den Trennscheiben 1 und 2 abschließt,

509 657/19

verhindert ein Eindringen von Fremdkörpern in das empfindliche Getriebe.

Um die Trennscheiben 1 und 2 ganz abzusondern, ist es erfindungsgemäß notwendig, die Hebel 3 und 4 von einer Seite aus angreifen zu lassen, so wie dies F i g. I zeigt. Der gekröpfte Hebel 3, welcher die untere Trennscheibe 2 bewegt, sitzt unmittelbar neben dem geraden Hebel 4, der die obere Trennscheibe 1 in Schwingung versetzt.

Löcher 25 in der Trennwand 15, durch welche die Zapfen 16 der Hebel 3 und 4 gehen, werden an den Stellen 17 durch die Hebel abgedichtet, da die Hebelköpfe durch Federn 24 an die Trennwand 15 gepreßt werden.

Eine zusätzliche Abdichtung kann noch dadurch erreicht werden, daß zwischen der unteren Trennscheibe 2 und der Trennwand 15, und zwar in letztere eine runde Nut 26 mit nach außen führenden Öffnungen 27 eingearbeitet ist, die außerhalb der Dichtung der Hebel flüssige Stoffe sammelt und nach außen abführt.

In eine Bohrung in den Trennscheiben 1, 2 ist jeweils ein Lagerring 18 mit einem auf der Innenseite der Trennscheibe überstehenden Hals eingepreßt, der in jeweils eine Ausnehmung 19 (F i g. IV) der gegenüberliegenden Trennscheibe ragt.

Die Exzenterwelle 5 kann ausgebaut werden nach Entfernen eines Deckels 20 und der Trennwand 15, wobei das Kugellager 22 durch Eindrücken des Deckels 21 mit Hilfe eines durch das Loch 23 gehenden Domes ausgebaut wird. Die Hebel 3 und 4 lassen sich von der Exzenterwelle 5 leicht abziehen.

An Stelle des Deckels 9 kann auch ein sehr breiter, aber flacher Schraubenkopf 14 (F i g. III) die Trennscheiben zusammenhalten, und zwar dort, wo das Gerät ganz flach an die Haut angelegt werden soll (z. B. Enthäuten von Kälbern).

Claims (6)

Patentansprüche:

1. Mechanisch angetriebenes Schneidgerät mit zwei durch exzentrisch bewegte Antriebshebel in hin- und hergehende Kreisbewegungen zu versetzenden gezahnten Trennscheiben zum Abhäuten von Schlachttieren, dadurchgekennzeichnet, daß zwischen die Trennscheiben (1, 2) und das Getriebe eine abdichtende Trennwand (15) eingesetzt ist.

2. Schneidgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebshebel (3, 4) für die Trennscheiben (1,2) außerhalb der Mitte des Gerätes angeordnet sind und beide Trennscheiben nur von einer Seite her angreifen.

3. Schneidgerät nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebshebel (3, 4) mit ihren Köpfen durch Federn (24) dicht an die Trennwand (15) angedrückt sind.

4. Schneidgerät nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Trennwand (15) und der anliegenden Trennscheibe eine nach außen führende Ringnut vorgesehen ist.

5. Schneidgerät nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennscheiben (3, 4) in bekannter Weise durch eine in den Deckel (9) eingesetzte rund geformte gewellte Flachfeder (12) zusammengedrückt werden.

6. Schneidgerät nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle des Deckels (9) auf die Trennscheiben eine Schraube mit flachem Kopf (14) aufgesetzt ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 800 820;
USA.-Patentschrift Nr. 2 974 413.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

509 657/19 8.65 © Bundesdruckerei Berlin