DE1197369B - Verfahren zur Verbesserung der Carbonisation von Calciumhydroxyd in Bau- und Anstrichstoffen - Google Patents

Verfahren zur Verbesserung der Carbonisation von Calciumhydroxyd in Bau- und Anstrichstoffen

Info

Publication number
DE1197369B
DE1197369B DER36376A DER0036376A DE1197369B DE 1197369 B DE1197369 B DE 1197369B DE R36376 A DER36376 A DE R36376A DE R0036376 A DER0036376 A DE R0036376A DE 1197369 B DE1197369 B DE 1197369B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
carbonization
lime
plaster
calcium hydroxide
paints
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DER36376A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr-Ing Habil Ernst Rossmann
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
ROSSMANN ERNST DR ING HABIL
Original Assignee
ROSSMANN ERNST DR ING HABIL
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by ROSSMANN ERNST DR ING HABIL filed Critical ROSSMANN ERNST DR ING HABIL
Priority to DER36376A priority Critical patent/DE1197369B/de
Publication of DE1197369B publication Critical patent/DE1197369B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B2/00Lime, magnesia or dolomite

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Curing Cements, Concrete, And Artificial Stone (AREA)

Description

  • Verfahren zur Verbesserung der Carbonisation von Calciumhydroxyd in Bau-und Anstrichstoffen Gelöschter Kalk wird nicht nur vom Maurer zum Fugen- und Putzmörtel genommen, sondern auch vom Maler zum Tünchen der Wände. Das Abbinden dieser Baustoffe beruht auf der Carbonisation des Ätzkalkes. Voraussetzung für dieses Carbonisieren des Kalkes ist eine bestimmte Mindestfeuchtigkeit - bei Kalkputz 0,3 % - der Materialien und die Gegenwart von Kohlendioxyd, das in der Luft zu 0,03 % enthalten ist.
  • Bei der heute meist geforderten schnellen Bauweise bleibt für das Carbonatisieren des Ätzkalkes in den Putzschichten und im Anstrich nur wenig Zeit übrig, so daß Putz und Anstrich vor der Beanspruchung oft nur mangelhaft carbonisiert sind. Die Folge davon ist ein Kalkputz mit schlechteren mechanischen Eigenschaften, der außerdem lange Zeit zum Ausblühen neigt, oder z. B. ein Kalkanstrich, der wegen zu geringer Carbonisation noch nicht wetterfest ist.
  • Es wurde gefunden, daß die Carbonatisierung des gelöschten Kalkes wesentlich schneller verläuft, wenn dem zum Verdünnendes eingesumpften Kalkes benötigten Wasser geringeMengen von wasserlöslichen ein- oder mehrwertigen Alkoholen, wie Glykol, Polyglykole oder Glyzerin, oder von wasserlöslichen Verbindungen mit Hydroxylgruppen, wie Zucker oder zuckerhaltige Abfallstoffe, zugesetzt werden. Die Wirkung eines solchen Zusatzes ist eine mehrfache.
  • Das Wichtigste dabei ist: Zuerst die Bildung eines Alkoholates aus den alkoholischen Gruppen und Calciumhydroxyd und darauf die Spaltung des Alkoholates durch die Luftkohlensäure in Alkohol und Calciumcarbonat. Der alkoholische Zusatz wirkt also als Katalysator zur Übertragung der Luftkohlensäure auf das Calciumhydroxyd. 2 R-OH+Ca(OH)2 (R-O)2Ca+2 H20 (R-O)2Ca+C02+H20@CaC0g+2 R- OH R = Alkoholrest. Wenn der gewählte Alkohol selbst hygroskopische Eigenschaften besitzt, dann kann das calciumhydrox ydhaltige Produkt, Mörtel oder Kalkanstrich, nicht ganz austrocknen, so daß die Forderung nach einem Mindestgehalt an Wasser, der für die Carbonisierung Vorbedingung ist, erfüllt ist. Es ist natürlich zweckmäßig, einen Alkohol auszuwählen, der nicht zu flüchtig ist - also z. B. Äthylenglykol - und trotzdem so flüchtig ist, daß er nach einiger Zeit, wenn die Carbonisierung abgeschlossen ist, von selbst aus dem Baustoff entweicht. Dadurch verschwindet wieder der eventuell ungünstige wasserlösliche Anteil im Baustoff. Eine sehr wichtige Wirkung des alkoholischen Zusatzes zum Kalkputz ist darin zu sehen, daß ein solcher Putz um ein Vielfaches härter und zäher wird als derselbe Kalkputz ohne alkoholischen Zusatz. Vermutlich ist die aus dem Alkoholat sich bildende carbonisierte Kalkverbindung zum Kristallwachstum und zur Entstehung verfilzter Carbonatkristalle besser geeignet als das direkt aus der Luftkohlensäure gebildete Calciumcarbonat.
  • Viele Alkohole bewirken, solange sie anwesend sind, eine Immunität des Kalkmörtels gegen Kälte. Bei Kalkputz als Beispiel bewirken somit alkoholische Zusätze, wie z. B. Glykol, ein schnelleres und besseres Abbinden des Mörtels. Sie gestatten das Putzen schon im zeitigen Frühjahr und bis zum einsetzenden Winter. Im Hochsommer ist die Gefahr des Verbrennens des Putzes durch zu große Trockenheit wesentlich gemindert.
  • Die Menge des alkoholischen Zusatzes zum kalkhydrathaltigen Baustoff kann gering sein, wenn nur die Carbonisationsbeschleunigung gewünscht wird, da ja der Alkohol nur als Katalysator wirkt. Es genügen eventuell schon Bruchteile eines Prozentes. Aber auch wenn Feuchtehaltung oder Kälteimmunität gefordert wird, genügen Zusätze bis höchstens 1011/0.
  • Als wirksame Zusätze zum Calciumhydroxyd eignen sich alle wasserlöslichen Lösungsmittel mit hydroxylhaltigen Gruppen, wie z. B. einwertige und mehrwertige Alkohole, Polyalkohole, Alkoholäther, andererseits Kohlehydrate, wie Monosen und höhere Zucker.
  • Beispiel 1 Kalktünche wird mit 1% Glukose - auf Kalkbutter gerechnet - versetzt. Der Aufstrich auf neutralem Putz oder Glas ist nach 10 Stunden schon weitgehend carbonisiert, während der Auftrag ohne Zusatz noch wenig carbonisiert ist und mit Phenolphthalein noch hochrot gefärbt wird.
  • Beispiel 2 Kalkmörtel A 1 Teil Kalkhydrat (trocken), 2 Teile Sand, Wasser bis zur kellengerechten Mischung. Kalkmörtel B 1 'feil Kalkhydrat (trocken), 2 Teile Sand, Wasser, 5 a/o Athylenglykol enthaltend, bis zur kellengerechten Mischung.
  • Beide Mörtel wurden in 1,5 cm dicker Schicht auf Backstein aufgetragen. Nach 48 Stunden war die Oberfläche des Putzes aus Mörtel A noch stark alkalisch, mit Thymolphthaleinlösung betupft tiefblau, also noch wenig carbonisiert. Bei dem Putz aus Mörtel B war die Oberfläche bis 2 mm in den Putz hinein ganz neutral geworden, der Putz also bis zu dieser Tiefe schon vollständig durchcarbonisiert. Beispie13 Bin angelieferter Fertigputz wurde mit und ohne Zusatz von Glykol auf Backstein in einer Dicke von 2 cm aufgetragen und jeweils 6 Monate im Keller gelagert. Nach dieser Zeit war der Putz ohne Zusatz zwar durchcarbonisiert, aber sehr mürbe, während der mit Glykolzusatz so fest war, daß man mit dem Messer nicht hineinstechen konnte. Mit dem Frankschen Federhammer und aufgesetztem Stahlkegel von 60° an Stelle einer Kugel war das Zertrürnmerungsvolumen bei 1/2-Schlag bei dem Putz ohne Zusatz 20mal so groß wie bei dem Putz mit Glykolzusatz.

Claims (3)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Verbesserung der Carbonisation von Calciumhydroxyd in Bau- und Anstrichstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß dem zum Gebrauch mit Wasser vermischten Kalkhydrat wasserlösliche Alkohole oder andere wasserlösliche Verbindungen mit Hydroxylgruppen zugesetzt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch den Zusatz von schwerflüchtigen, mehrwertigen Alkoholen, wie Glykol, Polyglykole oder Glyzerin.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Zugabe von Zucker oder zuckerhaltigen Abfallstoffen.
DER36376A 1963-10-19 1963-10-19 Verfahren zur Verbesserung der Carbonisation von Calciumhydroxyd in Bau- und Anstrichstoffen Pending DE1197369B (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DER36376A DE1197369B (de) 1963-10-19 1963-10-19 Verfahren zur Verbesserung der Carbonisation von Calciumhydroxyd in Bau- und Anstrichstoffen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DER36376A DE1197369B (de) 1963-10-19 1963-10-19 Verfahren zur Verbesserung der Carbonisation von Calciumhydroxyd in Bau- und Anstrichstoffen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1197369B true DE1197369B (de) 1965-07-22

Family

ID=7404891

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DER36376A Pending DE1197369B (de) 1963-10-19 1963-10-19 Verfahren zur Verbesserung der Carbonisation von Calciumhydroxyd in Bau- und Anstrichstoffen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1197369B (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0411583A1 (de) * 1989-08-01 1991-02-06 SYREMONT S.p.A. Autogen erstarrender Mörtel
WO2013079732A1 (es) 2011-11-29 2013-06-06 Geosilex Trenza Metal, S.L. Procedimiento de fraguado aéreo para la obtención de piezas prefabricadas con matrices cementantes, matrices y piezas prefabricadas así obtenidas y utilización de las mismas

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0411583A1 (de) * 1989-08-01 1991-02-06 SYREMONT S.p.A. Autogen erstarrender Mörtel
WO2013079732A1 (es) 2011-11-29 2013-06-06 Geosilex Trenza Metal, S.L. Procedimiento de fraguado aéreo para la obtención de piezas prefabricadas con matrices cementantes, matrices y piezas prefabricadas así obtenidas y utilización de las mismas

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1197369B (de) Verfahren zur Verbesserung der Carbonisation von Calciumhydroxyd in Bau- und Anstrichstoffen
DE2617685A1 (de) Verputzzusammensetzung fuer baumaterial
DE722094C (de) Verfahren zur Herstellung von hochporoesen Leichtbaukoerpern
DE1771911A1 (de) Verfahren zum Stabilisieren von Aluminiumoxyd-(Tonerde-) Zementen,danach erhaltene stabilisierte Zemente und ihre Anwendung
DE1152649B (de) Kalk oder Zement und Alkylpolysiloxan enthaltende Baustoffmischungen zur Herstellungwasserabweisender Erzeugnisse
DE506928C (de) Verfahren zur Herstellung von Kittmehlen
DE2343457A1 (de) Waessrige hydrophobiermittelemulsion fuer hydraulische bindemittel
AT64799B (de) Verfahren zur Herstellung raumbeständiger Kunststeinmasse.
DE821921C (de) Verfahren zur Herstellung von Leichtbau-Elementen
DE853413C (de) Verfahren zur Verarbeitung von mit Wasser abbindenden Baustoffen
DE357897C (de) Saeurefester Moertel
DE2134232A1 (de) Verfahren zur herstellung von putz in pulverform
DE823722C (de) Verfahren zur Herstellung von wasserfesten Bausteinen aus Lehm, Ton oder Mergel
DE890621C (de) Verfahren zur Herstellung eines Baustoffes aus Ton und Zement
DE1571337B2 (de) Verputz- u. Mörtelmasse auf der Basis von Halbhydratpiastern
US1211445A (en) Composition for making wall-plaster and plaster building-blocks.
DE668568C (de) Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von Moertel und Beton
DE601192C (de) Verfahren zur Herstellung feuerfester hochporoeser Isoliersteine
DE405234C (de) Verfahren zur Herstellung von Leichtbrandzement
CH151907A (de) Verfahren zum Wasserdichtmachen von zementhaltigen Baustoffen.
DE733804C (de) Verfahren zur Herstellung einer Kaltglasurmasse
DE656137C (de) Verfahren zum Wasserdichtmachen von Baustoffen
DE752357C (de) Verfahren zur Herstellung von Magnesiazementen
DE500138C (de) Verfahren zur Herstellung von Dolomitzementen
CH94177A (de) Verfahren, um Mörtel-, Zement- und Betonmassen vollkommene Wasserundurchlässigkeit, ein beträchtlich gesteigertes Haftvermögen und die Eigenschaft ausserordentlich raschen Abbindens zu erteilen.