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Feststellvorrichtung zum Fixieren des Gasfußhebels von Kraftfahrzeugen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Feststellvorrichtung zum Fixieren des Gasfußhebels
von Kraftfahrzeugen in bestimmten Stellungen mittels einer Bremse, die durch die
Rückholfeder des Brems- und/ oder Kupplungsgestänges -betätigt und durch Betätigen
des Brems- und/oder Kupplungshebels unwirksam gemacht wird, wobei die Feststellvorrichtung
mit dem Gasfußhebel über ein flexibles Zugorgan verbunden ist, nach Patent 1045
249, Bei der Feststellvorrichtung nach dem Hauptpatent werden die einzelnen Funktionen,
und zwar sowohl das Fixieren des Gasfußhebels in bestimmten Stellungen als auch
das Lösen desselben ausschließlich von dem Brems- und/oder dem Kupplungsfußhebel
beeinflußt. Dadurch werden eine einfache Handhabung und ein kompakter Aufbau der
Vorrichtung erreicht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Anwendungsbereiche der
Feststellvorrichtung nach dem Hauptpatent zu vergrößern und die Kontrollmöglichkeiten
über die Funktion dieser Vorrichtung zu erweitern.
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Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß der Bremse (Seilrolle)
für die Feststellvorrichtung für den Gasfußhebel in an sich bekannter Weise ein
Handgriff zugeordnet ist, der mit Spreizgliedern (Stifte) zusammenarbeitet, die
beim Betätigen des Handgriffes auf die Bremse der Feststellvorrichtung entgegen
der Kraft der Rückholfeder vom Brems- und/oder Kupplungsgestänge die Bremswirkung
aufhebend bzw. überwindend einwirken. Dadurch wird neben der Fixierung der Feststellvorrichtung
die Möglichkeit geschaffen, mittels eines Handgriffes die Betätigung bzw. eine überwachung
dieser Vorrichtung zu bewerkstelligen. Dies erfolgt unabhängig von der jeweiligen
Stellung des Brems- und/ oder Kupplungshebels bzw. der wirksamen Teile in der Vorrichtung.
Der Handgriff arbeitet mit Spreizgliedern zusammen, die beim Betätigen des Handgriffes
auf die Feststellvorrichtung entgegen der vom Brems- und/oder Kupplungsgestänge
herrührenden Bremskraft einwirken. Insbesondere für Fahrzeuge, die von Schwerbeschädigten,
beispielsweise Beinamputierten, gelenkt werden, ist es nach einem Merkmal der Erfindung
von Vorteil, wenn der Handgriff zum Spannen der Bremse dient und mittels der Spreizglieder
formschlüssig mit dieser verbindbar ist. Durch dieses Merkmal wird auch die Fixierung
des Gasfußhebels von Hand ermöglicht, wobei das Spannen der Feststellvorrichtung
mittels des Handgriffes zusätzlich zu einer selbsttätigen, in dem Hauptpatent durch
das Betätigen des Brems- und/oder des Kupplungsfußhebels bewirkten Fixierung möglich
ist oder bei speziellen Fahrzeugen, die durch Beinamputierte bzw. Beinbehinderte
gesteuert werden, das Spannen ausschließlich durch diesen Handgriff erfolgt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfrndung sind der Handgriff und die
Bremse koaxial zueinander angeordnet, und die durch Stifte gebildeten Spreizglieder
sind in einander zugekehrten Stirnflächen des Handgriffes und der Bremse der Feststellvorrichtung
vorgesehenen, gegenüberliegenden, konisch zulaufenden Bohrungen gelagert. Weiterhin
ist erfindungsgemäß zwischen dem Handgriff und der Bremse der Feststellvorrichtung
eine die relative Ausgangsstellung beider Teile festlegende Feder angeordnet. Dadurch
wird erreicht, daß in Ruhestellung des Handgriffes die Spreizglieder bzw. die Stifte
keine Wirkung ausüben und damit keinen Einfluß auf die Vorrichtung bzw. deren Bewegungen
in Ruhestellung des Handhebels haben.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird die die Bremse der
Feststellvorrichtung eingerückt haltende Kraft durch einen mit dem Brems- und/oder
Kupplungsgestänge verbundenen koaxial angeordneten
Hebel an diese
weitergeleitet, der mit beim Drehen des Hebels zur Wirkung kommenden Spreizgliedern
zusammenarbeitet. Der Hebel, die Bremse der Feststellvorrichtung und der Handgriff
sind erfindungsgemäß koaxial zueinander und an einer gemeinsamen, in einem feststehenden
Gehäuse gehaltenen Achse frei drehbar 'angeordnet, wobei die Bremse der Feststellvorrichtung
sich am Hebel über ein Kugellager abstützt. Dadurch wird ein kompaktes Aggregat
geschaffen, das ohne Schwierigkeiten in einem Kraftfahrzeug beliebiger Bauart vorgesehen
werden kann.
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Gemäß der Erfindung ist weiter eine Feder vorgesehen, die sich am
feststehenden Gehäuse abstützt und auf den Hebel entgegen der Wirkung der Rückholfeder
des Brems- oder Kupplungsgestänges einwirkt, wobei die Spannung der Feder einstellbar
ist, wozu eine Stellschraube vorgeeshen sein kann. Dadurch können die ebenfalls
unterschiedlichen Spannungen der Rückholfeder des Brems- und/oder Kupplungsgestänges
verschiedener Ausführungen korrigiert werden.
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Die vorgenannten Merkmale ergeben ein geschlossenes Aggregat, das
sowohl für eine Erstausstattung der Fahrzeuge als auch für einen nachträglichen
Einbau geeignet.ist.
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In den Zeichnungen, welche eine beispielsweise Ausführungsform der...Erfindung
veranschaulichen, ist F i g. 1 ein senkrechter Mittellängsschnitt durch eine Feststellvorrichtung,
F i g. 2 ein Schnitt nach der Linie II-II der F i g. 1 in kleinerem Maßstab, F i
g. 3 ein Schnitt,, .nach der Linie III-III der F i g. 1 in kleinerem Mäßstab und
F i g. 4 ein Schnitt im wesentlichen nach der Linie IV-IV der F i g. 3, wobei die
Feststellvorrichtung jedoch in gespanntem, betriebsfertigem Zustand ist.
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Die Feststellvorrichtung nach F i g. 1 ist als eine Bäueinheit ausgebildet'
und wird als Aggregat an einem Wandteil eines Fahrzeuges, vorzugsweise der Spritzwand
oder dem Armaturenbrett eines Kraftfahrzeuges befestigt. Die Lage der Feststellvorrichtung
ist hierbei so zu wählen, daß der Fahrer diese ohne Schwierigkeiten erreichen und
mit der Hand betätigen kann.
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Die Feststellvorrichtung besteht aus einem Gehäuse 1, das sich aus
einer topfförmigen Schale 2 und einer Bodenplatte 3 zusammensetzt. Die Bodenplatte
3 ist an der Schale 2 mittels eines Gewinderinges 4 gehalten. Die Verbindung
zwischen Schale und Bodenplatte kann auch in solcher Weise erfolgen, daß die Platte
unmittelbar mit einem Schraubgewinde versehen ist oder durch Einpressen, durch Umbördelung
des Randes der Schale od. dgl. mit dieser verbunden ist. Die Bodenplatte ist mit
einem nach außen gerichteten Ansatz oder Gewindezapfen 5 versehen, der aus einem
Stück mit der Platte besteht und zur Befestigung des Gehäuses 1 am Kraftfahrzeug
dient.
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In der Bodenplatte 3 ist eine Achse 6 fest eingelassen, die das Gehäuse
durchsetzt und über die Schale 2 vorsteht. An der Achse 6 sind ein Segment 7, eine
Seilrolle 8 und ein Handgriff 9 frei drehbar gehalten.
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Das Segment 7 (F i g: 1 und 3) umfaßt eine Nabe 10 und einen Hebel
11. Die Nabe 10 besitzt eine Bohrung 12 für den Durchtritt der Achse 6 sowie mehrere
konische Bohrungen 13, die mit gleichem Abstand von der Achse und untereinander
in der Nabe angeordnet sind. Am Hebel 11 ist ein Seil 14 befestigt, das vorzugsweise
mit dem in der Zeichnung nicht näher dargestellten Bremsgestänge des Kraftfahrzeuges
verbunden ist. Die Länge des Seiles 14 ist hierbei so bemessen, daß das Segment
in Ruhestellung durch die dem Bremsgestänge zugeordnete Rückzugfeder unter Spannung
gehalten wird. Auf den Hebel wirkt außerdem eine Feder 15 ein, die sich an einer
in der Schale 2 gehaltenen Stellschraube 16 abstützt. Durch die Feder 15 kann die
von der Rückzug- bzw. Rückholfeder des Bremsgestänges herrührende Spannung am Segment
in gewissen Grenzen eingestellt werden. Dadurch kann auch die unterschiedliche Federkraft
der Rückzugfeder der Bremse der Fahrzeugtypen ausgeglichen werden. In der Bodenplatte
3 ist eine Aussparung 17 vorgesehen, in die das Segment 7 eingreift (F i g. 1 und
3). Die Begrenzungswand 17 der Aussparung bildet hierbei einen Anschlag für
das Segment 7 bzw. den Hebel 11.
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In der dem Segment 7 zugewandten Fläche 18 der Bodenplatte 3 sind
den Bohrungen 13 im Segment 7 entsprechende Bohrungen 19 vorgesehen. In gegenüberliegenden
Bohrungen 13 und 19 ist jeweils ein Stift 20 untergebracht. Durch die konisch zulaufenden
Wandungen der Bohrungen kann der Stift bei einer relativen Bewegung des Segmentes
gegenüber der Bodenplatte 3 verkanten, wobei das Segment 7 um einen gewissen Wert
axial verstellt wird.
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Die Seilrolle 8 besitzt eine Nut 21, in der ein Seil
22 verankert ist, das durch eine Bohrung 23 aus dem Gehäuse ragt. Dieses Seil ist,
entgegen der in der Zeichnung wiedergegebenen Weise, einmal um die Seilrolle geschlungen
und verläuft zum Gasfußhebel des Fahrzeuges, der in der Zeichnung nicht dargestellt
ist. Am Umfang ist die Seilrolle 8 mit einer konischen Fläche 24 versehen,
die als Bremsfläche wirkt und mit einem innerhalb der Schale 2 angeordneten Reibkörper
25, der eine Bremsfläche 26 bildet, zusammenarbeitet. Die Seilrolle 8 stützt sich
über ein Kugellager 27 am Segment 8 ab. Die dem Segment 8 abgewandte Stirnfläche
28 der Seilrolle ist mit mehreren konischen Bohrungen 29 versehen, die mit gleichem
Abstand von der Achse 6 und voneinander angeordnet sind. In den Bohrungen 29 sind
Stifte 30 untergebracht, die in entsprechend angeordneten und ausgebildeten Bohrungen
31 des Handgriffes 9 mit geringem axialem Spiel, wie in F i g. 1 dargestellt,
eingreifen.
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Der Handgriff 9 stützt sich in axialer Richtung an einem Kugellager
32 ab, das in einer Ausnehmung 33 des Handgriffes liegt und von einem Lagerring
34 gehalten ist. Der Lagerring 34 ist an der Achse 6 mittels Gewinde 35 und einer
Gegenmutter 36 ein- und nachstellbar befestigt. Die Ausnehmung 33 ist mittels einer
Kappe 37 verschlossen. Der Handgriff 9 liegt in einer Ausdrehung 38 der Schale 2
des Gehäuses auf.
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Im Handgriff 9 geführt und in der Seilrolle 8 verankert ist eine Stabfeder
39, die bei einer Verstellung der Teile relativ zueinander gespannt wird und bestrebt
ist, diese Teile stets in der Ausgangsstellung zu halten.
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In den F i g. 1 bis 3 ist die Feststellvorrichtung unbelastet dargestellt,
wobei ihre Teile, das Segment 7
und die Seilrolle 8, noch nicht
an das Hebelwerk des Kraftfahrzeuges angeschlossen sind.
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Die Feststellvorrichtung wird, wie bereits einleitend angedeutet,
vorzugsweise am Armaturenbrett eines Kraftfahrzeuges befestigt, wobei das Segment
7 über das Seil 14 beispielsweise mit dem Bremsgestänge des Fahrzeuges verbunden
ist. Über das Seil 22 ist die Seilrolle 8 an den Gasfußhebel bzw.
dessen Gestänge angeschlossen. Das vom Segment 7 zum Bremsfußhebel führende Seil
14 ist, wie bereits festgestellt, so lang bemessen, daß es bei dem in Ruhestellung
befindlichen Bremsfußhebel gering angezogen ist, d. h., daß das Segment geringfügig
gedreht ist. Dies hat ein Verschwenken der Stifte 20 zur Folge, die sich in den
konischen Bohrungen verkanten und das Segment axial gegen die Seilrolle 8 verstellen.
Die Seilrolle -wird hierbei gleichfalls axial verschoben und gegen den Reibkörper
25 gepreßt. Damit ist die Seilrolle gegen ein Drehen gesichert. Diese Stellung der
Teile der Feststellvorrichtung zeigt die F i g. 4 der Zeichnung.
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Das an der Seilrolle 8 befestigte Seil 22 ist so lang, daß es in Ruhestellung
des besagten Gasfußhebels lediglich gespannt ist, jedoch keine Wirkung auf die Seilrolle
ausübt.
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Soll der Gasfußhebel in einer Stellung, die über die Leerlaufstellung
hinausgeht, festgehalten werden, so ist der Handgriff im Uhrzeigersinn zu betätigen.
Hierbei verkanten sich die Stifte 30. Durch dieses Verkanten wird eine formschlüssige
Verbindung zwischen Handgriff und Seilrolle hergestellt. Die Seilrolle wird dabei
geringfügig, in der Zeichnung gegen das Segment, verstellt, wobei die Stifte 20
zwischen Segment 7 und Bodenplatte 3, durch den axialen Druck begünstigt, sich in
gewissem Umfang aufrichten. Dadurch ist die Seilrolle vom Reibkörper 25 gelöst.
Anschließend kann die Seilrolle 8 so weit gedreht werden, bis sich der Gasfußhebel
in der gewünschten Stellung befindet. Wird danach der Handgriff losgelassen, so
kommt die Stabfeder 39 zur Wirkung und verstellt den Handgriff geringfügig, entgegen
der Betätigungsrichtung, zurück, wobei die ursprüngliche relative Ruhelage des Hebels
und der Stifte 30 wieder hergestellt ist. Die Stifte 30 werden hierbei wieder geradegestellt.
In der Folge kommt die Rückholfeder des Bremsgestänges voll zur Wirkung, die das
Segment verschwenkt, wodurch die Stifte 20 verkanten. Dadurch werden, wie bereits
beschrieben, das Segment und die Seilrolle axial verstellt, die Seilrolle gegen
den Reibkörper 25 gepreßt und damit festgehalten.
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Soll der Gasfußhebel freigegeben werden, d. h., in die Leerlaufstellung
zurückkehren, so ist lediglich das Bremspedal geringfügig zu betätigen, und zwar
in solchem Maße, daß die Belastung des Segmentes durch die Rückholfeder des Bremspedals
aufgehoben wird. Die Feder 15 am Segment kommt zur Wirkung und verschwenkt dieses
im Uhrzeigersinn so weit, bis es an der Begrenzungswand 17' ankommt. Dieser Schwenkweg
des Segmentes ist so bemessen, daß sich hierbei die Stifte aufrichten. Dabei löst
sich die Seilrolle von dem Reibkörper, und diese wird durch die Wirkung der Rückholfeder
des Gaspedals zurückgespult, bis sich der Gasfußhebel in Leerlaufstellung befindet.
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Es ist im übrigen auch möglich, den Handgriff der Feststellvorrichtung
so auszubilden, daß beim Rückwärtsdrehen desselben über die Nullage hinaus Kontakte
eines elektrischen Stromkreises geschlossen werden, wodurch eine Betätigung der
Fahrzeugbremsen erfolgt.