DE3930171A1 - Fahrzeugsitz - Google Patents
FahrzeugsitzInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, insbesondere für
Kraftfahrzeuge in Cabrio-Bauweise und Coup´-Bauweise mit ab
nehmbarem Dach, mit einem an der Rückenlehne vorgesehenen Über
rollschutzkörper, der mittels einer Verstellvorrichtung aus
seiner Ruhestellung in seine Wirkstellung bewegbar ist, in
welcher er nach oben über das obere Ende der Rückenlehne über
steht.
Es sind Überrollbügel für Kraftfahrzeuge bekannt, die entweder
fest oder schwenkbar mit der Karosserie verbunden sind. Ferner
wurde bereits vorgeschlagen, an der Rückenlehne eines Kraft
fahrzeugsitzes einen Überrollbügel vorzusehen, der bei einem
drohenden Überschlag des Fahrzeuges mittels einer Verstellvor
richtung in seine Wirkstellung bewegbar ist, in welcher er
in ausreichendem Maße über den oberen Rand der Rückenlehne
nach oben übersteht. Ein derartiger Überrollbügel kann den
Sitzbenutzer, der mittels eines Sicherheitsgurtsystems ange
schnallt sein muß, nur dann im Falle eines Überschlagens des
Fahrzeugs vor schweren oder tödlichen Verletzungen schützen,
wenn er rechtzeitig vor dem Überschlag seine Wirkstellung er
reicht hat.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeug
sitz der eingangs genannten Art zu schaffen, welcher auch dann
einen wirksamen Schutz für den Sitzbenutzer zu bieten vermag,
wenn die Überschlagbewegungen des Fahrzeuges sehr rasch abläuft.
Diese Aufgabe löst ein Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des An
spruches 1.
Das Schnellantriebssystem zur Bewegung des Überrollschutzkörpers
von seiner Ruhestellung in seine Wirkstellung ist dank der
hohen Beschleunigung, welches es auf die zu bewegenden Teile
auszuüben vermag, in der Lage, innerhalb der nur sehr kurzen
Zeitspanne, die bis zu einem Überschlag zur Verfügung steht,
den Überrollschutzkörper in seine Wirkstellung zu bringen.
Als Schnellantriebssysteme kommen Explosionsantriebe, Magnet
systeme, insbesondere Tauchankersysteme, und insbesondere An
triebssysteme mit Energiespeicher, aber auch beispielsweise
einen Elektromotor als Antriebsquelle aufweisende Antriebssysteme
in Frage, wobei der Elektromotor beispielsweise ein Gewinde
spindel/Mutter-System für die Ümsetzung der Drehbewegung des
Motors in eine Translationsbewegung des Überrollschutzkörpers
aufweisen kann. Bei den Antriebssystemen mit Energiespeicher
sind diejenigen besonders vorteilhaft, welche wenigstens eine
Feder als Energiespeicher verwenden, da sie einfach und störun
anfällig sind. Aber auch pneumatische oder hydraulische Ver
stellelemente, welche an einen Speicher angeschlossen sind,
können die für einen Schnellantrieb erforderliche hohe Beschleu
nigung erreichen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist der Überrollschutzkörper
mit der tragenden Struktur der Rückenlehne über wenigstens
eine Halte- und Führungseinheit gemäß Anspruch 2 verbunden.
Derartige teleskopartig verlängerbare Einheiten geben eine
besonders einfache, gewichtsarme, dennoch aber hoch belastbare
Konstruktion. Außerdem lassen sich derartigen Einheiten ohne
Schwierigkeiten so mit einer Rückenlehne vereinigen und ins
besondere in eine Kopfstütze der Rückenlehne so integrieren,
daß sie zumindest in der Ruhestellung des Überrollschutzkörpers
nicht oder nicht störend in Erscheinung treten.
Im Hinblick auf die hohen Kräfte, welche gegebenenfalls über
die Halte- und Führungseinheit übertragen werden müssen, ist
es vorteilhaft, zwei solcher Einheiten gemäß Anspruch 3 vorzusehen
und diese gleich auszubilden sowie mit je einer Schnellantriebs
vorrichtung zu versehen. Aber auch im Hinblick auf den geringen
Raum, welcher für die Halte- und Führungseinheiten zur Verfügung
steht, ist eine solche Ausführungsform vorteilhaft.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist jede der Schnellan
triebsvorrichtungen einen Energiespeicher, vorzugsweise in
Form einer vorgespannten Feder, auf.
Um die in den Speichern enthaltene Energie für die Verschiebung
des Überrollschutzkörpers freizugeben, ist wenigstens ein Sensor
gemäß Anspruch 6 vorgesehen. In der Regel wird es jedoch vorteil
hafter sein, mehrere Sensoren vorzusehen, weil unterschiedliche
Kriterien die Gefahr eines Fahrzeugüberschlages ankündigen
können. Beispielsweise kann zusätzlich zu einem Sensor, welcher
auf die Neigung der Karosserie anspricht, ein Sensor vorgesehen
sein, welcher überwacht, ob Räder von der Fahrbahn abheben.
Selbstverständlich wird man hierbei Grenzwerte vorsehen, die
erreicht oder überschritten werden müssen, um ein Signal aus
zulösen und damit den Überrollschutzkörper zu aktivieren.
Die vorgespannte Schraubenfeder ist vorzugsweise gemäß Anspruch
7 ausgebildet und mittels einer formschlüssigen Sperre in der
vorgespannten Stellung haltbar. Besonders vorteilhaft, weil
sehr einfach, ist ein Betätigungselement für diese Sperre in
Form eines Elektromagneten.
Sofern die vorgespannte Schraubenfeder mittels einer Sperrvor
richtung gemäß Anspruch 9 in Ihrer vorgespannten Lage haltbar
ist, läßt sich die Sperrvorrichtung sehr einfach ausbilden.
Außerdem ermöglicht eine derartige Sperrvorrichtung, daß man
eine Verschiebbarkeit oder Verstellbarkeit der den Überroll
schutzkörper tragenden Verbindungselemente von Hand vorsehen
kann, um beispielsweise während der gesamten Fahrtdauer den
Überrollschutzkörper in seiner Wirkstellung halten zu können.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Sperrvorrichtung und ihrer
Betätigungseinrichtung sind Gegenstand der Ansprüche 10 bis
12.
Besonders einfach läßt sich die teleskopartige Verlängerbarkeit
der Halte- und Führungseinheiten gemäß Anspruch 13 begrenzen.
Vor allem dann, wenn der Überrollbügel auch von Hand verschiebbar
ist, sind zweckmäßigerweise zusätzliche Sperrbolzen vorgesehen,
welche zumindest in der Wirkstellung des Überrollbügels die
beiden Verbindungselemente jeder Halte- und Führungseinheit
in radialer Richtung durchdringen und damit formschlüssig mit
einander verbinden, um die gegebenenfalls auftretenden hohen
Kräfte sicher auf die tragende Struktur der Rückenlehne über
tragen zu können. Zweckmäßigerweise ist mindestens ein manuell
betätigbares Betätigungsglied vorgesehen, um diese Verriegelungen
lösen zu können.
Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels im einzelnen erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine teilweise aufgebrochen und unvollständig dar
gestellte Ansicht des Ausführungsbeispiels mit in
der Ruhestellung stehendem Überrollbügel und ange
deuteter Wirkstellung,
Fig. 2 einen Querschnitt des Überrollbügels und der ihn mit
der Struktur der Rückenlehne verbindenden Teile ohne
Polsterabdeckung bei sich in der Ruhestellung be
findendem Überrollbügel,
Fig. 3 einen unvollständig dargestellten Schnitt entsprechend
Fig. 2 mit in der Wirkstellung stehendem Überrollbügel
und entspannter Feder,
Fig. 4 einen Schnitt entsprechend Fig. 3 mit in der Wirkstel
lung stehendem Überrollbügel und gespannter Feder,
Fig. 5 eine unvollständig und teilweise im Schnitt dargestellte
Ansicht des Verriegelungssystems der Halte- und Füh
rungseinheiten,
Fig. 6 eine um 90° um die Längsachse gedreht dargestellte
Ansicht des in Fig. 4 dargestellten Bauteils.
Ein Kraftfahrzeugsitz für ein Fahrzeug in Cabrio-Bauweise oder
für ein Coupe mit abnehmbarem Dach weist eine Rückenlehne 1
auf, die mit einer Kopfstütze 2 versehen ist. Dieser Sitz hat
ein vorzugsweise integriertes Sicherheitsgurtsystem, das den
Sitzbenutzer auch bei einem Unfall in Anlage am Sitz hält.
Die Kopfstütze 2 wird von einem U-förmigen Überrollbügel 3
übergriffen, der eine U-artige Querschnittsform hat. Sein Joch
teil 3′ verläuft etwa parallel zum oberen Ende der Rückenlehne
1 und die beiden Schenkel 3′′ weisen gegen das obere Ende der
Rückenlehne 1. Der Überrollbügel 3 ist aus Metallblech herge
stellt. Im Ausführungsbeispiel ist die Kopfstütze 2 oben und
seitlich mit einer nutartigen Vertiefung versehen, welche den
Überrollbügel 3 aufnimmt, wenn dieser in seiner Ruhestellung
steht. Der Überrollbügel 3 tritt deshalb in der Regel weder
optisch noch aus Sicherheitsgründen störend in Erscheinung.
Wie insbesondere Fig. 2 zeigt, ist der Überrollbügel 3 im Bereich
der beiden Endabschnitte seines Jochteiles 3′ mit dem oberen
Ende je einer Halte- und Führungseinheit 4 fest verbunden.
Das andere Ende dieser beiden stabförmigen und gleich ausge
bildeten sowie parallel zueinander und in Querrichtung der
Rückenlehne 1 im Abstand voneinander vorgesehenen Halte- und
Führungseinheiten 4 ist fest mit einer Fußschiene 5 verbunden,
die entweder ihrerseits unmittelbar mit der tragenden Struktur
der Rückenlehne 1 verbunden oder durch einen Teil dieser Struk
tur gebildet wird. Die beiden Halte- und Führungseinheiten
4 weisen zumindest im wesentlichen von der Rückenlehne 1 aus
vertikal nach oben.
Wie Fig. 2 zeigt, weist jede der Halte- und Führungseinheiten
4 ein zylindrisches Standrohr 6 auf, dessen unterer Endabschnitt
in eine entsprechende Bohrung der Fußschiene 5 eingreift.
In diesem Standrohr 6 ist längsverschiebbar und weitgehend
spielfrei ein Tauchrohr 7 angeordnet, dessen oberer, ständig
aus dem Standrohr 6 herausragender Endabschnitt in eine Hülse
8 eines als Ganzes mit 9 bezeichneten Profilträgers eingreift
und mit der Hülse 8 fest verbunden ist. Die beiden Hülsen 8
sind durch ein im Profil T-förmiges Mittelteil des Profilträgers
9 fest miteinander verbunden, wobei der Mittelsteg nach oben
weist. Mit diesem Profilträger 9, der in das Innere des Jochteils
3′ des Überrollbügels 3 eingreift, ist letzterer fest verbunden.
Das Tauchrohr 7 ist an seinem oberen Ende durch eine platten
förmige Stirnwand 10 vollständig geschlossen.
Um das Tauchrohr 7 nicht weiter als bis zu der der Wirkstellung
des Überrollbügels 3 entsprechenden Lage aus dem Standrohr
6 herausbewegen zu können, sind im Bereich des oberen Endab
schnittes des Standrohres 6 einander gegenüberliegend zwei
Führungsbuchsen 11 befestigt, mit deren radial verlaufender
Führungsbohrung eine das Standrohr 6 durchdringende Bohrung
fluchtet. In beiden Führungsbohrungen 11 ist ein gegen das
Zentrum des Standrohres 6 hin federbelasteter Verriegelungs
bolzen 12 gelagert. Auf diese beiden diametral zueinander ange
ordneten und miteinander fluchtenden Verriegelungsbolzen 12
ist in der Wirkstellung des Überrollbügels 3 je eine Querbohrung
13 im unteren Endabschnitt des Tauchrohres 7 ausgerichtet.
In diese Querbohrungen 13 fallen die Verriegelungsbolzen 12
selbsttätig ein, wenn bei einer Ausfahrbewegung des Tauchrohres
7 aus dem Standrohr 6 der größte zulässige, der Wirkstellung
des Überrollbügels 3 entsprechende Auszug erreicht ist. Wenn
die beiden Verriegelungsbolzen 12 in die zugeordneten Quer
bohrungen 13 eingreifen, ist das Tauchrohr 7 jedoch nur hin
sichtlich einer weiteren Bewegung aus dem Standrohr 6 heraus
formschlüssig mit letzterem verriegelt, weil die beiden Quer
bohrungen 13 auf ihrem dem unteren Ende des Tauchrohres 7 ab
gekehrten Teil ihres Umfanges durch eine sich nach außen hin
erweiternde Konusfläche begrenzt sind. Diese Konusfläche er
möglicht es, bei einer Bewegung des Tauchrohres 7 in das Stand
rohr 6 hinein die Verriegelungsbolzen 12 aus den Querbohrungen
13 hinauszudrängen.
Um jeweils 90° in Umfangsrichtung gegenüber den beiden Führungs
buchsen 11 versetzt sind zwei zusätzliche Führungsbuchsen 14
in Höhe der Führungsbuchsen 11 am Stauchrohr 6 angeordnet,
und zwar derart, daß ihre Führungsbuchsen miteinander und mit
je einer das Standrohr 6 durchdringenden Bohrung fluchten.
Eine dieser beiden zusätzlichen Führungsbuchsen 14 ist in den
Fig. 3 und 4 links dargestellt. Tatsächlich ist dieser zusätz
lichen Führungsbuchse 14 gegenüber nicht die in den Fig. 3
und 4 dargestellte Führungsbuchse 11, sondern eine gleich ausgebil
dete, zusätzliche Führungsbuchse 14 angeordnet. In den zusätz
lichen Führungsbuchsen 14 ist je ein Sperrbolzen 15 verschiebbar
angeordnet. Für die Zusammenwirkung mit diesen beiden Sperrbolzen
15 ist das Tauchrohr 7 mit zwei diametral angeordneten, sich
in Tauchrohrlängsrichtung erstreckenden Reihen von Eingriffs
öffnungen 16 versehen, von denen je eine Reihe in den Fig.
3 und 4 dargestellt ist. Für die in der Wirkstellung des Über
rollbügels 3 notwendige formschlüssige Verriegelung des Tauch
rohres 7 mit dem Standrohr 6 bezüglich einer Bewegung des Tauch
rohres 7 in das Standrohr 6 hinein ist nur die dem unteren
Ende des Tauchrohres 7 am nächsten liegende Eingriffsöffnung
16 erforderlich, in welche die Sperrbolzen 15 in der in Fig.
3 und 4 dargestellten Lage des Tauchrohres 7 eingreifen. Die
übrigen Eingriffsöffnungen 16 ermöglichen es, das Tauchrohr
7 in wählbaren anderen Lagen mit dem Standrohr 6 zu verriegeln,
in denen das Tauchrohr 7 weniger weit aus dem Standrohr 6 heraus
gezogen ist. Um das Tauchrohr 7 nur bezüglich einer Bewegung
in das Standrohr 6 hinein mit diesem mittels der Sperrbolzen
15 formschlüssig zu verriegeln, weisen die beiden Sperrbolzen
15, wie die Fig. 3 und 4 zeigen, auf ihrer dem unteren Ende
des Tauchrohres 7 zugekehrten Seite eine Schrägfläche auf.
Außerdem sind die Eingriffsöffnungen 16 auf dem mit dieser
Schrägfläche zusammenwirkenden Teil ihres Umfanges mit einer
Anschrägung versehen. Bei einer Bewegung des Tauchrohres 7
aus dem Standrohr 6 heraus werden deshalb die gegen das Zentrum
des Tauchrohres 7 hin federbelasteten Sperrbolzen 15 aus den
Eingriffsöffnungen 16 herausgedrängt.
Um das vollständig oder unvollständig aus dem Standrohr 6 ausge
fahrene Tauchrohr 7 wieder einfahren zu können, ist den beiden
Sperrbolzen 15 eine Betätigungseinrichtung zugeordnet, mittels
deren sie vollständig aus den Eingriffsöffnungen 16 herausge
zogen werden können. Diese Betätigungseinrichtung weist, wie
die Fig. 5 und 6 zeigen, zwei diametral angeordnete und sich
in Längsrichtung des Standrohres 6 erstreckende, doppelarmige
Schwenkhebel 17 auf, die mittels je einer Brücke 18 um eine
quer zu ihrer Längserstreckung verlaufende Achse relativ zum
Standrohr 6 schwenkbar sind. Diese Schwenkachse wird durch
je zwei Zapfen 19 gebildet, mittels deren die das Standrohr 6
teilweise in Umfangsrichtung übergreifende Brücke 18 mit dem
Standrohr 6 verbunden ist. Der eine Arm 17′ des Schwenkhebels
17 erstreckt sich von der Brücke 18 bis zu dem zugeordneten
Sperrbolzen 15, mit dem er mittels eines den Sperrbolzen 15
durchdringenden Querstiftes verbunden ist, welcher in zwei
miteinander fluchtende Langlöcher des Armes 17′ eingreift.
Der andere Arm 17′′ ist gegenüber dem Arm 17′ versetzt an der
Brücke 18 befestigt und erstreckt sich von dieser aus gegen
das untere Ende des Standrohres 6 hin. Wie die Fig. 4 und 5
zeigen, ist dieser Arm 17′′ mit einem radial vorspringenden
Anschlußteil 20 versehen. Die Anschlußteile 20 der beiden Schwenk
hebel 17 sind aufeinander ausgerichtet. An ihnen stützen sich
die beiden Enden einer vorgespannten Schraubenfeder 21 ab,
welche die Sperrbolzen 15 in der Sperrstellung zu halten sucht.
In den einen Anschlußteil 20 ist das eine Ende des Kabels eines
Kabelzuges 22, in den anderen Anschlußteil 20 das eine Ende
des Mantels des Kabelzuges 22 eingehängt. Dieser Kabelzug 22
ist zu einer Betätigungstaste 23 geführt, die, wie Fig. 2 zeigt,
im unteren Endabschnitt des einen Schenkels 3′ des Überroll
bügels 3 so angeordnet ist, daß sie von der Außenseite her
betätigbar ist. Eine entsprechend ausgebildete Betätigungs
taste 23, die im anderen Schenkel 3′′ des Überrollbügels 3 in
entsprechender Position angeordnet ist, ist mit dem Kabelzug
verbunden, welcher zur anderen Halte- und Führungseinheit 4
geführt ist. Um die beiden Tauchrohre 7 in die Standrohre 6
einfahren zu können, müssen deshalb beide Betätigungstasten
23 gleichzeitig betätigt werden.
Um bei einem drohenden Überschlag des Fahrzeuges den Überroll
bügel 3 aus der in Fig. 2 dargestellten Ruhestellung in einer
Zeitspanne von weniger als 0,5 sec., vorzugsweise weniger als
0,3 sec., bewegen zu können, ist jeder der beiden Halte- und
Führungseinheiten 4 eine Antriebsvorrichtung eines Schnellan
triebsystemes zugeordnet. Beide Antriebsvorrichtungen sind
gleich ausgebildet, weshalb im folgenden nur die eine beschrieben
ist.
Die Antriebsvorrichtung weist einen mit Spiel von unten her
in das Tauchrohr 7 eingreifenden Träger 24 auf, dessen unterer
Endabschnitt 25 die Außenkontur eines Zylinders mit einander
gegenüberliegenden, in den Fig. 2 bis 4 dargestellten Ablfachun
gen hat und über einen Querstift 26 (Fig. 6) im Standrohr
6 in demjenigen Abschnitt unverschiebbar festgelegt ist, in
den hinein auch in der Ruhestellung des Überrollbügels 3 das
Tauchrohr 7 nicht ragt. Der Querstift 26 ist mit einem Sackloch
gewinde versehen, um ihn für eine Demontage herausziehen zu
können. An den unteren Endabschnitt 25 schließt sich einstückig
ein in der Längsachse des Standrohres 6 und des Tauchrohres
7 liegender, plattenförmiger Mittelteil 27 an, der auf einem
Teil seiner Länge mit einer zentralen Ausnehmung 28 versehen
ist. Das obere Ende des Trägers 24 ist als eine kreisförmige
Platte 29 ausgebildet, auf die der am unteren Ende einer Hülse
30 vorgesehener Flansch aufgesetzt ist.
In dem Ringraum zwischen der Hülse 30 und dem Tauchrohr 7 ist
eine als Energiespeicher dienende Schraubenfeder 31 angeordnet,
deren unteres Ende auf dem Flansch der Hülse 30 abgestützt
ist. Das obere Ende der Schraubenfeder 31 liegt an einem Feder
teller 32 an, der fest mit einer Zugstange 33 verbunden ist,
welche eine zentrale Führungsbohrung der Platte 29 längsver
schiebbar durchdringt sowie in der zentralen Ausnehmung 28
liegt. Das untere Ende der Zugstange 33 ist mit einem beid
seitig überstehenden Querbolzen 34 versehen. Wie insbesondere
Fig. 3 zeigt, ist in dem die zentrale Ausnehmung 28 nach unten
begrenzenden Bereich des Mittelteiles 27 sowohl auf der einen
als auch auf der anderen Seite je eine Klinke 35 schwenkbar
angelenkt. Diese beiden gegensinnig schwenkbaren Klinken 35
bilden je ein Sperrglied, die den einen bzw. anderen der beiden
aus der Zugstange 33 herausragenden Endabschnitte des Quer
bolzens 34 formschlüssig zu hintergreifen vermögen. Dies ist
nur möglich, wenn die Schraubenfeder 31 auf den maximal vorge
sehenen Wert vorgespannt und damit das untere Ende der Zugstange
33 sich in seiner tiefsten Stellung befindet. Das nach oben
weisende Ende der beiden eine Art Zange bildenden Klinken 35
ist so geformt, daß bei einer Bewegung der Zugstange nach unten
der Bolzen 34 die beiden Klinken 35 in die Freigabestellung
der durch sie gebildeten Sperrvorrichtung schwenken kann, wenn
der Kniehebel 36 vorher über seinen Totpunkt nach unten bewegt
wurde.
Die Klinken 35 sind, wie insbesondere die Fig. 3 und 4 zeigen,
nach unten über ihre Schwenkachse hinaus verlängert und hier
mit einem Kniehebel 36 gelenkig verbunden. Der das Kniegelenk
des Kniehebel 36 bildende Gelenkzapfen steht beidseitig über
den Kniehebel 36 über und greift in einen Verbindungsbügels
38 ein, der mittels eines Stiftes, welcher Langlöcher 37 des
Verbindungsbügels 38 durchdringt, mit dem Anker eines Elek
tromagneten 40 verbunden ist. Der Elektromagnet 40 greift in
eine zentrale Bohrung des unteren Endabschnittes 25 des Trägers
24 von unten her ein und ist in dieser Bohrung durch Klemmung
festgelegt.
Wenn der Elektromagnet 40 aufgrund eines Signales des oder
der vorgesehenen Sensoren erregt wird, wird das Knie des Knie
hebels 36 aus einer Übertotpunktlage, die es in der Sperrstellung
der Klinken 35 einnimmt, in die in Fig. 3 dargestellte Knick
lage nach unten bewegt, in welcher sich die Klinken 35 in ihrer
Freigabestellung befinden. Die Langlöcher 37 ermöglichen dabei,
daß sich zunächst der Anker 39 ohne eine Mitnahme des Kniehebels
36 bewegen kann, wodurch er eine hohe Anfangsbeschleunigung
erfährt und deshalb in kürzester Zeit die Klinken 35 in die
Freigabestellung bewegen kann. Je eine vorgespannte Rückholfeder
41, die im Ausführungsbeispiel einerseits am Lagerzapfen der
einen Klinke 35 und andererseits an dem den Verbindungsbügel
38 mit dem Anker 39 verbindenden Stift angreift, schwenkt die
Klinken 35 in die Sperrstellung zurück, sobald der Elektromagnet
40 entregt ist.
Befindet sich der Überrollbügel 3 in seiner Ruhestellung, wie
dies in Fig. 2 dargestellt ist, dann liegt der Federteller
32 an der Stirnwand 10 des Tauchrohres 7 an. Eine Freigabe
der Zugstange 33 beider Antriebsvorrichtungen hat dann zur
Folge, daß der von der Schraubenfeder 31 nach oben bewegte
Federteller 32 in folge seiner Anlage an der Stirnwand 10 das
Tauchrohr 7 und zusammen mit diesem den Überrollbügel 3 bis
in die Wirkstellung in einer Zeitspanne von etwa 0,2 Sec. aus
fährt. Wenn vor der Aktivierung der beiden Tauchrohre 7 von
Hand teilweise ausgefahren worden sind, erfolgt bei einer Ak
tivierung der Elektromagneten 40 die Verschiebung der Tauchrohre
7 in die der Wirkstellung des Überrollbügels 3 entsprechende
Stellung, sobald der Federteller 33 in Anlage an die Stirn
wand 10 gekommen ist. Hat sich vor der Aktivierung der Elektro
magneten der Überrollbügel 3 in seiner Wirkstellung befunden,
dann führt bei einer Aktivierung des Elektromagneten 40 der
Federteller 32 einen Leerhub aus.
Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten sowie auch
die nur allein aus der Zeichnung entnehmbaren Merkmale sind
als weitere Ausgestaltungen Bestandteile der Erfindung, auch
wenn sie nicht besonders hervorgehoben und insbesondere nicht
in den Ansprüchen erwähnt sind.
Claims (15)
1. Fahrzeugsitz, insbesondere für Kraftfahrzeuge in Cabrio-Bau
weise und Coup´-Bauweise mit abnehmbarem Dach, mit einem
an der Rückenlehne vorgesehenen Überrollschutzkörper, der
mittels einer Verstellvorrichtung aus einer Ruhestellung
in eine Wirkstellung bewegbar ist, in welcher er nach oben
über das obere Ende der Rückenlehne übersteht, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verstellvorrichtung als ein Schnellantriebs
system (24 bis 41) ausgebildet ist.
2. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Überrollschutzkörper (3) mit der tragenden Struktur
der Rückenlehne (1) über wenigstens eine Halte- und Füh
rungseinheit (4) verbunden ist, die wenigstens zwei in der
Bewegungsrichtung des Überrollschutzkörpers (3) relativ
zueinander translatorisch verschiebbare und in der Wirk
stellung des Überrollschutzkörpers (3) miteinander form
schlüssig verbindbare Verbindungselemente (6, 7) aufweist.
3. Fahrzeugsitz nach Anspruch zwei, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest 2 in Lehnenquerrichtung im Abstand nebeneinander
angeordnete Halte- und Führungseinheiten (4) vorgesehen
sind, die eine gleiche Ausbildung haben und mit je einer
gleich ausgebildeten Antriebsvorrichtung des Schnellantriebs
systems (24 bis 41) versehen sind.
4. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet daß jede der Antriebsvorrichtungen einen Energie
speicher (31) aufweist.
5. Fahrzeugsitz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Energiespeicher aus wenigstens einer vorgespannten Feder
(31) besteht.
6. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadruch ge
kennzeichnet, daß das Schnellantriebssystem (31 bis 40)
mittels wenigstens eines Sensors auslösbar ist, der eine
die Gefahr des Überschlags des Fahrzeuges in sich bergende
Situation erkennt.
7. Fahrzeugsitz nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die vorgespannte Feder (31) eine sich bei einer Freigabe
in der Verschieberichtung des Überrollschutzkörpers (3)
verlängernde Schraubenfeder ist, deren für die Verschiebung
des Überrollschutzkörpers (3) in dessen Wirkstellung vorge
sehenes Ende mittels einer formschlüssigen Sperre (35),
die mit Hilfe eines über den Sensor ansteuerbaren Betäti
gungselementes (40) in ihre Freigabestellung bewegbar ist,
in ihrer vorgespannten Lage haltbar ist.
8. Fahrzeugsitz nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Betätigungselement ein Elektromagnet (40) ist.
9. Fahrzeugsitz nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das für die Verschiebung des Überrollschutzkörpers (3)
vorgesehene Ende der vorgespannten Schraubenfeder (31) an
einem Federteller (32) anliegt, welcher fest mit einer die
Schraubenfeder (31) durchdringenden Stange (33) verbunden
ist, die mit einem Querbolzen (34) versehen ist, den in
Sperrstellung wenigstens ein Sperrglied (35) der Sperrvor
richtung formschlüssig hintergreift.
10. Fahrzeugsitz nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sperrvorrichtung zwei schwenkbare Klinken (35) als
Sperrglied aufweist, die gegensinnig mittels eines Knie
hebels (36) schwenkbar sind, welchen zumindest im Sinne
des Öffnens der Sperre der Elektromagnet (40) betätigt.
11. Fahzeugsitz nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Verbindung des Elektromagneten (40) mit dem Kniehebel
(36) ein toter Gang vorgesehen ist, der eine anfängliche
Bewegung des Ankers (39) des Elektromagneten (40) ermöglicht,
ehe der Kniehebel (36) von einer die Sperrvorrichtung in
der Schließstellung haltenden Lage, in welcher er vorzugs
weise eine Übertotpunktstellung einnimmt, in seine der
Freigabestellung entsprechende Knicklage bewegbar ist.
12. Fahrzeugsitz nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sperrvorrichtung (35, 36) wenigstens eine sie in
der Schließstellung zu halten suchende Feder (41) zuge
ordnet ist.
13. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Verbindungselemente (6,
7) teleskopartig ineinander greifen und wenigstens ein
federbelasteter Verriegelungsbolzen (12) vorgesehen ist,
der selbsttätig in seine Sperrlage einfällt, in welcher
er in Querkanäle der Verbindungselemente (6, 7) eingreift,
sobald das relativ zur Rückenlehne bewegbare Verbindungsteil
(7) seine der Wirkstellung des Überrollschutzkörpers (3)
entsprechende Lage erreicht hat.
14. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 2 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß dem vorzugsweise unabhängig vom Schnell
antriebssystem (24 bis 41) von Hand relativ zur Rückenlehne
(1) verschiebbaren Verbindungsteil (7) eine Rastvorrichtung
(14 bis 21) zugeordnet ist, mittels deren dieses Verbindungs
element (7) zumindest in der Wirkstellung des Überroll
bügels, vorzugsweise in wählbaren Stellungen mit unterschied
licher wirksamer Länge der Halte- und Führungseinheit (4),
mit dem anderen Verbindungselement (6) in Richtung einer
Verkürzung der wirksamen Länge formschlüssig verriegelbar
ist.
15. Fahrzeugsitz nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch wenigstens
eine manuell betätigbare Betätigungseinrichtung (22, 23)
zur Bewegung der Rastvorrichtung (14 bis 21) in ihre Frei
gabestellung.
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