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Kohlenhobel mit Steuerklappe Zusatz zur Anmeldung: G 36971 VI a/5
b -Auslegeschrift 1182 617 Die Hauptanmeldung G 36971 VI a / 5 b, deutsche Auslegeschrift
1182 617, bezieht sich auf einen Kohlenhobel, der an seinen beiden Enden um Schwenkachsen
klappbare klappenartige Meißelträger aufweist, die sich unter dem Schneiddruck gegen
Anschläge anlegen, wobei die Schwenkachsen etwa unter 45° zum Liegenden geneigt
angeordnet sind und als Anschläge verstellbare schieberartige Organe dienen können,
deren Betätigung von der Versatzseite aus erfolgt.
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Bei derartigen Hobeln muß man sich bei dem Schwenkvorgang um eine
zum Liegenden geneigte Achse den Schwenkvorgang der Meißel auf eine senkrechte,
parallel. zum Kohlenstoß angeordnete Ebene und um eine horizontale, parallel zum
Liegenden angeordnete Ebene projiziert vorstellen. Die zum Liegenden hin gerichtete
Schwenkbewegung verursacht ein mehr oder weniger tiefes Eindringen der Bodenmeißel
ins Liegende, während die in der horizontalen Ebene stattfindende Schwenkbewegung
ein mehr oder minder tiefes Eindringen der Meißel in den Kohlenstoß verursacht.
Da beide Schwenkbewegungen voneinander abhängig sind, also um eine gemeinsame Achse
erfolgen, ist also mit jedem Einschwenken ins Liegende auch ein entsprechend tieferes
Einschwenken in den Kohlenstoß verbunden. Dies kann aber gelegentlich unerwünscht
sein, denn will man den Hobel mehr zum Liegenden steuern, so muß nicht unbedingt
eine größere Schnittiefe zweckmäßig sein. Es kann vorkommen, daß die größere Schnittiefe
zu einem Steigen der aus dem Kohlenstoß heraus wirkenden Kräfte führt, so daß ein
Schwenkmoment auftritt, das die Steuerklappe vom Kohlenstoß weg-, also zurückschwenkt.
Je weiter nun die Meißelschneiden der Schwenkachse vorlaufend angeordnet sind, desto
geringer wird das durch den Schnittwiderstand zum Kohlenstoß gerichtete Schwenkmoment
im Verhältnis zu dem aus dem Kohlenstoß heraus gerichteten Schwenkmoment.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Steuerklappe so anzuordnen
und auszubilden, daß zwar die beim Schwenkvorgang der Steuerklappe eintretende Eingriffstiefe
zum Liegenden in ausreichendem Maße änderbar ist, ohne daß dadurch die Eingriffstiefe
zum Kohlenstoß hin geändert wird, wobei gleichzeitig dafür Sorge getragen werden
soll, daß ein selbsttätiges Ausschwenken der Steuerklappe nicht möglich ist.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe bei einem Kohlenhobel mit an seinem
geführten schlittenartigen Teil angeordneten schwenkbaren Meißeln, deren Schwenkwinkel
über Spindeln, Anschläge, Hebel od. dgl. den jeweiligen Flözverhältnissen anpaßbar
bzw. auf sie einstellbar ist, wobei die Schwenkachse etwa um 45° zum Liegenden geneigt
angeordnet ist, und der Träger der Meißel um diese Achse klappenartig frei schwenkbar
ist, dadurch, daß der vorderste Punkt der schrägen Achse annähernd auf gleicher
Höhe wie der vorderste Punkt einer der Hobelschneiden oder nur geringfügig gegenüber
diesem versetzt angeordnet ist.
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Durch die Erfindung werden zwei Aufgaben gelöst, und zwar wird einerseits
das Maß der Schneidenversetzung zum Kohlenstoß hin oder vom Kohlenstoß weg im Verhältnis
zum Schwenkwinkel vernachlässigbar klein, und andererseits wirken sich die vom Kohlenstoß
weg wirksamen Kräfte auf die Schwenkklappe nicht mehr im Ausschwenksinne aus, weil
ein im Ausschwenksinne wirksamer Hebelarm praktisch nicht mehr vorhanden ist. Werden
beispielsweise die Meißelspitzen dem vorderen Ende der Gelenkachse gegenüber zurückversetzt,
so tritt sogar eine ständig wirksame Kraftkomponente im Einschwenksinne auf. Diese
Maßnahme nach der Erfindung beeinträchtigt jedoch keineswegs die Möglichkeit, daß
die Klappe bei rückwärts gerichteter Stellung von selbst ausschwenkt.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann auch unter Verzicht
auf eine veränderbare Winkelstellung der Meißelklappe die Verstellung der Eingriffstiefe
durch eine Höhenverschieblichkeit der Meißelklappe, sei es über die Achse oder über
die Stellung auf der Achse, erfolgen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 einen mit einer Steuerklappe ausgerüsteten Hobel in Ansicht vom
Kohlenstoß aus,
F i g. 2 einen Hobel nach F i g. 1 in Draufsicht,
F i g. 3 den Hobel nach F i g. 1 mit einer Steuerklappe nach der Erfindung, F i
g. 4 den Hobel nach F i g. 3 in Draufsicht. Um eine parallel zum Kohlenstoß und
zum Liegenden etwa um 45° geneigte Achse 1 eines Kohlenhobelschlittens
2 ist über Scharniere 3 eine Steuerklappe 4 schwenkbar gelagert, deren Meißel
5 mit ihren Meißelschneiden 6 je nach Schwenkstellung der Meißelklappe 4 verschiedene
Winkelstellungen zum Liegenden, beispielsweise die Positionen 7a bis
7 d einnehmen können. Je nach dem Schwenkbereich der Steuerklappe können
also die Bodenmeißel über das Liegende hinaus oder in das Liegende hinein geschwenkt
werden.
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Mit dieser Schwenkbewegung wird jedoch gleichzeitig ein Einschwenken
in der horizontalen Ebene (s. F i g. 2, Pos. 7a bis 7d) herbeigeführt, so
daß je schärfer die Bodenmeißel zum Liegenden eingestellt sind, die übrigen Meißel
schärfer zum Kohlenstoß hin eingreifen. Diese Schwenkbewegung erfolgt um den Mittelpunkt
M auf dem Kreisbogen K. Nicht nur der Bodenmeißel, sondern sämtliche Meißel greifen
also tiefer in den Kohlenstoß ein, und durch die Vergrößerung der Schnittvorgabe
wird auch der Rückdruck aus der Kohle größer. Dieser Rückdruck wirkt sich über den
Hebelarm h auf die Meißelklappe aus und kann unter ungünstigen Verhältnissen ein
Ausschwenken der Meißelklappe bewirken.
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Bei einem Hobel nach der Erfindung befindet sich der Schwenkpunkt
M mit den Schneiden 6 in Bewegungsrichtung des Hobels etwa auf einer Höhe. Der Einschwenkvorgang
zum Liegenden verläuft wie bei einem Hobel nach F i g. 1, d. h. den verschiedenen
Schwenkpositionen der Steuerklappe sind verschiedene Eingriffstiefen der Meißelschneiden
zum Liegenden hin zugeordnet. In der Draufsicht nach F i g: 4 ist jedoch zu erkennen,
daß die in horizontaler Ebene stattfindende Schwenkbewegung der Steuerklappe 4 auf
einem Kreisbogen K' um den Mittelpunkt M' erfolgt, wobei der Hebelarm h annähernd
Null oder vernachlässigbar klein ist, weil die Schneiden in Bewegungsrichtung des
Hobels etwa auf einer Höhe mit dem Mittelpunkt M' liegen. Infolgedessen ist die
Schnitttiefenvergrößerung oder -verringerung innerhalb des begrenzten Schwenkbereichs
der Steuerklappe vernachlässigbar klein, wobei gleichzeitig erreicht wird, daß die
vom Kohlenstoß auf die Meißelschneiden 6 wirkenden Rückdruckkräfte C keinen oder
nur einen sehr geringen Hebelarm h vorfinden, der ein Ausschwenken der Steuerklappe
bewirken könnte.