DE119541C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

M 119541 KLASSE 21Ä.

in NÜRNBERG.

ElektrischerOfen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 15. Mai 1900 ab.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein elektrischer Schmelzofen, in welchem der zwischen den Endelektroden herrschende Spannungsunterschied durch passend zwischen diesen angeordnete blanke Elektroden, das heifst solche Elektroden, die mit den ersteren nicht unmittelbar in leitender Verbindung stehen, in mehrere Theile getheilt wird, so dafs der Schmelzprocefs in mehreren hinter einander geschalteten Reactionsherden vor sich geht. Von ähnlichen Anordnungen dieser Art, bei welchen die zwischen den Endelektroden liegenden Zwischenelektroden mit ihrer Längsachse parallel zur Richtung der Stromlinien angeordnet sind und mit ihren Stirnseiten einen passenden gegenseitigen Abstand besitzen, unterscheidet sich die vorliegende Anordnung dadurch, dafs die von einander getrennten Zwischenelektroden, welche zweckmäfsig eine trichterförmige Gestaltung besitzen, senkrecht über einander liegen, wobei nach Einleitung der Reaction mittelst eines durchgehenden Erhitzungswiderstandes eine Vereinigung der zwischen den Elektroden entstehenden Herde durch die nach unten sinkende Beschickung erzielt, und die Beschickung allmählich angegriffen wird.

Die Fig. ι und 2 der beiliegenden Zeichnung veranschaulichen eine Ausführungsform dieser Anordnung.

Ueber einer Wanne aus Kohlenziegeln a, die mit einer der beiden Anschlüsse für den Betriebsstrom verbunden ist, werden die Zwischenelektroden über einander aufgebaut. Jede derselben besteht zweckmäfsig aus zwei Kohlenblöcken b, c (Fig. 2), welche den Kohlentrichter d tragen. Die einzelnen Elektroden werden durch isolirende, feuerbeständige Stützen e in solchem Abstand von einander gehalten, dafs die enge Mündung eines oberen Trichters in die weite Oeffnung eines unteren Trichters hineinragt, letzteren jedoch nicht berührt. Die zweite Anschlufsstelle für den Betriebsstrom wird durch den in den obersten Trichter isolirt hineingesenkten Kohlenblock/ gebildet, zu dessen beiden Seiten die Beschickung durch die in der Decke des Ofens vorgesehene Oeffnung g eingeführt wird. Die Reaction kann in bekannter Weise durch einen die beiden Endelektroden verbindenden Erhitzungswiderstand Λ eingeleitet werden, der im Verlauf des Processes aufgezehrt wird. Der Strom fliefst hierbei in der in Fig. ί durch Pfeile angedeuteten Richtung. Man sieht daraus, dafs mehrere hinter einander geschaltete, aber in einander übergehende Reactionsherde entstehen, in welchen die Reaction des Schmelzgutes allmählich erfolgt, indem sich das letztere von einem Herde in den andern bewegt, wobei durch die Trichterform der Elektroden verhindert wird, dafs das aus einem Trichter ausfliefsende Gut über die Kante des folgenden Trichters fliefst.

Schmelzöfen der beschriebenen Art eignen sich zur Ausführung der meisten elektrischen Schmelzprocesse; sie können, besonders in der zeichnerisch dargestellten Ausführungsform, leicht gasdicht abgeschlossen werden, so dafs

sie nicht nur eine Gewinnung der Schmelzproducte, sondern auch der entweichenden Gase bezw. Destillationsproducte gestatten.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Elektrischer Ofen, bei welchem die zwischen den Endelektroden herrschende Spannungsdifferenz durch passend zwischen diesen angeordnete, sich nicht berührende Elektroden in mehrere Theile getheilt wird, dadurch gekennzeichnet, dafs mehrere durch isolirende Zwischenstücke gehaltene, etwas in einander ragende trichterförmige Elektroden in Abständen senkrecht über einander angeordnet sind und so mehrere hinter einander geschaltete Reactionsherde bilden, in denen das sie hinter einander durchfliefsende Gut allmählich angegriffen wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.