DE119454C - Verfahren zur Herstellung kondensirter Milch mittels der Centrifuge - Google Patents

Verfahren zur Herstellung kondensirter Milch mittels der Centrifuge

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DE119454C
DE119454C DE1899119454D DE119454DA DE119454C DE 119454 C DE119454 C DE 119454C DE 1899119454 D DE1899119454 D DE 1899119454D DE 119454D A DE119454D A DE 119454DA DE 119454 C DE119454 C DE 119454C
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centrifuge
milk
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condensed milk
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23CDAIRY PRODUCTS, e.g. MILK, BUTTER OR CHEESE; MILK OR CHEESE SUBSTITUTES; MAKING THEREOF
    • A23C1/00Concentration, evaporation or drying
    • A23C1/06Concentration by freezing out the water

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Dairy Products (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
M 119454 KLASSE 53 e.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 16. Juli 1899 ab.
Das bisher als kondensirte Milch in den Handel gebrachte Erzeugnifs leidet an dem Uebelstand einer starken Geschmacksveränderung, welche durch das bei der Herstellung dieses Productes angewendete Abdampfen bedingt wird. Aufserdem ist diese Milch, weil sie nur bis zu einem verhältnifsmäfsig geringen Grade eingedickt wird, von geringer Haltbar^ keit und bedarf infolge dessen eines bedeutenden Zusatzes von Rohrzucker. Dadurch wird aber ihr Werth für die Ernährung der Säuglinge, welche eines nach der jeweiligen Lactationsperiode wechselnden Zuckerzusatzes bedürfen, aufserordentlich beeinträchtigt. Es sind deshalb auch schon verschiedene Versuche gemächt worden, Milch auf andere Weise zu condensiren. .
Die Möglichkeit, eine Lösung durch Ausfrierenlassen' zu concentrireh, is't schon lange bekannt. So ist beispielsweise in der deutschen Patentschrift 89630 ein Verfahren beschrieben, Milch unter Anwendung vor! Kälte in der Weise einzudicken, dafs die entrahmte Milch in einem besonderen Gefriergefäfs durch fortwährendes Rühren ■ in flockiger bezw., körniger Form zum . Gefrieren gebracht wird ^ ■" worauf dann mittelst Centrifuge oder dergl. Milch und Eistheile von einander getrennt werden. Das Gefrierenlassen in flockiger bezw. körniger Form bezweckt, das Einschliefsen von Milchtheilen in gröfsere Eiskrystalle zu verhindern.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verbesserung in der Anwendung des Gefrierprocesses, welche im Wesentlichen darin besteht, dafs die Milch auf der in Bewegung befindlichen Centrifuge zum Gefrieren gebracht wird. Es verläuft also das Gefrieren der Milch und die Trennung der Milch: von den Eistheilen in einer Operation, indem das Eis gleichsam in statü nascendi unter der fortwährenden Wirkung der . Centrifugalkraft die Milchtheile abriebt, welche nach der Peripherie geschleudert werden, wodurch ein Einschliefsen von Milchtheilen in das Eis und damit ein Verlust ganz ausgeschlossen ist.
Auf beiliegender Zeichnung ist in Fig. 1 eine Ausführungsform eines Apparates, welcher für dieses Verfahren zur Verwendung gelangt, im senkrechten Schnitt dargestellt. :l
Es ist α das Centrifugengefäfs, welches sich in Lagern (zweckmäfsig Kugellagern) um die hohle Achse b dreht und, einen zweckmäfsig abnehmbaren Deckel c besitzt.\ Die Einfüllung entrahmter Milch erfolgt durch einen Trichter d. In das Gefäfs α läfst sich· ein Kühlkörper e von oben einsenken, was durch die Abnahme des Deckels c ermöglicht wird. Der Kühlkörper e besteht bei der in der Fig. 1 gewählten Ausführungsform aus einem ab- und aufsteigenden Schlangenrohr mit Zufiufsy und Abflufs g, durch welches eine Kälteflüssigkeit geleitet wird. . Der Kühlkörper kann jedoch auch in bekannter Art mit Rippen ausgebildet und mit Eis oder dergl. gefüllt sein. Derselbe soll in seiner Form dem definitiven Flüssigkeitsparaboloid entsprechen, welches die Milch in der Centrifuge bei der maximalen Geschwindigkeit angenommen hat, so dafs er dann vollständig von der Milch eingeschlossen ist.
Ist die Centrifuge im Gang und der Kühlkörper eingeführt, so beginnt die Milch von ihrer Oberfläche aus langsam zu gefrieren, wo-
(2. Auflage, ausgegeben am ig. September igoi.J
bei die ausgefrorenen Milchtheile gegen die Wand der Centrifuge getrieben werden und hier eine immer concentrirter werdende Flüssigkeit bilden. Die Entnahme der eingedickten Milch erfolgt von der Peripherie der Centrifuge aus mit Hülfe eines oder mehrerer daselbst ausgehender Ableitungsrohre h h, welche in die hohle Achse b der Centrifuge münden. Dieselbe ist unten mit einem Kugelventil / ausgestattet, welches durch einen Handhebel k ausgelöst werden kann, so dafs, sobald dies erfolgt ist, die verdickte Milch zum Ausflufs gelangt. Der Antrieb erfolgt durch eine auf der Achse b aufgekeilte Transmissionsrolle /.
Auf diese Weise ist ein continuirlicher Betrieb hergestellt, indem das auf der Centrifuge zurückbleibende Eis durch einen raschen Dampfstrahl geschmolzen und durch einen Ablafs aus der Centrifuge entfernt wird, welche sofort zur Aufnahme neuer Milch vorbereitet ist, ohne dafs die Centrifuge abgestellt zu werden braucht. Selbstverständlich kann sich der Procefs der Eindickung auch auf verschiedene Stadien vertheilen.
Das Verfahren kann auch in der Weise zur Ausführung gelangen, dafs die entrahmte Milch abwechselnd auf der Centrifuge zum Gefrieren und Wiederaufthauen gebracht wird, bis die gewünschte Concentration erreicht ist. Zweckmäfsig wird hierbei die Zuführung von Kälte vom Innern aus und die Zuführung von Wärme für das Aufthäuen von aufsen her bewirkt.
Die Ausführung dieses Verfahrens geschieht mit einer Centrifuge nach Fig. 2, welche der in Fig. ι dargestellten ganz ähnlich ist. Die Centrifuge α und auch der Kühlkörper e sind hier zweckmäfsig cylindrisch. Der Apparat unterscheidet sich im Wesentlichen nur dadurch von dem in der Fig. 1 dargestellten, dafs das Ableitungsrohr g in ein Schlangenrohr m geführt ist, welches innerhalb des isolirenden Holzkastens, aber aufserhalb der Centrifuge α verläuft. Es wird die auf o° abgekühlte Milch auf die Centrifuge a gebracht und diese in Gang gesetzt. Hat die Centrifuge ihre gröfste Drehungsgeschwindigkeit erreicht, so wird in dieselbe, ohne die Milch zu berühren, der cylindrische, zweckmäfsig mit flachen Rippen versehene Kühlkörper e gesenkt und bis zur Beendigung der Kondensation darin gelassen. Das aus dem Kühlkörper abgehende Kältemittel geht in die Spiralschlange über, wodurch die Innentemperatur des Kastens auf etwa o° gehalten wird, und findet am unteren Ende des Kastens weitere Ableitung.
Beim Aufthäuen wird der Kühlkörper auf einer Temperatur von etwa —40 gehalten, um ein Aufthäuen vom Innern der Centrifuge aus zu vermeiden. Die Wärmezufuhr erfolgt ebenfalls durch die erwähnte Spiralschlange m, indem die Zuleitung zu derselben eine Umschaltung erfährt. Als Wärmezufuhrmittel kann Dampf oder heifses Wasser dienen.
Je nach der gewünschten Concentration wird.dieser Procefs des Gefrierens und Wiederaufthauens vier- bis fünfmal wiederholt. Das ausgeschiedene Wasser wird in der Weise von der kondensirten Milch getrennt, dafs nach Herausnahme des Kühlkörpers und Auslaufenlassen der Centrifuge das über dem specifisch schwereren Kondensat lagernde Wasser entweder mit einem Saugheber abgehoben wird, oder dafs man durch einen Ablafshahn η im Boden der Centrifuge zuerst das Kondensat und hierauf, getrennt von diesem, das abgeschiedene Wasser abzieht. Hierbei fällt selbstverständlich die in der Fig. 1 vorgesehene Ableitung durch das Rohr h fort. Es kann jedoch eine solche Ableitung angeordnet sein, indem die Centrifuge auch hier, und zwar mit zwei Ablafsventilen versehen ist, die während des Ganges der Centrifuge, sobald die Kondensation erfolgt ist, geöffnet werden können. Es wird zuerst das Kondensat und nachher das Wasser abgeschleudert.
Sehr bequem und wirthschaftlich vortheilhaft wird dieses Verfahren ausgeführt bei Benutzung einer Ammoniakeismaschine, bei welcher der Kühlkörper der Centrifuge direct als Verdampfer dient. Es kann nämlich in diesem Falle die Ammoniakmaschine auch als Wärmequelle benutzt werden, und zwar so, dafs die Kühlschlange des Isolirkastens als Kondensator bei dem Ammoniakprocefs wirkt. Die bei der Kondensation des Ammoniakgases frei werdende Wärme wird an die stark bewegte Luft des Isolirkastens abgegeben, wobei das schmelzende Milcheis zur Wiederkondensation des Ammoniakgases, also zur Regeneration des ursprünglichen Kältemittels dient. Auf diese Weise kann ein grofser Theil der zum Gefrieren der Milch verbrauchten Kälte wiedergewonnen werden.
Die auf diese Weise concentrirte und entrahmte Milch kann selbstverständlich wieder mit dem Rahm vermischt und mit Wasser auf das ursprüngliche Volumen verdünnt werden. Dieselbe besitzt nicht den für viele Menschen widerlich süfsen Geschmack der bisherigen kondensirten Milch und ist infolge ihrer starken Eindickung auch ohne besonderen Zuckerzusatz aufserordentlich haltbar. Für die Ernährung der Säuglinge kann sie. jedoch in jedem beliebigen Verhältnifs mit Zucker vermischt werden.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Verfahren zur Herstellung kondensirter Milch, dadurch gekennzeichnet, dafs die
    entrahmte Milch auf einer im Gang befindlichen Centrifuge zum Gefrieren oder abwechselnd zum Gefrieren und Wieder- ; aufthauen gebrächt wird.
    Verfahren nach Anspruch i, bei welchem • die entrahmte Milch auf einer im Gang befindlichen Centrifuge durch einen in dieselbe einzusenkenden Kühlkörper von innen aus zum Gefrieren gebrächt wird, wobei die an der Peripherie sich ansammelnde verdickte Milch durch eine in die Centrifugenachse mündende Ableitung entnommen und das auf der Centrifuge zurückbleibende Eis nach Schmelzung mittelst eines Dampfstrahles durch einen Ablafs entfernt werden kann, zu dem Zwecke, einen continuirlichen Betrieb ohne Abstellung der Centrifuge herbeizuführen.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DE1899119454D 1899-07-16 1899-07-16 Verfahren zur Herstellung kondensirter Milch mittels der Centrifuge Expired DE119454C (de)

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