-
Längsfaltvorrichtung in einer Maschine zur Herstellung von Schlauchstücken
aus Pappe, Karton od. dgl. Die Erfindung betrifft eine Längsfaltvorrichtung in einer
Maschine zur Herstellung von Schlauchstücken aus Pappe, Karton od. dgl. mit einer
endlosen Zuschnitt-Fördervorrichtung, in die Bahn der Zuschnitte bewegbaren Anschlägen
zum Anhalten der Zuschnitte an der Faltstation, zwei Faltstangen, um welche die
Zuschnitte gefaltet werden, und zwei sich unter den Faltstangen etwa im Abstand
der Zuschnittstärke erstreckenden Tragstangen.
-
Es ist bereits bekannt, vertikal auf und ab bewegbare Anschläge vorzusehen,
um die zur Faltstation geförderten Zuschnitte zum Halten zu bringen. Hierbei besteht
jedoch das Problem, daß Zuschnitte verschiedener Größe zu bearbeiten sind und daß
die Zuschnitte vor dem Auftreffen auf den Anschlag etwas abgebremst werden, um insbesondere
bei schnellem Arbeiten der Vorrichtung nicht vom Anschlag zurückzuprallen.
-
Demgemäß ist es Ziel der Erfindung, eine Längsvorrichtung der eingangs
genannten Gattung zu schaffen, bei welcher verschieden große Zuschnitte zum Falten
an verschiedenen Stellen zum Halten gebracht werden können, wobei die Zuschnitte
jedoch nicht schlagartig, sondern erst nach einer gewissen Abbremsung auf den Anschlag
auftreffen sollen.
-
Hierzu sieht die Erfindung vor, daß die Anschläge lösbar an sich in
Förderrichtung erstreckenden, im Rhythmus der Zuschnittförderung im wesentlichen
vertikal auf und ab bewegbaren Stangen angebracht sind, welche sich unter großflächig
ausgebildeten Tragstangen befinden, wobei sich die Anschläge seitlich neben den
Tragstangen in die Bahn der Zuschnitte erstrecken. Diese Ausbildung ermöglicht es,
daß die Anschläge an verschiedenen Stellen in Längsrichtung der Förderbahn befestigt
werden können, wobei der Bewegungsablauf der Anschläge an allen Stellen der Anbringung
der gleiche ist. Wegen der großflächigen Ausbildung der Tragstangen wird gleichzeitig
eine gute Abbremsung der Zuschnitte vor dem Anstoßen an den Anschlag erzielt.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist unmittelbar
vor den Anschlägen eine mit diesen verbundene, schräg ansteigende Bremsfläche vorgesehen.
Hierdurch wird die durch die großflächige Ausbildung der Tragstangen bewirkte Abbremsung
der Zuschnitte vor dem Auftreffen auf die Anschläge noch gesteigert.
-
Bevorzugt ist die erfindungsgemäße Vorrichtung so ausgebildet, daß
an beiden Enden jeder Anschlagstange der eine im wesentlichen parallel zur Stange
verlaufende Arm von auf je einer Welle drehbar gelagerten zweiarmigen Hebeln angelenkt
ist, wobei der andere Arm der Hebel mit einer Verbindungsstange in Gelenkverbindung
steht. Die eine der Wellen der zweiarmigen Hebel kann über einen Nockenfolger von
einem Nocken zu einer Hin- und Herbewegung im Rhythmus der Zuschnittförderung angetrieben
sein. Dabei sitzt der Nocken vorzugsweise auf der gleichen Welle wie ein Kegelzahnrad,
das mit einem vom Maschinenantrieb in Drehung versetzten Kegelzahnrad kämmt. Die
Welle ist dabei bevorzugt mittels eines Handrades axial verschieb-und drehbar, so
daß die Kegelzahnräder zeitweise außer Eingriff gebracht werden und so gedreht werden
können, daß der Anschlag sich zu einem vorbestimmten Zeitpunkt hebt.
-
Der Gegenstand der Erfindung ergibt sich aus der folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels an Hand der Zeichnungen.
-
F i g. 1 zeigt die erfindungsgemäße Längsfaltvorrichtung im Grundriß;
F i g. 2 ist eine Seitenansicht der Faltvorrichtung nach F i g. 1; F i g. 3 ist
ein Längsschnitt durch die Faltmaschine nach F i g. 1 entlang der Linie 3-3 in F
i g. 1; F i g. 4 ist ein Querschnitt, der erkennen läßt, auf welche Weise die Zuschnitte
in den Bereich der Faltplatten eintreten;
F i g. 5 ist ein in größerem
Maßstabe gezeichneter Ausschnitt aus F i g. 2 und zeigt die Parallelführung für
die die Anschläge tragenden Stangen; F i g. 6 ist ein in größerem Maßstabe gezeichneter
Teilschnitt längs der Linie 6-6 in F i g. 5 und zeigt die Teile bei Betrachtung
derselben in Richtung der Pfeile 6; F i g. 6 A zeigt den Anschlag nach F i g. 6
im Grundriß; F i g. 7 ist ein waagerechter Schnitt durch die Nockenbetätigungsmittel
für die Einrichtung nach Fig.5; F i g. 8 ist eine Seitenansicht der Anordnung nach
F i g. 7 und zeigt sie bei Betrachtung derselben in Richtung der Pfeile 8; F i g.
9 ist eine Seitenansicht des Nockens und des Nockenhebels nach F i g. 7; F i g.
10 zeigt in der Draufsicht bzw. im waagerechten Schnitt die aus F i g. 9 ersichtlichen
Teile bei Betrachtung derselben in Richtung der Pfeile 10; F i g. 11 ist eine Seitenansicht
der Ausrichtungsmittel an der Station zum Anbringen des Bandes oder Streifens; F
i g. 12 ist eine Vorderansicht der Ausrichtmittel nach F i g. 11 und zeigt diese
bei Betrachtung derselben in Richtung der Pfeile 12; F i g. 13 zeigt in einer auseinandergezogenen
perspektivischen Darstellung die Mittel zum Abbremsen der Zuschnitte und die Mittel,
durch welche die Zuschnitte zum Stillstand gebracht werden.
-
Gemäß F i g. 1 bis 3 umfaßt die insgesamt mit 20
bezeichnete
Faltvorrichtung nach der Erfindung eine Stapelstation mit einem Bett 21,
auf das man einen Stapel von Zuschnitten 22 auflegen kann. Der Stapel
22 wird so zwischen seitlichen Führungen 26 und 27
angeordnet,
daß die Hinterkanten und die Vorderkanten des Stapels jeweils an hinteren Anschlägen
24
und vorderen Anschlägen 25 anliegen. Die vorderen Anschläge
25 werden in bekannter Weise in senkrechter Richtung so eingestellt, daß
sie einen Durchlaß abgrenzen, dessen Höhe gerade ausreicht, um einen der Zuschnitte
des Stapels 22 passieren zu lassen, während die übrigen Zuschnitte zurückgehalten
werden.
-
Ein Zuschnitt, der durch eine Zuführungsschiene 33 zwischen die obere
Zuführungswalze 35 und die untere Zuführungswalze 36 geschoben wird, bewegt sich
unter den vorderen Anschlägen 25 hindurch und über eine Stange 31 und eine
Leitrolle 32 hinweg. Die Zuführungsrollen 35 und 36 greifen an dem Zuschnitt
an und bewegen ihn nach vorn zu einer oberen Zuführungswalze 37 und einer unteren
Zuführungswalze 38. Die auf der Unterseite des Zuschnitts angeordnete Zuführungswalze
38 besteht aus mehreren Bundteilen von geringer axialer Länge, die sich über die
ganze Breite der Maschine erstrecken, während sich die obere Zuführungswalze 37
gemäß F i g. 1 aus zwei Walzen 37 a und 37 b zusammensetzt, die mit Hilfe von Gewindespindeln
29 so eingestellt werden können, daß sie nur an der nicht gefalteten Fläche des
Zuschnitts angreifen; mit anderen Worten, die Zuführungswalzen 37a und 37b werden
so eingestellt, daß sie sich gerade innerhalb der Faltlinien befinden, die durch
die Faltstangen 39
und 40 bestimmt werden.
-
Die Zuschnitte werden dann durch die Zuführungswalzen 37 und 38 zwischen
die obere Zuführungswalze 41 und die untere Zuführungswalze 42
geführt;
die obere Zuführungs- oder Vorschubwalze 41 besteht tatsächlich aus zwei
Vorschubwalzen 41 a und 41b, die auf die Zuführungswalzen 37a und 37b ausgerichtet
sind und gleichzeitig mit diesen verstellt werden können. Eine Druckfeder
48 ist so angeordnet, daß sie die untere Vorschubwalze 42 gegen die obere
Vorschubwalze 41 drückt, und die Walzen 35 und 38 sind auf ähnliche Weise in Richtung
auf die damit zusammenarbeitenden Walzen 36 und 37 vorgespannt.
-
Nunmehr wird der Zuschnitt unter die Falt- und Führungsstangen 39
und 40 sowie über die Vorschubrollen 53 geführt, die durch Zugfedern 57 nach oben
vorgespannt sind und mit zwei hier nicht gezeigten oberen Rollen zusammenarbeiten,
welche auf dem Lagerbock 516 für die Falt- und Führungsstangen gelagert sind. Die
Vorschubwalzen 53 sind bei 54 auf einem Ende eines Arms 55 drehbar gelagert, dessen
anderes Ende bei 56 schwenkbar gelagert ist. Die Walzen 53 greifen an dem Zuschnitt
an und bewegen ihn nach vorn, bis die Vorderkante des Zuschnitts an Anschlägen
101 angreift, die auf den Anschlagstangen 102 sitzen. Hierdurch wird die
Vorwärtsbewegung des betreffenden Zuschnitts unterbrochen.
-
Während sich der Zuschnitt in dieser Lage befindet, bei der seine
Vorderkante an den beiden Anschlägen 101 anliegt, stehen die Ritzlinien, an denen
der Zuschnitt gefaltet werden soll, in Deckung mit den Außenkanten der Falt- und
Führungsstangen 39 und 40. Die durch zugehörige Querarme 61 unterstützten Faltplatten
60 werden so betätigt, daß sie geschwenkt werden und die Seitenflächen des
Zuschnitts aufeinander zu umlegen. Jeder der Querarme 61, der eine der Faltplatten
60 trägt, wird mit Hilfe eines Gestängeteils 62 betätigt, das mit einer Kurbel 63
verbunden ist; die Kurbel 63 wird durch eine mechanische Einrichtung innerhalb des
betreffenden Getriebegehäuses 64 für die Falteinrichtung betätigt.
-
Nach dem Falten der Seitenflächen werden die Faltplatten 60 wieder
nach außen geschwenkt. Die Anschläge 101 werden auf eine noch zu erläuternde Weise
nach unten bewegt. Eine Leiste 90 erstreckt sich quer über die Ketten 91
und ist mit einer nach oben stehenden Zunge versehen, welche das hintere Ende des
gefalteten Zuschnitts ergreift und den Zuschnitt unter einer Niederhalterleiste
92 hindurchbewegt, die von einem Bock 93 auf einer Querstange 95 verstellbar unterstützt
wird. Die Niederhalterleiste 92 ist so eingestellt, daß sie ein kurzes Stück hinter
den Anschlägen 101 endet. Das vordere Ende der Leiste 92 ist nach oben gekrümmt,
so daß die Flächen des Zuschnitts, die bestrebt sind, nach dem Falten nach oben
zu federn, wieder nach unten geführt werden, wobei ihre Längskanten stumpf aneinandergelegt
werden, um das Anbringen eines Bandes oder Streifens vorzubereiten. Sobald die von
den Ketten 91 getragene Leiste 90 an dem Zuschnitt angreift und ihn
nach vorn bewegt, drückt die Niederhalterleiste 92 von oben zwischen den Seitenflächen
auf den Zuschnitt und verhindert ein erneutes Öffnen des gefalteten Zuschnitts.
-
Hierauf wird der Zuschnitt gemäß F i g. 3 nach vorn zwischen die Begrenzungsrollen
70 und 71 gebracht, durch welche die Lage des Abgabeendes der Faltstangen
39 und 40 annähernd bestimmt wird. Da die Faltstangen 39 und 40 von den vorderen
Führungen
95 der Stapelstation aus unterstützt werden und da sich die freien Enden bzw. die
Abgabeenden der Faltstangen 39 und 40 in einem erheblichen Abstand von diesen Unterstützungen
befinden, können die vorderen Enden der Stangen auch dann über eine kleine Strecke
bewegt werden, wenn die hinteren Enden dieser Stangen festgehalten werden. Rollen
70 und 71 oberhalb und unterhalb jeder Faltstange 39 und 40 begrenzen die Aufwärts-
und Abwärtsbewegung der freien Enden der Faltstangen 39 und 40, so
daß die Faltstangen nicht übermäßig stark durchgebogen werden. Die Rollen 70 und
71 dienen außerdem dazu, den Zuschnitt zu steuern und ihn annähernd in einer zentralen
Lage zu halten, so daß die gefalteten Kanten des Zuschnitts in der richtigen Weise
von den Richtwalzen 75 erfaßt werden können, die in zwei Längsreihen so angeordnet
sind, daß sie an den gefalteten Kanten der Zuschnitte angreifen. Der Abstand zwischen
den beiden Reihen von Richtwalzen 75 ist so eingestellt, daß zwischen den Walzenreihen
eine öffnung vorhanden ist, deren Breite etwas kleiner ist als die Breite des gefalteten
Zuschnitts. Die Leiste 90 drückt den Zuschnitt zwischen die beiden Walzenreihen,
wobei die Kanten des Zuschnitts durch Ringnuten der Walzen 75 geführt werden. Da
der Abstand zwischen den Walzenreihen etwas kleiner ist als die Breite des gefalteten
Zuschnitts, wird der Falz bzw. die Falte eingestellt und senkrecht gefaltet. Die
Bewegung der Leiste 90, durch welche der gefaltete Zuschnitt in seiner rechtwinkligen
Lage zu seiner Bewegungsrichtung gehalten wird, hält den Zuschnitt im richtigen
Winkel zu den Walzen 75, so daß bei einem einwandfrei gefalteten Zuschnitt der Falz
auf beiden Seiten gleichmäßig ausgebildet wird.
-
Wenn die ursprüngliche Ritzlinie falsch angebracht war oder wenn der
Zuschnitt nicht richtig gefaltet wurde, werden die Faltlinien nachgearbeitet und
gerichtet. Das geschieht dadurch, daß die Leiste 90 die gefalteten Zuschnitte in
an sich bekannter Weise zwischen mit Ringnuten versehenen Walzen 75 hindurchdrückt,
wobei die gefalteten Kanten durch die Nuten verlaufen. Auf die nicht richtig ausgebildeten
Stellen wird dabei ein nach innen gerichteter Ausrichtdruck ausgeübt, welcher eine
Streckung bewirkt. Die Walzen 76 falzen dann erneut, und die Falten werden geglättet.
Nach dem Passieren der Walzen 76 wird der Zuschnitt weiter nach vorn zu einer insgesamt
mit 80 bezeichneten Station bewegt, wo an dem Zuschnitt ein Längsstreifen oder Band
angebracht wird, um die Lücke zwischen den einander gegenüberliegenden freien Kanten
der umgelegten Flächen zu verschließen.
-
Die Faltvorrichtung 20 umfaßt einen mit variabler Drehzahl arbeitenden
Gleichstrommotor und hier nicht gezeigte Kettenradmittel zum Antreiben einer ein
Kettenrad 154 tragenden Welle 153 (F i g. 3). Das Kettenrad 154 treibt die
die Leisten 90 tragenden Ketten 91 an, welche über Umlenkkettenräder
155 auf einer weiteren Welle 156 laufen. Die Welle 153 trägt ferner
ein Kettenrad zum Antreiben eines Kettenrades 163 (F i g. 2), wodurch die
untere Abgabewelle 141 und eine obere Abgabewelle 140 sowie eine Nockenwelle
166 angetrieben werden.
-
Ein Ende der Welle 153 trägt ein Kegelzahnrad 170 zum Antreiben
eines mit einer Welle 172 verkeilten Kegelzahnrades 171. Wie weiter unten
näher erläutert, treibt die Welle 172 über Kupplungen 173 und 175 die Antriebswelle
174 eines Getriebes 199 an, das seinerseits die Anschlagstangen 102 antreibt. Die
Kupplung 201 verbindet die Welle 172 mit der Welle 200, und ein Kegelzahnrad
202 auf der Welle 200 treibt ein Kegelzahnrad 203 auf einer
Welle 204
an. Mit Hilfe der Welle 204 werden die beiden Einrichtungen 64 zum
Betätigen der Faltstangen angetrieben.
-
Das Kegelzahnrad 205 auf der Welle 200 treibt ein Kegelzahnrad 206
auf einer Welle 207 an, so daß ein Stirnzahnrad 208 gedreht wird, das ebenfalls
mit der Welle 207 verkeilt ist. Das Stirnzahnrad 208 kämmt mit Zahnrädern
209 bis 211 und treibt somit die Zahnräder 220 bis
222 an, wobei das letzte Zahnrad 222 ein Zahnrad 223 antreibt. Aus F i g.
2 ist ersichtlich, daß mit Hilfe dieser Getriebeanordnung alle Zuführungswalzen
35 bis 38 und 41 angetrieben werden. Die Walzen 35 und 38 sind um die Mittelpunkte
der Zahnräder 222 und 209 schwenkbar gelagert, so daß sie sich unter
ihrer Federvorspannung jeweils auf die Dicke des Zuschnitts einstellen können.
-
Das Zahnrad 230 auf der Welle 200 treibt ein Zahnrad
231 an, das mit einem Kegelzahnrad 232 verbunden ist. Letzteres kämmt mit einem
Kegelzahnrad 233 auf einer Mitnehmerbetätigungswelle 234. Durch die Drehbewegung
der Welle 234, die auf geeignete Gestänge wirkt, wird in bekannter Weise eine Mitnehmerstange
33 betätigt, die unter Federspannung stehende Mitnehmer oder Anschläge 33 a trägt.
-
Wenn die Vorrichtung 20 zum Falten von Schlauchstücken mit
unterschiedlicher Breite eingestellt werden soll, werden die Gewindespindeln
29
und 29 a mit Hilfe eines Verstellmotors 300 verstellt; dieser Vorgang ist
bekannt; wenn die Gewindespindeln 29 gedreht werden, erfolgt eine seitliche Verstellung
der Schlitten 301, während die Betätigung der Gewindespindeln 29 a eine seitliche
Verstellung der Faltplatten 60 und der zugehörigen Betätigungseinrichtungen
bewirkt.
-
Ein wichtiges Merkmal der Vorrichtung besteht in der Verwendung verbesserter
Mittel als Unterstützung für die Anschlagstangen 102 und verbesserter Mittel
zum Betätigen der Anschlagstangen. Die betreffenden Teile sind am deutlichsten aus
F i g. 5 bis 10 ersichtlich. Jede der Anschlagstangen 102 ist mit in einem
Längsabstand voneinander angeordneten Halterungen 401 und 402 versehen,
die bei 403
bzw. 404 jeweils auf einem Ende einer Kurbel
405
bzw. 406 gelagert sind. Der mittlere Teil der Kurbel
405 ist auf einer ortsfesten Welle 407 gelagert, während das andere
Ende der Kurbel 405 bis 408 an einem Ende einer Verbindungsstange
409 angelenkt ist.
-
Die Keile 410 und 411 verbinden gemäß F i g. 5 die Schwenkwelle 412
mit dem mittleren Teil der Kurbel bzw. des Winkelhebels 406. Das andere Ende des
Winkelhebels 406 ist bei 413 mit dem anderen Ende der Verbindungsstange
409 gelenkig verbunden. Eine Zugfeder 414 ist an einer Schraube 415 befestigt,
die in ein Bauteil 416 eingeschraubt ist, welches mittels Schrauben 417 an
der Verbindungsstange 409 befestigt ist. Das andere Ende der Zugfeder 414
trägt einen Haken, der in ein Auge 419 eines Gewindebolzens 420 eingreift. Der Gewindeabschnitt
des Gewindebolzens 420 erstreckt sich durch eine öffnung in einem ortsfesten Teil
421_ des
Maschinengestells und trägt auf beiden Seiten des Teils
421 Muttern 422 und 423 zum Einstellen der Spannung der Feder 414.
-
Es sei bemerkt, daß sich die Verbindungsstange 409 im wesentlichen
parallel zu den Anschlagstangen 102 erstreckt und daß die Winkelhebel
405 und 406
im wesentlichen gleichartig ausgebildet sind, so daß die
Punkte 403 und 404 beim Drehen der Schwenkwelle 412 gleichartige
Bewegungen ausführen. Infolgedessen bewegen sich alle Punkte auf den Anschlagstangen
102 im gleichen Ausmaß und in der gleichen Richtung. Wenn die Anschlagstangen
102
eine neue Lage einnehmen, erstrecken sie sich somit parallel zu ihrer
früheren Lage, in der sie gemäß F i g. 5 im wesentlichen waagerecht angeordnet waren.
Ohne Rücksicht darauf, ob der Anschlag 101 auf der Anschlagstange 102 im Vergleich
zu F i g. 5 weiter links angeordnet ist, um an kurzen Zuschnitten anzugreifen, oder
weiter rechts, um an langen Zuschnitten anzugreifen, führt der Anschlag 101 stets
die gleiche senkrechte Bewegung aus. Auch wenn der Anschlag 101 an einem
langen Zuschnitt angreift, der auf dem rechten Teil der Anschlagstange
102 angeordnet ist, bewegt sich der Anschlag längs einer kleinen senkrechten
Strecke, so daß es nicht erforderlich ist, mit dem Anheben der Anschlagstange
102 in die Zuführungsbahn des nächsten, noch nicht gefalteten Zuschnitts
zu beginnen, bevor der vorher gefaltete Zuschnitt die Faltstation verlassen hat.
-
Die Drehbewegung der Schwenkwelle 412 wird durch das in F i
g. 8 in vergrößertem Maßstab gezeigte Getriebe 199 hervorgerufen, das eine Antriebswelle
174 umfaßt, die sich parallel zur Längsachse der Maschine 20 durch die Seitenwände
des Getriebegehäuses 350 erstreckt. Ein auf die Welle 174 aufgekeiltes
Kegelzahnrad 351 treibt gemäß F i g. 7 ein mit einem Wellenstummel 353 verkeiltes
Kegelzahnrad 352 an. Ein Keil 354 verbindet einen Nocken
425 mit dem Kegelzahnrad 352, so daß er sich zusammen mit dem Kegelzahnrad
dreht. Eine auf einem Ende eines Nockenhebels 356 gelagerte Bewegungsabnahmerolle
355 greift gemäß F i g. 9 und 10 an der Umfangsfläche des Nockens 425 an. Das andere
Ende des Nockenhebels 356 ist durch einen Bolzen 357 mit der Schwenkwelle 353 verbunden,
die gemäß F i g. 7 und 8 durch die Rückwand 358 des Gehäuses 350 ragt.
-
Der Wellenstummel 353 ragt durch die Deckplatte 359 an der Vorderseite
des Gehäuses 350, und der aus dem Gehäuse herausragende Teil trägt ein Handrad
360. Die Deckplatte 359 wird mit Hilfe von auf Gewindebolzen
364 und 365 gelagerten Spannhebeln 362 und 363 über
der Gehäuseöffnung 361 festgehalten, um die Öffnung zu verschließen. Die
Gewindebolzen 364 und 365 sind so angeordnet, daß sie sich von der Vorderseite des
Gehäuses 350 weg erstrecken, und sie tragen Scheiben 366, die zwischen den
Spannhebeln 362 und 363 einerseits und dem Gehäuse 350 andererseits liegen,
um die Hebel 362
und 363 in der richtigen Lage zu halten, damit sie an der
Vorderseite der Deckplatte 359 angreifen können.
-
Wenn sich die Spannhebel 362 und 363 in ihrer in F i g. 8 mit gestrichelten
Linien angedeuteten Stellung befinden, kann man das Handrad 360 nach vorn bewegen,
um das Kegelzahnrad 352 aus dem Kegelzahnrad 351 auszurücken, damit der Nocken 425
so eingestellt werden kann, daß sein erhöhter Teil 426 im richtigen Zeitpunkt die
in F i g. 9 gezeigte Stellung einnimmt. Es sei bemerkt, daß das Lager 371 des Wellenstummels
353 einen inneren Laufring 372 umfaßt, der gegenüber dem äußeren Laufring 373 axial
bewegbar ist, um die erwähnte axiale Bewegung des Wellenstummels zu ermöglichen.
-
Die relative Winkelstellung der Kegelzahnräder 351 und 352 wird so
eingestellt, daß sich die Anschläge 101 kurz vor dem Eintreffen eines noch
nicht gefalteten Zuschnitts an der Faltstation in ihrer oberen Stellung befinden.
Die Feder 414 spannt die Schwenkwelle 412 gemäß F i g. 5 und 9 entgegen dem Uhrzeigersinne
vor, so daß die Nockenrolle 355 gegen die Umfangsfläche des Nockens 425 gedrückt
wird. Gemäß F i g. 9 ist der Nocken 425 so geformt, daß sein konzentrischer
Teil dem größten Teil des Arbeitsspiels entspricht und daß ein steiler Anstieg zu
dem erhöhten Abschnitt 426 führt, an den sich ein steil abfallender Teil anschließt.
Wenn die Nockenrolle 355 an dem erhöhten Teil 426 angreift, wird die Schwenkwelle
412 gemäß F i g. 10 am weitesten im Uhrzeigersinne gedreht, und bei dieser Stellung
befinden sich die Anschläge 101 in ihrer oberen Stellung.
-
Jede der Anschlagstangen 102 ist in Form eines langgestreckten
Bauteils von L-förmigem Querschnitt ausgebildet, und der senkrechte Schenkel jeder
Anschlagstange ist mit in Längsabständen verteilten Öffnungen 450 versehen,
in die gemäß F i g. 6 A ein Bolzen 451 eingreifen kann, um den Anschlag
101
in der gewünschten Stellung längs der Tragstange 102 zu halten.
Wenn man den Bolzen 451 gemäß F i g. 6 nach rechts zurückzieht, kann der
Anschlag 101 längs der Stange 102 verstellt und auf die Länge der
zu verarbeitenden Zuschnitte eingestellt werden.
-
Genauer gesagt ist der Anschlag 101 an einem allgemein U-förmigen,
umgekehrt angeordneten Klotz 601 befestigt und mit dessen vorderem Ende durch Schrauben
602 verbunden. Der Klotz 601 erstreckt sich über die Anschlagstange 102 und ist
gegen Querbewegungen durch ein Bauteil 603 gesichert, das mittels Schrauben 604
befestigt ist, welche innerhalb eines der Schenkel des Klotzes 601 angeordnet sind.
Die zueinander passend abgeschrägten Kanten 605 und 606 des Bauteils 603 bzw. der
Anschlagstange 102 bewirken eine Verriegelung in der Querrichtung, lassen jedoch
Längsbewegungen des Klotzes 601 gegenüber der Anschlagstange 102 zu.
-
Ein Ende des Bolzens 451 trägt einen Abschnitt 611 von kleinerem Durchmesser,
der in die öffnungen 450 paßt. Eine mittels Schrauben 613 an dem Klotz 601 befestigte
Blattfeder 612 greift gemäß F i g. 6 A am anderen Ende des Bolzens 451 an,
um ihn in Richtung auf die Anschlagstange 102 vorzuspannen.
-
Ein Lösebolzen 615 ist in einer Bohrung 616 des Klotzes 601 angeordnet.
Das eine Ende des Lösebolzens 615 trägt einen als Handhabe dienenden Knebel 617,
während das andere Ende des Lösebolzens einen abgeflachten Abschnitt 618 mit einem
schrägen Einschnitt 619 aufweist. Der abgeflachte Abschnitt des Lösebolzens ragt
durch einen Schlitz des Bolzens 451, der teilweise durch die Flächen 621 und 622
begrenzt wird.
-
Die Fläche 622 ist in der gleichen Richtung geneigt wie die Fläche
619 und arbeitet so mit dieser
zusammen, daß das Ende 611 des Bolzens
451 aus der betreffenden Öffnung 450 der Anschlagstange herausgezogen werden
kann, wenn der Anschlag 101 verstellt werden soll. Zu diesem Zweck wird der Lösestift
615 gemäß F i g. 6A nach links bewegt, wobe_ auch die geneigte Fläche 622 nach links
bewegt wird, um den Bolzen 451 entgegen der Kraft der Blattfeder 612 zu bewegen
und sein Ende 611 aus der Öffnung 450 herauszuziehen. Dann kann der Anschlag 101
längs der Anschlagstange 102 in die gewünschte Stellung gebracht werden. Hierauf
bewegt man den Lösestift 615 nach rechts, damit das Ende 611 des Bolzens
451 in die betreffende öffnung 450 der Anschlagstange einrasten kann.
Die Bewegung des Lösestiftes 615 nach rechts wird gemäß F i g. 6 A dadurch begrenzt,
daß die Blattfeder 612 den Bolzen 451 im Eingriff mit dem schrägen
Einschnitt 619 hält.
-
Jede Anschlagstange 102 ist unterhalb einer Falt-und Tragstange 455
angeordnet, die am Gehäuse 302 des Getriebes 64 befestigt ist und
zusammen damit quer zu der Maschine 20 bewegt werden kann. Wenn die Zuschnitte der
Faltstation durch die Vorschubwalzen 41 und 42 zugeführt werden, ruhen sie auf dem
waagerechten Schenkel 456 der Falt- und Tragstange 455. Es sei bemerkt, daß
es sich bei der Stange 455 um ein langgestrecktes Bauteil von L-förmigem Querschnitt
handelt und daß dessen Schenkel 456 eine relativ große Auflagefläche darbietet,
die zusammen mit der Falt- und Führungsstange 40 einen Kanal 457 abgrenzt, dessen
Höhe gemäß F i g. 6 nur wenig größer ist als die Dicke des Zuschnitts.
-
Wegen der relativ großen Auflagefläche des Schenkels 456 wird
die Bewegung des durch die Walzen 41 und 42 zugeführten Zuschnitts stark verzögert,
so daß sich der Zuschnitt beim Anstoßen an dem Anschlag 101 nicht mit einer zu hohen
Geschwindigkeit bewegt. Die geneigte Fläche 650 unmittelbar hinter dem Anschlag
101 bewirkt eine weitere Abbremsung des Zuschnitts vor dessen Anstoßen an dem Anschlag
101. Außerdem bildet die große Fläche des Schenkels 456 eine Unterstützung für den
Zuschnitt in der Nähe der Faltstange 456, während der seitliche Abschnitt 461 des
Zuschnitts gemäß F i g. 6 umgelegt wird. Beim Fehlen einer Unterstützung an dieser
Stelle besteht die Gefahr, daß sich Doppelfalten bilden. Mit anderen Worten, eine
Falte würde längs der Ritzlinie entstehen, d. h. bei 460, wo dies beabsichtigt
ist, und eine weitere Falte würde an der linken Kante der Falt- und Führungsstange
40 erzeugt werden.
-
Zwar greifen die beiden Reihen von Rollen 75 an den gefalteten Längskanten
460 der Zuschnitte an, um die Zuschnitte beim Verlassen der Faltstation auszurichten,
doch hat es sich gezeigt, daß diese Ausrichtwirkung der Rollen 75 in manchen Fällen
nicht ausreicht. Um den Ausrichtvorgang zu verbessern, ist in der Bahn der durch
die Leiste 90 vorgeschobenen Zuschnitte ein zum Ausrichten dienendes Organ 500 unmittelbar
hinter dem zum Anbringen des Streifens oder Bandes dienenden Kopf 502 so angeordnet,
daß es an der Vorderkante jedes Zuschnitts an den freien Enden 462 der umgelegten
Flächen 461 angreift.
-
Das ortsfeste Organ 500 ist aus einem geeigneten Material, z. B. Hartgummi,
hergestellt, das einen relativ hohen Reibungsbeiwert besitzt, und es ist an einer
in Scharnieren beweglichen Unterstützung angebracht, welche die auf einem Bolzen
506 gelagerten Platten 504 und 505 umfaßt. Gemäß F i g. 11 ist die Scharnierplatte
505 durch Schrauben 507 mit dem Gestellteil 508 verbunden. Befestigungsmittel in
Form von Schrauben 510 und Muttern 511 verbinden das Ausrichtorgan 500 unter Vermittlung
durch eine Stützplatte 512 mit der Scharnierplatte 504. Auf den Lagerbolzen
506 sind an den Enden der Scharnierplatten 504 und 505 Torsionsfedern 515 aufgeschoben.
Ein Haltestift 518 hält jeweils ein Ende jeder Feder 515 auf dem Lagerbolzen 506
fest, während das andere Ende der Feder mittels einer Schraube 521 zwischen
dem Bauteil 510 und der Scharnierplatte 504 festgeklemmt ist.
-
Die Federn 515 sind so angeordnet, daß dann, wenn sich ein gefalteter
Zuschnitt gemäß F i g. 11 in Richtung des Pfeils A nach vorn bewegt, die Vorderkante
des gefalteten Zuschnitts an dem Ausrichtorgan 500 angreift, das eine Kraft auf
die Vorderkanten der umgelegten Abschnitte 461 aufbringt, welche bestrebt ist, diese
Kanten in Flucht mit der Vorderkante des nicht gefalteten Teils des Zuschnitts zu
bringen. Die Federn 515 spannen das Ausrichtorgan 500 gemäß F i g. 11 um
den Lagerbolzen 506
entgegen dem Uhrzeigersinne in Richtung auf die in F i
g. 11 gezeigte Stellung vor. Wenn sich der Zuschnitt nach vorn bewegt, wird das
-Ausrichtorgan 500 um den Lagerbolzen 506 im Uhrzeigersinne geschwenkt. Sobald sich
die gefalteten Zuschnitte gegenüber dem Ausrichtorgan 500 nach vorn bewegen, wird
ein Band oder Streifen in bekannter Weise in Deckung mit den freien Kanten 462 der
nach innen umgelegten Flächen 461 gebracht; dies geschieht an der mit 80 bezeichneten
Station.